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Kapitel 14

Plötzlich schlagen Erics Augen auf und er stützt sich schnell in eine Sitzposition. Ich springe erstmal hastig von ihm weg, doch dann knie ich mich erneut neben ihn und umarme ihn. In dem Moment atme ich erleichtert aus. Ich habe es geschafft! Eric lebt! Und das nur, weil ich ihm geholfen habe. Das erste mal in meinem Leben habe ich wirklich geholfen.

,,Was ist passiert?", fragt Eric. ,,Du bist einfach nicht aufgewacht, ich hatte so Angst, du würdest das nie wieder tun.", schluchze ich. Keine Ahnung, ob er mir wirklich wichtig ist, oder ob ich ihn nur brauche um hier zu entkommen, auf jeden Fall bin ich sehr glücklich, dass er da ist. ,,Ach du Scheiße.", gibt er als Antwort und ich murmele ein ,,Hm". Dann lösen wir uns schon voneinander und er schaut gen Himmel. ,,Mist, wir müssen jetzt los und uns echt beeilen!", sagt Eric und ich springe nickend auf.

An dem breiten Fluss, der parallel zu unserem Weg fließt, waschen wir uns kurz ab, trinken etwas und füllen unsere Wasserflaschen. Auf ein Frühstück verzichten wir, denn das würde nur weiter unnötige Zeit wegnehmen.

Trotz seiner Bewusstlosigkeit, die echt nicht allzu lange her ist, geht Eric wieder schnell voraus und ich stolpere ihm hinterher. Ich weiß nicht ob es wirklich so ist, oder ob es mir nur so vorkommt, aber er läuft noch schneller als gestern. Mein knurrender Magen stellt ein weiteres Problem da, doch wir müssen weiter. Stunden, die mir wie Jahre vorkommen, laufen wir den Weg in einem sehr schnellen Schritt entlang. Meine Laune sinkt immer weiter, meine Beine schmerzen immer mehr und mein Bauch knurrt immer lauter. Nach einer Weile kann ich einfach nicht mehr. Meine Beine knicken ein und ich falle auf den Boden. Ich liege auf dem Rücken im Dreck und denke mir dabei nur eines: Scheiße, wir werden es nie schaffen.

Heute ist erst der vierte Tag und ich kann schon nicht mehr. Habe ich ernsthaft erwartet ganze zwei Wochen so durchzuhalten? Als ich das gedacht habe, war ich auf alle Fälle ziemlich dumm. Eigentlich war ich schon immer dumm, denn das hier war wahrscheinlich von vorne herein ein reines Todesspiel. Ich bin mir nicht sicher, ob man überhaupt lebend aus diesem Dschungel rauskommen kann und ich will es auch nicht mehr probieren. Alle meine Klassenkameraden haben es nicht geschafft, sie sind alle tot. Also werde auch ich sicher daran scheitern in den nächsten Tagen wieder zuhause zu sein. 

Als Eric merkt, dass ich zusammengekauert am Boden liege, dreht er um und kommt auf mich zu. ,,Was ist los?", fragt er. ,,Geh ohne mich, ich schaffe das nicht.", versuche ich ihm meine Gedanken zu erklären, doch seine Gesichtszüge werden ernster, als sie es die letzten drei Tage ohnehin schon sind, und er schüttelt den Kopf. ,,Steh auf, ich habe dir versprochen, dass wir es schaffen, also schaffen wir es auch." Genau das habe ich erwartet. Eric ist so herzlich und rücksichtsvoll, dass er niemals jemanden im Stich lassen würde. Er würde sich sogar dafür in Lebensgefahr begeben, um jemandem das Leben zu retten und das hasse ich an ihm. Ich hasse ihn so verdammt dafür, dass ich jetzt aufstehen muss und noch weiter diesen beknackten Kieselsteinweg langeilen muss. Dass ich das noch Tage tun muss.

Aber ich mache es und zwar für ihn. Ich mache das alles nur noch für ihn und kein bisschen mehr für mich selbst. Denn er hat das Recht wieder in sein normales Leben zurückzukehren. Ich habe das nicht. Wenn er nur mit mir weitergeht, dann werde ich auch weitergehen. Seinetwegen. Er streckt mir seine Hand entgegen, ich nehme sie und er zieht mich hoch. Dann geht es die nächsten Stunden weiter so voran, wie gehabt.

Als es schon dämmrig ist, unsere Wasserflaschen leer sind und ich denke an Hunger zu sterben, bleibt Eric stehen. ,,Ich habe Hunger.", spricht er meine Gedanken aus und schon gehen wir wieder mitten durch den Dschungel. Eric zeigt auf einen Nadelbaum: ,,Oh schau mal, das ist eine junge Fichte. Wir können die Zweige essen." Ich verziehe das Gesicht. Eigentlich habe ich keine Lust diesen kleinen Baum zu essen und es kommt mir einfach nur ekelig vor.

,,Schau nicht so. Wir müssen uns beeilen und wenn du was im Magen haben willst, dann iss das hier. Es ist besser als gar nichts." Obwohl ich echt nicht will, reiße ich, ebenso wie Eric, einige Fichtennadeln vom Gewächs und stecke sie mir in meinen Mund. Am liebsten hätte ich alles wieder ausgespuckt, aber kaue trotzdem weiter. Es schmeckt irgendwie nach einem Gemisch aus Harz, Gras und Baum oder so. Einfach nur ekelhaft! Aber um meinen Hunger einigermaßen zu stillen, pflücke ich noch ein paar Zweige und kaue auf ihnen herum. Eric steckt außerdem ein paar weitere in seinen selbstgebauten Rucksack, damit wir einen Vorrat an Essen haben. Hoffentlich werden wir diesen nicht gebrauchen. Können wir nicht einfach wieder Früchte finden? Ich hätte jetzt furchtbar gerne einen Apfel oder eine Birne. Auch die Pilze waren im Vergleich zu dem hier ziemlich lecker. Aber wie Eric schon gesagt hat, besser das, als gar nichts.

Obwohl weder ich noch Eric satt ist, begeben wir uns wieder auf den Weg. Zu meiner Enttäuschung sagt er nichts mehr und geht wieder in schnellen Schritt weiter. Hoffentlich bleiben wir bald wieder stehen und suchen nach einem Schlafplatz.

Als die Sonne schon fast komplett untergegangen ist, laufen wir aber immer noch. Meine Beine drohen bei jedem Schritt einzuknicken und mir tut wieder einfach alles weh. Jetzt wird es im Gegensatz zum Mittag, an dem es glühend heiß war, wieder eiskalt. Ich beginne zu zittern. Wieso bleiben wir nicht stehen und machen wieder ein Feuer? Ich rufe nach vorne zu Eric: ,,Bleib mal stehen. Warum laufen wir immer noch? Sollten wir nicht schon eine Schlafpause einlegen?" Er dreht sich um und schüttelt mit zusammengekniffenen Lippen den Kopf. ,,Wir müssen weiter. Wir müssen die Kilometer von gestern und heute früh nachholen."

Ohne dass ich es verhindern kann, fließen wieder Tränen aus meinen Augen. Wieso bin ich in den letzten Tagen nur zu so einer Heulsuse geworden? ,,Bitte nicht.", flehe ich Eric an, obwohl ich weiß, dass es aussichtslos ist. Wenn ich wieder nach Hause will, muss ich jetzt weiter. Wenn ich nicht weitergehe, sehe ich Damion nie wieder. Ist das wirklich so schlimm? Ich weiß es nicht, so wie ich momentan vieles nicht weiß, aber ich bin mir sicher, ich sollte einfach immer weiter Eric folgen, ganz egal was dann passiert.

Er reagiert auf meine Bitte: ,,Okay, wir bleiben für circa zwanzig Minuten stehen, um uns Fackeln zu bauen. Wie du schon weißt, lockt Feuer wilde Tiere weg und so sind wir auf alle Fälle sicherer." Ich nicke, wobei ich mir unter einer Pause natürlich etwas ganz anderes vorgestellt habe. Wir sammeln wieder trockene Zweige und Eric klopft zwei Steine aneinander, bis ein Funke entsteht. Mit trockenem Gras bringen wir das Feuer dann richtig zum Brennen.

,,So jetzt zeige ich dir, wie man eine Fackel macht.", sagt Eric. Ich habe mir eigentlich vorgestellt, dass man einfach einen langen Stock anzündet und dann mit dem brennenden rumläuft, aber so einfach scheint das wohl nicht zu sein. Ich lerne von Eric, dass man sich einen dicken Ast suchen soll, den dann in ein Büschel aus trockenem Gras stecken soll und ihn so lange drehen soll, bis sich das Gras um ihn wickelt. Bei Eric klappt dies perfekt, doch bei mir fällt das Gras sofort wieder ab. ,,Du musst mehr Gras nehmen und stärker wickeln. Aber macht nichts, ich mach das kurz für dich.", erklärt Eric und bereitet auch meine Fackel. Selbst mit nur einer Hand ist er geschickter als ich und dafür bewundere ich ihn insgeheim.

Die Stöcke halten wir unter unser Feuer und fertig ist die eigentlich Fackel. Als Eric mir eine reicht, kommt es mir kurz so vor, als ob wir bei einem Laternenumzug für Kinder wären. Ich erinnere mich, dass früher am Martinstag immer die besten Schüler aus unserer Klasse die großen Fackeln tragen und den Umzug anführen durften. Ich durfte das natürlich nie. Immer bin ich mit meiner kleinen Holzlaterne hinten gelaufen, bei dessen Bastelarbeit ich mir nicht einmal Mühe gegeben habe. Wieso war ich nur schon immer so? Ist es jetzt wirklich Zeit sich zu ändern?

,,Ist was?", reißt Eric mich aus den Gedanken und ich schüttele schnell den Kopf. ,,Ne alles gut, lass und weitergehen." Das machen wir auch, doch mein Gefährte lässt trotzdem nicht nach: ,,Erzähl mir worüber du nachgedacht hast, hier hört uns eh keiner." Erstmal finde ich es peinlich, darüber zu reden, was in der Grundschule war und ich komme mir kindisch vor, doch dann sprudeln die Worte nur so über meine Lippen. Als er mir erzählt, dass auch er keine Fackel tragen durfte, werde ich doch ein bisschen glücklich. ,,Dafür dürfen wir das jetzt.", sagt Eric. Man sieht seinen Atem als einen Dampf in der kalten Luft. ,,Ja, dafür dürfen wir das jetzt.", stimme ich nachdenklich zu. So schreiten wir weiter. Ich weiß jetzt schon, diese Nacht wird eine sehr lange werden.

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