Pretty As A Jazz Song
Im hohen Alter war die Welt für Haebin still geworden.
Ihre Tage verstrichen in einer Art sanfter Wiederholung, und die Erinnerungen an ihre Jugend waren wie verblasste Bilder in einem alten Fotoalbum. Aber in ihrem Herzen war immer noch dieser eine lebendige Moment: die Erinnerung an ihren geliebten Ehemann, mit dem sie einst tanzte, die Melodie des Jazz, die durch den Raum hallte, und das Gefühl der Verbundenheit, das sie in seinen Armen spürte.
Der Krieg hatte ihnen alles genommen – ihre Zukunft, ihre Träume, ihre Zeit zusammen.
Ihr Mann war nie zurückgekehrt, und Haebin war gezwungen, ohne ihn weiterzuleben. Doch seine Erinnerung blieb lebendig, in jeder Ecke ihres Hauses, in jedem Blick, den sie in den Spiegel warf. Sie hörte immer noch das Echo des Jazzsongs, den sie zusammen tanzten, spürte die Wärme seiner Umarmung, so wie sie es vor vielen Jahren getan hatte.
Doch mit den Jahren war der Schmerz gewachsen, und die Welt hatte sich verändert. Haebin fühlte sich zunehmend allein, als ob der Klang der Musik aus ihrem Leben verschwunden wäre. Die Welt um sie herum war grau, und selbst der Klang des Windes, der durch die Bäume wehte, schien leise und traurig zu sein.
Eines Abends, als der Mond durch das Fenster schien, setzte sich Haebin an ihren alten Schreibtisch und öffnete das Notizbuch, das sie seit Jahren in der Hand hielt. Es war ein Zufluchtsort für ihre Gedanken – ein Ort, an dem sie all das niederlegte, was sie im Herzen trug. Mit zittrigen Händen griff sie nach einem Stift. Es war an der Zeit, wieder zu träumen.
Sie schloss die Augen und begann zu schreiben.
In ihrer Vorstellung sah sie ihn vor sich: Hyunjin.
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Er war wie der Jazz, zu dem sie damals tanzte. Nicht nur schön, sondern auch voller Melancholie, voller Leidenschaft.
Seine Bewegungen waren anmutig, fließend, und als er tanzte, schien er mit der Musik zu verschmelzen, als wäre jeder Schritt eine eigene Melodie.
Doch es war mehr als nur seine Schönheit. Es war der Ausdruck in seinen Augen, das stille Versprechen, dass er immer bei ihr bleiben würde.
Hyunjin war nicht nur ein Mann, er war das Bild der Liebe, die sie verloren hatte – und gleichzeitig das, was sie nie wieder finden konnte.
Der Jazzsong, der in ihrer Erinnerung widerhallte, war in ihm lebendig. Jeder Blick, jede Geste, die er machte, erinnerte sie an die Zeiten mit ihrem Ehemann.
„Du bist wunderschön“, dachte Haebin, während sie sich vorstellte, wie Hyunjin mit seinen eleganten Bewegungen vor ihr stand.
„Du bist der Tanz, den ich nie vergessen habe.“
Sie schrieb weiter, und in ihren Gedanken trat Hyunjin zu ihr, nahm ihre Hand und forderte sie zum Tanz auf.
In einer Welt, die von Verlust und Stille geprägt war, brachte er wieder den Klang der Musik zurück.
„Es tut nicht weh, wieder zu tanzen“, schrieb sie. „Es tut nicht weh, dich zu sehen.“
Vielleicht war es nicht der Mann, den sie verloren hatte, aber er war ein Trost. Ein Trost, der in ihrer Fantasie lebendig wurde – als Erinnerung an die Liebe, die niemals ganz verschwinden konnte.
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