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Kapitel 9

Es ist einfach unbequem und man muss immer auf einer Stelle liegen, weil man sonst von dem engen Ast runterfallen würde. Weil der Baum so hart ist, tun mir außerdem schon alle Knochen weh. Ich verlagere mein Gewicht auf die andere Seite, was aber auch nicht sehr viel nutzt. Immer noch scheint der Ast gegen meinen Körper zu drücken. Ich beobachte wie Eric neben mir sich ebenfalls versucht anders hinzulegen. Vergebens.

Weil wir sowieso beide nicht einschlafen können und die Stille furchtbar unangenehm ist, frage ich: ,,Was machst du eigentlich sonst so? Ich habe gehört du reitest?"

Scheiße, hoffentlich denkt er jetzt nicht, dass ich mit ihm flirten will. Das habe ich echt blöd formuliert. Ich hätte lieber meine Fresse halten sollen. Ach du scheiße, allein wie sich das angehört hat. ,,Ich habe gehört du reitest." Oh Gott, es ist so schlimm, dass ich schon über mich selbst spotten will.

Eric aber empfindet die Frage scheinbar und auch hoffentlich nicht als Anmache und es kommt ihm auch nicht seltsam vor. Er antwortet: ,,Ja, das tue ich. Außerdem war ich lange Zeit bei den Pfadfindern, habe aber vor kurzer Zeit aufgehört. Und ich kann auch noch Gitarre spielen."

In diesem Moment wünsche ich mir, meine Eltern hätten mich früher für irgendetwas angemeldet. Alle Anderen waren Tanzen, Reiten, Fußball spielen, Schwimmen...Haben halt mindestens eine Sportart ausgeübt, ein Instrument gespielt oder etwas ganz anderes gemacht. Gitarre spielen können, wäre echt nice. Oder tanzen. Noch nie habe ich mir zuvor Gedanken darüber gemacht.

Und sind die AGs unserer Schule vielleicht doch nicht so scheiße und nur für Streber, die noch mehr Zeit in der Schule verbringen wollen? Bisher habe ich nie etwas davon gehalten, aber jetzt überlege ich ernsthaft mich irgendwo anzumelden, falls wir hier raus kommen. Es gibt so viele interessante Sachen: Kunst, Theater, Schulsanitäter...

Eben habe ich noch behauptet es läge an meinen Eltern, dass ich nie wirklich Hobbys und Interessen hatte, aber ist es nicht eigentlich meine eigene Schuld? Ich erinnere mich an einen Tag: Ich war wahrscheinlich erst fünf Jahre alt oder so, aber schon genauso blöd wie jetzt. Meine Mutter hatte ein Formular für einen Ballettkurs bereits in der Hand, da meine Cousine auch Ballett tanzte und wir so zusammen dort hingehen könnten, doch ich habe es ihr weggenommen, es zerrissen und in den Mülleimer geschmissen. Ich hatte einfach keine Lust, außerdem mochte ich meine ein Jahr jüngere Cousine nicht... Selbst das finde ich jetzt gemein, aber ich habe viel schlimmere Sachen gemacht.

Eric unterbricht meine Gedankengänge: ,,Was machst du denn?" Ich spüre, wie mein Gesicht sich erheblich rötet. Was soll ich jetzt sagen? Vielleicht: ,,Ich kann nichts" oder ,,Ich hatte nie Lust auf ein Hobby." Nie hätte ich gedacht, dass mir vor Eric, Damions kleinem, unbeliebten Bruder mal etwas so peinlich sein würde. ,,Hast du überhaupt ein Hobby?", fragt Eric weiter und ich schaffe es nur den Kopf zu schütteln, so sehr hat mir das jetzt die Sprache verschlagen. Das ich nichts kann, ist eine Sache, doch das er es auch noch erraten hat und es somit von mir denkt, eine ganz andere.

Wut überfällt mich: ,,Wie kannst du mir so eine Frage stellen? Coole Menschen brauchen keine Babykurse." Ach, du scheiße. Das klang ziemlich behindert und hört sich eher nach einer Aussage einer Fünfjährigen an. Nach meinem fünfjährigen Ich. Es ist Zeit sich zu ändern! Was ist eigentlich mit mir los? Schnell entschuldige ich mich, weil es mir schon eine Sekunde, nachdem ich das gesagt habe, leidtut: ,,Sorry manchmal werde ich unkontrolliert ziemlich wütend."

,,Habe ich schon mitbekommen.", bemerkt Eric und kurz steigt erneute Wut in mir auf, die ich aber verdrängen kann. Tief atme ich ein und aus, versuche möglichst ruhig zu bleiben und mich nicht schon wieder aufzuregen.

,,Nimmst du Drogen?", fragt Eric. Diese Frage überrascht mich wieder ziemlich. Wieso will er jetzt so etwas wissen? Wieso will er überhaupt noch mit mir reden, obwohl ich immer so scheiße zu ihm bin? Schnell antworte ich, bevor ich in meinen wirren Gedanken wieder komplett versinke: ,,Ja." Am liebsten hätte ich einfach ,nein' gesagt. Alles in mir sträubt sich gegen ein solches Gespräch mit Eric, aber mein Herz sagt mir, dass ich es tun sollte. 

,,Welche?" Scheiße! Welche eigentlich? Ich glaube ich bin der dümmste Mensch auf der Welt. Weil ich aber einfach mal reden will, fange ich an zu erzählen: ,,Das erste Mal habe ich mit elf Jahren Drogen genommen. Es war Ecstasy von meinem siebzehnjährigen Freund. Ich bin zum Glück nicht abhängig geworden und den Tag danach habe ich ganz gut verstanden. Damals war es schrecklich, aber danach habe ich Schlimmeres erlebt. Ich hatte dann noch andere Beziehungen. Alle waren scheiße, Damion noch einer der weniger behinderten. Er und halt auch Freunde von mir haben mir dann noch ab und zu Drogen angeboten. Ich bin seit circa einem Jahr Heroin abhängig und habe auch schon jede andere Scheiße gegessen."

Ich schluchze auf. Während ich das erzählt habe, hat sich tief in meinem Inneren alles zusammengezogen. Jetzt liege ich heulend auf dem Stamm und fummele an den Lianen rum, mit denen ich festgebunden bin. Dabei bricht einer meiner Nägel ab. So ein Scheiß!

Eric sieht mich zunächst schweigend an, doch dann räuspert er sich: ,,Wie geht's dir gerade? Ganz ehrlich?" Ich gebe zu: ,,Scheiße. Ich habe dieses Verlangen. Ich will einfach mehr Drogen. Nein, nicht ich, eigentlich mein Körper. Seit gestern will ich einfach nur damit aufhören. Du hast mir gezeigt, dass es nicht richtig ist."

Meine Sätze sind abgehackt und es ist ziemlich schwer das zu sagen. Ich schwitze und mir ist kotzübel. Warme Tränen laufen über mein Gesicht und mir kommt wieder die Erinnerung hoch, dass ich noch von vorgestern geschminkt bin. Wie muss ich aussehen? Bei der Vorstellung heule ich nur noch mehr. Ungeschminkt sehe ich komplett scheiße aus. Viel jünger. Jetzt ist es aber noch schlimmer, als ungeschminkt zu sein, denn es ist einfach alles verwischt. Ich wische mir über die Augen und eine schwarze Spur meines Eyeliners und meiner Wimperntusche bleibt auf meiner Hand zurück. Ich wische es an meiner Hose, die sowieso schon total dreckig ist, ab.

Ich habe keine Wechselklamotten. Ich kann mich nicht duschen. Ich rieche wahrscheinlich schon total nach Schweiß. Und das Schlimmste ist dieses Verlangen. Ich sehe mich verdammt nochmal nach Damion. Nein! Doch! Ich weiß es nicht. Ich stehe komplett neben mir und mein Körper streitet mit sich selbst. Ich kann einfach nicht mehr.

Eric merkt, dass ich immer panischer zu atmen beginne. ,,Hey, alles gut?" ,,Nein", schluchze ich gequält. Er schaut mich sorgenvoll an, doch er sagt nichts mehr. Wahrscheinlich weil ihm nichts einfällt. 

Ich setzte mich hektisch auf, um mich zu übergeben. Ich keuche und schäme mich mehr denn je. Schon auf dem Weg war mir schlecht, doch jetzt wird es immer schlimmer. Werde ich das schaffen?

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