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▫▪Kapitel 44▪▫

TAEHYUNG

Da ich Jungkook versprochen hatte, mit ihm den N Seoul Tower zu besuchen, hatte ich mir für den Tag nichts mehr vorgenommen. Stattdessen stand ich vor meinem Kleiderschrank und suchte planlos nach passenden Klamotten zum Anziehen. Da das hier kein Date war, musste ich nicht im Anzug erscheinen, aber ich wollte auch nicht zwangsläufig mit einer Jogginghose dort aufkreuzen, weshalb ich seufzte. Letzten Endes kramte ich eine schwarze Skinnyjeans hervor, ein weißes Tshirt und entschied mich, obendrüber eine schwarze Lederjacke anzuziehen.

Jungkook hatte sich offenbar schon für ein Outfit entschieden und befand sich gerade im Bad, um seine Haare ein wenig zu richten, weshalb ich schnaufte und innerlich auflachen musste. Es war ungewohnt, nicht in Arbeitsklamotten das Haus zu verlassen, tatsächlich gab mir aber genau das nach langer Zeit mal wieder das Gefühl, dass ich ein Leben lebte wie jeder andere Mensch es auch tat.

Als besagter Junge aus dem Badezimmer austrat, musterte - oder inspizierte ich ihn gar - von oben bis unten und hob eine Augenbraue nach oben. "Nicht schlecht", kommentierte ich und stolzierte an ihm vorbei. Das war eine Sache, die ich ganz gleich meines Stolzes nicht verleugnen konnte; er war ein hübscher, junger Mann. Als ich einen Blick in den Spiegel warf und anfing, mich um meine Haare zu kümmern, schlich sich ein zufriedenes Grinsen auf meine Lippen.

Fertig damit nickte ich Jungkook zu und symbolisierte ihm damit, dass wir nun gehen würden. Die Dunkelheit brach draußen bereits an und mit Sicherheit würde es recht frisch werden, weshalb ich ihm sagte, dass er sich ebenso eine Jacke schnappen sollte. Als dies getan war, spazierten wir bis an mein Auto und stiegen ohne groß zu Zögern ein.

"Ich verstehe immer noch nicht, warum du das Ganze auf einmal tust", hörte ich ihn sagen und warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, aber schnaubte dann. "Das habe ich auch nicht ganz herausgefunden, also hinterfrag es nicht. Menschen tun manchmal Dinge, die sich nicht mit Logik erklären lassen, also genieße es einfach", lautete meine Antwort und ich vernahm nur noch sein tiefes Durchatmen, ehe Stille einkehrte und ich den Motor startete.

Ich schaltete das Radio ein, damit sich keine unangenehme Atmosphäre ausbreiten konnte und tatsächlich empfand ich die Autofahrt trotz des Schweigens als sehr angenehm. Es war mal etwas anderes, den Jüngeren neben sich sitzen zu haben, ohne mit ihm zu streiten oder die Augen rollen zu müssen.

Jungkook schien das Lied zu gefallen, denn er summte manchmal leise mit und das überraschte mich. Dass einem hitzköpfigen Kerl wie ihm auch ruhigere Songs zu gefallen schienen. Ich lächelte leicht, blieb aber konzentriert auf die Straße, denn auch, wenn es so gut wie keinen Verkehr um diese Zeit gab, wollte ich nichts riskieren. Ein leichter Schauer rieselte über meinen Rücken und ich schüttelte abrupt den Kopf.

Es dauerte zwar noch eine Weile, doch irgendwann kamen wir an unserem Zielort an und ich konnte das Leuchten in Jungkooks Augen erkennen, ohne überhaupt vor ihm stehen zu müssen. Der Turm leuchtete in hinreißend schönen Farben, sodass selbst ich ein wenig Freude beim Hinschauen empfand.

Ich nickte ihm zu und wir gingen an den Bereich des Eingangs, schließlich wollten wir zuerst in das Restaurant dort gehen und dann die Aussicht von oben genießen. Ich musste zugeben, dass ich selbst auch noch nie hier war, es für mich also ebenso eine neue Erfahrung war und ich hätte vor ein paar Tagen nicht gedacht, dass ich diese ausgerechnet mit Jungkook haben würde. Einem Jungen, den ich lediglich kannte, weil er einen meiner Mitarbeiter bestehlen wollte.

Wie ich mitbekommen hatte, gab es dort drinnen einen Burgerladen und nach kurzer Absprache mit Jungkook, der nie in seinem Leben dazu kam, einen Burger zu genießen, entschieden wir, dort essen zu gehen. Dafür mussten wir allerdings weiter nach oben und wenn man den Turm erst mal vor sich hatte, wirkte er noch viel gigantischer als auf den Bildern.

"Komm schon, Taehyung", rief Jungkook und war schon ein paar Schritte vorgegangen. Es fühlte sich glatt so an, als wäre Jungkook eine dieser Personen, die man mochte, obwohl man sich schwören konnte, dass man es nicht tat und auch nicht tun wollte. Aber leider suchte man sich nicht aus, wen man mochte und wen nicht.

Als wir ankamen, nahmen wir an einem Zweiertisch Platz und es dauerte nicht lange, da wurde unsere Bestellung bereits aufgenommen. Die Aussicht von hier war schon toll, aber ich wusste, dass es noch weiter nach oben ging. Was mich aber viel mehr interessierte, war der Junge, der mir gegenüber saß.

"Sag mal, Jungkook", kam es aus meinen Lippen hervor und die Aufmerksamkeit des Jungen lag nun auf mir, unsere Blicke begegneten sich und ich suchte noch nach den richtigen Worten. "Wie kam es eigentlich zu all dem?", fragte ich dann, erntete dafür zunächst einen irritierten Blick, doch er schien es wenige Augenblicke später zu verstehen.

"Du willst wissen, warum ich auf der Straße gelandet bin?", hakte er nach und ich nickte mit dem Kopf. Tatsächlich war das etwas, das mich schon eine Weile beschäftigte, denn man konnte sich zwar vorstellen, wie es in dem Leben solcher Personen aussehen mochte, doch die Hintergrundgeschichten waren meist das wirklich interessante daran. Ich fragte mich, wie eine solche Person in so eine Lage geraten konnte.

"Ich kann mich nicht wirklich an meine Zeiten als Kind erinnern, wenn ich ehrlich sein soll", fing er an zu erzählen, während ich meinen Kopf mit meinem Arm abstützte und ihm aufmerksam zuhörte.
"Ich weiß, dass ich irgendwann hier in Seoul war und niemanden mehr hatte. Ich war auf mich alleine gestellt, war ein Kind und wusste nicht, wohin mit mir. Also beschloss ich, selbst für mein Überleben zu sorgen und das tat ich bis zu dem Moment, in dem du mich aufgenommen hattest", erzählte er und ich nickte langsam mit dem Kopf, ein merkwürdiges Gefühl machte sich in meinem Körper breit.

"Hattest du denn vorher jemanden?", hinterfragte ich einen Teil seiner Erzählung und er nickte zögerlich. "Ich wäre nicht auf der Welt, wenn ich keine Eltern gehabt hätte", murmelte er und ich hörte Schmerz aus seiner Stimme heraus. Wie tief dieser Schmerz saß, konnte ich nicht beurteilen, doch er war da und ich bekam das Gefühl, dass so viele offene Fragen, die dieser Junge mit sich brachte, dadurch langsam beantwortet wurden.
"Was ist mit ihnen passiert?", wollte ich wissen, erwartete aber keine wirkliche Antwort. Er schüttelte nur mit dem Kopf und blickte leicht zur Seite, seine Hand auf dem Tisch ballte sich zur Faust.

Es war das erste Mal, dass Jungkook seine harte Fassade ablegte und mir freiwillig einen Einblick in seine Gefühle gewährte. Ich legte meine Hand auf die seine und begann seinen Handrücken vorsichtig zu streicheln. Vielleicht waren wir uns doch nicht so unterschiedlich, wie wir immer dachten, denn ich konnte seinen Schmerz sehr gut nachempfinden.

"Du bist nicht alleine, Jungkook", murmelte ich und er blickte vorsichtig auf, mir direkt in die Augen.
"Auch ich habe meine verloren, ich verstehe deinen Schmerz."

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