Pretty as a Gentleman
Es war spät in der Nacht, als Aria auf dem Balkon ihres kleinen Apartments stand.
Der Wind wehte sanft, und die Straßen unter ihr waren fast leer, nur vereinzelte Lichter blinkten in der Dunkelheit. Sie schloss die Augen und dachte nach. Über all die Jahre, die sie in Beziehungen verbracht hatte - Beziehungen, die nie wirklich zu dem geführt hatten, was sie sich erhofft hatte.
Die Männer, die sie getroffen hatte, waren nie das, was sie brauchte.
Sie waren charmant, ja, aber oft auch oberflächlich, respektlos oder einfach nur egoistisch. Kein Mann hatte je wirklich gezeigt, dass er sie wertschätzte, sie als etwas anderes als nur ein Spielzeug für seine Launen betrachtete.
Aria hatte gelernt, sich zu schützen - sich selbst zu beweisen, dass sie auch ohne einen Mann stark sein konnte.
Aber es gab da diese Lücke. Diese Lücke, die nie wirklich gefüllt wurde. Der Wunsch nach jemandem, der sie verstand, sie respektierte, sie liebte - nicht nur für das, was sie war, sondern auch für das, was sie sein könnte.
„Warum ist das so schwer zu finden?" murmelte sie in die Nacht.
Sie hatte nie an Märchen geglaubt, aber sie konnte sich nicht helfen, sich zu wünschen, es gäbe jemanden, der sie so sah, wie sie wirklich war.
Dann nahm sie das Notizbuch, das auf dem Tisch neben ihr lag, und begann zu schreiben.
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Er stand in der Tür, ein Gentleman durch und durch.
Ein Mann, der wusste, wie man sich benahm, der die Kunst der Höflichkeit und des Respekts beherrschte.
Er war charmant, aber auf eine Art, die nicht aufdringlich war. Keine leeren Komplimente, keine Spielchen.
Er war einfach...Minho.
Aria stellte sich vor, wie er sie ansah - wirklich ansah, nicht nur auf ihre äußere Erscheinung, sondern auf die Person, die sie war. Mit all ihren Fehlern, ihren Schwächen und auch ihrer Stärke. Jemand, der sie nicht nur anlächelte, sondern sie verstand, sie achtete und sie niemals verletzte.
Minho trat in ihr Leben wie ein Ritter, der nicht mit Schwert und Schild kämpfte, sondern mit Worten, die aufrichtige Bewunderung und Liebe ausstrahlten.
Er wusste, wann er da sein musste, und wusste, wann er sie einfach in Ruhe lassen sollte. Kein Drängen, kein Druck. Nur ein ruhiger, beständiger Respekt.
„Du verdienst es, geliebt zu werden, Aria", schrieb sie in das Notizbuch, als sie seine Augen in ihrer Vorstellung sah.
„Du verdienst jemanden, der dich wirklich sieht."
Und da war er - ein Mann, der ihre Seele respektierte, sie mit allen Facetten ihres Wesens liebte und sie nicht nur als eine der vielen flüchtigen Bekanntschaften ansah.
Er war ein Gentleman, aber er war mehr als das. Er war der Beweis, dass wahre Liebe nicht in oberflächlichen Floskeln oder endlosen Entschuldigungen bestand, sondern in der echten Anerkennung der anderen Person.
Aria seufzte und legte den Stift nieder. Sie hatte Minho erschaffen, den Mann, von dem sie sich immer gewünscht hatte, dass er sie in ihrer vollen Tiefe verstehen würde.
Ein Mann, der sie nicht ausnutzte, sondern sie von Herzen respektierte.
„Vielleicht ist es noch nicht zu spät", dachte sie, als sie das Notizbuch zuschlug. „Vielleicht gibt es jemanden da draußen, der das alles auch tun würde."
Aber bis dahin, dachte sie, würde sie sich mit ihrem Traum von Minho zufrieden geben.
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