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One Shot

Das Modehaus stach förmlich hervor und war ein Hingucker an der Champs Elysees. Ein Altbau, welches jedoch auch einen modernen Touch hatte. Im Gegensatz zu anderen Modehäusern, war dieses auch relativ klein, wenn man von den Etagen ausging. Es besaß unten den Verkaufsladen und darüber folgten vier Stockwerke. Laut ihrer Freundin Mia, welche an der Rezeption im ersten Stock arbeitet, musste sie in den vierten. Sie lernte Mia in New York kennen, als sie nach der Schule dort Design studierte. Zwar hatte sie auch ein Angebot von Gabriel Agreste bekommen, jedoch sagte sie ab, nachdem was ihr Adrien damals antat. Fünf Jahre war das bereits her, jedoch konnte sie dies nie vergessen. Noch einmal atmete sie tief durch, ehe sie ins Gebäude ging. In der ersten Etage angekommen, sah sie bereits ihre Freundin, auf welche sie strahlend zulief.

„Guten Morgen Mia."

Die Rothaarige blickte auf, ehe sie freudig aufsprang und ihrer Freundin um den Hals fiel.

„Marinette schön dich zu sehen. Bist du schon aufgeregt?"

„Na ja, es geht, um ehrlich zu sein. Aber erfahre ich jetzt mal, für wen ich arbeite? Ich habe den Vertrag Unterschrieben und weiß gar nichts über meinen Chef."

„Du wirst die Assistentin des Vizechefs. Zu deinen Aufgaben gehört vor allem das Organisieren seiner Termine, die Entwürfe mit ihm zusammen zu Kontrollieren oder ihn auf Events und Terminen zu begleiten. Außerdem kannst du auch eigene Ideen mit einbringen und Vorschläge machen."

„Und wie heißt er? Immerhin muss ich ja wissen, wie ich ihn ansprechen soll."

„Er stellt sich dir schon vor, also los geh, er wartet bereits auf dich. Vierter Stock, Tür ganz hinten am Ende des Gangs."

Mia zwinkerte der Halbchinesin zu, welche verwirrt zum Fahrstuhl lief. Noch einmal richtete sie ihre Kleidung, immerhin wollte sie sich nicht blamieren.

Für ihren ersten Tag entschied sie sich für einen dunkelblauen Business Rock, einer weißen Bluse und darüber einen dunkelblauen Blazer. Ihre langen Haare ließ sie offen, damit sie nicht zu Streng wirkte. Als der Fahrstuhl am Ziel ankam, atmete sie tief durch, ging den Gang entlang, wobei dieser mit einem roten Teppich ausgelegt wurde und mehrere antike Möbel den Gang etwas Warmes gaben. Auch hingen mehrere Landschaftsbilder an den Wänden und neben der großen Bürotür, hinter welcher ihr neuer Chef saß, gab es gerade einmal drei weitere Türen auf der Etage. Vor der Tür angekommen, klopfte sie an und nach einem 'Herein' trat sie ein.

„Guten Morgen Monsi..."

Eine Handbewegung ließ sie innehalten und erst als der Mann sein Bürostuhl drehte, sah sie, dass dieser Telefonierte. Seinen Blick auf den Bildschirm seines Laptops gerichtet, winkte er Marinette zu sich, welche jedoch Abrupt stehen blieb. Augenblicklich verkrampfte sich ihr Magen und unbewusst verstärkte sie den Griff um ihre Umhängetasche. Sie konnte nicht glauben, wer vor ihr saß, wer ihr neuer Chef war. Zwar hatte er sich in den letzten Jahren sehr verändert, wobei sein Gesicht markanter wurde, seine Haare etwas länger gewachsen waren und auch war er nicht mehr so schmächtig wie früher, dennoch erkannte sie ihn. Die blonden Haare, welche förmlich Golden funkelten, wenn die Sonne darauf schien und die grünen Augen, welche einer Katze ähnlich waren, würde sie unter tausenden wiedererkennen. Vor ihr saß ihre Jugendliebe Adrien Agreste. Der Junge, welcher ihr das Herz brach und ihren Abschlussball zur Hölle machte. Mia wusste davon, na ja, mehr oder weniger. Warum also hatte sie ihr diesen Job verschafft? Augenblicklich drehte sich Marinette um und lief zur Tür. Sie wollte nur noch weg von hier. Kurz vor der Tür angekommen, den Griff bereits an der Klinke, wurde sie jedoch angesprochen.

„Moment Mal, wo wollen sie denn hin?"

Sich auf die Unterlippe beißend, suchte sie krampfhaft nach einer passenden Ausrede.

„Hallo? Hören sie mir überhaupt zu?"

„Ich...also...ich habe mich in der Tür geirrt, der Etage, also im Gebäude, genau ich habe mich im Gebäude geirrt. Ich muss jetzt auch los."

Gerade als sie die Tür einen Spalt öffnen wollte, wurde diese zugedrückt und erschrocken wich Marinette einen Schritt zurück. Adrien stand neben ihr, hielt mit einer Hand die Tür zu, ehe er die junge Frau musterte. Sie kam ihm bekannt vor und als er in ihre blauen Seelenspiegel sah, spiegelte sich Erkenntnis in seinem Gesicht ab.

„Ma...Marinette?"

„Was? Ne...nein, ich kenne keine Marinette, sie mü...müssen mich ver...verwechseln."

Ein Lächeln legte sich auf Adriens Lippen, wusste er, dass er mit seiner Vermutung richtig lag.

„Mari ich weiß, dass du es bist. Deine wunderschönen Augen und das süße Stottern würde ich unter Tausenden erkennen."

„Nenn mich nicht Mari, Verstanden? Außerdem wäre ich dir sehr verbunden, wenn du mich raus lassen würdest, ich würde gerne gehen."

Überrascht schaute er zu der Halbchinesin. Noch nie, hatte sie ihn dermaßen angeschrien, allgemein war sie immer fröhlich und freundlich zu jedem. Sollte es wirklich wegen damals sein? Sollte sie wirklich fünf Jahre später, immer noch so sehr auf ihn wütend sein? Widerwillig nahm er seine Hand weg und öffnete die Tür, aus dieser Marinette lief.

Unten angekommen, knallte sie ihre Hände auf den Tresen der Rezeption, wodurch Mia vor Schreck ihren Kaffee verschüttete. Fragend blickte sie auf, ehe sie schwer Schluckte, als sie Maris Gesicht sah. Es wirkte wütend, jedoch sah sie auch den Glanz in ihren Augen, welcher ihr zeigte, dass Mari ihre Tränen zurückhielt.

„Was dachtest du dir dabei? Du weißt genau, was Adrien mir angetan hat und dennoch lässt du mich einen Vertrag unterschreiben, dass ich seine Assistentin werde?"

„Ich dachte, du wärst darüber hinweg? Außerdem wärst du ohne Arbeit nicht zurück nach Paris gekommen und ich habe dich total vermisst, als ich vor einem Jahr herkam."

„Ich war mehr oder weniger auch drüber hinweg, was ich unter anderem Liam verdanke. Dennoch kam gerade alles wieder hoch und glaube mir, ich werde diesen Job sicher nicht machen."

„Mari das ist ni..."

Weiter kam Mia nicht, da Mari bereits im Fahrstuhl verschwunden war. Seufzend setzte sie sich, als erneut jemand seine Hände auf das Pult knallte. Erschrocken fiel sie fast vom Stuhl, als sie zu dem Vizechef sah.

„Monsieur Agreste, was kann ich für sie tun?"

„Haben sie Mari, also Madame Dupain-Cheng gesehen?"

„Ja, sie ist gerade gegangen, aber ich glaube nicht, das Mari sie gerade sehen will."

„Sie haben mir doch den unterschriebenen Vertrag gegeben, kennen sie Mari persönlich?"

„Natürlich. Wir wohnten in derselben WG in New York zusammen. Ich war froh, als sie einzog, da unser Mitbewohner kaum was im Haushalt machte, na ja, bis Mari ihm eine Ansage machte. Lustig das sie danach auch noch mit ihm zusammen kam."

Mia grinste, welches erstarb, als sie Adriens geschockten Gesichtsausdruck sah.

„Wissen sie von dem...also was..."

„Von der Sache zum Abschlussball? Ja das weiß ich. Ich wollte Mari damit auch nicht ärgern, dachte mir aber, dass es vielleicht ein guter Zeitpunkt wäre, damit sie sich wieder vertragen. Sie haben ja auch nichts gesagt, als ich ihnen den Vertrag gab."

„Ich muss zugeben, habe ich diesen nicht gelesen. Sie schwärmten so sehr von der Person, dass ich ihnen vertraute."

„Wäre es anders, hätten sie gewusst, dass es Mari ist?"

„Im Gegenteil, ich habe mich gefreut sie wiederzusehen. Mari ist etwas Besonderes und es vergeht kein Tag, an dem ich sie nicht vermisse."

„Warum haben sie ihr das damals dann angetan?"

„Ich denke nicht, dass sie das etwas angeht. Als Erstes muss ich mit Mari sprechen."

„Wenn es ihnen hilft, sobald sie traurig war, ging sie immer in den Central Park. Vielleicht gibt es einen Park in Paris, in den sie früher gerne ging."

Adrien überlegte, ehe er lächeln musste. Er wusste, an welchen Ort Mari gerne war, wenn es ihr nicht gut ging oder sie Inspiration brauchte. Sofort Verlies er das Gebäude, rannte zu seinem Wagen, ehe er zum Jardins du Trocadèro fuhr. Dort suchte er überall nach ihr, ehe er sie auf der Treppe sitzen sah, von der man einen perfekten Blick auf den Eiffelturm hatte. Von weiten sah er bereits das sie weinte, da sie sich immer wieder über die Augen wischte. Langsam ging er auf sie zu, ehe er sich neben ihr niederließ.

„Es tut mir leid, was ich dir damals angetan habe."

„Soll es mir jetzt bessergehen? Woher wusstest du überhaupt, wo ich bin?"

„Das war schon immer dein Lieblingsplatz."

„Und warum bist du hier?"

„Ich will dich zurück in die Firma holen. Du wärst sicher eine ausgezeichnete Assistentin und mit deinen Ideen kannst du uns super unterstützen. Außerdem war ich froh, dich wiederzusehen, als ich dich vorhin erkannt habe. Du musst wissen, dass ich dich sehr vermisst habe, als du damals Paris verlassen hast."

„Verarschen kannst du jemand anderes Adrien. Du hattest doch Chloé, sie hat dich sicher getröstet."

Marinette stand auf und wollte gerade gehen, als sie von Adrien aufgehalten wurde.

„Mari bitte, du musst mir glauben, dass ich das damals nicht wollte."

Die angesprochene befreite ihren Arm aus Adriens Griff, ehe sie ging. Traurig blickte er ihr hinterher, ehe er zurück in die Firma fuhr.

Zu Hause angekommen, warf sich Marinette auf die Couch und es dauerte nicht lange, kam Mia von Arbeit und setzte sich neben sie.

„Hey Süße, alles okay bei dir?"

Marinette schüttelte nur ihren Kopf, ehe sie ihre Beine näher zu sich zog.

„Nimm mir es nicht übel, aber übertreibst du nicht etwas? Nur weil er dich damals nicht gefragt hat, ob ihr zusammen zum Abschlussball geht, musst du doch nach so vielen Jahren nicht noch darauf herumreiten."

„Mia es...es ist etwas anders...Abgelaufen."

„Inwiefern?"

„Er hatte mich damals gefragt und überglücklich habe ich ja gesagt. An meinem Ballkleid damals saß ich zwei Wochen, damit es Perfekt ist und dann...dann hat er drei Tage vor dem Abschluss gesagt, dass er doch mit Chloé, meiner Erzfeindin dort hingeht. Weißt du, wie ich mich gefühlt habe? Alle kamen zu zweit und ich saß alleine an einem Tisch. Die mitleidenden Blicke muss ich sicher nicht erwähnen."

„Ich wusste ja nicht...hätte ich das gewusst dann...Mari es tut mir so leid und jetzt musst du für diesen Typen arbeiten."

„Ich werde nicht für ihn arbeiten."

„Mari es gibt da wohl etwas, was du wissen solltest."

Die Halbchinesin sah zu ihrer Freundin, welche bereits ans andere Ende der Couch rückte.

„Mia, was ist los?"

„Also...na ja, du musst mehr oder weniger für ihn arbeiten. Mit deiner Unterschrift, hast du dich Verpflichtet, ein Jahr bei der Firma zu bleiben. Das steht in jedem Vertrag."

Entgeistert sah Marinette zu ihrer Freundin. Sie musste also für Adrien arbeiten?

„Kann man da nicht eher raus?"

„Das Arbeitsverhältnis kann nur von dem Chef oder dem Vizechef vorläufig beendet werden und glaube mir, Adrien wird dies sicher nicht machen. Außerdem hat er mir den Auftrag gegeben, dir dein Tablet und das Arbeitshandy zu geben. Morgen acht Uhr sollst du in seinem Büro sein, da will er mit dir die neuen Entwürfe durchgehen."

Marinette stand auf, ging in ihr Zimmer und knallte die Tür zu. Seufzend lehnte sich Mia an die Lehne der Couch, wusste sie, dass dies noch lange nicht zu Ende war. Sie legte das Tablet und ihr Handy auf den Couchtisch, ehe sie selbst ins Schlafzimmer ging.

Am nächsten Morgen betrat Marinette Punkt acht Uhr Adriens Büro.

Da sie selbst aus dem Vertrag nicht rauskam, musste sie wohl in den sauren Apfel beißen und hier Arbeiten. Jedoch auf ihre Art und weiße.

„Guten Morgen Monsieur Agreste. Wie Mia mir sagte, werden wir heute die neuen Entwürfe durchgehen."

Überrascht schaute Adrien zu Mari, wunderte er sich, dass sie so Förmlich war.

„Guten Morgen Mari, schön, dass du da bist und nenne mich bitte Adrien. Das förmliche passt nicht zu dir, immerhin sind wir Freunde."

„Ich bleibe bei Monsieur, immerhin sind sie mein Chef und nicht mehr."

„Ist es immer noch wegen damals?"

„Ich dachte wir haben zu tun? Könnten wir also anfangen?"

Seufzend nickte Adrien, ehe er einige Mappen auf den Tisch legte.

„Wir gehen heute die Herbstkollektion durch. Sobald es mein Okay gibt, wird die Kleidung produziert."

„Und was soll ich dabei machen?"

„Du notierst, falls Änderungen gemacht werden müssen oder Entwürfe entfernt werden."

Marinette nickte, bevor sie sich setzte und beide anfingen. Öfters warf Adrien seiner ehemaligen Klassenkameradin einen heimlichen Blick zu. Ihre langen Haare Band sie heute zu einem lockeren Pferdeschwanz und im Gegensatz zu gestern, trug sie heute ein lockeres rotes Kleid, wobei schwarze Spitze am Rockende und den Ärmeln herausstachen. Auch hatte sie eindeutig mehr weibliche Rundungen bekommen, seitdem er sie das letzte Mal sah.

Vertieft in seinen Gedanken, bemerkte er gar nicht, das Marinette ihn bereits öfters Ansprach.

„Monsieur Agreste!"

„Ja...was ist?"

„Ich dachte wir gehen die Entwürfe durch und meine Oberweite gehört definitiv nicht dazu. Vielleicht sollte ich morgen auch in Jogginghose und Pullover kommen, damit sie sich besser konzentrieren können."

„Tut mir leid Mari, ich war nur so fasziniert von deinem Kleid. Sicher hast du es selbst entworfen, oder?"

„Sicher, dass Sie mein Kleid betrachtet haben? Wie auch immer, es ist bereits zwölf Uhr und wenn es ihnen nichts Ausmacht, würde ich gerne Mittagspause machen."

„Ja natürlich, ich habe gar nicht bemerkt, wie die Zeit verging. Wollen wir vielleicht zusammen etwas essen? Nebenan gibt es ein kleines Bistro."

„Danke, ich verzichte. Wir sehen uns dann um eins."

Marinette Verlies das Büro, während Adrien sich seufzend in seinem Bürostuhl anlehnte und diesen zu der großen Fensterfront drehte. Er würde nicht aufgeben, bis Marinette ihm verzeihen würde und ihr endlich das sagen kann, was er bereits vor fünf Jahren sagen wollte.

Die Wochen und Monate vergingen und seit bereits fünf Monaten arbeitet Marinette für Adrien. Sie fand sich damit ab, dass dieser das Arbeitsverhältnis nicht eher beenden würde, bewarb sich jedoch bereits für andere Unternehmen als Designerin. Noch immer nahm sie das Angebot nicht an, ihren Chef mit Du anzusprechen und ignorierte Standhaft seine Versuche, sich wegen damals zu Entschuldigen oder zu erklären. Langsam verzweifelte das Model, bedeutete ihm die Halbchinesin doch mehr, als sie dachte. Auch sein bester Freund konnte ihn nicht wirklich aufmuntern. Er war der einzige, der wusste, warum Adrien das Date zum Abschlussball platzen ließ und nicht einmal seine Freundin Alya, verriet er es, obwohl das wahrscheinlich vieles ändern würde. Seit Mari zurück in Paris war, unternahmen die Mädels viel zusammen, jedoch gab es nie ein Treffen mit der kompletten Clique. Nino vermisste die alten Zeiten und auch Alya, würde die beiden gerne zusammen sehen, kannte sie ihre beste Freundin jedoch gut genug, um zu wissen, dass sie noch immer enttäuscht wegen damals war.

Mari war Jahre lang in das Model verliebt und als er sie damals fragte, ob sie mit ihm zum Abschlussball gehen möchte, ging für sie förmlich ein Traum in Erfüllung, der kurz darauf jäh zerstört wurde. Alya konnte Mari damals kaum beruhigen und selbst als sie in New York Liam kennenlernte, wusste sie, dass dies nicht ewig halten würde. Ob sie es hören wollte oder nicht, jedoch schlägt ihr Herz noch immer für Adrien.

Woanders ging ein bestimmtes Model aufgebracht in seinem Büro auf und ab.

Er hatte gerade mit einem möglichen Partner eine Telefonkonferenz abgehalten, die ihm mehr als Missfiel. Zwar würde ein Vertrag zustande kommen, was womöglich mehrere Millionen bedeuten würden, jedoch wollte der Käufer noch einmal persönlich mit dem Model sprechen. Das wäre ja nicht sonderlich schlimm, wenn dies nicht ausgerechnet in London wäre und dies kurz vor Weihnachten. Er schaute bereits zwecks Flügen, jedoch würde der Heimflug frühestens am 27. sein und somit wäre Weihnachten erledigt. Ihm machte dieses nicht besonders viel aus, war er zu Feiertagen sowieso immer alleine, aber er wusste nicht, wie er dies Marinette beibringen sollte.

Als seine Assistentin, war sie mehr oder weniger verpflichtet ihn zu begleiten. Marinette würde sicher Ausrasten, immerhin wäre es das erste Weihnachten seit fünf Jahren, in denen sie wieder in Paris und bei ihren Eltern wäre.

„Wie soll ich ihr das nur beibringen?"

Er sprach die Worte mehr zu sich selbst, nichts ahnend, das soeben jemand das Büro betrat.

„Wem müssen Sie was beibringen?"

Erschrocken drehte sich Adrien um, als er Marinette im Türrahmen stehen sah. Mit zwei Kaffees in der Hand, sah sie ihn fragend an, wobei er sich kaum traute, den nächsten Satz auszusprechen.

„Wir haben einen neuen Partner in der Frühjahrskollektion. Er würde unsere Mode in seinem Geschäft verkaufen."

„Das sind doch gute Nachrichten."

„Na ja, er will noch einmal ein persönliches Gespräch."

„Und was wäre daran so schlimm?"

„Dies würde in London stattfinden, zwei Tage vor Weihnachten und der nächste Flieger zurück nach Paris, hat erst nach Weihnachten noch Plätze frei."

„Dann werden Sie halt in London mit ihrem Vater Weihnachten feiern, wäre doch nicht schlimm."

Marinette ging Richtung Schreibtisch und wollte gerade die Tassen abstellen, als Adrien den nächsten Satz aussprach.

„Mein Vater würde nicht mitfliegen, sondern du Marinette."

Vor Schreck ließ sie die Tassen fallen, ehe sie geschockt zu Adrien sah. Das der heißte Kaffee gerade auf ihrem Fuß landete und ihre weiße Hose ruinierte bemerkte sie gar nicht, erst als Adrien sie darauf aufmerksam machte.

„Marinette der Kaffee!"

Aus ihrer Starre gelöst, bückte sie sich schnell, um die Scherben aufzuheben, woran sie sich auch noch schnitt.

„Verdammt."

Augenblicklich nahm sie ihren Finger in den Mund, um die Blutung zu stillen.

„Hier."

Adrien hielt ihr ein Taschentuch hin, welches sie dankend annahm, ihren Finger einwickelte und die Scherben in den Mülleimer entsorgte. Adrien half ihr, in dem er schnell einen Eimer mit Wasser holte und alles aufwischte.

„Mari setzt dich erst einmal, dann reden wir wegen London."

„Was gibt es da zu reden? Könntet ihr nicht nach Weihnachten oder im Januar den Vertrag durchgehen?"

„Leider nein, er will es noch vor Weihnachten abschließen."

„Interessiert es ihn nicht, dass wir Weihnachten dann nicht zu Hause sind?"

„Er sagte, wir sollen am zwanzigsten da sein, zwei Tage später wäre die Vertragsabsprache und den Tag danach sollten wir zurück. Leider fliegen nur wenige Flugzeuge und diese sind ausgebucht. Mari es tut mir wirklich lei..."

„Hör auf das zu sagen. Als ob es dich Interessiert. Der Flug ist also bereits morgen, toll gemacht. Ich werde dann meine Sachen packen, wenn ich noch etwas Vorbereiten soll, schreib mir."

Wütend ging sie an Adrien vorbei, knallte die Tür hinter sich, während sich das Model seufzend auf seine Couch niederließ. Wenn er dachte, sie hasste ihn, war es jetzt wohl blanke Verachtung, welches sie noch für ihn empfand.

Adrien packte alle Unterlagen zusammen, schrieb Marinette noch, dass sie ein Taxi um vier Uhr morgens abholen würde, ehe er selbst nach Hause ging und seine Sachen packte. Sein Blick fiel auf ein kleines Rosa Päckchen, welches auf seiner Kommode stand. Er hatte ein Weihnachtsgeschenk für Mari, auch wenn er bereits wusste, dass sie dies nicht annehmen würde, packte er das Geschenk ein.

Der nächste Tag brach an und Adrien stand zusammen mit seiner Assistentin in London am Flughafen. Die ganze Zeit über, sprach sie kein Wort mit ihm, was er mehr als verstehen konnte. Er ruinierte ihr Weihnachten und ließ sie mehr oder weniger arbeiten. Stillschweigend nahmen beide ihre Koffer, ehe sie zu einem Taxi liefen, welches sie zum Hotel bringen sollte.

„Mari es tut mir wirklich leid wegen Weihnachten. Ich wünschte, ich könnte es ändern."

„Lassen Sie es gut sein. Ihr seid doch eh alle gleich. Das einzige was ihr seht, ist das Geld. Sonst hätten sie nie zugestimmt, Weihnachten in einem fremden Land zu verbringen und zu Arbeiten."

„Mari das ist so nicht richtig, ich..."

„Lassen Sie es, bitte. Ändern können wir jetzt nichts, außerdem sind wir beim Hotel angekommen."

Seufzend schnallte sich Adrien ab, ehe er die Koffer holte und mit Marinette zur Rezeption lief.

„Guten Morgen, ich habe zwei Zimmer auf Agreste bestellt."

Der Rezeptionist schaute nach, ehe er noch einmal nach dem Namen fragte.

„Es tut mir leid, jedoch finde ich unter diesen Namen keine Buchung."

„Das kann nicht sein. Gestern Morgen habe ich hier angerufen und sogar die Bestätigung per E-Mail erhalten."

Adrien fischte den Zettel aus seiner Tasche, jedoch schüttelte der Mann seinen Kopf.

„Es tut mir wirklich leid, anscheinend ist etwas schiefgegangen. Die Zimmer wurden gestern Abend an Gäste abgegeben."

„Wollen sie mir jetzt etwa sagen, dass sie unsere Zimmer einfach jemand anderen gegeben haben?"

„Ich kann mich nur Entschuldigen, jedoch, kann ich ihn noch Zimmer 230 anbieten. Ein kleines Doppelzimmer, für sie und die Dame."

Adrien konnte nicht fassen, dass dies gerade wirklich passierte. Kurz ging er zu Marinette, sagte ihr, was los sei und das sich beide ein Doppelzimmer teilen mussten.

Wie erwartet, war sie alles andere als begeistert, stimmte jedoch zu. Beide waren müde und wollten sich noch etwas hinlegen.

Adrien gab seine Einwilligung, nahm den Schlüssel, ehe er mit Marinette hochging.

Das wahre war es nicht wirklich. Ein kleiner Schrank für die Kleidung, eine Kommode mit einem Wasserkocher und Teebeuteln, zwei Sessel, ein Fernseher und ein Doppelbett mit zwei Nachtschränken. Das Bad wurde ebenfalls klein gehalten. Eine Dusche, Toilette und ein Waschbecken. Er war eindeutig besseres gewöhnt, jedoch hatte er wenig Alternativen, so kurz vor Weihnachten.

„Leider haben wir keine Couch, also müssen wir uns wohl das Bett teilen Marinette."

„Klasse, schlimmer kann es nun nicht mehr werden, oder?"

„Sag das lieber nicht."

Adrien und Marinette machten das Beste aus ihrer Situation und während Mari den kleinen Wellnessbereich nutzte, saß Adrien an den Vertrag, welcher für Luca bestimmt war.

So kam es nun, dass beide vor dem Büro standen und nach einem 'Herein' eintraten.

Lächelnd lief der Engländer auf beide zu, ehe sein Blick auf Marinette fiel.

„Wen haben wir denn da? Guten Morgen die Dame, darf ich mich kurz Vorstellen, ich bin Luca."

„Hallo, ich bin Marinette Dupain Cheng und Monsieur Agreste Assistentin."

„Wow, da werde ich ja glatt Eifersüchtig, bei so einer schönen Assistentin."

Adrien ignorierend, flirtete der mögliche Partner mit Marinette, ehe ein Räuspern Seiten des Models, ihn innehalten ließ. Die drei setzten sich an den großen Tisch, welcher im Büro stand, bevor die Entwürfe noch einmal besprochen wurden und der Vertrag verglichen wurde.

Marinette notierte sich alles oder gab auch verschiedene Vorschläge mit ein, bevor nach vier Stunden, der Vertrag endlich unterschrieben wurde.

Erleichtert atmete Adrien aus, packte seine Unterlagen ein, bevor er sich von Luca verabschiedete.

„Dann auf gute Partnerschaft und fröhliche Weihnachten."

„Auf gute Partnerschaft, ach und Marinette, ich darf sie doch so nennen?"

Die angesprochene nickte, bevor der Engländer auf diese zulief.

„Wenn du morgen nichts vorhast, würde ich dir gerne London zeigen und vielleicht, können wir abends ja noch schick essen gehen? Oder gibt es da womöglich jemanden, welcher Eifersüchtig werden würde?"

Luca schaute zu Adrien, welcher am liebsten etwas gesagt hätte.

„Nein, es gibt niemanden, der Eifersüchtig werden würde und ich würde mich freuen, mit ihnen morgen die Stadt zu erkunden."

„Wunderbar, dann hole ich dich um zehn vor dem Hotel ab und bitte nenne mich Luca."

Er gab ihr noch einen Handkuss, ehe Mari mit ihrem Chef das Büro Verlies.

„Was sollte das eben?"

„Was meinen Sie?"

„Du verabredest dich mit einem unserer Partner, dein ernst?"

„Luca will mir nur die Stadt zeigen, was ist daran so schlimm? Wenn ich schon in London feststecke, kann ich mich wenigstens amüsieren."

„Amüsieren? Du willst doch nicht etwa...du wirst doch nicht mit Luca..."

Er traute sich nicht einmal den Satz zu beenden. Alleine der Gedanke daran, dass Luca, seiner Mari näher kommen könnte, ließ ihn sauer aufstoßen.

Marinette hingegen sagte nichts weiter dazu, genoss sie es, Adrien zu ärgern. Er sollte wissen, wie sie sich damals fühlte, auch, wenn dies lange nicht an dies herankam.

Der nächste Tag brach an und Luca zeigte mit Begeisterung Marinette seine Heimatstadt.

Egal ob den Big Ben, den Tower of London, den Buckingham Palaca, die Tower Bridge oder der St. James's Park, Mari war von allem überwältigt. Luca organisierte sogar eine romantische Bootstour auf der Themse. Wahrscheinlich erhoffte dieser doch etwas mehr, da er sie abends auch noch in ein edles Restaurant einlud. Etwas unwohl fühlte sie sich schon, immerhin wollte sie nicht mit seinen Gefühlen spielen, daher entschied sie sich auch, ihm zu sagen, das sicher nicht mehr daraus werden würde, als Freundschaft.

Sie konnte bereits ihr Hotel sehen, fasste sie ihren Mut und wollte Luca die Wahrheit sagen.

„Hör mal Luca, der Tag heute war wirklich schön und ich freue mich, das du dir Zeit genommen hast, mir London zu zeigen. Jedoch möchte ich ehrlich sein, das zwischen uns nie mehr als Freundschaft werden wird. Sie sind immerhin der Geschäftspartner meines Chefs und um ehrlich zu sein, wollte ich diesen mit der heutigen Aktion etwas ärgern. Es tut mir wirklich leid."

Beschämt schaute Mari zu Boden, war ihr diese Situation doch sehr unangenehm. Sie war nicht anders als Adrien und spielte mit den Gefühlen eines anderen Menschen.

Das Luca nichts weiter sagte, machte das Ganze auch nicht besser und erst als sie einen Ruck und einen harten Schlag in ihrem Gesicht spürte, woraufhin sie zu Boden ging, blickte sie zu Luca. Blanker Hass und Wut spiegelte sich in seinem Gesicht und geschockt schaute sie zu ihm.

„Dein ernst, was du gerade sagst? Erst flirtest du mit mir und dann machst du einen Rückzieher? Jetzt hörst du mir mal zu, wenn ich etwas will, bekomme ich es auch."

Geschockt sah Marinette zu ihrem gegenüber. Wollte er etwa das gerade damit andeuten, was sie vermutete? Er wird sie doch nicht etwa?

Erst als Luca ihr näherkam und den Gürtel seiner Jeans öffnete, wusste sie, das ihre schlimmsten Befürchtungen sich bewahrheiten. Sie wollte gerade um Hilfe schreien, als Luca ihr den Mund zuhielt und zurück auf den eiskalten Boden drückte. Geschockt darüber, konnte sie sich nicht einen Millimeter bewegen. Tränen sammelten sich in ihren Augen, als der Engländer sich an ihrem Rock zu schaffen machte und diesen Hochzog.

Warum auch, musste sie sich für diesen heute Morgen Entscheiden?

Über sie beugend, fing er an, küsse auf ihren Hals zu verteilen, den salzigen Geschmack ignorierend, welche von ihren Tränen stammte, die ununterbrochen über ihr Gesicht liefen. Ihre Augen geschlossen haltend, hoffte sie nur, dass es schnell vorbei sein würde. Sie spürte bereits, wie er anfing ihre Strumpfhose herunterzustreifen und als er sich auf sie setzte, spürte sie sein hart gewordenes Glied.

„Jetzt bekommst du das, was du verdienst."

„Das glaube ich nicht."

Marinette hörte nur, wie etwas hart auf den Boden prallte und wie das Gewicht auf ihr, verschwunden war. Langsam öffnete sie ihre Augen und konnte nicht fassen, was sie sah. Adrien schlug immer wieder auf Luca ein, der bereits blutend und halb Tod auf den Boden lag.

„Ad...Adrien?"

Eher krächzend kam das Wort aus Marinette hervor, woraufhin Adrien innehielt und zu der Halbchinesin sah. Luca ignorierend, lief er zu ihr und kniete sich zu ihr runter.

„Mari verdammt, geht es dir gut? Vergiss die Frage, wie sollte es dir gerade gut gehen. Ich werde erst einmal einen Notarzt rufen."

Adrien wollte gerade die Nummer wählen, als zwei zitternde Hände ihn davon abhielten. Überrascht schaute er zu Mari, welche sich an ihn schmiss und bitterlich anfing mit weinen.

Fest an sich drückend, hielt er sie fest, bevor er sie hochhob und ins Hotel ging. Er war froh, dass es bereits nach Mitternacht war und somit keine Gäste in der Lobby waren und auch niemand an der Rezeption stand. Im Zimmer angekommen, setzte er sie vorsichtig aufs Bett und wollte sich lösen, woraufhin sich Marinette noch fester an ihn krallte.

„Bi...bitte lass mi...mich nicht alleine."

„Keine Angst, ich mache dir nur einen Tee, hole dir frische Kleidung und komme dann gleich wieder, Versprochen."

Widerwillig und noch immer zitternd, ließ Mari los und wie versprochen, kam Adrien nach wenigen Augenblicken zurück. Er gab ihr frische Kleidung, welche sie schnell anzog und reichte ihr eine Tasse Tee, bevor er sich neben sie setzte und sie in den Arm nahm.

Noch immer zitterte das Mädchen und Tränen bahnten sich den Weg aus ihren Augen.

Beruhigend strich er über ihren Oberarm, während sie sich näher an ihn kuschelte. Er konnte nicht fassen, was Luca sich erlaubte und es wagte, Mari so etwas anzutun. Er war froh, dass er noch einmal Joggen ging, um sich abzureagieren, sonst hätte dieser Bastard seine Tat noch zu Ende geführt.

Als er dann Sirenen hörte und Blaulicht draußen sah, wusste er, dass jemand Luca gefunden hatte, auch wenn er ihm noch eine Unterkühlung gönnte.

Am nächsten Morgen wachte Adrien langsam auf und gerade, als er sich aufsetzten wollte, spürte er ein Gewicht auf sich. Verwundert sah er zu diesem, als er Mari friedlich schlafen sah. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, musste Mari sich in der Nacht an ihn gekuschelt haben. Langsam wachte auch die Halbchinesin auf, ehe sie sich verwirrt umsah, bevor ihr Blick auf Adrien fiel.

„Guten Morgen Mari, wie geht es dir heute?"

„Adrien? Mir...ähm...geht es gut soweit. Danke noch einmal, ohne dich hätte er mich...hätte er..."

„Shht Mari, es ist alles gut. Versuch nicht darüber nachzudenken."

„Das sagst du so leicht. Das ist mit Abstand das schlimmste Weihnachten überhaupt."

„Für mich ist es mehr oder weniger das schönste. Seit dem Tod meiner Mutter bin ich das erste Mal nicht alleine."

„Tut mir leid. Fröhliche Weihnachten Adrien."

Marinette gab ihm einen Kuss auf die Wange, ehe sie aufstand.

„Frohe Weihnachten Marinette. Übrigens habe ich eine Kleinigkeit für dich, also nur, wenn du es willst?"

Adrien öffnete das Schubfach seines Nachtschrankes, holte das Geschenk heraus und überreichte es Marinette.

„Ab...aber ich habe nichts für dich."

„Schon gut Mari, ich will nichts haben."

„Ich würde aber gerne...lass uns Weihnachten zusammen feiern."

Überrascht schaute Adrien zu seiner Assistentin, wusste er nicht, ob dies ihr ernst war.

„Du sagtest doch, das du Weihnachten immer alleine bist und da wir hier in London feststecken, lass uns das Beste daraus machen."

Adrien lächelte, war er gerührt von Marinettes Vorschlag.

„Okay, aber mach erst einmal das Geschenk auf, mal sehen was du sagst."

Lächelnd setzte sich Mari zu ihm aufs Bett, ehe sie das kleine Geschenk öffnete und ein selbstgebastelter Anhänger zum Vorschein kam. Etwas verwirrt schaute sie es an, als sie zu Adrien blickte, der ebenfalls eins in der Hand hielt.

„Du hast es noch?"

„Natürlich, für mich ist es das Wertvollste, was ich besitze. Ich trage es immer bei mir, seit du es mir damals geschenkt hast."

Gerührt davon, lehnte sie sich an Adrien. Damit hätte sie nie gerechnet, dass er diese Bastelei von früher, immer bei sich trug.

Einige Stunden sind bereits vergangen und Marinette lief zusammen mit Adrien durch London. Alles war festlich geschmückt, Weihnachtslieder kamen leise aus den Boxen, welche an den Straßenlampen hingen und leicht schien die Sonne durch den Wolken bedeckten Himmel, was den Schnee glitzern ließ, wie Diamanten. Adrien genoss die Zeit mit Mari, welche sich an ihn klammerte und verträumt den verschneiten Park betrachtete.

Umso mehr Zeit er mit ihr verbrachte, umso größer wurden die Gefühle, welche sich erneut meldeten, als er sie damals in seinem Büro erkannte. Er liebte diese Frau, jedoch würde dies immer nur einseitig sein.

„Schau mal, da vorne kann man Schlittschuhlaufen. Hast du vielleicht Lust Adrien? Bitte."

Ein Schmunzeln konnte sich der Blonde nicht verkneifen, sah Marinette mit diesem Schmollmund zu süß aus. Somit gingen beide zu der Eisfläche, liehen sich Schlittschuhe aus und fuhren einige Bahnen. Er konnte sich gar nicht daran erinnern, dass sie so gut auf dem Eis unterwegs war. Sie fuhr, als würde sie nie etwas anderes gemacht haben.

„Na komm schon Adrien, steh nicht nur so da, oder kannst du etwa nicht fahren?"

Marinette streckte ihre Zunge raus, was Adrien veranlasste ihr zu folgen. Er wurde immer schneller, wollte er immerhin das Mädchen fangen, als er unaufmerksam war, stolperte und sich samt Mari auf das Eis beförderte. Überrascht schaute dieser in das Gesicht des Mädchens, auf dessen Wangen sich ein Hauch Rot abzeichnete. Auch dem Model erging es nicht anders und langsam kam er ihrem Gesicht immer näher. Er wollte gerade seine Lippen, auf die Ihren legen, als ihm bewusst wurde, was er da tat und sich schnell abwandte. Er stand auf, half seiner Assistentin hoch, welche Verlegen zur Seite schaute. Sie wusste nicht, was plötzlich mit ihr los war. Als Adrien auf ihr lag und sie in seine grünen Seelenspiegel blickte, fing ihr Bauch angenehm an zu Kribbeln. Konnte es sein, dass sie sich womöglich erneut in das Model verliebt hatte?

Weitere Wochen sind vergangen, seit Adrien und Marinette in London waren. Beide genossen Weihnachten in London und obwohl Mari nicht bei ihrer Familie war, war sie froh, dass sie Adrien eine Freude machen konnte und mit ihm das Fest der Liebe verbringen konnte. Beide sprachen sich auch aus und so erfuhr sie endlich, das er damals nur mit Chloé zum Ball ging, da sie drohte, dass ihr Vater dafür sorgen würde, das Gabriel Agreste in Paris seine Mode nie mehr loswerden würde. Adrien hatte dadurch Angst, dass sein Vater wegziehen würde, was er unbedingt verhindern musste.

Auch Platzte der Vertrag mit Luca, was Marinette ihrem Chef verdankte. Adrien löste diesen auf, als sie zurück in Paris waren. Luca sagte daraufhin auch nichts weiter, hatte Adrien ihm immerhin gedroht, die fast Vergewaltigung weiterzureichen.

Zwar war sein Vater nicht darüber begeistert, als er erfuhr, dass der Millionen Deal platzte, immerhin sagte Adrien nur, er hätte seine Gründe dafür gehabt. Aus Wut, musste er daher Zusatz Arbeit leisten, was ihn und Mari ganz schön auf Trab hielt. Zwar musste sie ihm nicht helfen, jedoch wusste seine Assistentin, dass er das nur für sie getan hatte und so war es für sie selbstverständlich.

So gab es auch heute wieder einiges für beide zu tun. Die Frühjahrskollektion war Fehlerhaft, wobei alle Entwürfe noch einmal durchgegangen werden mussten und dementsprechend die Verträge mit den Partnern neu verhandelt werden mussten.

Aber bevor er damit anfing, musste er noch mit seiner Assistentin sprechen. Lange überlegte er hin und her, bis er schließlich zu seinem Entschluss kam.

Marinette betrat auch gerade das Büro, bevor sie Richtung Schreibtisch lief.

„Guten Morgen Adrien. Ich habe uns heute mal zwei extra starke Kaffees geholt, immerhin haben wir einen langen Tag vor uns."

„Guten Morgen Mari. Danke für den Kaffee, aber setzt dich bitte erst einmal, es gibt da etwas, worüber wir sprechen müssten."

Verwundert schaute sie zu Adrien, bevor sie der Bitte nachkam.

Sein Kinn auf seinen Händen abgestützt, schloss Adrien kurz die Augen, ehe er ernst zu Marinette sah.

„Adrien, was ist los?"

„Mari du weißt, das du mir wirklich wichtig bist und glaube mir, für mich bist du nicht nur eine Assistentin. Ich liebe dich und das schon seit der Schulzeit. Das war auch ein Grund, weshalb ich mit Chloé zum Ball ging. Ich wollte nicht riskieren, dass mein Vater womöglich wegzieht und ich dich dadurch nie wiedersehe. Was ich eigentlich mit all dem sagen will Mari, werde ich dich freigeben. Hier ist der Aufhebungsvertrag. Ich habe ihn bereits Unterschrieben, jetzt fehlt nur noch deine. Lese ihn dir ruhig erst einmal durch, ich muss noch einmal zu meinem Vater."

Adrien gab Marinette den Vertrag, ehe er das Büro Verlies. Überrascht schaute Marinette ihrem Chef hinterher. Sie wusste nicht, ob sie sich verhört hatte, oder ob Adrien ihr gerade wirklich seine Liebe gestanden hatte.

Nach dem Gespräch mit seinem Vater ging Adrien zurück in sein Büro. Noch immer war dieser Sauer, wegen dem geplatzten Vertrag mit Luca, was er seinem Sohn auch spüren ließ. Er war bereits jetzt schon sauer, was, wenn er seinem Vater mitteilt, dass er eine neue Assistentin brauchte? Im Büro angekommen, sah er bereits den Aufhebungsvertrag auf seiner Seite, woraufhin er diesen nahm, um ihn abzuheften. Als er dann jedoch sah, dass dieser von Marinette nicht unterschrieben war, verstand er gar nichts mehr.

„Überrascht?"

Adrien blickte auf, direkt in Marinettes lächelndes Gesicht.

„Ich...ähm...ja, ich verstehe nicht. Du wolltest doch immer hier weg."

„Ich habe halt meine Meinung geändert, es sei denn, du willst das ich gehe?"

„Nein, im Gegenteil. Mari ich bin froh, dass du meine Assistentin bist und möchte dich nicht mehr missen."

„Und das vorhin...also was du zu mir gesagt hast, das du..."

„Das ich dich Liebe? Das war mein Ernst Mari. Ich liebe dich schon seit ich dich das erste Mal gesehen habe und daran wird sich nie etwas ändern, auch wenn du diese Gefühle nie erwidern wirst."

„Woher willst du das wissen?"

Überrascht schaute Adrien zu Marinette, welche Nervös ihre Finger ineinander knetete. Hatte er gerade richtig gehört? War sie etwa auch in ihn?

Ohne Nachzudenken, ging er auf Mari zu, nahm ihr Gesicht in seine Hände, ehe er seine Lippen, auf die ihren legte. Überrascht von dem plötzlichen Kuss, fasste sich die Halbchinesin schnell wieder und erwiderte nur zu gerne diesen, ehe sie sich wieder löste.

„Ich liebe dich Adrien Agreste."

„Ich dich auch Marinette Dupain-Cheng."

Erneut entstand ein leidenschaftlicher Kuss zwischen beiden, wobei Adrien seine Assistentin Richtung Schreibtisch dirigierte und diese darauf absetzte, ehe er Küsse auf ihrem Hals verteilte. Kichernd drückte Marinette ihren Chef weg, welcher sie fragend anschaute.

„Ich glaube wir haben heute noch einiges vor uns Monsieur Agreste. Denken sie dran, erst die Arbeit, dann das Vergnügen."

Marinette zwinkerte dem Model zu, bevor sie vom Schreibtisch runterging und ihr Tablet nahm.

„Eigentlich müssten Sie auf ihren Chef hören Madame, jedoch mache ich heute mal eine Ausnahme."

Adrien setzte sich auf seinen Bürostuhl, nahm die erste Akte, bevor sich beide der Arbeit widmeten. Der Tag, welcher so Scheiße anfing, wurde doch noch besser und er freute sich bereits darauf, wenn die Arbeit erledigt war, denn dann, hatte Marinette keine Ausrede mehr für ihn.


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