Schnell schloss Russland die Haustür auf und schlüpfte in das Haus. Seine Schuhe striff er sich von den Füßen und schlich dann zur Treppe, immerhin war er ganze 15 Minuten zu spät! ,,Rossiyo, wo warst du so lange?", knurrte die bekannte Stimme seines Vaters hinter ihm. Russland schluckte und drehte sich langsam um. ,,Privet папа (Hallo Papa).", kam es nur unsicher von ihm. Sowjet ging auf seinen Sohn zu, nahm dessen Kinn in seine Hand und hob den Kopf, so dass Russland keine andere Wahl hatte, als seinem Vater in die Augen zu blicken. ,,Wo warst du? Zwing mich nicht, nochmal zuzuschlagen.", sagte Sowjet leise.

Die Ruhe vor dem Sturm.

Russland konnte die Situation noch retten.

,,Ich hab noch mit друзья (Freunden) geredet. Wir haben die Zeit vergessen. Es kommt nie wieder vor.", sagte Russland. Es gelang ihm recht gut, sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen. ,,Mit друзья (Freunden)? Verstehe..", kam es von Sowjet. ,,Haben diese Freunde denn überhaupt einen guten Einfluss auf dich, wenn du nicht mal mehr pünktlich kommen kannst?", fragte er seinen Sohn gefährlich ruhig. ,,J-ja, es kommt ja nicht-"

Russland konnte nicht mal so schnell reagieren, da hatte Sowjet ihm eine Ohrfeige verpasst. Erschrocken hielt Russland die Luft an. ,,нет (Nein), sie haben keinen guten Einfluss! Pünktlichkeit ist eine wichtige Kompetenz, die du irgendwann mal brauchen wirst! Da kommt es nicht gut, wenn diese Freunde dafür sorgen, dass du nicht mehr an die Zeit denkst! Halte dich von ihnen fern!", schrie Sowjet ihn wütend an. Das Wort Freunde betonte er dabei auf eine ganz komische Art und Weise.

Russland nickte. ,,Д-Да папа (J-ja Papa) ..", stammelte er schließlich. Zufrieden nickte UdSSR. ,,Jetzt geh auf dein Zimmer." Stumm drehte Russland sich um und ging die Treppen hoch. Auf dem Weg zu seinem Zimmer kam ihm seine Schwester Belarus (Weißrussland) entgegen. ,,Rossiyo, was ist passiert?", fragte sie ihn. Seine Wange schnell unter seiner Ushaka(?) versteckend murmelte er:,,Nichts.." Er betrat sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich zu. Er ließ sich auf sein Bett fallen und ließ den stummen Tränen freien lauf.

Sollte er Amerika gestehen, was gerade passiert ist?

Oder war es klüger, zu schweigen und sich eine Ausrede einfallen zu lassen?

Amerika würde ihm doch auch da helfen, oder würde er es jemadem erzählen?

Sich die Tränen wegwischend setzte er sich auf und nahm sein Handy zur Hand.

Oder war es klüger mit Japan darüber zu sprechen?

Nein, das wahrscheinlich nicht..

So eine gute Freundin Japan auch war, Geheimnisse für sich zu behalten war nicht gerade ihre Stärke und das durfte so gut wie niemand erfahren.

Also doch Amerika?

Aber Amerika kannte er ja noch nicht so lange, auch wenn sein Bauchgefühl ihm sagte, er könne ihm vertrauen.

Sein Finger zitterte etwas, als er über dem grünen Hörer schwebte.

War dies wirklich eine gute Entscheidung?

Vielleicht konnte Amerika gerade nicht telefonieren?

Vielleicht war er beschäftigt und hatte keine Zeit?

Er hatte das Gefühl, seine Atmung würde sich erschweren, als die Einsamkeit wieder besitz von ihm ergriff. Sie legte sich wie immer schwer auf seine Schultern und um sein Herz, raubte ihm ganz langsam seine Energie und drückte ihn langsam runter zum Boden. Ganz langsam fraß sie ihn von innen heraus auf und hinterließ eine Leere. Dieses Gefühl machte Russland Angst.

Es war schon so lange so.

Dann kam Amerika urplötzlich in sein Leben. Amerika war für ihn wie die Sonne nach einem Regenschauer. Etwas Wunderschönes, was einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Amerika rettete ihn öfter mal, ohne es überhaupt zu bemerken, zumindest ging Russland davon aus. Irgendetwas hatte der Amerikaner an sich, dass ihm ein Gefühl von Glück verlieh, dass ihm Bauchkribbeln gab und er sich bei ihm pudelwohl fühlte. 

Mit dem Bauchkribbeln rief er Amerika schließlich dich an. Es dauerte etwas, aber schließlich ging er ran. ,,Hey Russia! Was gibt's?" Eine angenehme Gänsehaut fuhr über Russlands Körper und er musste beim fröhlichem Klang der Stimme automatisch lächeln, auch wenn es schnell wieder erlosch. ,,Er hat mich geschlagen..", murmelte Russland in den Hörer, als er Schritte vor seinem Zimmer hörte, die sich aber recht schnell wieder entfernten. ,,Wer hat dich geschlagen?!" Sofort war Amerika von seinem Bett, auf dem er gemütlich  saß, aufgesprungen, bis er bemerkte, dass ihm dies wenig weiter half.

Er hörte Russland am anderen Ende der Leitung kurz seufzen. ,,Mein Vater.." Sofort setzte Amerika sich wieder auf sein Bett. Er traute seinen Beinen sonst nicht zu, dass sie ihn tragen würden. ,,What?", hauchte er.

Welcher Vater konnte seinen eigenen Sohn schlagen?!

Sein Vater hätte das nie gemacht, egal was gewesen wäre! Sie hätten darüber gesprochen! ,,Mein Vater hat mich geschlagen und es war nicht mal das erste Mal..", gab Russland zu.

,,Du musst da raus.", entschloss Amerika spontan.

,,Was? Wie stellst du dir das vor? Ich hab mich in meinem Zimmer eingeschlossen! Das ist, wie du wahrscheinlich noch weißt, im ersten Stock!",,I know, Russia. Ich überrede Kanada mir zu helfen dich da raus zu holen. Ich schreib dir wenn wir da sind.", sagte Amerika und wollte sich gerade noch verabschieden, als er Russland ,,halt" rufen hörte. ,,What is?", fragte er nach. ,,Wo soll ich denn dann hin?", fragte er. ,,Na zu mir!", meinte Amerika entusaschtisch(?).

,,Aber dein Vater hasst meinen! Der wird mich nie zu dir lassen!", meinte Russland. ,,Lass das mal meine Sorge sein. Ich hab nur eine Frage..",,Da?",,Darf ich ihm die Wahrheit sagen? Also nur einen Teil, heißt das mit dem Schlagen?",,Ja, ok. Aber sonst niemandem.", stimmte Russland nach kurzem Zögern zu.

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Hey!

Habt ihr mit dieser Reaktion von Sowjet gerechnet?
Was haltet ihr von Amerikas Idee?
Und glaubt ihr, Ame schafft es, seinen Vater zu überzeugen, wenn er erwähnt, dass Sowjet Russland schlägt?

Hoffe es gefällt euch❤

Bleibt gesund! 💕

Auf Wiederlesen! 😉🏳️‍🌈