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Kapitel 4

Schon eine Stunde später kommt der Bus zum Stehen und uns wird befohlen auszusteigen. Alle springen schnell hinaus. Wir haben ewig auf eine Toilette und etwas frische Luft gewartet. Ich wollte einfach nur aus diesem Bus raus. Vor allen deshalb, weil die Leiche meiner besten Freundin drinnen liegt.

Unsere Hoffnungen waren aber zu groß. Wir haben auf einer kleinen asphaltierten Strecke geparkt, die mit Männern mit Gewehr in der Hand umrundet ist und hier ist natürlich kein Klo in Sicht. Ich kann es echt fast nicht mehr aushalten. Gleich mache ich mir in die Hose. Um Hilfe rufen kann hier auch niemand, weil wir wohl geplant mitten im Nirgendwo sind.

Eine Pause wird uns erst recht nicht gegönnt und wir müssen vom Bus direkt in einen großen Helikopter umsteigen. Trotz seiner Größe ist es darin ziemlich eng und wir müssen praktisch aufeinander sitzen. Ich fische vor dem Starten die letzte Droge von Damion aus meiner Tasche und schlucke sie unbemerkt. Damion hat gesagt, dass sie beruhigt, hoffentlich stimmt das auch. Es war meine letzte, die anderen hatte ich im Koffer. Ich befürchte, dass die nächsten Tage nicht so toll werden werden. Seit einem Jahr gibt es keinen Tag, an dem ich keine Drogen hatte. In diesem Dschungel bin ich quasi dazu gezwungen clean zu werden.

Während des Fluges habe ich trotzdem Herzrasen. Die ganze Zeit befürchte ich, dass wir abstürzen. Bestimmt dürfen hier nicht einmal so viele drin sein, wie wir es sind. Als wir aber unbeschädigt landen, atme ich sogar erleichtert aus. In einer anderen Situation hätte ich nach dem Aussteigen den Boden geküsst, doch hier sind überall diese angsteinflößenden Männer mit Gewehr. Mit denen will ich keine Probleme bekommen und bleibe deshalb artig stehen.

Der Busfahrer wiederholt nochmal einige seiner Worte, die er bereits im Bus gesagt hat: ,,Willkommen im Dschungel von Barawino. Ihr werdet jetzt hier mit nur wenigen Gegenständen, die ihr gleich zugestellt kriegt, ausgesetzt. Wenn ihr in zwei Wochen nicht im Ziel seit, werden wir euch finden und töten. Bisher sind nur zwei Menschen aus Barawino entkommen. Werdet ihr es schaffen?"

Mein Kopf dröhnt immer noch und irgendwie kann ich den Busfahrer nicht so richtig ernst nehmen. Er verkündet dieses Überlebensspiel wie eine Schnitzeljagt auf einem Kindergeburtstag.

Die Gewehrmänner kommen uns näher und jetzt erkenne ich, dass sie noch etwas anderes in der Hand haben. Das müssten die Gegenstände sein, die wir zugestellt kriegen. Wenigstens ist es etwas. Ich bin die letzte, die die Sachen in die Hand gedrückt kriegt. Nachdem die Männer sicher sind, dass alle etwas haben, steigen sie wieder in den Helikopter und fliegen davon. Wir sind jetzt auf uns alleine gestellt. Für ganze zwei Wochen. Werde ich es schaffen? Vielleicht kann ich mich mit den anderen zusammen tun.

Alle sitzen auf den Boden und inspizieren ihre Sachen. Ich mache es ihnen gleich. Ich habe, so wie alle anderen auch, eine kleine Trinkflasche, die es in jedem Sportladen zu kaufen gibt und zwei Säckchen. Ich öffne das eine. In ihm ist eine Fadenrolle mit schwarzem Garn und sogar zwei Nadeln stecken darin. Im zweiten Säckchen ist ein gefaltetes und zusammengerolltes Papier. Das muss die Karte sein. Ich falte sie auseinander und werfe neugierig einen Blick auf darauf.


Also besonders spektakulär sieht das meiner Meinung nach nicht aus. Der Maler hat ungefähr die gleichen Zeichenkünste wie ein kleines Kind und außerdem fehlt die Legende. Woher soll ich bitte wissen, was was darstellen soll? Das blaue könnten Gewässer sein. Aber wieso gibt es zwei verschiedene Blautöne? Was hat das für einen Sinn? Und was ist das Braune und das Grüne?

Völlig ahnungslos schaue ich zu den anderen. Sie sind gerade in einer Diskussion vertieft, welcher ich kurz lausche:

,,Das schafft man niemals in zwei Wochen!"

,,Doch. Wir müssen es wenigstens versuchen."

,,Ich sags euch, wir verrecken irgendwo. Ich bin dafür, dass wir nicht in die Richtung des Ziels laufen, sondern in die der Bewaffneten. Sie können uns nicht alle erschießen. Das ist gegen das Gesetzt!"

,,Ich bin auch der Meinung. Nur so können wir es schaffen."

,,Nein! Das dürfen wir nicht tun. Woher wollt ihr bitte wissen, dass sie uns nicht einfach töten? Das ist eh schon gegen das Gesetz, da können sie uns gleich erschießen. Ich bin dafür in Richtung Ziel zu gehen."

,,Wir haben aber auch nichts zu essen. Wir schaffen das nicht."

,,Wahrscheinlich werden wir so oder so sterben."

,,Leute, ich habe eine Idee. Lass uns eine Abstimmung machen, in welche Richtung wir gehen. Wer dann nicht will, hat halt Pech gehabt."

,,Okay."

In dem Moment fallen mir meine Augen zu. Keine Ahnung, wo ich plötzlich meine Müdigkeit her habe, doch sie überfällt mich mit einem Schlag.

,,Wach auf Amelie!", höre ich Erics Stimme, während er an meiner Schulter rüttelt. Als ich meine Augen öffne, erkenne ich, dass wir hier irgendwie nur noch zu zweit sind. Alle anderen sind weg. Ich habe Kopfschmerzen und mir ist schlecht. Wieso bin ich überhaupt auf diese Klassenfahrt mitgekommen? Zuhause wäre es viel besser und da will ich jetzt auch hin. Sogar Damion wäre mir lieber, als das hier. Obwohl ich wach bin, rüttelt Eric immer noch an mir. So etwas lasse ich mir nicht gefallen! Ich stoße ihn von mir weg, um Abstand zwischen uns zu bringen.

,,Ey, ist ja gut. Wollte nur sicher gehen, ob du noch lebst.", wehrt er sich. Ich schnaube und streiche mir empört eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Eric rollt mit den Augen. ,,Die anderen haben sich dafür entschieden Richtung Bewaffnete zu gehen, weil sie denken, sie könnten so entkommen. Dich wollten sie einfach hier zurück lassen."

Ich unterbreche ihn: ,,Und was machst du noch hier?" Ich bin von meiner Klasse total genervt. Sie wollten mich einfach alleine in der Natur sterben lassen. Sie sind solche Vollidioten! Wenn ich die noch einmal sehe, dann können sie was erwarten. Hoffentlich werden alle erschossen. Sie waren so gemein, dass ihnen das einfach nur recht geschieht. Und dann haben sie mir noch diesen Spasten hier zurück gelassen. Lieber würde ich alleine sterben, als mit Eric.

Dieser antwortet: ,,Ich bin in beiden Punkten nicht ihrer Meinung. Wir werden zu zweit entkommen. Ich verspreche dir, dass ich dich beschützen werde und du es mit meiner Hilfe hier raus schaffen wirst."

Wütend gifte ich ihn an: ,,Ich brauche deine Hilfe nicht! Ich schaffe es alleine!"

Natürlich weiß ich, dass ich es nicht alleine schaffen werde, aber ich will seine Hilfe nicht. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen zwei Wochen lang keinen anderen Menschen als ihn zu sehen. Er ist so dumm! Ich hasse ihn! Das sollte er doch eigentlich wissen und nicht den Held für mich spielen. Eric schaut verzweifelt zu mir runter. Ich hasse diesen unsicheren, uncoolen Gesichtsausdruck, den er gerade drauf hat. Nein warte, ich hasse nicht nur das, sondern ich hasse ihn. Ich hasse alles an ihm. Wieso sollte ich ihm jetzt trauen und mit ihm versuchen aus diesem Scheiß hier zu entkommen?

Schüsse und darauffolgende Schreie reißen mich aus meinen Gedanken. In den Schreien erkenne ich einige Stimmen meiner Klassenkameraden. Scheiße! Sie sterben gerade. Meine Augen weiten sich und ich schaue zu Eric. Er springt hektisch auf, packt mich am Arm, reißt mich mit und rennt mit mir im Schlepptau davon.

Ich beginne zu weinen. Werden wir jetzt alle sterben, weil die Bewaffneten uns verfolgen? Ich will noch nicht sterben. Deshalb versuche ich so schnell wie möglich mit Eric mitzukommen. Das fällt mir aber wirklich schwer, weil mir echt extrem übel ist.

Eric stoppt plötzlich und faltet seine Karte immer noch hektisch atmend auseinander. ,,Wir müssen schauen, wo wir lang wollen und nicht einfach irgendwohin rennen. Wir sind jetzt hier." Er zeigt auf eine Stelle, die nicht mal einen Millimeter vom Startpunkt entfernt ist. Der Lauf ist mir so lange vorgekommen. Sind wir sicher erst hier? Und wieso weiß Eric das überhaupt?

Ich gebe zu: ,,Ich habe diese Karte ehrlich gesagt sowas von gar nicht verstanden."

,,Oh. Also das Hellblaue sind die Flüsse, das Dunkelblaue sind Seen, das Braune sind die Wege, die durch den Wald hier führen und das Grüne ist einfach das Umland. Leider fehlen hier die Gebirge und der Kartenzeichner hat mit der Größe der Flüsse glaube ich etwas übertrieben. Ich kenne mich mit Karten aus, weil ich mal bei den Pfadfindern war."

Erstaunt nicke ich bei seinen Worten. Wieso nur ist er so schlau? Eines ist mir jetzt aber klar geworden: Wenn es einer hier raus schafft, dann Eric. Ich sollte auf jeden Fall zu ihm halten, wenn ich überleben will und genau das habe ich natürlich vor.

,,Oh, du hast noch gar nicht gesagt, ob du überhaupt mit mir mitkommen willst. Wenn du nicht willst, dann akzeptiere ich das natürlich. Ich kann dich schließlich zu nichts zwingen. Willst du?"

In seinen Augen erkenne ich, dass er befürchtet, dass ich nicht will. Keine Ahnung, ob es nur daran liegt, dass er nicht ganz alleine sein will, oder ob das tiefgründigere Gründe hat, auf jeden Fall will er mich gerne dabei haben.

Ich antworte mit einem ,,Ja." und ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. War das die richtige Entscheidung? Werden wir es schaffen?

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