Offenbarung
Als Severus zurück nach Spinner's End kam, brannte kein Licht im Haus. Leise stieg er in den ersten Stock und betrat Harrys Zimmer. Der Junge lag schlafend im Bett. Er wirkte zum ersten Mal wirklich entspannt. Severus trat näher und strich ihm über die Stirn. Dieses Mal zuckte das Kind nicht zurück, sondern seufzte tief im Schlaf und drehte sich auf die Seite. Severus konnte nicht anders, er setzte sich auf die Bettkante und beobachtet den Jungen beim Schlafen. Es kam ihm vor, als seien Wochen vergangen, seit er Harry aus dem Fahrenden Ritter mitgenommen hatte. Er wusste nicht, ob er das Richtige tat, wusste nicht einmal, ob der Junge nach allem überhaupt bei ihnen bleiben wollte. So in Gedanken zuckte er leicht zurück, als er eine Hand auf der Schulter spürte. Remus stand neben ihm und sah besorgt aus. Severus schüttelte nur den Kopf, stand vom Bett auf und zog seinen Partner aus dem Raum.
»Ist alles in Ordnung?«, wollt Remus vor der Tür wissen.
»Ja, alles gut. Ich wollte nur noch mal nach ihm sehen«, sagte Severus, küsste seinen Partner sanft und ging voraus in ihr Schlafzimmer. Während sich Remus wieder ins Bett setzte, entledigte sich Severus' seiner Sachen.
»Wie war es bei Lucius?«
»Er will uns helfen...bei allem. Wir sollen aber erst einmal mit ihm wegfahren und danach wird er alles in die Wege leiten«, sagte Severus und legte sich zu Remus. Eine Weile lagen sie so schweigend nebeneinander.
»Was macht dir Sorgen?«, wollte Remus wissen. Severus wandte seinem Partner den Kopf zu. Der andere schien immer zu wissen, was in ihm vorging, schien in ihm zu lesen.
»Was ist, wenn er gar nicht hierblieben, will? Es gäbe andere Möglichkeiten. Ich bin nicht gerade jemand, bei dem er sich wohlfühlt«, sagte er. Remus beugte sich über ihn und strich dem Lehrer einige der dunklen Strähnen aus dem Gesicht.
»Was redest du denn da? Er mag dich, das sehe ich. Heute in der Winkelgasse, er hat deine Hand gehalten und er hat sich von dir beruhigen lassen. Sev, er ist ein schwer traumatisiertes Kind, wenn er sich in deiner Nähe nicht wohlfühlen würde, dann würde er sich anders verhalten. Aber bist du dir wirklich sicher, dass du das alles möchtest? Ich liebe dich, egal was ist. Wir leben zusammen und wir gestalten unser Leben. Ja, ich würde es schön finden, Harry hier aufzunehmen, aber wenn du das nicht kannst, dann kannst du es nicht! Ich würde dich nie deswegen verurteilen oder dir Vorwürfe machen«, Severus sah seinem Partner in die tiefblauen Augen. Er konnte kaum fassen, wie viel Glück er hatte. Remus und er hatten es nie leicht. Weder als Kinder, noch als Jugendliche. Eine Tatsache, die sie verband. Ihre Beziehung war gewachsen in Jahren, die von Unsicherheit und Verlust geprägt waren. Er hob den Kopf und verband seine Lippen mit denen seines Partners, drückte ihn zurück auf die Matratze und lag nun seinerseits über Remus.
»Ich liebe dich und ich will das! Hörst du? Ich will ihm ein Zuhause geben mit dir, zusammen, okay?«, sagte er und küsste Remus erneut. Dieser nickte, verschränkte seine Hände hinter Severus' Nacken und zog ihn zu sich. Irgendwas sagte ihm, dass sie heute Nacht nicht so schnell schlafen würden.
Harry erwachte früh am nächsten Morgen. Die Sonne ging gerade erst auf. Verwirrt setzte sich im Bett auf. Er war so erholt und ausgeschlafen wie noch nie. Seine Gedanken wanderten zum letzten Tag. Hatte er Snape und Remus tatsächlich alles erzählt? Alle Details, die er so tief wie möglich in seinem Verstand zu vergraben versuchte? Leise ging er aus dem Zimmer. Im Haus war alles ruhig. Die Männer schienen noch zu schlafen. Harry ging in die Küche und sah sich um. Seitdem er groß genug war, um an den Herd heranzureichen, hatte er sich um beinahe alle Mahlzeiten der Dursleys kümmern müssen. Er wusste also, wie man kochte. Er trat an den Kühlschrank und öffnete diesen. Es war genug da, um ein gutes Frühstück herzurichten.
Severus wusste nicht genau, was ihn geweckt hatte. Es roch nach Kaffee und Speck. Schlaftrunken drehte er den Kopf und sah Remus friedlich neben sich schlafen. Verwirrt setzte er sich auf.
»Wasn?«, kam es müde von Remus.
»Machen Einbrecher Frühstück?«, kam es trocken von Severus.
»Äh...was?«, Remus setzte sich auf und nahm nun auch den Kaffeegeruch wahr.
»Harry?«, fragend sah er zu seinem Partner.
»Ja, davon gehe ich aus«, sagte Severus, griff nach frischen Sachen und zog sich an. Auch Remus schlüpfte in frische Sachen und folgte Severus nach unten.
Als sie in die Küche traten, war der Tisch gedeckt und Harry stand am Herd. Er fuhr erschrocken herum, als Severus sich räusperte.
»T-tut mir leid, ich wollte Sie nicht wecken«, sagte er hastig, aber der Lehrer hob beschwichtigend den Arm.
»Hast du nicht. Also, was ist das hier?«
»I-ich...also Sie haben so viel für mich getan, da...da dachte ich, ich könnte ja mal etwas für sie tun«, erklärte Harry verlegen.
»Das ist sehr nett und es sieht wirklich gut aus!«, sagte Remus und setzte sich.
»Ja, da muss ich Remus recht geben«, sagte Severus und nahm ebenfalls Platz. Harry lächelte schüchtern und stellte eine Schale mit Rührei auf den Tisch, ehe er sich zu den Männern setzte.
»Wo hast du gelernt, so gut zu kochen?«, fragte Remus nach einer Weile und legte seine Gabel beiseite. Severus ahnte, wo Harry es gelernt hatte, und sah seinen Freund kopfschüttelnd an, aber Harry schluckte einmal und legte sein Besteck dann auch auf die Seite.
»Ich...also ich musste mich um alle Mahlzeiten kümmern, sobald ich groß genug war, um an den Herd zu kommen...«, sagte er bitter.
»Oh tut mir leid, ich habe nicht nachgedacht. Harry, du musst hier wirklich nicht kochen oder irgendetwas anderes machen, hörst du?«, sagte Remus und strich dem Kind kurz über die dunklen Haare.
»Schon gut, es macht mir nichts aus.«
»Uns aber. Kinder sollten beschützt und umsorgt werden und nicht kochen oder waschen«, sagte Severus ernst. Harry hielt den Blick gesenkt, nickte dann aber.
»So, da das geklärt ist, haben wir noch eine Frage an dich«, sagte Remus und Harry sah auf.
»Wir hatten einen Urlaub geplant...«
»Oh, ähm...ja natürlich ich kann sicher zu Ron...«
»Harry, lass mich aussprechen. Wir hatten einen Urlaub geplant, aber wir wollen dich natürlich mitnehmen«, sagte Remus sanft. Überrascht sah Harry erst zu ihm und dann zu Snape, der nickte.
»Uns gehört ein Haus in Frankreich an der Küste und es ist groß genug für drei«, erklärte er.
»A-aber ich...also ich...«
»Schon gut, du musst nichts weiter sagen. Allerdings gibt es etwas, was wir dir vorher noch erklären müssen. Du wirst mit Severus morgen schon vorfahren und ich komme in ein paar Tagen nach. Nicht weil ich arbeiten muss, sondern aus einem anderen Grund...«, begann Remus und Harry lauschte der Erzählung gebannt.
»So das war es. Was sagst du? Hast du Angst?«, Remus sah unsicher zu dem Jungen. Sie hatten mit sich gerungen, aber beiden Männern war klar, dass sie Harry es nicht verschweigen konnten, schon gar nicht, wenn sie ihn wirklich zu sich nehmen wollten. Harry sah den Mann an und schüttelte den Kopf.
»Nein, warum sollte ich? Ich meine durch diesen Trank, da...da also da weißt du doch, wer du bist, und es ist ja nicht deine Schuld, dass du ein Werwolf geworden bist. E-es tut mir wirklich leid«, sagte er. Severus sah den Jungen an. Harry hatte so viel Leid erfahren, so viel durchmachen müssen und trotzdem brachte er so viel Mitgefühl für einen Menschen auf, den er kaum eine Woche kannte.
»Mir geht es gut Harry, dir muss nichts leidtun. Also wir freuen uns, wenn du mit in den Urlaub kommst, was sagst du? Wenn du natürlich willst, dann würden wir uns darum kümmern, dass du zu den Weasleys gehen kannst!«, sagt Remus. Sofort schüttelte Harry energisch den Kopf.
»Nein, nein ich möchte wirklich gerne mitkommen. Ich...ich war noch nie am Meer«, sagte er schnell.
»Gut, dann ist das beschlossen«, kam es von Severus, der dabei war den Tisch abzuräumen.
»Professor? Könnte ich...also könnte ich kurz mit ihnen reden, alleine?«, unsicher sah Harry zu dem Lehrer. Dieser sah zu Remus, der kaum merklich nickte.
»Sicher!«, sagte er.
»Macht mal, ich mache hier alles fertig und gehe dann packen«, sagte Remus munter.
»Danke dir. Komm mit Harry«, sagte Severus und ging voran. Harry folgte seinem Lehrer. Noch immer war es seltsam, dass dieser ihn plötzlich mit du und seinem Vornamen ansprach. Auch lag in seinen Worten kein Sarkasmus, kein Hohn. Er führte Harry in das kleine Büro, das er schon kannte. Der Mann wies auf die Couch, welche in einer Ecke stand und Harry setzte sich zögernd. Severus selbst, setzte sich ihm gegenüber auf einen Stuhl.
»Bevor du beginnst, habe ich eine Bitte«, sagte er und der Junge nickte.
»Da du nun erst einmal hier lebst und wir uns nicht in der Schule befinden, würde ich es begrüßen, wenn du mich beim Vornamen nennst und auch mit du ansprichst. Was sagst du?«
»O-okay, ja danke Sir...ähm Severus«, sagte Harry verwirrt. Und obwohl diese Situation seltsam war, konnte er nicht verhindern, dass er sich so wohl, wie schon lange nicht fühlte. Er hatte Snape hier anders kennengelernt, weniger zynisch, weniger unfair, selbst wenn er zu Beginn noch anders erschien, aber der private Snape war jemand, den man wirklich mögen konnte.
»Gut, das freut mich, also was willst du mit mir besprechen?«
»E-es geht um gestern, alles, was ich erzählt habe...ich...also es ist schwer und auch etwas unangenehm...«, stotterte Harry und suchte sichtlich nach den richtigen Worten. Severus gab ihm die Zeit, die er benötige.
»Also, ich habe immer noch Schmerzen und mir ist oft schlecht. Mein Magen verkrampft und es sticht...«, sagte Harry nach unendlichen Minuten der Stille. Severus nickte.
»Wann tut es besonders weh?«, wollte er ruhig wissen.
»Also...a-auf der Toilette da besonders. Es blutet auch manchmal...«, sagte Harry und wandte den Blick ab. Severus seufzte innerlich. Er ahnte, woher die Verletzungen stammten, die dem Jungen Probleme bereiteten. Das andere waren die Bauchschmerzen.
»Ich verstehe. Leg dich doch bitte noch einmal auf die Liege dort, ich möchte nur kurz den Bauch abtasten, okay?«, Harry nickte, stand auf und legte sich hin. Severus erkannte, wie sehr der Junge ihm offenbar vertraute, sonst würde er sich sicher nie in eine Situation begeben, in der er einem anderen quasi ausgeliefert war. Der Lehrer trat an die Liege und wärmte seine Hände kurz an.
»Darf ich?«, fragte er und Harry nickte. Vorsichtig schob er das Shirt des Jungen etwas nach oben und tastet den Bauch ab. Immer wieder verzog Harry das Gesicht.
»Was tut mehr weh, das Drücken oder wenn der Druck nachlässt?«
»Ähm..., wenn du wieder loslässt, dann tut es mehr weh«, sagte Harry. Severus nickte wieder und ließ seinen Zauberstab noch einmal über den Jungen gleiten.
»Du kannst dich wieder hinsetzen«, sagte er und Harry ließ sich von der Liege gleiten und setzte sich wieder auf die Couch. Severus ging zu einem Schrank und holte zwei Fläschchen heraus. Eine der Phiolen reichte er Harry.
»Trink das, das sollte die Bauchschmerzen lindern. Deine Magenschleimhaut ist stark entzündet. Das wird meistens durch Stress ausgelöst. Der Trank hilft bei der Heilung. In ein paar Tagen sollte alles vorbei sein«, sagte er und der Junge schluckte sofort den leicht bitteren Trank.
»Was das andere angeht, das kann man nur von außen heilen...«, sagte er und sah sofort den panischen Blick des Jungen.
»Keine Angst. Ich habe hier eine Flüssigkeit, die geben wir jetzt in die Badewanne und dann badest du eine Weile. Danach sollte alles verheilt sein. Keiner muss dich anfassen, okay?«, wieder nickte Harry.
»Gut, dann lass uns gehen«, sagte Severus und brachte den Jungen in das Badezimmer. Er ließ Wasser in die Wanne und gab die Flüssigkeit hinein.
»So ich geh jetzt. Ruf uns, wenn was sein sollte«, sagte er.
»Ja, mach ich und danke Severus«, sagte Harry. Der Lehrer nickte lächelnd und verließ das Bad. Vor der Tür atmete er einige Male tief durch, ehe er zu Remus in das Schlafzimmer trat.
»Alles in Ordnung?«, wollte dieser wissen.
»Ja, ja so weit man es so nennen kann«, sagte Severus und setzte sich aufs Bett.
»Was ist passiert?«, Severus überlegte kurz, ob er Remus alles erzählen sollte, aber er war sich sicher, dass Harry nichts dagegen haben würde. Er wollte mit ihm wahrscheinlich nur alleine reden, weil es ihm so leichter fiel.
»Er hatte Schmerzen. Die Vergewaltigungen haben schlimmere Spuren hinterlassen, als ich geahnt habe.«
»Was meinst du?«, wollte Remus nun sichtlich besorgt wissen.
»Er hat Verletzungen, die bei jedem Toilettengang wieder aufreißen und bluten. Er muss furchtbare Schmerzen gehabt haben, dazu kommt noch eine Entzündung der Magenschleimhaut, daher die ständige Übelkeit«, erklärte Severus sichtlich erschüttert.
»U-und konntest du ihm helfen?«, der Lehrer nickte.
»Den Magen konnte ich schnell heilen. Ein paar Tage und alles ist wieder gut. Bei den anderen Verletzungen hoffe ich, dass das Bad, was er gerade nimmt, hilft. Ich habe eine Lösung aus Diptam-Essenz ins Wasser gegeben.«
»Was, wenn es nicht hilft?«
»Darüber möchte ich jetzt nicht nachdenken. Ihn direkt dort mit einer Heilsalbe zu behandeln, das würde er sicher kaum ertragen. Hoffen wir das Beste«, sagte Severus, stand auf und begann nun ebenfalls zu packen.
Harry wusste nicht, wie lange er bereits in dem warmen Wasser saß. Er wusste nur, dass es ihm half. Das erste Mal seit sehr langer Zeit waren alle Schmerzen verschwunden. Plötzlich klopfte es an der Tür und er hörte Remus' Stimme.
»Harry? Du solltest langsam aus dem Wasser kommen, sonst wachsen dir noch Schwimmhäute.«
»Ähm...ja ich komme«, sagte Harry schnell und stieg aus der Wanne.
»Lass dir Zeit. Soll ich dir etwas zum Anziehen holen?«, fragte Remus durch die Tür.
»J-ja gerne«, Harry hatte im Bad nur seine Schlafsachen und eine frische Unterhose. An mehr hatte er vorhin gar nicht gedacht. Er trocknete sich ab und schlüpfte in die Boxershorts, als es wieder klopfte.
»Ich lege die Sachen vor die Tür«, sagte Remus.
»Ähm...warte, du kannst ruhig reinkommen«, rief Harry und nach einem kurzen Augenblick öffnete sich die Tür.
»Alles klar?«, wollte Remus wissen und musterte den Jungen besorgt. Harry ahnte, dass Severus seinem Partner alles erzählt hatte. Er nickte.
»Ja, alles gut. Die Schmerzen scheinen weg zu sein.«
»Das ist gut. Hier zieh das an. Sev, ist noch ein paar Besorgungen machen«, sagte Remus und reichte dem Jungen Jeans und ein T-Shirt.
»Darf ich dich was fragen?«, wollte Harry wissen, während er die Sachen anzog. Remus, der noch immer an der Tür lehnte, nickte.
»Ähm...also ich würde gerne wissen, warum also...kanntest du meine Eltern?«, verlegen sah Harry zu dem Mann, über dessen Gesicht sich ein trauriger Schleier legte.
»Komm...«, sagte er und führte Harry ins Wohnzimmer.
»Ja, ich kannte deine Eltern. Sehr gut sogar. James und Lily waren meine besten Freunde, als wir in Hogwarts waren. Sie haben mir über vieles hinweggeholfen«, sagte Remus und lächelte. Harry schwieg, wusste nicht, was er sagen sollte.
»Weißt du, ich hatte dich auf dem Arm, da warst du erst ein paar Stunden alt. Sie waren so glücklich, dich zu haben. Als sie starben, da...da fiel ich in ein tiefes Loch und am Ende war es Sev, der mich rettete«, Harry schluckte schwer. Seit er hier angekommen war, war ihm Remus seltsam vertraut. Nun ahnte er auch warum, er kannte ihn, auch wenn er sich nicht bewusst daran erinnern konnte.
»W-was ist mit Profe...ich meine mit Severus? So wie er immer über meinen Vater spricht, waren sie offenbar keine Freunde. Ich habe schon gemerkt, dass ich ihn an ihn erinnere. Ist er...oder war er deshalb immer so zu mir?«, Remus stand seufzend auf und kniete sich vor den Jungen.
»Severus war immer impulsiv und ehrgeizig. Das war dein Vater auch. Aber es sind Dinge geschehen, die nur schwer zu verzeihen sind, aber ich bin der Falsche, dir das zu erzählen. Frag Sev danach, er wird dir antworten, aber sei nicht zu enttäuscht von James. Er war jung und manchmal ein wenig dumm und vorschnell. Aber er war mein Freund und daran wird sich nie was ändern«, Harry nickte.
»Ihr habt jetzt ein paar Tage alleine. Rede mit ihm, okay?«
»Ja, ja okay. Danke Remus!«, sagte Harry und der Mann lächelte.
»Alles in Ordnung?«, wollte Severus wissen, als sie am Abend im Bett lagen. Seit er wieder da war, war sein Partner ungewohnt still und nachdenklich.
»Mhm...ja ich denke nur nach«, sagte Remus in die Dunkelheit.
»Über was? Den Urlaub?«
»Nein, weißt du Harry, hat mich heute nach James und Lily gefragt«, sagte Remus und drehte sich auf die Seite, um Severus in die Augen sehen zu können.
»Aha und was hast du ihm erzählt?«, wollte Severus tonlos wissen.
»Die Wahrheit, aber nichts über dich und James, aber er wollte es wissen.«
»Was wissen?«
»Sev, der Junge ist nicht dumm. Er weiß, dass du ihn permanent mit seinem Vater vergleichst oder verglichen hast und er wollte wissen, ob du ihn deshalb so behandelst, weil er dich an James erinnert und ihr offenbar keine Freunde wart«, sagte Remus. Severus wandte ihm nun den Kopf zu.
»Was hast du ihm darauf gesagt?«
»Nicht viel, nur dass ich der Falsche sei, ihm das zu erzählen, und das er dich fragen soll. Ich habe ihm gesagt, dass du antworten würdest...«
»Mhm...ja, das bin ich ihm wohl schuldig«, Severus versuchte ein schwaches Lächeln. Remus beugte sich vor und küsste ihn.
»Wie soll ich es nur drei Tage ohne dich aushalten«, sagte der Lehrer grinsend. Remus strich ihm eine Strähne aus der Stirn.
»Das machst du schon und du bist ja nicht allein. Er braucht jemanden zum Reden, genau wie ich damals und auch du. Ich weiß es ist schwer, nicht James oder auch Lily in ihm zu sehen. Seine Augen...ich dachte, sie würde wieder vor mir stehen und der ganze Rest. Aber Sev, er ist nicht James, nicht Lily. Er ist nur ein kleiner missbrauchter und misshandelter Junge, der so sehr um Zuneigung kämpft, dass es fast greifbar ist. Und irgendwann ist er vielleicht unser Sohn...irgendwie auf jeden Fall. Tu mir einen Gefallen und versuch, in den nächsten drei Tagen herauszufinden, ob du das alles nicht nur tust, weil du weißt, dass es mir wichtig ist, okay?«
»Remy du weißt...«
»Ja, ich weiß, aber tu es trotzdem!«, sagte Remus und küsste Severus ein weiteres Mal, ehe er sich in den Arm seines Partners kuschelte und bald die Augen schloss. Severus seufzte, küsste Remus' Kopf und flüsterte: »Ich versuche es! Versprochen!«
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