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Familie?

»Du machst mich wahnsinnig! Würdest du dich bitte hinsetzen«, sagte Lucius und sah seinen besten Freund ernst an. Es war inzwischen später Abend und Harry und Draco schliefen bereits. Remus und Severus hatten noch nichts vom Ministerium gehört. Der Lehrer tigerte rastlos durch den Salon in Malfoy Manor und konnte seine Nervosität kaum verleugnen.

»Schatz, komm schon setz dich«, sagte Remus sanft und zog seinen Partner auf die Couch.

»Sie wollten, sich längt gemeldet haben, was ist, wenn sie doch nicht zusagen, wie sollen wir ihm das erklären?«, sagte dieser und rieb sich die Augen. Remus griff nach Severus' Hand.

»Ganz ruhig, die Pflegschaft ist uns sicher und der Rest findet sich.«

»Was wenn nicht? Du kennst das Ministerium, da mischen so viele mit und am Ende reden wir hier über Harry Potter!«, sagte Severus.

»Remus hat recht, bleib ruhig. Ihr seid beide tolle Eltern und das wird auch Emily gemerkt haben und außerdem wurde auch Harry angehört«, sagte Lucius.

»Ja und selbst Dumbledore hat für euch ein gutes Wort eingelegt und wenn es keine Adoption wird, dann die Pflegschaft. Sev, sie nehmen ihn euch nicht weg!«, sagte Narzissa.

»Es macht mich trotzdem wahnsinnig, dieses Warten«, sagte Severus und fuhr sich durch die Haare.

»Wer hätte das vor ein paar Wochen gedacht?«, sagte Lucius lächelnd. Ja, es kam auch Severus wie Jahre her, dass er den verletzten Jungen aus dem Fahrenden Ritter geholt hatte. So viel hatte sich geändert.

Plötzlich erschien Trinket mit einem silbernen Tablett und verbeugte sich tief vor Severus und Remus.

»Dies brachte gerade eine Eule für die Herren Snape und Lupin«, sagte er. Severus sah zu seinem Partner und nahm mit zitternden Fingern den Umschlag. Sofort verschwand der Hauself wieder.

»Er ist dick, das könnte ein gutes Zeichen sein«, sagte Lucius und versuchte einen besseren Blick auf den Brief zu erhaschen. Severus zog das Pergament aus dem Umschlag und öffnete es zögernd.

»Sehr geehrter Mr. Snape und Mr. Lupin ...«, begann er zu lesen.

»Ich muss mich entschuldigen, dass es nun doch so lange gedauert hat, aber das Gremium hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Zuerst möchte ich mich noch einmal für das nette Gespräch mit Ihnen und Harry bedanken. Sie haben bei Harry sehr gut Arbeit geleistet und auch im Gremium mussten wir uns eingestehen, dass was Harrys Fall angeht, wir uns vorwerfen müssen, Fehler gemacht zu haben. Wir sehen auch die Notwendigkeit, dass sein Verbleib geklärt werden sollte, bis der Prozess beginnt. Dies habe ich auch heute Abend noch einmal klargemacht. Nach langen Beratungen und einigen Kontroversen, darf ich Ihnen nun mitteilen, dass das Gremium entschieden hat ...«, Severus stockte.

»Sev, was? Was schreiben sie?«, wollte Remus flehend wissen.

»... e-entschieden hat, dass Sie beide Harry James Potter nicht nur in Pflege nehmen, sondern ihn auch adoptieren dürfen. Alle nötigen Unterlagen finden sie in diesem Schreiben. Bitte senden Sie alles so schnell wie möglich an uns zurück. Ein Hausbesuch wird nach Ende des Prozesses folgen. Alles Gute für die Zukunft. Emily Clarke«, schloss Severus und ließ den Brief sinken. Remus starrte ihn fassungslos an.

»E-er ... wir dürfen ihn adoptieren! Er ist unser Sohn«, sagte Severus stockend und nahm Remus' Gesicht in die Hände.

»Remy, wir sind Eltern...«, sagte er und sein Partner ließ sich in seine Arme fallen. Sie weinten, weinten beide vor Glück, vor Erleichterung und weil so vielen nun von ihnen abfiel. Lucius griff nach dem Brief, legte lächelnd einen Arm um seine Frau und las zusammen mit ihr den Brief ein weiteres Mal.

»Ich wusste es, sie konnten sich gar nicht anders entscheiden«, sagte Narzissa und wischte sich ein Paar Tränen weg.

»Am besten ihr geht zu ihm und sagt es ihm gleich, oder?«, fragte Lucius. Severus nickte.

»Ja, das sollten wir vielleicht, was sagst du?«, Remus lächelte.

»Er wird ohnehin nicht wirklich gut schlafen, solange er es nicht weiß«, sagte dieser und schon zog ihn Severus auf die Beine.

»Gute Nacht und passt gut auf den Brief auf«, sagte er und sah zu den Malfoys.

»Sicher, schlaft gut!«, sagte Narzissa und schon waren die beiden Männer verschwunden.

»Er wird es wirklich gut haben!«, sagte sie und lehnte seinen Kopf an die Schulter ihres Mannes.

»Ja, das wird er«, sagte dieser.

Remus und Severus stiegen in den ersten Stock des Hauses und öffnete leise die Tür zu ihrem Schlafzimmer. Harry hatte auch in dieser Nacht bei ihnen schlafen wollen. Im fahlen Licht sahen sie den Jungen zusammengerollt in der Mitte des Bettes liegen. Severus machte die Nachttischlampe an und setzte sich dann zusammen mit Remus auf die Bettkante.

»Harry?«, sagte dieser sanft und strich dem schlafenden Jungen sanft über die Wange. Harry blinzelte einige Male und rieb sich müde die Augen.

»Is was passiert? Kam der Brief?«, wollte er dann plötzlich hellwach wissen und setzte sich auf. Severus nickte lächelnd.

»Ab heute bist du unser Sohn, wir dürfen dich adoptieren«, sagte er ruhig. Fassungslos sah Harry nun zu Remus, so als würde er eine weitere Bestätigung brauchen. Der Werwolf nickte und legte ihm eine Hand auf die Wange.

»I-ich darf immer bei euch bleiben? Ich muss nie wieder woanders hin?«, fragte er und sah zwischen den Männern hin und her.

»Nein, nie wieder! Du bleibst bei uns«, sagte Severus und kaum hatte er das gesagt, hatte sich Harry schon schluchzend in die Arme des Mannes geworfen. Dieser drückte ihn an sich und legte auch einen Arm um Remus.

»Eine Familie«, flüsterte er und küsste Harrys dunkle Haare.

»Also das Ding ist ja ganz schön dick«, sagte Narzissa am nächsten Morgen. Remus und Severus saßen über den Unterlagen, die sie vom Ministerium erhalten hatten. Es waren viele Seiten, die auszufüllen waren, aber nur, wenn sie das täten, würden sie die Adoptionsurkunde bekommen.

»Mhm ... das meiste haben wir. Luc sollte aber nachher noch mal rüberschauen, nicht das wir jetzt unsere Seele oder so verkauft haben«, sagte Severus lächelnd.

»Fehlt noch eine Sache«, sagte Remus und wies auf eine Zeile.

»Nachname des zu Adoptierenden, bitte beachten Sie, dass Doppelnamen bei Kindern nicht zulässig sind«, las er vor.

»Er könnte auch den Namen Potter behalten, oder?«, wollte Narzissa wissen und sah den beiden Männern über die Schulter.

»Könnte er, aber er will es nicht, sagt er. Er musste ihn zu oft in schlimmen Situationen hören«, erklärte Severus.

»Mhm ... dann müssen wir uns entscheiden«, sagte Remus. Severus lächelte und nahm dem anderen die Feder aus der Hand.

»Nein, müssen wir nicht«, sagte er und trug etwas in die Zeile ein.

»Harry James Lupin?«, überrascht sah der Werwolf ihn an.

»Remus, ich liebe dich und ich weiß, ich will immer mit dir zusammen sein. Mein Name hat mir auch nie besonders viel Glück gebracht und ich hänge nicht an ihm, also ...«

»War das gerade ein Heiratsantrag?«, wollte Remus lächelnd wissen.

»Wenn es so wäre, was würdest du sagen?«, wollte Severus wissen und hauchte einen Kuss auf Remus' Lippen.

»Ich würde ‚ja' sagen, aber ehrlichgesagt ein Kniefall wäre auch schön.«

»Bekommst du noch, ich verspreche es«, sagte Severus und küsste seinen nun Verlobten inniger.

»Hach, der Tag wird immer besser«, sagte Narzissa grinsend.

»Das ist wirklich krass, also ich meine nur, du als Sohn von Onkel Sev und Remus. Ich find es toll«, sagte Draco. Er und Harry saßen wieder in dessen Versteck im Labyrinth.

»Ja, ich ... ich kann es gar nicht richtig fassen.«

»Du bist dann kein Potter mehr, oder?«

»Nein, ich will es auch nicht mehr sein«, sagte Harry nachdenklich und blickte auf seine Fingernägel.

»Ja, das kann ich verstehen. Aber wie wirst du heißen?«

»Keine Ahnung, Snape oder Lupin, denke ich.«

»Wäre ja auch cool, wenn die beiden mal heiraten würden, da wartet Mum schon Jahre drauf!«, sagte Draco und grinste.

»Na da muss sie nicht mehr so lange warten«, die beiden Jungen fuhren herum. Remus und Severus standen Arm in Arm im Pavillon.

»Wie habt ihr das hier gefunden?«, wollte Draco wissen und sprang auf.

»Du vergisst, ich bin ein Werwolf. Ich witterte euch«, sagte Remus grinsend. Skeptisch sahen sich Draoc und Harry an.

»Na schön, wir sind einfach euren Stimmen gefolgt«, sagte Severus.

»Was meint ihr damit, dass Narzissa nicht mehr lange warten muss?«, wollte Harry nun wissen. Remus legte ihm einen Arm um die Schulter.

»Severus hat mir mehr oder weiniger einen Antrag gemacht und wir haben entschieden, dass du Lupin heißen wirst«, erklärte er. Überrascht sah Harry zu dem Tränkemeister.

»Ihr heiratet?«

»Ja, so bald wie möglich...«

»Ja, sobald er auf die Knie gegangen ist«, sagte Remus und Severus rollte mit den Augen. Harry legte die Arme um den Tränkemeister.

»Ich freu mich für euch!«

»Für uns!«, sagte dieser und strich ihm über den Rücken.

»Voll cool, Onkel Remus!«, sagte Draco und grinste.

»Wenn übermorgen der Prozess vorbei ist, dann können wir endlich alles hinter uns lassen«, sagte Severus leise und zog Harry noch enger an sich. Dieser vergrub das Gesicht im Umhang des Mannes und nickte.

Am Morgen des Prozesses saß Harry, der bereits ein weißes Hemd und eine Anzughose trug, neben Draco am Küchentisch und starrte abwesend auf sein Rührei.

»Keinen Hunger?«, wollte Draco leise wissen und Harry schüttelte den Kopf.

»Iss wenigstens einen Toast«, bat Remus, der ihm gegenüber saß. Zögernd griff Harry nach der Scheibe Brot und biss ab. Kurz darauf kam Severus in die Küche, er war ähnlich blass und angespannt wie Harry und trug ebenfalls einen Anzug.

»Wir müssen langsam los«, sagte er und legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter. Beide Männer waren nervös, sie hatten, seitdem sie die Unterlagen abgeschickt hatten, nichts mehr vom Ministerium gehört. Noch war Harry nicht offiziell ihr Sohn, denn eine Urkunde hatten sie noch nicht in den Händen. Beide befürchteten, dass Harry nun doch alleine in den Gerichtssaal musste.

»Ich hole meine Anzugjacke«, sagte Remus, stand auf und eilte aus dem Raum.

»Komm Harry«, sagte Severus und griff nach der Hand des Jungen.

»Wenn etwas sein sollte, dann ist Lucius da. Er ist schon sehr früh heute ins Ministerium«, sagte Narzissa, als sie in der Eingangshalle standen. Severus nickte und zog Harry die Jacke an.

»Mach dir keine Sorgen, wir sehen uns heute Abend«, sagte Draco aufmunternd und Harry nickte.

»Wollen wir?«, fragte Remus und hielt die Eingangstür auf. Narzissa drückte kurz Harry an sich und strich ihm die dunklen Haare aus der Stirn.

»Du schaffst das schon«, sagte sie sanft und griff dann nach Dracos Hand. Beide winkten den Männern und Harry noch, bis diese am Rande des Parks verschwanden.

Sie landeten wieder in einer Nebenstraße. Harry war bald schon aschfahl. Kurzerhand hob Severus ihn auf den Arm. Der Junge klammerte sich an den Hals des Mannes und wimmerte leise.

»Shh ... alles okay. Wir versprechen, wir lassen dich nicht allein«, sagte Remus beruhigend. Er ging voran und so gelangten sie schnell ins Innere des Ministeriums. Sie durchquerten das Atrium und Severus legte Harry schützend eine Hand auf den Kopf, um ihn vor den Blicken der anderen zu schützen. Sie fuhren mit einem der Aufzüge in den Gerichtstrakt. Hier kam bereits Emily Clarke auf sie zu.

»Mr. Lupin, Mr. Snape, schön Sie und Harry zu sehen, wenn auch zu keinem angenehmen Anlass«, sagte sie und sah sorgenvoll zu dem Jungen auf Severus' Arm.

»Ja, vielen Dank für den Brief und das Vertrauen«, sagte Severus etwas fahrig.

»Ja natürlich, es tut mir übrigens leid, dass sie die Urkunde noch nicht erhalten haben. Das Gremium will noch den Hausbesuch abwarten ...«, Remus sah irritiert zu Severus.

»Heißt das, die Adoption ist nicht sicher?«, fragte er geschockt. Severus setzte Harry ab und zog den zitternden Jungen an sich.

»Nein, nein es ist alles soweit in Ordnung. Keine Sorge, aber niemand will Fehler machen. Ich komme Sie besuchen und bringe die Urkunde mit. Ich gehe nicht davon aus, dass ich etwas zu beanstanden finde«, sagte Emily beschwichtigend.

»Sie können hier warten. Es kann sein, dass Harry alleine von der Vorsitzenden befragt wird«, sagte sie dann und wies auf eine Bank, die direkt vor der Tür zum Saal stand.

»Er muss sie nicht sehen, oder?«, fragte Severus besorgt.

»Nein, auf keinen Fall«, sagte Emily und lächelte Harry zu.

»Wir sehen uns gleich«, sagte sie dann und betrat dann leise den Saal. Es verging einige Zeit, in der keiner der drei irgendetwas sagte. Es war still in dem Gang und nur selten kam jemand vorbei. Irgendwann ging die Tür zum Saal auf und Emily stand wieder vor ihnen. Sie war blass, versuchte aber ein scheues Lächeln.

»Die Vorsitzende will mit Harry sprechen. Die Angeklagten wurden raus gebracht, aber das Gamot ist anwesend«, sagte sie mitfühlend.

»Dürfen wir mit?«, wollte Remus wissen.

»T-Tut mir leid, das geht im Moment nicht, aber ich bin dabei. Harry, kommst du?«, fragte Emily sanft. Der Junge sah panisch zu den beiden Männern. Sofort kniete sich Severus vor ihn.

»Shh ... ganz ruhig. Nichts wird passieren. Du erzählst ihnen, was du uns erzählt hast, und dann ist alles vorbei. Wir warten hier und gehen nicht weg, ich verspreche es!«, sagte er, so ruhig er konnte.

»Du schaffst das, Kleiner!«, sagte Remus und strich ihm kurz über die dunklen Haare. Zögernd stand Harry auf und griff nach Emilys Hand. Der Frau brach es das Herz. Das Kind schwitzte und zitterte zur gleichen Zeit und sie ahnte, dass das vielleicht nicht gut ausgehen könnte.

»Bis gleich«, sagte Severus mit brüchiger Stimme. Harry ließ sich von Emily in den Saal bringen. Er war fast vollständig rund und riesig. Auf Bänken aus dunklem Holz saßen mehrere Hexen und Zauberer in roten Gewändern. An einem etwas erhöhten Pult saß eine Frau, die schwarz trug und dem Jungen nun aufmunternd zunickte. Emily brachte Harry in die Mitte des Saales und setzte ihn dann dort auf einen Stuhl. Harry starrte abwesend auf den Boden und wagte es nicht aufzusehen. Er hörte das Tuscheln der Anwesenden und spürte, wie ihm Tränen in die Augen stiegen.

»Harry, kannst du mich ansehen?«, fragte die Vorsitzende freundlich. Der Junge sah auf und seine Augen zuckten panisch hin und her.

»Harry, meine Name ist Ann und ich will dir nur ein paar Fragen stellen, in Ordnung?«, Harry reagierte nicht.

»Harry, kannst du mich hören?«, wollte die Frau wissen, wieder kam keine Reaktion. Fragend sah Ann Stewart zu Emily. Dies stand von ihrem Platz auf und trat zu Harry.

»Harry, du musst etwas sagen. Es geht auch ganz schnell«, flüsterte sie dem Jungen zu. Harry aber krallte sich in den Stuhl und biss sich auf die Lippen, so sehr, dass sie bluteten.

»Mir Verlaub Ann, das bringt so nichts ...«, meldete sich eine ältere Hexe zu Wort.

»Amanda?«, fragte Ann überrascht und sah zu der anderen Frau.

»Aus meinen Unterlagen geht hervor, dass der Junge adoptiert wurde, wenn auch noch nicht rechtskräftig. Ich verstehe nicht, warum die Väter nicht anwesend sein dürfen. Ich denke, das würde ihm helfen. Zumal ich einen von ihnen bereits kenne. Ich traf ihn im Zug mit Harry und der Junge schien sich sehr wohl in dessen Nähe zu fühlen.«

»Na schön, wenn diese ihn nicht beeinflussen, stimme ich zu«, sagte Ann Stewart und machte einem der Saaldiener ein Zeichen. Kurz darauf kamen Severus und Remus in den Raum und neben Harry erschienen zwei Stühle. Sofort eilten die Männer zu dem Jungen. Jeder nahm eine Hand des zitternden Kindes.

»Alles okay, wir sind da«, flüsterte Remus.

»Mr. Lupin, Mr. Snape, ich muss sie darauf hinweisen, dass sie Harry in keiner Weise beeinflussen dürfen«, sagte Ann Stewart und beide Männer nickten.

»Harry, kannst du mir erzählen, wie du bei deinen Verwandten gelebt hast?«, wollte die Vorsitzende nun wissen. Harry sah auf, holte tief Luft und begann zu erzählen. Als er zu den Vergewaltigungen kam, brach er ab und zitterte noch mehr als schon vorher. Sofort nahm Severus ihn auf den Schoss.

»Bitte ...«, sagte er flehend.

»Nein, schon gut. Wir haben genug gehört. Sie können draußen warten«, sagte Ann Stewart ebenso erschüttert. Severus hob Harry auf die Arme und brachte ihn aus dem Saal. Vor der Tür setzten sie sich wieder auf die Bank, aber Harry konnte sich nicht beruhigen. Sein Körper wurde von Weinkrämpfen geschüttelt. Severus holte ein Fläschchen aus seinem Umhang.

»Komm, trink das«, sagte er mit brüchiger Stimme. Harry schluckte den Trank mühsam und nur Augenblicke später sank er in Severus' Armen in tiefen Schlaf.

»Das war zu viel«, sagte Remus wütend. Severus nickte und drückte das Kind auf seinem Schoss fester an sich. Zehn Minuten später kam Emily Clarke wieder aus dem Saal und sah besorgt auf den schlafenden Harry.

»Es tut mir alles furchtbar leid! Aber das Gamot hat entschieden und Vernon Dursley zum Kuss durch einen Dementor verurteilt. Seine Frau wurde zu zehn Jahren in Askaban verurteilt. Der Sohn der beiden wird in eine Erziehungsanstalt kommen«, Severus und Remus nickte nur, sagten aber kein Wort.

»Dürfen wir gehen«, fragte Remus irgendwann, nachdem zwischen allen eine unangenehme Stille entstanden war.

»Ja, ja sicher, aber einen Moment noch. Da ist jemand, der mit Ihnen sprechen will«, sagte Emily und sah den Gang hinab. Die Männer folgten ihrem Blick. Eine Frau in roter Robe kam auf sie zugeeilt.

»Ah, schön das ich Sie noch erwische«, sagte die ältere Dame und lächelte milde. Severus runzelte die Stirn.

»Sie?«

»Ja, ich. Wie ich sehe, haben Sie ich inzwischen zu einem ganz passablen Vater gemausert. Das freut mich sehr«, sagte die Dame.

»Remus, das ist ... äh ... Amanda. Die Dame aus dem Zug.«

»Amanda Carson, sehr angenehm«, sagte sie und reichte Remus die Hand.

»Remus Lupin, Sie haben meinem Verlobten ganz schön den Kopf gewaschen, wie ich hörte.«

»Oh, sagen wir, ich habe ihm einen kleinen Schubs gegeben. Ich wollte Ihnen nur viel Glück wünschen und hoffe, dass seine Seele nun heilen kann«, sagte Amanda lächelnd.

»Ich danke Ihnen«, sagte Severus und strich Harry über den Kopf.

»Machen Sie es gut«, sagte sie dann und reichte Remus die Hand, strich Harry kurz über die Schulter und verschwand dann.

»Wäre es in Ordnung, wenn ich bereits morgen zu Ihnen komme? Umso schnell, haben wir alles erledigt«, sagte Emily und schien sichtlich verlegen.

»Natürlich, unsere Adresse kennen Sie ja«, sagte Severus und stand mit Harry auf dem Arm auf.

»Sicher, ich komme dann gegen Mittag.«

Auf der Straße, umgeben von den Gräuschen der Stadt und dem warmen Sommerwind, atmeten die beiden Männer durch.

»Es ist vorbei«, sagte Remus.

»Ja, ist es«, sagte Severus und küsste seinen Verlobten sanft.

»Wohin gehen wir?«, wollte dieser wissen.

»Nach Hause. Wir flohen Narzissa und Lucius an. Wir müssen sein Zimmer noch herrichten«, sagte Severus und Remus nickte. Kurz darauf waren sie verschwunden.

»Also das gefällt dir, also?«, fragte Severus nachdenklich und betrachtete Harrys Wand.

»Ich find es klasse«, sagte Remus grinsend. Es war Abend geworden und Harry hatte sich einigermaßen erholt. Er war es auch gewesen, der sein Zimmer noch an diesem Abend einrichten wollte. Alle Wände waren nun in einem bordeauxrot gehalten und mit einem goldenen Streifen als Bordüre verziert. Harrys Bett war aus dunklem Holz, genau wie die Kommode, der Schreibtisch und der Kleiderschrank. Auf dem ebenfalls dunklen Holzboden lag ein flauschiger Teppich mit orientalischem Muster.

»Na schön, gegen zwei Gryffindor habe ich wohl keine Chance«, seufzte Severus. Harry grinste und flüsterte Remus etwas ins Ohr. Dieser nickte lächelnd, hob den Zauberstab und schon war Harrys Bettzeug nicht mehr rot, sondern in Slytheringrün gehalten. Severus legte einen Arm um Harry.

»Danke«, flüsterte er.

»Also, es ist spät. Willst du hier schlafen, oder bei uns?«, wollte Remus wissen.

»Darf ich bei euch, nur heute noch«, flehte Harry.

»Sicher komm, ich bring dich«, sagte Remus sanft.

»Nacht Sev«, sagte Harry und gähnte.

»Schlaf gut«, sagte dieser und küsste ihn auf die Stirn.

Es dauerte eine Weile, ehe Harry eingeschlafen war. Gähnend streckte sich Remus und stieg nach unten ins Wohnzimmer. Was er da vorfand, verschlug ihm die Sprache. Im Zimmer schwebten unzählige Kerzen, es roch nach Rosen und mitten im Raum kniete Severus und hatte eine Schatulle in der Hand.

»Du spinnst ja«, entkam es Remus.

»Hey, ich hocke hier schon eine Weile. Also Remus John Lupin, ich liebe dich und unseren Sohn und will nie wieder ohne einen von euch sein. Wir haben so viel zusammen erlebt und durchgestanden und uns nie aufgegeben. Deswegen frage ich dich jetzt hier und heute auf Knien, willst du mich heiraten?«, Remus schüttelte mit Tränen in den Augen den Kopf, ging ebenfalls auf die Knie und küsste Severus dann.

»Ja, ich will«, sagte er dann und ließ sich den feinen goldenen Ring anstecken.

»Ich liebe dich!«, hauchte er gegen Severus Lippen und dieser drückte ihn auf den Boden und strich sanft über die Narben in Remus' Gesicht.

»Ich liebe dich, mehr als ich mir je hätte vorstellen können«, raunte er und fuhr mit der Hand unter das Hemd seines Verlobten.

»Das ist ein tolles Zimmer, Harry. Du musst wissen, ich war zwar in Ravenclaw, aber mein Mann in Gryffindor und diese Farbe ist mir sehr vertraut«, sagte Emily.

»D-Danke, darf ich hierbleiben?«, wollte er unsicher wissen. Emily sah ihn überrascht an.

»Natürlich darfst du das! Das hier ist dein Zuhause und niemand wird es dir je wieder wegnehmen.«

»W-Wirklich nicht?«

»Wirklich nicht! Komm, wir sagen es deinen Vätern«, sagte Emily lächelnd.

»Meine ... das heißt ...«, stotterte Harry, aber Emily griff nur nach dessen Hand und brachte ihn nach unten.

Sofort sprangen Remus und Severus auf, die nervös am Küchentisch gesessen hatten.

»Also ich muss schon sagen, Sie haben sich sehr viel Mühe gegeben. Harry wird es hier sehr gut haben und ich ... ich war selten so froh jemandem die Adoptionsurkunde zu übergeben. Sobald Sie beide verheiratet sind, passen wir Ihren Namen natürlich an«, sagte Emily und reichte das Schriftstück an Severus.

»Das heißt ...«

»Ja, das heißt, hiermit sind Sie offiziell die Eltern von Harry James Lupin«, sagte Emily und lächelte. Sofort zogen die Männer ihren Sohn in die Arme. Nun konnte sie niemand mehr trennen. Emily verließ leise das Haus und wusste, dass für Harry sich nun alles zum Guten gewandt hatte.

»Dad? Papa?«, Harry sah zwischen Severus und Remus hin und her.

»D-Darf ich das sagen?«

»Natürlich, denn das sind wir jetzt!«, sagte Severus und drückte Harry wieder an sich.

»Wir könnten uns nichts Schöneres vorstellen«, sagte Remus und küsste Severus.

»Ich hab euch lieb«, sagte Harry und schlang die Arme um seine Väter.

Er kam nicht umhin festzustellen, was ein Hitzschlag und eine Fahrt im Fahrenden Ritter so alles bewirken konnte. 

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