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15. DEZEMBER

Q U I N N

Verzweifelt legte ich mich in mein Bett zurück.

Ich hatte den gestrigen Tag nur mit weinen, schlafen und essen verbracht, das nötigste halt. Sogar die Schule hatte ich geschwänzt.

Doch das war mir herzlichst egal.

Auch mein Handy klingelte die ganze Zeit, ununterbrochen.

Irgendwann war ich so genervt gewesen, dass ich es ausgeschaltet und gegen die Wand geworfen hatte.

Wieso verstand niemand, dass ich einfach meine Ruhe wollte?

Das war mein größter Wunsch in diesem Moment. Komplett einsam und verlassen, in dem Haus in dem mein Vater seinen letzten Atemzug gemacht hatte, sitzen.

Seitdem herrschte Ausnahmezustand in unserem Teil Londons.

Die Polizei hatte das rote Band, dass um unser Haus herum gespannt war, wieder entfernt. Ich hatte mich komplett von der Außenwelt abgeschottet. Wenn ich auch nur einen Schritt vor die Haustür gewagt hätte, wären die ganzen Reporter auf mich eingestürzt, die unser Haus belagerten. Die Stille wurde von dem klingeln an der Tür unterbrochen.

Sollte ich hingehen und öffnen?

Nervös lief ich auf und ab und überlegte.

Was konnte es schon schaden?

"Vielleicht sind es ja gar keine Reporter", überlegte ich. "Vielleicht aber doch. Du kannst es nicht wissen", mischte sich nun auch mein Unterbewusstsein mit ein.

Da hörte ich eine dritte Stimme.

»Quinn? Ich weiß genau, dass du da bist, also mach bitte diese verdammte Tür auf«, rief er und hämmerte mit seinen Fäusten gegen die hölzerne Haustür.

»Louis?«, flüsterte ich, genau darauf bedacht, dass er es eh nicht hörte.

Was wollte der denn jetzt hier? Ihn brauchte ich am wenigsten in diesem Moment. Trotzdem beschloss ich die Tür zu öffnen, die Neugierde auf das, was er mir mitteilen wollte, war einfach zu groß.

Vorsichtig lugte ich durch den kleinen Spalt, der nun entstanden war und blickte geradewegs in seine Augen.

Blaugrau traf auf braun.

Dann legte er seine Hände in den Zwischenraum und drückte die Tür ein Stück weiter auf, gerade so weit dass er hindurch passte.

Und schon stand er in meinem Haus.

Sein Blick scannte mich von oben bis unten ab, anscheinend vergewisserte er sich, ob an mir noch alles dran war.

»Was willst du hier?«, fragte ich etwas zu unfreundlich, ich schaffte es nicht besonders gut, mich zu kontrollieren.

»Wie geht's dir?«

»Louis, ist das jetzt dein Ernst? Du fragst mich wie es mir geht? Das kann ich dir sagen. Mein Vater ist tot und wurde in meinem Zuhause erschossen, meine Mutter ist irgendwo auf der Welt, vielleicht lebt sie auch nicht mehr. Meine allerbeste Freundin hat mich angelogen, und du? Du fragst wie es mir geht?«, zischte ich, wobei meine Stimme unkontrollierter laut wurde und spürte erneute Tränen in meinen Augenwinkeln, die ich jedoch wegwischte, ehe sie herunterrollen konnten.

Meiner Meinung nach hatte ich die letzten Tage eh schon genug geweint, da musste ich nicht unbedingt vor Louis sofort wieder losheulen. Mit aller Kraft biss ich mir auf die Lippe, und schmeckte sogleich das Blut das herausquoll, da ich zu fest darauf herumgebissen hatte.

»So war das nicht gemeint. Es tut mir leid was passiert ist«, meinte er kleinlaut.

»Soll ich dir was sagen? Behalte dein Mitleid und verzieh dich wieder. Ohne dich war ich viel besser dran, ich brauche dich und deine Hilfe nicht.«

An seinen Augen erkannte ich, dass meine Worte ihn getroffen und sogar ein bisschen verletzt hatten; gut so. Nun wusste er, wie es mir gerade ging. Bloß dass ich wesentlich schlimmer verletzt war.

Mein Herz schien komplett entzwei zu sein und nicht nur das.

Jeder einzelne Muskel in meinem Körper schmerzte, seelisch war ich fast am Durchdrehen. Nachts brachte ich manchmal kein Auge zu, weil ich immer Geräusche hörte und dann richtige Angstzustände bekam.

Alles in einem zusammengefasst: Mein Leben war absolut scheiße und ging den Bach runter.

Ich drehte mich um und ließ ihn einfach dastehen.

Seufzend setzte ich mich auf die Couch und schaltete den Fernseher ein. Bevor ich umschaltete, wurde ich wegen eines Berichtes in den Nachrichten aufmerksam. Es wurde über meinen Vater geredet, dasselbe was auch in dem Zeitungsartikel gestanden hatte.

Einige Leute dachten sogar, dass er Selbstmord begangen hatte. Fast wäre meinem Mund ein kleines Kichern entflohen. Wie lächerlich war das denn bitteschön?

Neben mir ließ sich Louis nieder, sein Blick hing ebenfalls an der Nachrichtensprecherin. Eigentlich wollte ich nun wirklich umschalten, doch Louis schnappte mir die Fernbedienung weg.

»[...] und deswegen wurde für den Teil Londons, in dem der Vorfall am 14. Dezember 2013 passierte, eine Ausgangssperre verhängt. Wir bitten alle Einwohner dringend in ihren Häusern zu bleiben, da der Täter immer noch frei herumläuft. Im gesamten Gebiet fällt die ganze nächste Woche die Schule aus, Geschäfte werden geschlossen, und auch der Bahnverkehr wird eingestellt«, sagte die Sprecherin.

Entgeistert starrte ich auf den Bildschirm, während Louis neben mir nach Luft schnappte.

»Ich sollte wohl besser nach Hause gehen.«

Er sprang auf, lief zur Tür und wollte nach draußen treten, als er innehielt. Fragend blickte ich ihn an, während er die Haustür wieder schloss und zurückkam.

»Da draußen stehen massenweise Polizisten, die haben alles abgesperrt und passen auf, dass die Leute ihre Häuser nicht verlassen. Das heißt wohl, dass ich hierbleiben muss«, meinte er grinsend und ich verschluckte mich an meinem Wasser, von dem ich gerade getrunken hatte.

»Das ist jetzt nicht wahr, oder Louis? Verschwinde! Du hältst dich doch sonst auch nie an Regeln, wozu jetzt?«, fragte ich ihn spitz, stand auf und verdrehte die Augen.

Auf der Stelle stand er vor mir.

Ich taumelte, so wie immer eigentlich, rückwärts bis ich an der Wand stand. Louis kam bedrohlich auf mich zu. Seine Hände stützte er jeweils neben meinem Gesicht ab. Ich konnte seinen Atem in meinem Gesicht spüren, er stank nach Zigaretten, aber das Aftershave überdeckte dies Gott sei Dank etwas.

»So redest du nicht mit mir«, knurrte er so leise, dass selbst ich Mühe hatte es zu verstehen.

»Du hast mir gar nichts zu sagen«, antwortete ich bissig und knirschte daraufhin mit den Zähnen.

»Quinn«, sagte er ernst und seine Augen funkelten bedrohlich.

»Fahr. Zur. Hölle«, brachte ich zwischen zusammengepressten Lippen hervor.

In diese drei Wörter steckte ich so viel Hass und ich betonte jedes einzelne davon. Es gab nichts Anderes, was ich gerade fühlte außer diesen unerträglichen Hass, der nicht nur allein Louis galt.

Aber da er der einzige war, der gerade hier neben mir stand, bekam er es am deutlichsten zu spüren.

Louis entwich ein Seufzen und ich bückte mich um unter seinen Armen durchzukommen. Verächtlich warf ich ihm einen letzten Blick zu, und deutete auf die Tür. Um meine Geste zu verstärken öffnete ich diese zudem noch.

Jedoch bevor ich noch etwas weiteres sagen konnte, stand plötzlich ein Cop davor.

»Ms. Benson, wir bitten sie ausdrücklich in den nächsten Tagen Zuhause zu bleiben und nicht einmal einen Schritt vor die Tür zu setzen.«

»Ich werde mich daran halten«, versicherte ich.

»Das gilt für euch beide. Keiner verlässt dieses Haus«, wiederholte er seine vorherigen Worte in einem etwas schärferen Ton noch einmal.

Ich wollte gerade etwas darauf erwidern, doch der Kerl drehte sich einfach um und ließ uns stehen.

»Was habe ich dir gesagt?«, raunte Louis von hinten in mein Ohr, was mir sofort eine Gänsehaut beschaffte.

Mit einem tödlichen Blick auf meinen Zügen, stapfte ich an ihm vorbei und knirschte erneut mit den Zähnen. Jetzt musste dieser Idiot auch noch die ganze Woche hierbleiben. Am liebsten hätte ich mich wie ein Gollum in die Ecke gelegt, mich zusammengerollt und nie wieder bewegt.

»Hey, so schlimm bin ich doch auch nicht. Mit mir kann es sogar ganz witzig sein. Außerdem ist das so eine Art Ausgleich. Du warst eine Woche bei mir, und nun bin ich hier«, bemerkte er entspannt und setzte ein hämisches Lächeln auf.

»In welchem Zeitalter kann man bitteschön mit dir Spaß haben?«, fragte ich so sarkastisch wie ich konnte.

"Okay, das hat mich jetzt zugegeben ein bisschen verletzt. Also im Kontern bist du ja wie es scheint ziemlich gut. Wieso hast du in der Schule nicht so eine große Klappe? Du bist für alle das Opfer. Wenn du so wärst, wie du zu mir bist dann hättest du überhaupt keine Probleme«, informierte er mich.

Mit weit aufgerissenen Augen sah ich ihn an.

Hatte er mich gerade ernsthaft als Opfer bezeichnet? Fast wäre mir wieder die Hand ausgerutscht, aber ich schluckte die Wut herunter und lächelte ihn zuckersüß an.

»Zu dir muss man einfach so sein. Anders kommt man mit dir sonst nicht klar«, gab ich stattdessen zurück.

»Wow, wow, wow. Immer langsam mit den jungen Pferden. Hüte deine Zunge Quinn. Du weißt nicht wen du hier vor dir hast«, teilte er mir mit einem bedrohlichen Unterton in der Stimme mit.

»Doch. Ich weiß mehr als du vielleicht denkst. Vor mir sitzt ein arrogantes Arschloch, das noch dazu mein Leben ruiniert hat, Drogen vertickt und anderes illegales Zeug tut.«

Okay, sonst war ich nie so mutig, aber dieser Typ regte mich einfach so auf. Die "alte" Quinn hätte sich mittlerweile bestimmt in ihr Schneckenhaus zurückgezogen, doch die neue war komplett anders. Und es stimmte. Ich hatte mich verändert, genau wie mein gesamtes Leben.

Und größtenteils trug Louis die Schuld daran.

»Jetzt mach aber mal halblang. Du bist auch nicht gerade besser. Weißt du wer vor mir sitzt? Eine aufgeblasene Tussi, die in der Schule auf dumm tut und vor alles und jedem Angst hat, aber innerlich eine totale Schlampe ist. Das halte ich von dir«, giftete er mich an.

Autsch, das hatte mich irgendwie verletzt.

Er musterte mich triumphierend, doch den Sieg wollte ich ihm nicht gönnen.

»Danke für die vielen tollen Komplimente. Soll ich dir etwas sagen? Wenn ich mit Hitler, Osama Bin Laden und dir in einem Raum wäre und zwei Pistolen mit jeweils einem Schuss hätte... Ich würde dich zwei Mal erschießen«, pfefferte ich ihn an.

Erstaunt über diesen Spruch hoben sich seine Augenbrauen, und er guckte mich amüsiert an. Ich unterdrückte mir das Lachen und das klopfen auf die Schulter, dass ich mir für diesen Spruch echt verdient hatte.

»Da wir nun fertig mit unserem tollen kleinen Zickenkrieg sind... Was machen wir jetzt?«, verlangte er zu erfahren, weswegen ich die Augenbrauen krauszog.

»Ist dir etwa schon langweilig?«, entgegnete ich.

»Nein, auf keinen Fall. Wie kommst du auch darauf. Ich sitze hier nur eine Woche mit einer irren Zicke fest und habe keine Möglichkeit hier abzuhauen, weil höchstwahrscheinlich überall Bullen rumstehen und nach etwas auffälligem Ausschau halten«, erklärte Louis und gestikulierte dabei mit seinen Händen in der Luft.

Empört guckte ich ihn an, musste dann aber doch grinsen. Den Sarkasmus in diesem Satz, hörte man 10 Kilometer gegen den Wind heraus. Auf Louis' Zügen bildete sich nun auch ein kleines Lächeln.

Verlegen guckte ich auf meine Füße.

»Ich meinte es ernst. Was machen wir?«, wiederholte er seine Frage.

»Weiß ich nicht. Ich habe alle Staffeln von How I Met Your Mother, Teen Wolf und The Vampire Diaries da. Wir könnten Fernsehen schauen«, schlug ich vor, in meiner Stimme schwang kalre Begeisterung mit.

»Du guckst The Vampire Diaries?«, war seine Frage und er bemühte sich, nicht in Lachen auszubrechen.

»Was ist daran so falsch?«, wollte ich verwirrt erfahren.

»Naja, ich mag aus irgendeinem Grund keine Vampire, was vielleicht an Twilight liegen könnte. Der Film hat meine Vorstellungen von blutrünstigen Vampiren zunichte gemacht. Ich meine, hallo? Der Typ glitzert in der Sonne. Und noch dazu trieft das vor Schmalz und das Blut sieht sowas von künstlich aus, wie...«

»... wie Marmelade«, beendete ich seinen angefangenen Satz.

»Siehst du? Du hast es also auch schon bemerkt. Außerdem gibt es nichts Langweiligeres als sowas. Lass uns auf den Weihnachtsmarkt gehen und abends How I Met Your Mother gucken.«

»Louis, falls du es noch nicht bemerkt hast. Wir haben eine Ausgangssperre«, lachte ich, da ich nicht damit rechnete, dass er seinen Vorschlag ernst gemeint hatte.

"Ich weiß. Aber ich habe gesehen, dass es hier einen Hintereingang und einen Garten gibt. Wir könnten über die Zäune klettern und so immer weiter ans Ende der Straße gelangen. Es ist ja nicht so weit von hier. Los, das wird bestimmt lustig«, versuchte er mich zu überzeugen.

"Wenn er zu dieser Idee gekommen war, wieso ging er dann nicht einfach nach Hause?"

»Ich weiß nicht...«, widersprach ich unsicher.

»Komm schon Quinn, sei nicht so spießig«, stachelte mich der braunhaarige an, woraufhin ich ihm die Zunge rausstreckte.

»Ich bin nicht spießig«, empörte ich mich zudem.

Protestierend streifte ich mir meine Converse über die Füße, nahm meine Jacke und ging Louis nach. Draußen war es schon am Dämmern, die Bäume ragten bedrohlich über uns. Nun fehlte nur noch das Gewitter und ich hätte Angst gehabt. Warum machte ich das eigentlich mit? Ich musste Louis doch nichts beweisen!

Immerhin gefährdete ich hier gerade meine Sicherheit, da der Mörder immer noch frei herumlief.

»Du kletterst zuerst. Ich helfe dir hoch, warte.«

Ohne mich nochmal zu fragen, ob ich das wirklich wollte, hob er mich hoch und ich hielt mich an dem Zaun fest. Mit einem Ruck hatte ich mich hochgezogen und war darübergestiegen.

Wieso hatte mein Dad auch nur so einen hohen Zaun nehmen müssen?

Nun war Louis an der Reihe. Er hatte keine großen Probleme, beim überwinden dieser Höhe.

Die nächsten Zäune waren niedriger, man konnte einfach so drübersteigen. Unsicher setzte ich einen Fuß vor den anderen. Was, wenn uns jemand bemerkte? Louis schien das wenig zu stören.

Am Ende der Straße angekommen, standen wir im Schatten der Büsche.

»Und wie kommen wir jetzt unbemerkt in die Innenstadt?«, flüsterte ich und suchte seinen Blick.

»Das weiß ich noch nicht.«

»Ich dachte du hättest das hier durchgeplant?«, zischte ich.

»Naja weißt du... Ich dachte ich könnte improvisieren«, grummelte er.

Ungläubig schüttelte ich den Kopf, das war so typisch Mann.

Nie etwas zu Ende planen, aber alles auf der Stelle durchziehen.

Auf einmal griff er nach meiner Hand und zog mich nach unten. Mein Gesicht wurde dabei in seine Brust gedrückt, was nicht wirklich angenehm war. Schockiert über diese Reaktion wollte ich ihm auf die Schulter hauen, doch er hielt meine Hand fest.

»Bulle«, war das einzige Wort was er mit den Lippen formte und das brachte mich natürlich sofort zum Schweigen.

Wenige Sekunden später konnte ich endlich wieder normal atmen, seine Hand hielt meine noch immer umklammert. Wir schlichen hinter den Autos durch die Straße und kamen der Innenstadt immer näher.

Die ganze Stadt schien innerhalb weniger Stunden zur kompletten Geisterstadt geworden zu sein.

Selbst auf dem Weihnachtsmarkt, wo normalerweise immer so viel Trubel herrschte, war keine Menschenseele zu sehen. Es war mittlerweile dunkel. Ein Donnergrollen ertönte, dann zuckte ein Blitz über den Himmel. Da hatte ich also mein Gewitter. Nun hatte ich richtig Angst.

Was wenn der Mörder hier war und nur darauf wartete uns etwas zu tun?

Würde ich wie mein Vater enden?

Angsterfüllt quetschte ich Louis' Hand zusammen.

»Quinn, du hast doch nicht etwa Angst vor einem Gewitter, oder?«, verlangte er zu wissen und ich bemerkte, dass er sich schon wieder das Lachen verkneifen musste.

Schon alleine die Art wie er seine Frage gestellt hatte, jagte mir aus irgendeinem Grund Angst ein.

»Doch«, murmelte ich und versuchte den Kloß in meinem Hals hinunterzuwürgen.

»Bei mir bist du in Sicherheit. Du musst dir keine Sorgen machen«, versicherte er mir.

Irgendwie berührten mich diese Worte ein wenig. Er beschützte mich also. Langsam senkte sich mein Puls wieder. Die Gruselatmosphäre bestand trotzdem weiterhin. Alles war einsam und verlassen. In den Nachrichten hatten sie ja auch gesagt, dass alle Geschäfte geschlossen waren.

Deshalb verstand ich den Sinn gerade nicht, den das alles hier haben sollte.

»Und was genau machen wir hier?«

»Warum stellst du nur immer so viele Fragen«, brummte der Gefragte.

Wie aufs Wort fing es an zu schütten, was meiner Kehle ein Knurren entlockte. Wieso ausgerechnet jetzt auch noch Regen?

»Ich würde sagen wir stellen uns irgendwo unter.«

Louis zog mich in irgendeine Richtung, bis wir einen Stand mit Dach gefunden hatten. Darunter stellten wir uns, und warteten einige Zeit. Mein Herz begann wieder zu rasen, ohne jegliche Gründe. Okay, vielleicht hatte Louis' Hand etwas damit zu tun.

Dabei hasste ich ihn doch eigentlich.

»Kann ich dich etwas fragen, Quinn?«, brach er schließlich diese unerträgliche Stille die zwischen uns beiden herrschte.

Mein Herz klopfte augenblicklich ein paar Takte schneller, da ich mich daran zurückerinnerte, wie die letzte Frage seinerseits geendet hatte.

»Schieß los«, versuchte ich trotz dessen möglichst ruhig zu sagen.

Er zögerte kurz, blickte in den Himmel, schaute mir dann aber direkt in die Augen.

»Darf ich dich jetzt küssen?«

Aus irgendeinem unerklärlichen Grund musste ich erneut fest schlucken. Mein Puls beschleunigte sich wieder, und auch der Herzschlag war mit einem Mal wieder doppelt so schnell. Entgeistert schaute ich ihn an.

Wieso wollte er mich küssen?

»Wieso fragst du mich das schon zum zweiten Mal? Hat dir die Ohrfeige beim ersten Mal etwa noch nicht gereicht?«, brachte ich schließlich hervor.

»Ach was, das war keine Frage. Ich werde dich jetzt einfach küssen«, murmelte er.

Bevor ich dagegen Protest schieben oder mich aufregen konnte, lagen seine warmen, vollen rosa Lippen auf meinen. Wie erstarrt stand ich da, total versteift. Aber ich erwiderte den Kuss aus einem undefinierbarem Grund. Unsere Lippen bewegten sich rhythmisch und seine Zunge bat um Einlass. Diesen verweigerte ich jedoch. Ganz sollte er nicht gewinnen. Ich war ja keine Schlampe, die sofort darauf einging. Ein Kribbeln, dass sich anfühlte wie tausend Elefanten die durch meinen Körper trampelten, breitete sich in meinem Bauch aus.

Als wir uns voneinander lösten grinste er mich verschmitzt an. Dann glitt sein Blick erneut nach oben.

»Wir sollten wieder gehen, es regnet nur noch ganz leicht«, sagte er wieder so kalt wie vorhin und ließ mich stehen.

Empört sah ich ihm hinterher, guckte aber ebenfalls einmal kurz nach oben. Es hatte tatsächlich fast aufgehört. Doch nicht nur der weniger werdende Regen war mir aufgefallen, sondern dieser kleine grüne Zweig, der direkt über uns gehangen hatte.

Ein Mistelzweig.

Lächelnd ging ich ihm mit schnellen Schritten hinterher.

A / N :

Frage des Kapitels: Euer Lieblingsobst? Ich liebe Himbeeren sowas von! *O*

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