Sumi saß allein in ihrem Zimmer, umgeben von leeren Wänden, die still und bedrückend wirkten. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie das letzte Mal gelächelt hatte, ohne sich hinter einer Maske zu verstecken.
Die Schule war ein Ort, an dem sie sich unsichtbar fühlte – immer am Rand, immer ein Ziel für Spott. 

„Fett“, hieß es immer.
„Dick“, „nicht hübsch genug“.
Das waren die Worte, die durch die Gänge hallten, Worte, die tief in ihrem Inneren brannten und ihre Seele verletzten. Es war wie ein ständiges Echo in ihrem Kopf. 

„Warum kann ich nicht einfach sein wie die anderen?“ flüsterte sie, während sie die Tränen von ihren Wangen wischte.
„Warum kann ich nicht stark sein?“ 

Sumi wünschte sich jemanden, der sie beschützte, jemanden, der für sie da war und die Schläge, die sie in Form von Worten und Blicken ertrug, abwenden konnte. Einen Beschützer, der ihr sagte, dass sie mehr wert war, als sie sich selbst zu glauben vermochte. 

Sie griff nach ihrem Notizbuch und begann zu schreiben. 

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Er war groß, sein Körper muskulös, seine Haltung fest und selbstbewusst. Doch es war nicht seine Stärke, die Sumi beeindruckte – es war seine Präsenz, seine Fähigkeit, alles zu ertragen, ohne jemals zu zerbrechen. 

Changbin war der Typ, der alles aushielt, aber nie die Menschen um sich herum im Stich ließ. Seine Augen strahlten nicht nur Selbstbewusstsein aus – sie spiegelten auch etwas anderes wider: Empathie.

Er hatte das Bedürfnis, für andere da zu sein, sie zu beschützen. 

Sumi stellte sich vor, wie er vor ihr stand, wie er die harten Worte der anderen mit einem ruhigen Blick abwehrte, sie in die Arme nahm und sie niemals fallen ließ. Sie sah, wie er sich zwischen sie und die Welt stellte, den Schmerz abfederte, den sie tagtäglich spürte. 

„Du bist genug“, dachte sie, als sie in ihrer Vorstellung seine Hand auf ihre legte. „Du bist stärker, als du denkst.“ 

Changbin war der Beschützer, den sie sich immer gewünscht hatte.
Er kämpfte nicht nur für sich selbst, sondern für alle, die zu schwach waren, um sich selbst zu verteidigen. Sein Lächeln war ein Versprechen, dass niemand jemals wirklich allein war. 

„Ich werde immer bei dir sein“, schrieb sie, während sie die Worte von Changbin in ihrem Kopf hörte. 

Es war mehr als nur ein Traum – es war der Wunsch nach Stärke und Fürsorge, nach einem Ort, an dem sie nicht fürchten musste, verletzt zu werden. Jemand, der ihre Seele mit einer solchen Wärme umfing, dass der Schmerz der Vergangenheit nicht mehr so laut war. 

Sumi legte den Stift nieder und atmete tief ein. Sie wusste, dass sie nicht wirklich allein war.
In der Welt, die sie erschaffen hatte, war Changbin immer da, bereit, sie zu beschützen, sie stark zu machen und sie niemals fallen zu lassen.