57. One Shot
"Benny warte auf mich.", lacht Jisung, folgt seinem kleinen Sohn, welcher kichernd durch das Wohnzimmer läuft.
Nichts mehr trägt, außer seine Windel.
Was auch nicht wirklich verwerflich ist.. schließlich ist es scheiße warm draußen.
Wieso also sollte er seinem Sohn mehr anziehen als nötig?
Benny kichert und quietscht als Jisung ihn von hinten hoch hebt.
"Was mache ich nur mit dir, mhm? Hoffentlich kommt dein Papa bald nach Hause, dann kann ich nämlich für fünf Minuten sitzen und dir nicht dauerhaft hinterher rennen.", erzählt er seinem Sohn, schaut ihn liebevoll an.
Er liebt Benny über alles, liebt jede einzelne Sekunde mit seiner Kicherebse.
Es ist ihm noch nie etwas so tolles wie Benny passiert.
Okay, gelogen.
Minho war das erste gute was in seinem Leben passiert ist.
Danach ihre Hochzeit und jetzt Benny seit zwei Jahren.
Er ist alles was ihr Glück nur noch perfektioniert hat.
Noch immer kann Jisung nicht glauben, das Minho ihn wirklich angesprochen hat.
Dieser war immer der beliebte Tänzer gewesen, während Jisung nicht einmal wirklich auf seinen eigenen Beinen stehen konnte und doch war Minho die ganze Zeit nett zu ihm, in den ganzen Tanzstunden.
Hatte vor allem Geduld mit Jisung.
Nach und nach haben sich Gefühle entwickelt und sie sind zusammen gekommen.
Es war nicht immer einfach, das möchte Jisung nicht sagen, aber waren es seid dem die besten Jahre seines Lebens.
Er hat endlich jemanden der ihn liebt.
Der ihn wortwörtlich liebt.
Egal in welcher Laune und an welcher Uhrzeit.
Minho seine Liebe ist immer gleich.
Er schaut lächelnd zu seinem Ehering, während Benny sich an ihm kuschelt, müde gähnt.
Sein Kopf liegt auf Jisung seiner Schulter, schließt die Augen.
"Schlaf ruhig mein Schatz...ich bin da und lasse dich nicht allein.", haucht Jisung, wiegt ihn, während er ihm leise ein Schlaflied vor singt.
Das ist der beste Part am Eltern sein...
Sein Sohn liegt immer auf seinem Arm beim einschlafen, umklammert sein Shirt und schläft mit einem Lächeln auf den Lippen ein.
Ganz gleich wie sehr ein Kind jemanden zur Weißglut bringt.. man sollte jeden einzelnen Moment schätzen und es über alles lieben.
Man weiß nie wann es das letzte Mal sein wird...
Daher versteht Jisung die Eltern nicht, welche keinerlei Liebe zu ihren Kindern haben. Welche sich so gut wie gar nicht für sie interessieren.
Wieso sind sie dann Eltern geworden?
Jedes Kind sollte ein wunderschönes Elternhaus haben, eine wundervolle Kindheit haben und vor allem sollte jedes einzelne Kind geliebt werden.
"Gute Nacht mein Schatz.", haucht Jisung, wippt weiterhin mit ihm auf und ab, schaut auf sein Handy, sobald er sitzt.
Benny immer noch auf dem Arm hat.
"Chanyeol? Wieso ruft mich mein Nachbar an?", fragt er verwirrt, geht ran.
"Hay Yeolie..was ist los? Wieso rufst du mich an?", fragt er sofort, hört diesen am anderen Ende der Leitung nur seufzen.
"Sitzt du Jisung?"
"Ja.. Chanyeol was ist los? Ist etwas passiert?", fragt er, stellt sich sofort sonstige Horrorszenarien vor.
Vor allem weil Chanyeol auch noch Chirurg ist.
Das ist nicht lustig.
"Dein Ehemann wurde vor einer halben Stunde eingeliefert, er schien ein Autounfall gehabt zu haben. Er ist im OP und ich kann leider auch nichts weiter dazu sagen, aber wollte ich es dich wissen lassen. Die Polizei müsste auch bald bei dir sein um dir alles zu erklären...aber Jisung? Es schaut nicht gut aus.."
Weiter hört Jisung nicht zu, hat das Handy auf dem Boden fallen lassen.
Ist komplett erstarrt.
Sein Ehemann ist im Krankenhaus.
Er hatte ein Autounfall...
Es schaut nicht gut aus.
Das klingt wie in jedem kitschigen Film...und doch ist es gerade die eiskalte Realität.
Ohne es zu merken, laufen ihm die Tränen über die Wangen.
Vorsichtig legt er Benny auf die Couch, greift nach seinem Handy.
"-Sung? Jisung."
"B-Bin w-wieder a-am Handy.", sagt dieser schwach, hört Chanyeol erleichtert auf atmen.
Hör zu, Ji. Bring Benny rüber zu Baekhyun, er weiß schon Bescheid und dann möchte ich das du dich ins Krankenhaus fahren lässt. Du kannst so nicht allein fahren. Warte auf die Polizei und dann bittest du sie dich hinfahren zu lassen. Ich werde auf ihn achten. Versprochen."
Kaum hatte Chanyeol sein Versprechen gegeben, klingelt es an der Tür.
Lässt Jisung erschrocken zusammen zucken.
"I-Ich muss auflegen, Yeolie..", haucht er, legt auf und geht zur Tür, öffnet diese.
"Hallo Mr. Min...können wir rein kommen?"
"M-Mein S-Sohn i-ist gerade ein-eingeschlafen u-und...W-Was ist passiert?", fragt er die Polizisten, lässt sich dann aber doch herein.
Er setzt sich wieder auf die Couch, schaut beide Polizisten an, welche ihn bemitleidend anschauen.
Das muss so ein schrecklicher Beruf sein...
"Ihr Mann hatte ein Autounfall...zu dem jetzigen Stand steht fest, das ihr Mann grün hatte und weiter fahren wollte, aber der andere Fahrer, welcher von Rechts kam, ist einfach über rot gerast und direkt in ihren Mann rein gefahren...Er liegt jetzt im Sankt Martins..."
"Was ist mit dem anderen Fahrer?", fragt Jisung, streichelt beruhigend über Benny sein Bauch, welcher friedlich schläft.
Von allem nichts mitbekommt.
Etwas worüber er gerade mehr als nur froh drüber ist.
Einen weinenden zweijährigen hätte er jetzt auch nicht ertragen können.
Er selbst steht komplett unter Schock, versucht sich zusammen zu reißen und ruhig zu bleiben.
Möchte seinen Sohn nicht wecken und erschrecken.
"Dieser ist noch an der Unfallstelle verunglückt. Ihr Mann hat versucht ihm zu helfen, ist aber an Ort und Stelle zusammen gebrochen und kam seid dem nicht mehr zu Bewusstsein...Haben Sie jemanden der Sie dorthin bringen kann?"
"I-Ich...N-nein..ein Freund von uns i-ist dort Chirurg...ich...mein Sohn.."
Merkt man das er komplett neben der Spur ist?
Nicht mehr normal denken kann?
Er atmet tief durch, ist am gesamten Körper am zittern.
"Ich bringe meinen Sohn zu unseren Nachbar und gehe dann ins Krankenhaus...Ich..Danke..Ich.."
Ein Polizist lächelt ihn sanft an.
"Wir können Sie auch ins Krankenhaus fahren, Mr. Min. Ich denke das ist am sichersten. Machen Sie ganz in Ruhe mit allem und dann fahren wir Sie hin."
"Chanyeol!"
Dieser dreht sich sofort zu Jisung um, lächelt ihn sanft an.
Wartet bis dieser vor ihm steht.
"Benny bei Baek?"
Jisung nickt nur, atmet tief durch.
"Wie geht es Minho? Was weißt du? Wie schlimm ist es? Ist er immer noch im OP? Kannst du überhaupt irgendwas sagen?"
Chanyeol drückt ihn auf einen der Stühle, hockt sich vor ihm, lächelt ihn sanft an.
"Dein Mann kommt durch, so viel ist sicher. Er hat auf alle Fälle einige Quetschungen erlitten und ein gebrochenes Bein. Er ist noch im OP, ja, aber er kommt durch. Das was mir Probleme macht ist sein Gehirn...es hat einige Zeit kaum Sauerstoff bekommen...aber genaueres können wir erst sagen, wenn er aufwacht."
"Aber er lebt?"
"Natürlich lebt er. Er ist eine Kämpfernatur und wird dich nicht mit Benny allein lassen. Das würde er niemals machen."
Jisung atmet erleichtert auf, auch wenn der Kloß in seinem Hals ihm das Atmen schwer macht. "Danke, Chanyeol. Ich... ich weiß nicht, was ich ohne dich tun würde."
"Du wirst es nicht müssen," versichert Chanyeol ihm, klopft ihm beruhigend auf die Schulter. "Bleib hier, ich informiere dich sofort, wenn es Neuigkeiten gibt."
Die Stunden ziehen sich wie Kaugummi, während Jisung auf dem Stuhl sitzt, die Hände fest um sein Handy geklammert. Er schickt Baekhyun eine kurze Nachricht, um sich zu vergewissern, dass Benny in guten Händen ist. Die Antwort kommt prompt und beruhigt ihn ein wenig. Benny schläft immer noch friedlich und ist sich der Dramatik, die sich gerade abspielt, glücklicherweise nicht bewusst.
Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, kommt ein Arzt in den Warteraum. "Familie Min?"
Jisung springt auf. "Ja, hier. Ich bin Jisung Min, Minho ist mein Ehemann. Wie geht es ihm?"
Der Arzt, eine freundliche Frau mittleren Alters, nickt ihm zu. "Mr. Min ist stabil. Wir haben die Operation beendet und konnten alle lebensbedrohlichen Verletzungen versorgen. Sein Bein ist geschient und wir haben alle inneren Blutungen gestoppt."
Ein schwerer Stein fällt von Jisungs Herzen. "Und sein Gehirn? Der Sauerstoffmangel...?"
"Wir haben alles getan, um die Folgen des Sauerstoffmangels zu minimieren, aber die nächsten 24 bis 48 Stunden sind kritisch. Wir müssen abwarten und beobachten, wie sein Körper reagiert."
Jisung schluckt, nickt aber. "Danke. Kann ich ihn sehen?"
"Natürlich. Er ist auf der Intensivstation, aber ich werde sicherstellen, dass Sie zu ihm können."
Jisung folgt dem Arzt durch die Gänge des Krankenhauses, sein Herz schlägt wild. Als er schließlich das Zimmer betritt, in dem Minho liegt, bricht ihm der Anblick seines Mannes fast das Herz. Minho ist blass, sein Kopf mit Bandagen umwickelt, und an verschiedenen Maschinen angeschlossen, die seine Vitalwerte überwachen.
Langsam geht Jisung an das Bett heran, nimmt Minhos Hand in seine und streicht sanft über seine Finger. "Hey, mein Lieber," flüstert er, kämpft gegen die Tränen. "Du musst wieder gesund werden, okay? Benny und ich brauchen dich. Du bist unser Held, unser Fels in der Brandung. Bitte, Minho, komm zu uns zurück."
Er setzt sich auf den Stuhl neben dem Bett und lehnt seinen Kopf auf das Krankenbett, ohne die Hand seines Mannes loszulassen. Stunden vergehen, in denen Jisung nicht schläft, sondern Minho unermüdlich Geschichten erzählt, ihm von Bennys kleinen Abenteuern berichtet und ihm ins Ohr flüstert, wie sehr er ihn liebt.
Kurz bevor die Sonne aufgeht, spürt Jisung plötzlich ein leichtes Drücken in seiner Hand. Er schaut auf und sieht, dass Minho langsam die Augen öffnet.
"Minho! Oh mein Gott, Minho, du bist wach!" Tränen der Erleichterung laufen über Jisungs Gesicht. "Ich bin hier, mein Schatz. Du bist nicht allein. Ich rufe einen Arzt.."
Minho lächelt schwach, bevor seine Augen wieder zufallen. Aber das reicht Jisung. Es ist ein Zeichen, dass sein Mann kämpfen wird.
Kaum ist der Arzt dort, öffnet Minho seine Augen wieder etwas, blinzelt einige Male.
Doch wirklich offen kann er sie nicht lassen.
"Guten Morgen, Mr. Min. Sie hatten eine schwere Nacht...wie geht es Ihnen?", fragt der Arzt lächelnd.
"Wo bin ich? Was ist passiert?", fragt Minho mit kratziger Stimme, sieht sich um.
"Sie sind im Sankt Martins. Sie hatten einen schweren Autounfall und wurden hier mit lebensbedrohlichen Verletzungen eingeliefert. Sie haben einige Quetschungen und ein gebrochenes Bein, aber alles in allem sind Sie klimpflich davon gekommen.", erklärt der Arzt, weshalb Minho zu Jisung schaut.
"..und wer bist du?"
Diese Frage versetzt Jisung einen Schlag, direkt ins Herz.
Minho erinnert sich nicht an ihm?
An absolut nichts?
Chanyeol hatte ihn zwar aufgeklärt, das so etwas passieren könnte, aber dachte Jisung nicht das dies wirklich passieren würde.
"I-Ich bin d-dein Ehemann.", haucht Jisung, weshalb Minho etwas nickt.
Sich an nichts erinnert.
Noch nicht einmal an seinen Namen.
"Ich erinnere mich nicht..an nichts. Ich weiß nicht einmal meinen Namen...warum weiß ich nicht wie ich heiße?"
"Du heißt Lee Minho.", haucht Jisung, setzt sich zu ihm ans Bett, möchte nach seiner Hand greifen, lässt es dann aber doch sein.
Möchte ihn nicht verschrecken.
Minho runzelt die Stirn, sichtlich verwirrt. "Lee Minho," wiederholt er leise. "Das klingt vertraut, aber ich... ich kann mich an nichts erinnern."
Der Arzt nickt verständnisvoll. "Amnesie nach einem schweren Unfall ist nicht ungewöhnlich, Mr. Min. Ihr Gehirn hat einige Zeit ohne ausreichenden Sauerstoff auskommen müssen. Es könnte sein, dass Ihre Erinnerungen mit der Zeit zurückkehren, aber wir müssen geduldig sein und die Entwicklungen beobachten."
Jisung kämpft gegen die Tränen an. "W-Wir werden das gemeinsam durchstehen. Ich bin hier, Minho. Ich werde dir helfen, dich an alles zu erinnern. An uns, an unser Leben, an Benny..."
"Benny?" Minho's Augenbrauen ziehen sich noch mehr zusammen. "Wer ist Benny?"
"Unser Sohn," erklärt Jisung sanft, bemüht, seine Stimme ruhig zu halten. "Er ist erst zwei Jahre alt und... und er liebt dich über alles."
Minho schaut für einen Moment ins Leere, bevor er schwach lächelt. "Das klingt... schön. Ich wünschte, ich könnte mich erinnern."
"Das wirst du," sagt Jisung bestimmt, obwohl die Unsicherheit ihn innerlich auffrisst. "Wir werden das Schritt für Schritt angehen. Ich werde dir alles erzählen, dir alles zeigen. Wir haben so viele wunderbare Erinnerungen zusammen."
Der Arzt unterbricht sanft. "Mr. Min, es ist wichtig, dass Sie jetzt viel Ruhe bekommen. Wir werden in den nächsten Tagen und Wochen eng mit Ihnen zusammenarbeiten, um Ihre Genesung zu unterstützen. Machen Sie sich keine Sorgen, Sie sind in guten Händen."
Jisung nickt und steht auf, bereit, Minho die nötige Ruhe zu gönnen. "Ich werde hier sein, wenn du aufwachst," verspricht er und beugt sich vor, um einen sanften Kuss auf Minhos Stirn zu drücken. "Ich liebe dich."
Minho schließt die Augen, scheint mit dem Schmerz und der Erschöpfung zu kämpfen. "Ich wünschte, ich könnte dasselbe sagen," flüstert er, bevor er wieder in einen unruhigen Schlaf fällt.
Jisung bleibt einen Moment stehen und schaut auf seinen Ehemann hinab. Es ist schwer zu akzeptieren, dass der Mann, den er so sehr liebt, ihn nicht mehr erkennt, aber er ist entschlossen, nicht aufzugeben. Gemeinsam werden sie diese Herausforderung meistern, so wie sie immer alles gemeinsam gemeistert haben.
Er verlässt leise das Zimmer und setzt sich wieder in den Wartebereich, wo Chanyeol ihn besorgt erwartet. "Wie geht es ihm?"
"Er ist wach," antwortet Jisung mit einem schwachen Lächeln. "Aber er erinnert sich an nichts. Er weiß nicht einmal, wer ich bin."
Chanyeol legt ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Das wird mit der Zeit besser werden, Ji. Es wird nicht einfach, aber Minho ist ein Kämpfer. Und du bist auch einer. Ihr werdet das schaffen."
Jisung nickt, dankbar für die Unterstützung seines Freundes. "Ja, das werden wir. Ich werde ihn nicht aufgeben. Niemals...aber muss ich so langsam meinen Sohn sehen, sonst drehe ich durch...und ich muss Sachen für Minho zusammen packen und her bringen und.."
"..und vor allem brauchst du eine Mütze Schlaf, Jisung. Du hast Baekhyun und mich. Wir helfen dir mit Benny. Mach dir deswegen keine Sorgen...aber so bald du Zuhause bist, wirst du erst einmal schlafen. Du bringst Minho übermüdet auch nichts...und Benny erst Recht nicht."
Jisung seufzt, spürt die Erschöpfung in jedem Muskel. "Du hast recht, Chanyeol. Ich bin total fertig. Aber ich kann nicht einfach schlafen, wenn so viel zu tun ist."
Chanyeol schüttelt den Kopf. "Du wirst sehen, dass es anders geht. Baekhyun und ich werden uns um alles kümmern. Du musst dich ausruhen, sonst brichst du irgendwann zusammen. Glaub mir, Minho und Benny brauchen dich gesund und stark."
Jisung nickt langsam, weiß, dass sein Freund recht hat. "Okay, ich werde versuchen zu schlafen. Aber erst muss ich Benny sehen."
Gemeinsam verlassen sie das Krankenhaus und fahren zu Jisung und Minhos Wohnung. Jisung spürt eine Welle der Erleichterung, als er die vertrauten Wände betritt. Er geht sofort ins Kinderzimmer, wo Benny friedlich in seinem Bettchen schläft. Der Anblick seines Sohnes bringt ihm Trost und ein schwaches Lächeln auf die Lippen.
Er beugt sich vor und küsst Bennys Stirn. "Papa ist hier, mein Schatz. Alles wird gut."
Er hört Baekhyun im Hintergrund, der leise spricht. "Er hat die ganze Zeit geschlafen. Er war so brav, Jisung."
"Vielen Dank, Baek. Ich weiß nicht, was ich ohne euch tun würde," sagt Jisung leise, während er Benny vorsichtig in seine Arme nimmt. Er spürt, wie die Erschöpfung ihn endgültig übermannt, aber Bennys Nähe gibt ihm die nötige Ruhe.
Baekhyun nickt verständnisvoll. "Geh ins Bett, Jisung. Wir passen auf Benny auf. Du brauchst den Schlaf."
Mit einem letzten dankbaren Blick legt Jisung Benny wieder ins Bettchen und schleicht sich ins Schlafzimmer. Die Stille und der vertraute Geruch des Raumes helfen ihm, zur Ruhe zu kommen. Er sinkt in die Kissen und schließt die Augen, seine Gedanken kreisen um Minho und die bevorstehenden Herausforderungen.
***
Ein paar Stunden später wacht Jisung auf, er fühlt sich etwas erholter, auch wenn die Sorgen noch schwer auf ihm lasten. Er hört leises Lachen aus dem Wohnzimmer und findet Baekhyun, der mit Benny spielt. Das Lachen seines Sohnes ist wie Balsam für seine Seele.
"Papa!" ruft Benny, als er Jisung sieht, und läuft auf ihn zu.
Jisung hebt ihn hoch und drückt ihn fest an sich. "Hey, mein Kleiner. Hast du Spaß mit Onkel Baekhyun?"
Benny nickt eifrig, und Baekhyun lächelt. "Er war so brav. Du hast wirklich einen tollen Sohn, Jisung."
"Das habe ich," sagt Jisung stolz, bevor er sich zu Chanyeol wendet, der ebenfalls im Wohnzimmer sitzt. "Danke, dass ihr hier seid. Ich weiß das wirklich zu schätzen."
"Wir sind immer für dich da," sagt Chanyeol ernst. "Jetzt solltest du ein paar Sachen für Minho packen und dann zum Krankenhaus fahren. Und vergiss nicht, auch etwas für dich mitzunehmen. Du wirst dort wahrscheinlich einige Zeit verbringen."
Jisung nickt und geht ins Schlafzimmer, um Kleidung und andere Notwendigkeiten für Minho zu packen. Er fügt ein Familienfoto hinzu, in der Hoffnung, dass es Minho helfen wird, sich zu erinnern. Mit einer Tasche in der Hand und neuer Entschlossenheit im Herzen verabschiedet er sich von Benny und seinen Freunden.
Als er im Krankenhaus ankommt, geht er direkt zu Minhos Zimmer. Minho liegt noch immer im Bett, aber als Jisung eintritt, öffnen sich seine Augen ein wenig.
"Hey, Minho," sagt Jisung sanft, setzt sich neben das Bett und nimmt wieder Minhos Hand. "Ich habe dir ein paar Sachen gebracht. Und ein Foto von uns dreien. Vielleicht hilft es dir, dich zu erinnern."
Minho schaut auf das Foto, seine Augen werden feucht. "Ich wünschte, ich könnte mich erinnern. Es tut mir so leid, Jisung."
Jisung schüttelt den Kopf, seine Stimme ist fest. "Es ist nicht deine Schuld, Minho. Wir werden das zusammen durchstehen. Und selbst wenn du dich nicht erinnerst, wir werden neue Erinnerungen schaffen. Was zählt, ist, dass wir zusammen sind."
Minho nickt schwach, drückt Jisungs Hand etwas fester. "Danke, dass du bei mir bist. Ich weiß nicht, was ich ohne dich tun würde."
"Du wirst es nie herausfinden müssen," verspricht Jisung, streichelt Minhos Hand. "Wir sind ein Team. Und wir werden das gemeinsam schaffen, Schritt für Schritt...solange bis du dich erinnerst oder bis du dich wieder in mich verliebt hast...wir kriegen das gemeinsam hin...das habe ich dir bei unserer Hochzeit versprochen und daran halte ich mich auch..."
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