04. Kapitel - Berühr mich
Komm und berühr mich
ertaste und spür mich
Lass Finger kreisen
In Kreisen leisen
Lass Lippen flüstern
Und in Ohren wispern
Berühr mich noch einmal, dann ist es vorbei
Und aus unserem Eins werden dann wieder zwei
Samstag
29. September
00:43 Uhr
Wir haben uns an der Wand niedergelassen und sitzen an das bodenlange Küchenfenster gelehnt auf den alten Dielen, die Hände um unsere Teetassen geschlungen. Das Gespräch... läuft - seltsamerweise. Wir haben uns viel und gar nichts zusagen, was sich wohl darauf zurückführen lasst, dass wir uns fast einem Jahr nicht gesehen haben, diese Tatsache aber nicht wirklich als schlimm erachten. Es ist komisch neben ihm zu sitzen und Kamillentee zu schlürfen, aber irgendwie ist es auch nicht so schlimm wie gedacht - ein seltsames Gefühl. Ein seltsam wohliges Gefühl. Vor etwa einer Minute habe ich entschieden, es konsequent auf den Alkohol zu schieben, bin aber nicht vollständig überzeugt.
„Also...", sage ich schließlich, als ich mich erinnere, dass Mo mich heute Nachmittag im Bad genau hiervor gewarnt hat. „Mo hat erzählt, dass du dir in letzter Zeit einiges leistest." Ein Grinsen fährt über meine Lippen. „Und damit meine ich nicht den Haufen Geld deines Vaters..." Nicolas sieht mich über den Rand seiner Tasse an und nimmt einen Schluck. „Ach ja? Hat Mo das erzählt?" Er nimmt eine Strähne meines Haares und zwirbelt sie zwischen seinen Fingern. „Oh... ich kann mir ziemlich genau vorstellen, welche grauenvollen Dinge deine hübschen kleinen Ohren über mich gehört haben müssen..." Der Schelm klingt in seiner Stimme und ich grinse kokett. „Und welche Dinge sollen das sein?" Nicolas stellt seine Tasse auf dem Boden neben sich ab und beugt sich näher zu mir. „Sag du es mir."
Er grinst und ich bin mir nicht sicher, wie viel Scherz und wie viel Ernst ich aus seiner Stimme höre, die mit jedem Wort dunkler und tiefer wird, als er sich zu meinem Ohr beugt. „Wie gerne würde ich diese schmutzigen Worte über deine süßen Lippen hören, Leah..." Er lacht wieder und eine Gänsehaut fährt über meinen Nacken, als ich dabei seinen Atem an meinem Ohrläppchen spüre. Ich drücke ihn von mir weg und verdrehe die Augen. „Du bist ein Ekel, Nicolas." Er zieht eine Augenbraue hoch, nicht ohne die dunkle Haarsträhne nicht noch immer über seine Fingerkuppen gleiten zu lassen. „Findest du? Ich find, ich hab mich ganz gut gemacht..." Er besieht sich selbst im Spiegelbild der Fensterscheibe und dreht das Kinn zu beiden Seiten, um einen besseren Blick auf seine markanten Züge zu haben.„Und noch arroganter bist du auch geworden...", ist meine einzige Antwort. Er lässt meine Haare los und lehnt sich an den Kühlschrank zurück.
„Und du dafür ganz schön vorlaut, was ist denn aus der kleinen süßen Rapunzel geworden? Hast du dich ein Beispiel an ihr genommen und die Haare kurz und dunkel gemacht?" Er lacht über seinen eigenen Witz und ich lächle süffisant. „Das macht sie aber nur in dem billigen Disney-Abklatsch, doch nicht im Original..." Ich sehe ihn tadelnd an. „Haben dir deine Eltern nie Grimms-Märchen vorgelesen?" Etwas passiert in Nicolas Miene, ich kann nicht auf den ersten Blick erkennen was. Sein Blick verdunkelt sich und sein Kiefer beginnt zu arbeiten, als würde er die Zähne wütend und fest aufeinander pressen. Shit. Mir fällt ein, was eigentlich jeder an unserer alten Schule gewusst hat: Auf seine Eltern war Nicolas nie gut zu sprechen, vor allem nicht nach dem frühen Tod seiner Mutter als wir noch in der Grundschule gewesen sind. Ein kurzes und sehr peinliches Schweigen tritt ein. Ich beiße mir auf die Unterlippe und frage mich, wie ich jetzt a) aus diesem Fettnäpfchen hinauskomme und b) am besten auch gleich in mein Zimmer. Mit Nicolas, wenn es sein muss und ich schwöre, das hat der Alkohol hinzugefügt.
Die Stille ist erdrückend, dabei dringt aus Mos Zimmer noch immer laute Musik und wir sind zwar die einzigen in der Küche, aber im Flur scheint jemand eine Art Bierpong zu veranstalten, denn lautes Gejohle und Abklatschen tönt zu uns in den Raum. Nicolas nimmt einen Schluck aus seiner Tasse, stellt sie wieder ab und rutscht näher. „Wie auch immer", nimmt er denn Faden wieder auf und streicht die Strähne, mit der er gerade noch herumgespielt hat, hinter mein Ohr. „Mir gefällst du als Schneewittchen sowieso viel besser." Ich spüre augenblicklich, wie mein Körper auf seine plötzliche Nähe reagiert. Meine Nackenhaare stellen sich auf und mein Atem geht schneller als gewöhnlich. Ich weiß, dass Nicolas das zur Kenntnis nimmt, aber er sagt nichts dazu und ich überspiele es, indem ich mir auf die Lippe beiße und mich nun meinerseits weiter zu ihm beuge, bis wir uns im Schneidersitz direkt gegenübersitzen. „Oh, wirklich?", hake ich nach und unsere Knie berühren sich, womit ein warmes Kribbeln von meinen Beinen durch meinen ganzen Körper fährt. Es ist lange her, dass ich so gespürt habe. Und es ist noch länger her, dass mein Gegenüber diese Nähe erwidert.
Er legt eine Hand auf meinen Oberschenkel und ich spüre die unverhohlene Wärme seiner Finger durch den dünnen Stoff meiner Strumpfhose. Mit dem Daumen fährt er weiter hinab zu einem kleinen Loch, das eine Laufmasche an der Innenseite meines Oberschenkels hinterlassen hat und ich sehe mit stockendem Atem dabei zu, wie er seinen Daumen durch den Stoff und auf meine nackte Haut schiebt. „Ja, wirklich." Fast habe ich vergessen, worauf er das erwidert, so warm ist seine Nähe, so ungeniert sein Blick, und so sanft der Daumen, der über die empfindliche Haut meines Oberschenkels fährt. Seine Hand wandert weiter, weiter hinauf und ich verfolge sie mit meinem Blick, könnte sie nicht stoppen, selbst wenn ich es, wollte, doch das will ich nicht. Mit der anderen Hand greift Nicolas unter mein Kinn und zwingt mich ihn anzusehen. „Du bist eine beeindruckende Frau, Leah, hat dir das schon mal jemand gesagt?", haucht er in mein Gesicht und ich schüttle wie unmerklich den Kopf. Wer kann sich denn jetzt noch auf so etwas Banales wie Kopfschütteln konzentrieren? Nicolas lächelt und ich bin ihm so nah, dass ich hören kann, wie sich dabei seine Mundwinkel verziehen. Nur noch wenige Zentimeter trennen unsere kamillenteeüberzogenen Münder vor einer Berührung. Eine Berührung, die ausbleibt, denn ich ziehe den Kopf weg und wende mich ab.
„Wir sollten das nicht tun..." Ich bringe mindestens ein Meter Sicherheitsabstand zwischen uns und verschränke die Arme vor der Brust. Erst jetzt bemerke ich, dass der Schneidersitz in diesem Kleid die wohl denkbar ungünstigste Sitzposition ist. Dass ich keine zu dem Kleid passende, sondern babyblaue Unterwäsche mit Schleifchen vorne trage, ist jetzt wohl kein wohlgehütetes Geheimnis mehr. Ich setze mich auf meine Füße und ziehe den Rock vergebens weiter nach unten. „Warum sollten wir nicht?" Nicolas scheint gänzlich unbeeindruckt, ganz so, als hätte er ohnehin nicht damit gerechnet, dass ich einen Kuss geschehen lassen würde. Was mich irgendwie wütend macht. Auf ihn, aber vor allem auf mich. Hilflos sehe ich ihn an. Liegt das nicht auf der Hand?
„Weil wir uns schon seit der fünfte Klasse kennen? Du hast mich in meiner schlimmsten Pony-Rosa-Phase erlebt und ich kann mich noch allzu gut daran erinnern, wie du kleine Jungs auf dem Schulhof verprügelt hast. Was ich im Übrigen sehr verwerflich finde", merke ich an und der letzte Satz klingt beinah ein wenig patzig. Geschieht ihm recht. Doch Nicolas hebt nur die Augenbrauen und schließt den ein Meter Sicherheitsabstand zwischen uns wieder. „Also ich fand das rosa niedlich. Diese Schleifen, die du damals getragen hast..." Er lässt den Satz in der Luft hängen und ich frage mich instinktiv, ob das eine Anspielung auf den babyblauen Omaschlüpper ist. „Das ist überhaupt nicht der Punkt, Nicolas!" Ich versuche verärgert zu klingen, doch das misslingt mir kläglich. Viel eher höre ich sogar selbst aus meiner Stimme heraus, dass ich auf verlorenem Posten kämpfe. Dass Nicolas seine Hand in meinen Nacken legt und mit dem Daumen über meine Wange streicht, trägt nicht gerade zum Gegenteil bei. Ich spüre, wie mein Widerstand sinkt und um ehrlich zu sein? Ich bin viel zu geschmeichelt von Nicolas Avancen, als dass ich mich über selbige aufregen könnte. Auch, wenn er sicherlich zu den Männern gehört, die ihre Schmeicheleien von Vorabend am Morgen schon wieder vergessen und überhaupt nie richtig ernst gemeint haben. Gut anfühlen tut sich seine Nähe trotzdem.
„Und was die kleinen Jungs damals auf dem Schulhof angeht: Ich verspreche dir, die Menschen, die ich heute schlage, sind meistens Frauen, die drauf stehen." Ich gebe ein „Pff" von mir, weil ich nicht einschätzen kann, ob er das ernst meint oder es sich nur um eine Traumvorstellung seinerseits handelt, aber dann fällt mir wieder der Extra-Raum ein, von dem Mo erzählt hat und ich verdrehe wieder die Augen. „Meistens? Prügelst du dich noch?" Mein Blick fällt auf die Narbe oberhalb seiner Augenbraue und instinktiv hebe ich die Hand, um sie zu berühren. Die hautige Wulst ist hart und hebt sich rosa vom Rest seiner Stirn ab, die Narbe muss frischer sein, als ich vorhin beim ersten Mustern angenommen hatte. Nicolas hebt einen Mundwinkel und scheint amüsiert. „Was? Machst du dir jetzt etwa Sorgen um mich?" Ich lasse die Hand sinken und verschränke die Arme vor der Brust. „Natürlich nicht. Mo hat nur erzählt, dass du manchmal blutend nach Hause...", beginne ich, doch Nicolas unterbricht mich: „So so, das hat Mo dir also auch noch erzählt? Ich schein ja Gesprächsthema Nummer eins bei dir und deinem besten Freund zu sein..." Er lacht wieder und löst meine verschränkten Arme, nimmt meine Hände auf meinen Knien in seine. „Ich mach Kampfsport, vier Mal die Woche und an den Wochenenden. Und die Jungs mit denen ich da zu tun habe, sind mir nicht immer wohlgesonnen." Er sieht mich an und fügt dann selbstgefällig hinzu: „Auch wenn ich natürlich ziemlich gut bin."
„Natürlich", lache ich und Nicolas lacht mit, was sich komisch anfühlt, das merken wir beide und hören zeitgleich auf zu lachen. „Aber wo waren wir eigentlich stehen geblieben?", fragt Nicolas um den peinlichen Moment zu überbrücken. „Ach ja, die Frauen, die drauf stehen von mir geschlagen zu werden. Aber ich wette davon hat Mo dir auch schon erzählt." Er sieht mich erwartungsvoll an und ich denke wieder an den Extra-Raum, der in Mos ungenauen Erzählungen vorgekommen ist. „Er hat sowas erwähnt, ja", bestätige ich und Nicolas grinst triumphierend. „Hab ich mir gedacht. Aber was auch immer du jetzt denkst: Ich würde nie was ohne das Einverständnis dieser Frauen tun, das verspreche ich dir." Ich ziehe die Stirn kraus. „Mir? Wieso mir?" Nicolas grinst. „Nur falls es noch wichtig werden könnte..." Ich pruste und gebe ihm einen Klaps auf den Oberarm. „Du bist ganz schön siegessicher, weißt du das?" Als ich zu einem zweiten Schlag ansetze, greift er nach meinem Handgelenk und zieht mich daran auf seinen Schoß. Rittlings sitze ich plötzlich auf seinen muskulösen Oberschenkeln und halte mich mit beiden Händen an seinen breiten Schultern fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. „Und du drauf und dran zu verlieren..." Er sieht zu mir hinauf, aber es fühlt sich an, als würde er zu mir hinab sehen, als er hinzufügt: „Oder ist es das, was du willst?"
Ich halte den Atem an und presse die Lippen zusammen. Unsicher und zeitgleich sehr sicher sehe ich von seinem einen Auge ins andere, entdecke einen dunklen Fleck in der grünblauen Iris seines rechten. „Vielleicht", hauche ich und ich kann sehen, wie ein dunkler Schatten über sein Gesicht huscht, bevor er sich wieder fängt. „Das ist mehr, als ich mir erhofft habe...", gibt er grinsend zu, aber da liegt etwas Ernstes in seiner Stimme, dass ich nicht zuordnen kann. Seine Hände fahren um meine Taille, umschlingen meinen Körper und halten mich fest. Ganz fest. So fest, wie lange nicht mehr. „Erhofft?" Ich ziehe die Augenbrauen hoch und versuche meine kokette Seite wenigstens noch ein winziges Bisschen weiter aufrecht erhalten zu können.
Nicolas sieht zur Seite und verengt ungläubig die Augen. „Leah, du glaubst doch nicht, dass es das erste Mal ist, dass ich darüber nachdenke dich zu vögeln." Er lacht schnaubend und ich blinzle verwirrt. „Nicht?" Er grinst und fährt im Nacken durch meine Haare. Ich schließe für einen Moment die Augen, so gut fühlt sich das an. „Irgendwas habe ich wohl schon immer für die kleine Rapunzel mit den Schleifen übrig gehabt." Ich lache ungläubig. Meint er das ernst? „Wirklich?", hake ich nach, aber statt einer Antwort, haucht Nicolas einen kurzen Kuss auf meine Halsbeuge und die Stelle, wo seine Lippen auf meine Haut trifft, verbleibt warm und kribbelnd, auch, als sich sein Mund schon wieder entfernt hat. Ich merke, dass ich mich sicher fühle, nein, dass ich sicher bin. Noch so ein Gefühl, dass es lange nicht mehr in meinem Leben gegeben hat.
„Und was ist mit Schneewittchen?", frage ich kokett nach und die Antwort kommt prompt: „Für die sowieso." Nicolas greift nach meinem Kinn und zieht mich daran hinab, doch in meinem Kopf rattert es noch. Ich spüre seinen Atem auf meinen Lippen, spüre seine Nähe, spüre die Härte in seinem Schoß, die gegen meine Strumpfhose drückt. Oh mein Gott, das hier passiert wirklich.
Das hier passiert hier, das hier passiert jetzt.
Das hier passiert, wie es schon so lange nicht mehr passiert ist.
Das hier passiert, wie es seit Eric nicht mehr war.
Oh mein Gott, das hier passiert wirklich. Auf einmal ist Nicolas Eric und ich wieder die Leah von vor einem Jahr. Ich drehe den Kopf weg, bevor Nicolas mich küssen kann. Ich will das, ich weiß das. Aber was, wenn.
„Du machst es mir nicht leicht dich zu küssen, Leah", merkt Nicolas an und ich grinse und stehe auf, ziehe ihn hinter mir her, an der Hand an mich heran und dann - ohne lange zu überlegen - im Türrahmen in einen vorsichtigen Kuss. Im Stehen fühl ich mich sicherer, freier und als Nicolas mein Gesicht in beide Hände nimmt und mich näher zu sich zieht, verläuft ein eiskalter, aber wolliger Hauch sanft meine Wirbelsäule entlang.
Sein Körper drängt sich an meinen und mein Mund gegen seinen, unsere Lippen aneinander, bis sich unsere Zungen berühren und ich kann nicht anders als zu seufzen, als ich Nicolas' Zungenspitze spüre, die über die Innenseite meiner Wange streicht. Ich lasse meine Hände durch die kurzen Haare an seinem Hinterkopf fahren und verschränke meine Hände in seinem Nacken, während er seine Erektion gegen meinen Bauch drückt und mich näher an den Türrahmen in meinem Rücken. Seine Hände fahren hinab zu meinen Brüsten und ich bin froh, dass ich mich für einen Bralette entschieden habe. Andernfalls wäre mehr als deutlich gewesen, dass sich meine Brustwarzen unter seiner Berührung hart aufstellen. Seine andere Hand greift um meinen Hals und ich spüre, wie sein Daumen sich gegen mein Kinn drückt. Es ist ein stechender und... angenehmer Schmerz und ich seufze leise unter seinem Griff. Sein Mund löst sich von meinem und ein wimmerndes Geräusch geht über meine Lippen, bevor ich es zurückhalten kann. Schnell beiße ich mir auf die Lippe, was Nicolas mit einem leisen Lachen quittiert, das an meinem hals vibriert.
„Ich mags, wenn du laut für mich bist, Leah...", wispert er und ich spüre seine Zähne an meinem Ohrläppchen, an meinem Hals und dem linken Ende meines Schlüsselbeins. Ein leises, aber deutliches Atmen, ein Zucken meiner Muskeln. Nicolas' Hand fährt tiefer, über meinen Bauch und gleitet unter den kurzen Rock meines Kleides. Ich spüre, wie sein Daumen über meine Strumpfhose fährt, hinauf zu der Stelle, wo der dünne Stoff auf meinem Slip aufliegt. Er streicht sanft, reibt härter. Ich seufze leise und ich spüre sein Lächeln auf meinen Lippen, als er seinen Mund wieder auf meine senkt. Hungrig küsse ich ihn. Hungrig nach Berührung, hungrig nach Küssen, hungrig nach mehr. Hungrig nach ihm. Seite Hand gleitet in meine Hose und weiter in meinen Slip, doch ich lege meine Finger auf seine, bevor er meine Labien erreicht. „Nicht jetzt. Nicht... hier..." Ich löse meinen Mund von seinem und sehe ihn direkt an. Ich will das. Aber nicht vor allen anderen, mit Menschen im Flur, mit Mo im Raum neben an. Und Nicolas scheint mein Zögern nicht als Zurückweisung zu werten. „Ich hätte da eine andere Idee...", haucht er gegen meine Lippen. Ich runzle die Stirn. „Ja? Wo?" Nicolas sieht mir direkt in die Augen, als würde er genau wissen wollen, wie ich auf seine folgenden Worte reagiere. „Aber es kommt drauf an, wie weit zu bereit bist zu gehen..."
Ich halte die Luft an, denn ich verstehe. Ich sehe zu ihm hinauf, in sein eines Auge, in das andere und dann auf Nicolas' Lippen. Ist das der Moment in dem ich verstehen und erkennen werde, was Mo mit dem Extra-Raum gemeint hat? Ist das der Moment, in dem ich mich traue einen Schritt zu gehen, den ich schon so lange nicht mehr gegangen bin? Einen Schritt, den ich vielleicht nie gegangen bin?
„Ich mach nur das, was du mich anflehst zu tun, Leah", flüstert Nicolas und es fühlt sich wie ein Versprechen. Ich nicke und nehme seine Hand.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro