Der Tod ist eine Erinnerung entfernt
ÜBERARBEITET
"Irgendwelche letzten Worte?"
"Ihr sollt alle in der Hölle verbrennen!" Der Mann nickte dem Henker zu, der den Hebel umlegte. Der Boden verschwand unter den Füßen der jungen Frau und der Strick zog sich enger um ihren Hals.
"Beim heiligen Mond, ist das unrealistisch! Wer würde heutzutage noch jemanden hängen lassen?" Arya schloss den Film auf ihrem PC und stützte die Ellenbogen auf ihren Schreibtisch. Sie gähnte und schleppte sich zu ihrem Bett. Sie war alleine. Ihre Familie war arbeiten oder, das dürfte auf Juli zutreffen, auf einer unerlaubten Party. Ihre Kwamis hatten Plagg und Tikki zu irgend einem Kwamitreffen begleitet. Arya zog die Decke über sich und drehte sich auf die Seite. Müde genug war sie um schlafen zu können. Sie schloss die Augen und lauschte nur noch auf das leise Pfeiffen des Windes, durch ihre offene Balkontür. Plötzlich hörte sie eine Stimme.
"Sandboy ist vor Ort, die Albträume kommen sofort..." Arya stand auf und sah aus ihrem Fenster. Ein Kissen. Nein, ein Junge. Ein Junge mit Kissen flog über ihr Dach. Sand rieselte aus dem Kissen und als Arya von ihrem Balkon hinunter auf die Straße blickte stockte ihr der Atem. Dinosaurier, Spinnen, Riesenschlangen und und Höllenhunde tummelten sich auf der Straße und griffen bestimmte Passanten an. Arya tastete nach ihrem Handschuh. Sie musste ihre Kwamis finden.
***
Die Kwamis flogen aus der Schatulle und sahen das Chaos vor sich. Drei Geister schwebten vor Fu und Marinette wurde von Adrien angegriffen. Nun einer Kopie von ihm.
"Das müssen deren schlimmste Albträume sein!"
"Wir müsse zu Arya! Sie schafft das nicht allein!" Lightning flog mit Plagg und Poison los und hatte die Behausung des letzten Miraculoushüters bald schon verlassen.
"Bis gleich Lightning!" Die Kwamis trennten sich und Lightning stürzte zu Arya ins Zimmer.
"Arya! Ich bin es!" Arya stand von ihrem Schreibtischstuhl auf und ließ Lightning auf ihrer Hand landen.
"Wir müssen diesem Spuk ein Ende setzen!" Lightning sah sie besorgt an.
"Bist du dir sicher? Was ist wenn du getroffen wirst?"
"Ich kann mich nicht von irgendwelchen Abträumen davon abhalten lassen meine Heimat zu retten! Lightning, verwandle mich!" Wyvern sprang von dem Balkon und in die Gefahrenzone. Auf einmal streifte Fell ihre Klauen. Wyvern drehte den Kopf unter sich und sah Chat Noir in Drachengestalt unter sich schwebend.
"Geht es dir gut?", fragte sie, drehte sich und flog zu ihm heran.
"Ja, aber- Achtung!" Er stieß Wyvern in die Flanke und brachte sie aus der Schusslinie. Gerade noch rechtzeitig. Eine Salve Albtraumsand verfehlte sie nur knapp. Die beiden Drachen landeten auf einem Dach. Chat Noir hatte die Flügel schützend über Wyvern ausgebreitet. Der schwarze Drache sprang auf Sandboy zu und drohte das Kissen unter seinen Füßen zu zerreißen. Der Junge schnippte mit den Fingern und eine violett, pink, gelbe Wolke traf Chat Noir hinter dem linken Katzenohr. Seine Flügel kamen kurz aus dem Takt und er prallte auf dem Boden auf.
"Kater?" Wyvern landete neben ihm und half ihm wieder auf die Beine.
"Du musst weg! Rouge wird dich umbringen!" Da hörten sie auch schon das Brüllen des mächtigen Drachen. Mit einem Beben landete der rote Drache auf dem Dach, das gefährlich knackte.
"Dein Ende ist nah!"
"Nur über meine Leiche!", knurrte Chat Noir und sprang in die Luft. Doch er hatte den Giganten gerade erreicht, als er von einer anderen Stelle aus Wyvern angriff. Wyvern verwandelte sich in Sekundenschnelle in Ice und fror den Kopf des Drachen ein. Als dieser das Eis mit einem Strahl Flammen schmolz, hatte sie ihren Eisatem bereits wieder benutzt. Mit einem lauten Krachen schlug sie ihm den Schweif gegen den Kopf, den sie vereist hatte.
"Au, au, au, au, au, au. Ich mach das nie wieder!", zischte sie und schüttelte sich. Erneut veränderte sich ihr Körper und in Lightnings Gestalt zog sie über Rouge ihre Kreise.
"Ich habe eine Idee! Wir tricksen ihn mit seiner Größe aus." Wyvern stöhnte genervt bei Chat Noirs Blick.
"Nicht die Größe! Er ist nicht so wendig wie wir. Komm mit." Wyvern faltete die Flügel zusammen und ließ sich durch eine enge Seitenstraße tragen. Als sie die Hauptstraße erreichte hörte sie Rouge, der ihr dicht auf den Fersen wahr.
"Ja. So ist gut. Immer hinterher." Wyvern legte einen Zahn zu und flog auf eine Häuserfassade zu. Bevor sie gegen die Wand knallte bremste sie ab und ließ sich als Mensch auf den Boden fallen. Rouge konnte nicht rechtzeitig abbremsen und krachte volle Karacho in das Haus. Chat Noir flog auf sie zu und packte sie an den Armen die sie ihm entgegen streckte und flog wieder über die Häuserlinie. Wyvern kletterte auf den Rücken des Drachenkaters und vergrub die Hände in dem nachtschwarzen Fell.
"Da ist Ladybug. Und ich glaube sie braucht Hilfe..."
"Na super. Komm schon. Bringen wir es hinter uns..." Wyvern stand von seinem Rücken auf und sprang ab. Nach einem kurzen Fall verwandelte sie sich in Fires Gestalt und schloss wieder zu Chat Noir auf.
"Also. Was hat Ladybug jetzt schon wieder verbockt?" Wyvern gähnte. Sie wollte nur noch schlafen.
"Fragen wir sie doch einfach", meinte Chat Noir und deutete mit der Klaue auf Ladybug, die in dem Moment schreiend auf sie zuflog.
"Hab dich." Wyvern fing sie auf und setzte sie auf dem Boden ab.
"Sandboy ist vor Ort, dein Albtraum kommt sofort!" Wyvern drehte den Kopf und spürte wie eine Salve Albtraumsand in ihre Brust fuhr. Der Sand suchte in ihrem Kopf und ihrem Herzen nach dem schlimmsten ihrer Albträume und erweckte ihn zum Leben. Schatten wirbelten um Wyvern herum und als sie die Augen öffnete war sie alleine. Schwärze umfing sie und Schwaden aus Schatten ringelten sich ihre Beine hoch. Sie verwandelte automatisch zurück und blieb in einer Schockstarre stehen.
"Hallo, Wyvern. Bereit für deine Hinrichtung?" Nick schnipste und aus den Schatten formte sich ein Seil mit einer Schlinge. Ein Band aus Schatten schlang sich um ihre Hände und von weiteren wurde sie zu der Schlinge geführt, die Nick über ihren Kopf zog.
"Ich denke nicht, dass ich deine Strafen noch auflisten muss. Sachbeschädigung, Körperverletzung, Mord..." Wyvern senkte den Kopf. Er hatte ja recht. Es war vermutlich besser, wenn sie sterben würde. Dann währe sie keine Gefahr mehr.
"Dann würde ich sagen. Irgendwelche letzten Worte?" Wyvern ließ den Kopf gesenkt und die Augen geschlossen.
"Ich werte das als ein nein." Er hob die Hand und führte die Finger zusammen. Wyvern wusste was jetzt kommen würde. Er würde schnipsen und der Boden unter ihren Füßen verschwinden. Entweder ihr Genick würde brechen... oder sie würde ersticken. Nur eine war die angenehme Version.
***
"Lass mich rein!" Zum wiederholten Mal schlug er gegen die Schattenwand. Erfolglos. Chat Noir sank auf die Knie und stemmte den Kopf gegen die eiskalte Wand. Tränen rannen ihm über die Wangen und sein Herz zog sich zusammen.
"Bitte...", flüsterte er.
"Miezekatze..." Ladybug legte eine Hand auf seine Schulter.
"Ich will sie nicht verlieren..." Die Kälte von seinen Händen wanderte über seine Arme und auf einmal hörte er ihre Stimme.
"Bitte lass es schnell gehen." Die Stimme hörte sich echt an, doch sie hatte so einen seltsamen Widerhall. Chat Noir hob den Kopf und sah Nick vor sich. Er hatte sich komplett auf Wyvern fokussiert und beachtete ihn gar nicht.
Chat Noir stand auf und in blinder Wut knurrte er: "Kataklysmus..." Wutentbrannt holte Chat Noir aus und zog Nick die Krallen über die Schulter. Aus den tiefen Kratzern quoll schwarzer Rauch, der sich über Nicks ganzen Körper zog, bevor er zu Staub zerfiel. Der schwarze Kater rannte zu Wyvern und nahm ihr die Schlinge ab. Leblos fiel sie in seine Arme. Ihre Haut war leichenblass und hätte er nicht ihren Herzschlag gehört, hätte er sie wohl für tot gehalten. Seine Beine gaben unter ihm nach und er sank mit seiner Lady in den Armen auf den grauen Asphalt.
"Ist sie..." Schwach schüttelte er den Kopf. Ladybug legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"Bring du sie nach Hause. Ich bekomm das schon hin." Chat Noir legte Wyvern ab und verwandelte sich. Ladybug legte sie auf seinen Rücken und die schwarze Katze flog zu Aryas Zimmer, wo er sie auf ihr Bett legte. Er ließ sich auf einen Stuhl sinken und sah Wyvern mit einem Ausdruck tiefster Besorgnis an. Sie jetzt alleine zu lassen kam für ihn nicht in Frage. Vorsichtig schloss er seine Hand um ihre. Ihre Haut war so blass. Gerade erinnerte sie ihn sehr an Schneewittchen, mit ihrer Haut so weiß wie Schnee und ihren Haaren mit der Farbe von Ebenholz.
"Ich liebe dich...", flüsterte er und strich mit dem Daumen über Wyverns Hand.
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