Zu viel Rick and Morty geguckt
25.6.2023
Da war eine Schule. Eine enorm gigantische Schule unter der Erde. Es war geradezu eine Stadt. Wir hatten alles was man sich denken kann, auch einen Bahnhof und einen Aufzug. Die beiden Dinge erwähne ich extra, weil sie mir so suspekt waren, dass ich sie kein einziges Mal verwendete. Eigentlich war ich ein Schüler, aber uneigentlich ein semi luzides Genie. Melone war meine Partnerin, auch wenn sie hauptsächlich Dinge erledigte, die mit dem Zug oder dem Aufzug zu tun hatten und nur teilweise verstand was ich tat. Aber das war ok für uns beide. Denk ich.
Jedenfalls war die Schule unter der Erde, weil bald ein Haufen Meteoriten auf der Erde einschlagen würde und wir hier unten anscheinend sicher waren.
Wir saßen gerade in einem sehr entspannten Informatikunterricht, als eine Person schreiend die Tür aufriss und vor unseren Augen zusammenbrach. An ihrem Gesicht klebte ein widerliches riesiges Auge, das jetzt explodierte. Ich rief den Anwesenden zu sie sollen sofort verschwinden, aber irgendwie hörte mich nur die Hälfte. Drei oder vier Personen - allen voran dieses große Mädchen das mir irgendwie jedes Mal bekannt vorkommt - gingen stattdessen auf die tote am Boden liegende Person zu. Aus deren völlig zerstörten Kopf flogen nun kleinere Exemplare des Auges und packten mit ihren Tentakeln oder Sehnerven oder was weiß ich die Gesichter ihrer Opfer.
Melone und ich schleiften die besinnungslosen Leute in einen gläsernen Raum, dessen Tür man von außen sicher verschließen konnte. Die Menschen waren verloren sobald diese Parasiten sich an ihnen festklammerten. Sie waren hier, damit sie nicht noch mehr Personen befallen konnten und ich hoffte, sie würden einfach von sich aus sterben. Andere sahen das aber anders und bestanden darauf, sie freizulassen und zu versuchen sie zu retten. Wir stritten eine Weile darüber und das Licht über der Tür war mal rot und mal grün, weil jeder auf unterschiedliche Knöpfe schlug. Dann standen die Infizierten auf und sahen uns durch die Scheibe mit ihren fischigen, riesigen Augen an. Ihre Haut war kreidebleich, geradezu ungesund grünlich und sie waren mager bis auf die Knochen. Ein unangenehm schmatzendes Geräusch erklang und das eine Auge löste sich mitsamt des Kopfes seines Wirts von dessen Schultern. Der Rest des Körpers sackte in sich zusammen und es wuchsen feine Insektenbeine aus dem abgetrennten Kopf. Damit lief es nun wütend an den Wänden entlang und das metallern wirkende Geräusch der Beine klang wie Messer, die geschliffen werden. Immerhin blieb die Tür jetzt geschlossen, denn wir hatten uns stumm geeinigt.
Ich sah auf meine Uhr am linken Handgelenk, die mir anzeigte, wann die Welt unterging. Noch acht Stunden. Melone und ich gingen raus, denn es war Pause. Wir trafen meine besten Freunde Met und Yahr (keine Ahnung, so ein Typ der so groß war wie ich - ich war größer als in rl - nur breiter) Met war ziemlich anhänglich und Yahr spielte mit einem Balisong herum während ich den beiden kurz von den Aliens erzählte. Ich hatte nur das Gefühl, dass sie mir nicht zuhörten.
Kurz darauf wurden Melone und ich von Lehrern zu Rate gezogen, was denn nun mit den Augenmonstern passieren sollte. Ich zuckte mit den Schultern und sagte, dass die Welt eh bald unterginge und es keinen Sinn mehr machte, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie kamen mir entgegen mit einer endlosen Leier darüber, dass es hier sicher vor den Meteoriten war. Wir wurden damit beauftragt mehr über die Augen herauszufinden und bekamen einen Computerraum nur für uns, gleich neben den Augen. Das war so die Ecke für Leute, die irgendwelche Strafarbeiten machten oder an Projekten arbeiteten. Daneben war auch eine Bibliothek. Melone war irgendwie zu nicht sehr viel gut in diesem Traum, aber sie wusste wie man einen Raum einrichtet. Während ich Computer hochfuhr und für mein Vorhaben vorbereitete, schob sie Tische umher, installierte neue Lampen und Türschlösser und was weiß ich. Jedenfalls sah der Raum dann aus wie ein Zwischending aus Direktorat und Kontrollzentrum eines Weltraumbahnhofs. Da war auch eine Scheibe statt einer Wand zu dem Zimmer dahinter, über der eine Leuchtreklame mit dem Schriftzug "Not a Sushi-Bar" hing.
Mit den PCs konnten wir die komplette Schaltung in dem Quarantäneraum von hier aus übernehmen, sodass welche Idioten auch immer auf den Knopf drücken konnte und es würde nichts passieren. Außerdem beorderte ich tonnenweise Essen im Namen der Schule und löschte die Datei mit den Schulregeln. Als wir relativ fertig waren unser Büro einzurichten, kamen die ersten Schüler in den Raum dahinter um irgendwelche Aufgaben zu erledigen. Die Computer an denen sie arbeiteten anzapfend erlaubte ich mir ein paar spaßige Dinge und hielt sie vom Arbeiten ab. Aber die Welt würde eh bald untergehen, wozu sich da jetzt noch auf Schule konzentrieren?
Btw ich hatte natürlich nicht vor einfach zu sterben, sondern einen recht planlosen Plan, wie ich das umgehen würde.
Da bemerkte ich, dass einer der Meteoriten den Kurs ein Stück geändert hatte und damit als erster in wenigen Stunden die Schule hier völlig zerstören würde. Wenn die Augen frei waren sollte ich schon längst woanders sein. Es wurde also urplötzlich ein bisschen stressiger und ich verkündete, dass die Schule für heute vorbei war. Vielleicht war es auch eher ein Internat, weil niemand verließ das Gelände um nach Hause zu gehen. Wie gesagt es war ja auch eine halbe Stadt. Zum Essen hatten wir einen großen Marktplatz voller Buden. Die eine war besonders beliebt, denn es gab dort Unmengen an Süßigkeiten. Leider sehr teuer. Ich sah wiederholt auf meine Uhr - noch sechs Stunden bis zum Weltuntergang und etwa eine bis zur Zerstörung der Schule. Man konnte hier unter der Erde den Himmel ja nicht sehen, sodass die Bedrohung niemandem ein ständiger Gedanke war. Außer mir. Irgendwas hatte ich oben in der Schule vergessen und ich schickte Melone mit dem Aufzug, welcher von der selben Stelle wie die Züge abfuhr. Indessen ging ich zum Süßigkeitenstand, wo viele jüngere davor standen und sehnsüchtig die Schokolade und Donuts und Gummibärchen anstarrten. Die Frau hinter der Theke war kaltherzig und still und sagte gar nichts. Auch nicht, als ich sie grüßte und eine Art klein abgepackten Kuchen aus ihrem Sortiment nahm. Ich packte ihn aus und biss rein. Sie sah mich böse an und ich fragte, ob sie die alle selber essen wollte. Als keine Antwort kam, nahm ich das nächste und gab es dem Schüler neben mir. Er sah mit großen Augen zu mir hoch und fragte, ob das nicht Diebstahl war und ob ich nicht bezahlen wolle. Warum verstand niemand, dass die Welt eh bald unterging, wo ich es doch so oft wiederholte? Ich sagte es also wieder und verteilte auch an die anderen Süßkram. Langsam wurden es immer mehr Leute die hinter mir standen und ich warf die Sachen einfach nur noch wie beim Faschingsumzug in die Menge. Yahr hatte ein buntes Windrad in der Hand und hielt es hoch, sodass ich wusste wohin ich werfen sollte xD Die Frau hinterm Tresen war irgendwann einfach verschwunden und alles ausgeräumt.
Melone kam und kam nicht und die Zeit lief mir langsam davon, sodass ich sie anrief. Sie sagte, der Meteorit war schon zu nah und sie würde es nicht mehr aus dem Gebäude schaffen. Ich hatte ein kurzes Flashback in dem ich "mich erinnerte" wie ich Melone gebaut hatte, sie war ein Melonen-Cyborg. Außerdem hatte ich Teile von mir selber verbaut, sodass wir quasi eine Seele waren. Sie sagte, sie würde die Augen töten koste es was es wolle. Ich rannte dennoch zurück ins Haus, spürte aber Melones Schmerzen als sie wohl gegen die Augen kämpfte. Met war da und ich gab ihr ein Messer aus Elfenbein. Sie sollte mich töten und von den Schmerzen erlösen aber sie drückte es mir wieder in die Hand und brachte mich zu meiner Arche. Allerdings bin ich auf dem Weg dorthin wohl bewusstlos geworden.
Als ich wieder zu mir kam, war ich an Bord einen riesigen metallernen Schiffes, das ich anscheinend gebaut hatte. Durch den Meteoriteneinschlag war jetzt überall Wasser und das Schiff navigierte sich selbst auf programmierten Wegen durch überflutete Städte. Mit an Bord waren haufenweise Schüler und Vorräte. Met, Baobao und Yahr waren allerdings die einzigen die ich kannte. Ein paar waren sehr engagiert dabei mir zu helfen an Deck zu kommen und die Aussicht zu genießen. Fühlte sich an als hätte ich Fans. Der Anblick war schon etwas seltsam, vor allem was den Himmel betraf. Die Sonne war kaum von den Meteoriten zu unterscheiden, die in ähnlicher Größe und mit ähnlicher Leuchtkraft auf uns zukamen. Es wirkte, als sähe man mehreren Sonnen entgegen. Laut meiner Uhr hatten wir noch eine Stunde, was uns alle ziemlich stresste.
Natürlich verlief die Reise nicht reibungslos, denn in einem Sumpf entdeckte einer meiner Mitfahrer eine junge Mutter mit einem Kind, die von Krokodilen bedroht wurde. Wir ankerten also im matschigen Wasser und gingen von Bord um ihr zu helfen. Es war aber eine Falle, denn die Frau war von den Augen infiziert und die Krokodile gehorchten ihr. Es waren hunderte und wir rannten den Strand entlang. Bald merkte ich, dass die Tiere nur hinter mir her waren und ich hatte nichts bei mir, mit dem ich sie hätte bekämpfen können. Außerdem waren es Krokodile... süße fette Krokodile TwT Eines der massigen Tiere warf mich zu Boden und packte zielgerichtet meine Uhr. Es war kaum mehr als ein unscheinbarer schwarzer Bildschirm an einem Band und ich konnte mir nicht ganz erklären, wozu die Frau sie brauchte. Aber sie brauchte sie und die Reptilien ließen von uns ab kaum dass sie sie hatte, sodass wir alle ins Schiff fliehen konnten. Vielleicht erhoffte sich das Auge, seine Freunde damit zu befreien? Ich weiß es nicht und ich konnte mir die Uhr ohnehin zurück teleportieren mit einem Knopf an meiner Kette. Für uns war die Uhr nämlich relativ wichtig.
Als wir endlich an unserem Ziel - einer kleinen Insel mitten im Nirgendwo - ankamen, hatten wir noch sechs Minuten. Hastig rannten wir den kleinen Hügel hoch und Yahr erkannte es als das Haus seiner Großeltern. Ich sagte, dass seine Oma noch immer darin spuken würde und ich sie geheiratet hatte in einem vorigen Leben. Ich rannte ums Haus herum, das sehr viele Türen hatte aber sie waren alle fake. Hinter Holzscheiten, Bänken und Blumentöpfen war der richtige Eingang. Ein Schacht, der in den Keller führte. Die Hitze der Meteoriten brannte uns inzwischen auf der Haut und wir waren alle froh, in den kühlen Keller hinabzusteigen. Ich rannte zu meinem Büro und setzte die Steuereinheit der Insel in Gang, die ein komplettes Raumschiff für sich war. Der schwarze gläserne Tisch war die Tastatur und der Bildschirm ein Hologramm das vor mir schwebte. Zum Glück immer noch halb luzide, war es egal was ich als Passwort eingab und worauf ich tippte, es wäre immer richtig gewesen. Die Motoren starteten und ein harter Ruck ging durch das komplette Haus, ehe es straight nach oben donnerte. Nach ein paar Sekunden des Abwartens fing meine Uhr an zu Piepen aber ich hatte kein Fenster um zu sehen, wie die Welt unterging.
So suchte ich meine Mannschaft zusammen, die es sich in einem einzigen Zimmer bequem gemacht hatte. Etwa zwölf Männer (die Privatarmee des einen nicht mitgerechnet) und fünf oder so Frauen. Met und Baobao waren zwei von ihnen und sie fragten, ob es nicht noch ein anderes Schlafzimmer gäbe. Ich brachte sie rüber in ein noch völlig alt eingerichtetes Zimmer mit Kinderbetten. Die waren zwar klein aber es ging und wir wollten morgen sehen, dass wir was besseres auftrieben. Ich ließ sie allein als sie mir eine gute Nacht wünschten und schaute nochmal zu den anderen. Ich war ein bisschen erschüttert, dass nur so wenige hier waren, wo doch das Schiff noch voller Menschen gewesen war. Auch in diesem Zimmer kehrte Ruhe ein, das Bettenlager am Boden sah zwar ein bisschen eng aus aber gemütlich. Die acht oder so Soldaten in schwarz-grüner kompletter Rüstung und den Speeren standen einfach hinten an der Wand und rührten sich nicht. Okay.
Ich ging zurück in mein Büro, aktivierte den Autopilot und ging in den Maschinenraum, in dem eine Menge Blumenkübel standen. Vielleicht war es auch das Gewächshaus. Da stand ein Tisch und ein Stuhl auf den ich mich setzte. Alles roch so alt und die Tapeten hatten dieses typische alte Muster. Da kam der Geist von Yahrs Oma und begrüßte mich herzlich. Sie sah aus wie ein ganz normaler Mensch, aber ich wusste, dass sie schon tot war. Dennoch war sie lieb und freute sich über die ganzen Menschen und dass ihr Haus noch einen Zweck erfüllte. Sie verschwand als Yahr kam, denn sie sagte, er könne sie nicht hören oder sehen und sie könne das nicht ertragen. Er hatte wieder dieses kleine bunte Windrad aus Papier dabei und hielt es mir hin.
Ende
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