The Darkest Hour
ÜBERARBEITET
Nebelschwaden hingen zwischen den Bäumen. Wie blasse Geister schwebten sie umher, wärend der eisige Wind ihnen eine traurige Stimme verlieh.
Leise Schritte waren zu hören und tiefe Spuren, von unsichtbaren Klauen, drückten sich in die nasse Erde. Blätter raschelten, als etwas gegen sie strich. Als der schein einer Lampe seine Schuppen berührte, veränderten sie ihre Farbe wieder in das dunkle Grün seiner eigentlichen Schuppen. Er legte das in Rentierfelle gewickelte Bündel vor der Tür ab und sah sich das Gesicht des Kindes erneut an. Sie strahlte ihn mit einem hellen Lächeln an. Den braunen Handschuh hatte sie mit ihren kleinen Händen fest umschlossen. Der grüne Drache suchte mit den Augen den Türrahmen ab, bis er die Klingel gefunden hatte. Mit dem Schweif drückte er den Knopf, bevor er sich unsichtbar machte und von der Tür wegdrehte. Das kleine Mädchen streckte die Hände nach der Stelle aus, an der der Drache verschwunden war, als auf einmal die Tür geöffnet wurde. Eine Frau sah sie aus überraschten Augen an und hob sie hoch.
"Na, wer bist du denn?", fragte sie und legte dem Baby die Hand auf die Stirn. Suchend sah die Frau in die Dunkelheit und dann wieder auf das Kind, welches sich eng an den Handschuh kuschelte.
"Weißt du wo deine Mutter ist?", fragte sie. Nach einem weiteren Blick in die Dunkelheit drehte die Frau sich um und betrat wieder das Haus.
Sechzehn Jahre später
Ein warmes Schnurren rang in ihren Ohren, während Wyvern Chats beschützende Arme um ihren Schultern spüren konnte. Eng an ihn gekuschelt saß sie mit geschlossenen Augen neben ihm und genoss diesen Moment der Zweisamkeit wortlos. Der schwarze Kater drückte sie kurz.
"Wir sollten langsam zur Mittagspatrouille. Sonst gibt es wieder ein Donnerwetter von Ladybug", meinte Chat und küsste sie auf die Stirn. Wyvern öffnete die Augen und brummte missmutig.
"Kann sie das nicht auch ohne uns machen?", murmelte sie, ehe Chat ihr beim Aufstehen half. Wyvern war aufgefallen, dass sie in letzter Zeit Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht hatte, was ihr auch das Aufstehen erschwerte. Doch egal wie sehr sie darüber nachdachte, es kam nichts dabei raus. Deswegen schob sie es auf das warme Wetter.
"Danke." Sie lächelte Chat warm an, ehe sie sich verwandelte. Chat schmunzelte und tat es ihr gleich, bevor die beiden Drachen schließlich los- und auf den Eiffelturm zuflogen. Dort wurden sie von einer ungeduldigen Ladybug erwartet.
"Ihr seid zehn Minuten zu spät!", meinte Ladybug tadelnd. Wyvern und Chat verwandelten sich zurück.
"Chat hat mir mal erzählt, dass du ihn bei der Patrouille mal um eine halbe Stunde vertröstet hast." Ladybug sah erst Chat und dann Wyvern entrüstet an.
"Das- das war ein- Ich hatte einen wichtigen Grund dafür!", verteidigte sie sich und nahm ihr Jo-Jo. "Wir sollten die Patrouille anfangen."
"Wie ihr wünscht, eure Majestät", knurrte Wyvern und verwandelte sich, ehe sie Chat und Ladybug folgte.
***
"Sei ein braver Junge und beschaffe mir was mein ist", säuselte Hawk Moth und legte dem knurrenden Drachen eine Hand auf die Stirn, der ihn aus feuerroten Augen anstarrte. Der Besitzer des Schmetterlingsmiraculous ließ seine Hand über den Kopf des grauen Drachen wandern und schwang sich auf seinen Rücken, ehe er mit seinem Gehstock auf Paris deutete.
Er musste nichts sagen. Mit einem lauten Brüllen schwang sich der Drache in die Luft und flog mit donnernden Flügelschlägen auf die Stadt zu.
***
Chat wurde plötzlich langsamer und spitzte seine Ohren. Wyvern landete mit fragendem Blick neben ihm.
"Was ist?", fragte Ladybug genervt und kam zu ihnen zurück.
"Ich höre etwas. Ich kann es aber nicht zuordnen..." Chat schüttelte kurz darauf den Kopf.
"Wir sollten da hoch und uns das ansehen." Wyvern sprang in die Luft und sah sich um. Plötzlich krachte etwas schweres in ihren Rücken und warf sie aus dem Himmel. Ächzend fing sich die erfahrene Fliegerin ab und sah zu ihrem Angreifer. Es war ein gigantischer sturmgrauer Drache, größer noch als Mort Rouge. Sein Knurren alleine grollte schon wie Donner. Wyvern wagte es nicht einmal sich sein Brüllen vorzustellen. Sie würde es mit Sicherheit unterschätzen.
"Wyvern!" Hawk Moths Stimme ertönte von dem Drachen und der Bösewicht schritt anmutig über den Hals des Drachen auf seinen Kopf. Wyvern knurrte bitter.
"Niemals!", brüllte sie, noch bevor Hawk Moth versuchen konnte sie zu überreden zu seiner Seite überzulaufen.
"Hm. Ein Versuch war es wert..." Der Mann richtete seinen Stab auf Wyvern und der Drache fixierte seinen Blick auf sie. "Töte sie", meinte er kalt und hielt sich an den Hörnern des Drachen fest, der mit einem lauten Brüllen auf Wyvern zuflog. Jene konnte gerade noch ausweichen, doch die scharfen Krallen rissen ihr dennoch ein paar Schuppen an der Wange aus. Ihre Pupillen verengten sich zu Strichen und mit einem lauten Fauchen verbiss sie sich im Hals des Drachen. Doch seine Schuppen waren hart wie Diamanten. In dem Moment hörte sie ein Zischen neben sich und kurz darauf ein gequältes Jaulen des Drachen. Chat hatte seine Säure auf ihn abgefeuert und die fraß sich nun durch seine Schuppen.
Wyvern stieß sich von dem Drachen ab und konnte somit einem Streich seiner Menschenlangen Krallen entgehen. Während sie sich noch in der Luft stabilisierte sah sie, wie der Silberdrache sich an Chat wandte und ihn mit seinem Schädel rammte.
Plötzlich landete Hawk Moth auf ihren Schultern und hielt sich an ihrem Rückenkamm fest.
"Oh, nein! Das tust du nicht!", knurrte die rote Drachin und verwandelte sich zurück. Hawk Moth verlor den Halt und sie beide stürzten ringend in die Tiefe. Wyvern konnte Hawk Moth von sich wegstoßen und verwandelte sich zurück, doch sie konnte den Fall nicht mehr abbremsen. Mit einem lauten Krachen schlug sie auf dem Boden auf. Als sie die Augen aufriss wurde ihre Sicht von schwarzen Schatten getrübt. Bevor sie sich aufrappeln konnte gruben sich Klauen in ihren Schädel und ihr Körper wurde auf den Boden gepresst. Als sich die Schatten verzogen, erkannte sie Chat Noir, der sich zurückverwandelt hatte und auf Hawk Moth zurannte.
"Kataklysmus!", rief er und holte zum Schlag aus. Doch sein Arm wurde aufgehalten, bevor der schwarze Kater etwas treffen konnte.
"Nicht so hastig, kleiner Kater." Hawk Moth hatte seinen Arm festgehalten und verschränkte Chat's beide Arme hinter seinem Rücken, ehe er ihn zu Wyvern führte, die noch immer von dem Silberdrachen auf den Boden genagelt wurde.
"Wollen wir doch mal sehen, was ein Kataklysmus so ausrichtet..." Hawk Moth streckte Chat Noirs Hand nach vorne hin aus und bewegte sie auf Wyverns Stirn zu. Diese wand sich in dem Griff des Silberdrachen, doch die Klauen gruben sich nur stärker zwischen ihre Schuppen. Chat Noirs Hand war jetzt nur noch Zentimeter von ihrer Stirn entfernt und Wyvern merkte, wie die Schatten ihre Sicht wieder zu umrahmen begannen. Wyvern kniff die Augen zu und zählte ihre letzten Sekunden, als sie plötzlich das Knacken von Eis hörte.
"Finger weg, Hawk Moth!", rief Frostbites Stimme und kurz darauf hörte Wyvern ein ächzendes Geräusch des Superschurken. Wyvern öffnete unsicher ein Auge und erkannte, dass Chat wieder frei war, Frostbite sich mit Hawk Moth prügelte und Ladybug den Silberdrachen mit dem Seil ihres Jo-Jos gegen die Hauswand zog, was ihn irgendwann dazu zwang Wyvern loszulassen. Die rote Drachin sprang sofort auf und schüttelte sich.
"Wyvern! Pass auf!", rief Ladybug, als das Seil ihres Jo-Jos riss und der Silberdrache sich von der Wand drückte. Mit einem fast schon ohrenbetäubendem Brüllen holte er aus und schlug nach Wyvern, die gerade noch ausweichen konnte. Frostbite warf einen Eisspeer nach dem Silberdrachen, der jedoch an den harten Schuppen abprallte. Der gigantische Drache selber hatte sich völlig auf Wyvern fokussiert und ignorierte die anderen Superhelden. Wyvern konnte gerade noch den Kopf zurück reißen, bevor die Kiefer des Drachen vor ihrer Kehle zuschnappten. Bevor der Drache wieder ausholen konnte, war Wyvern schon in der Luft und flog zwischen den engen Gassen entlang, in der Hoffnung den Silberdrachen abschütteln zu können. Doch der brach einfach durch die Gebäude hindurch.
Als Wyvern am Eiffelturm vorbeiflog sah sie, wie die Polizei die Bürger evakuierte und sich alle Köpfe zu ihr wandten, als sie dicht vom Silberdrachen gefolgt an ihnen vorbeiflog. Angst machte sich in Wyvern breit, als Erinnerungen sie wieder einholten und sie flog senkrecht hoch. Sie schloss die Augen, als sie sich nach hinten fallen ließ, eine Drehung machte und dann im senkrechten Sturzflug auf den Silberdrachen runterstürzte und Klauen und Fänge in seinen Hals schlug. Der Silberdrache gab überraschend leicht nach und Wyvern meinte plötzlich Fell zwischen ihren Kiefern zu spüren. In dem Moment sanken ihre Zähne tief in das Fleisch des Drachen.
Wyvern öffnete die Augen um sich umsehen zu können, als ihr Herz mehrere Schläge lang aussetzte. Panisch sprang sie weg und sah den Drachen an, der vor ihr lag. Schwarzes, Blutgetränktes Fell. Katzenohren, die fest an den Kopf gepresst waren. Grüne Augen, die sie schockiert ansahen.
"Wyvern?" Chat Noir schnappte nach Luft, während weiterhin Blut aus seiner Kehle tropfte. Wyvern war in einer Schockstarre gefangen.
"Nein... Ich hab es nicht schon wieder getan!" Sie ging einige Schritte nach vorne und streckte eine Klaue nach dem schwarzen Drachen aus, dessen Kopf schwach atmend auf dem Boden lag.
"Bitte nicht...", flüsterte sie und legte ihre Klaue auf seine Schulter. Doch in dem Moment verschwand der Glanz aus seinen Augen und wurde bleich.
"Was hab ich getan?", fragte Wyvern heiser und ging ein paar Schritte zurück, ehe sie sich umdrehte und panisch floh. Sie flog in eine Gasse, als sie plötzlich tausendstimmiges Gelächter hörte.
"Mörderin!"
"Monster!"
"Giftzunge!"
Wyvern prallte gegen eine Häuserwand und stürzte zu Boden. Als sie aufsah erkannte sie Schattengestalten, die sie umringten.
"Sie ist eine Gefahr für alle!"
"Sie bringt jeden in ihrer Nähe um!"
"Es stimmt!", rief Wyvern panisch und kauerte sich gegen die Wand der Gasse. In dem Moment löste sich eine Gestalt aus den Schatten. Es war Nick.
"Du siehst es ein. Und jeder andere wird es auch! Frostbite wird sich von dir abwenden, Ladybug die Hoffnung in dich verlieren und dein geliebter Chat Noir ist tot..." Nick ging langsam auf Wyvern zu und legte die Hand auf ihre Schnauze.
"Du hast verloren, Mörderin", hauchte er in ihr Ohr, ehe er sich abwandte. Als Wyvern ihm mit den Augen folgte, sah sie plötzlich eine hochgewachsene Gestalt hinter ihm, die lobend eine Hand auf seine Schulter legte, ehe er auf Wyvern zuging, die ihre Augen mit den Klauen verdeckt hatte und die Tränen, die sich in ihren Augen gesammelt hatten, schon lange nicht mehr zurückhalten konnte.
Plötzlich klappte Nick zusammen, als der hochgewachsene Mann seinen Stab in Wyverns Richtung hielt, aus dem ein kleiner, schwarzer Schmetterling flog.
"Flieg, mein kleiner Akuma, und hilf mir ihren Schmerz zu nutzen", sagte er, während der Akuma auf Wyverns Herz zuflog und es akumatisierte.
"Die Welt hat sich von dir abgewandt, für etwas, was dich quält. Ich kann dir helfen."
"Bitte... Mach dass es aufhört", wimmerte Wyvern.
"Es wird aufhören. Früher oder später." Wyvern wehrte sich nicht mehr und ließ sich verwandeln.
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Ich lebe noch!
Juhu...?
Ja, es hat laaaange gedauert, ich weiß-
Leser: Viel zu lange!
Shut up, I'm trying my best, okay?
Ja, ignoriert das einfach. Ich hoffe ihr hattet Spaß mit dem Kapitel!
Das war glaube ich das Falsche zu sagen... Na ja, zu spät!
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