Gegen die Vernunft
Der nächste Tag entpuppt sich als Spießroutenlauf. Matt geht mir aus dem Weg und selbst seine Grandma versteht nicht, was mit ihm los ist.
Ich erzähle ihr natürlich nicht alles, erwähne aber beiläufig das er wirklich sehr schön spielt - nur weil sie meint Gitarrenklänge gehört zu haben.
Verdutzt sieht sie mich an.
» Das hat er ewig nicht gemacht. Gespielt meine ich. Sein Vater hat es ihm vor vielen Jahren beigebracht und die beiden haben immer mal wieder zusammen gespielt. Es war schön zu sehen wie sie diese Leidenschaft teilen. Seit dem Tod seines Vaters hat er die Gitarre nie wieder angerührt. «
Jetzt bin ich es, die verdutzt schaut. Ich erlaube mir, diese kleine Geste als Besonderheit einzustufen, etwas das er nur für mich getan hat, wenngleich er auch damit einem Teil von sich selbst erlaubt hat, in Erinnerungen zu schwelgen.
Ich habe viele Fragen die allesamt ihn betreffen und doch unterlasse ich es, seine Großmutter zu löchern.
Gerade als ich wieder auf mein Zimmer gehen möchte, erscheint er im Foyer. Sein Blick, als er mich entdeckt, ist eisig. Fast so, als würde er sich defintiv nicht freuen mich zu sehen. Aber warum? Was ist seit gestern Abend geschehen?
Er lächelt nicht und sucht schnell einen Weg um aus dem Foyer zu flüchten, ohne dabei aber auffällig zu erscheinen. Dennoch ist es seine Grandma, deren Adleraugen nichts entgehen und die ihn davon abhält zu verschwinden.
» Matt, komm mal bitte. «
Ich senke den Kopf als er an mir vorbei läuft und ein GUTEN MORGEN gerade so heraus bekommt.
Offenbar haben die beiden etwas zu besprechen, also ziehe ich mich zurück. Ich muss ohnehin an den Plänen für Matt arbeiten und ganz gleich wie er sich mir gegenüber verhält - ich halte mich an die Abmachung.
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Je später es wird desto mehr knurrt mein Magen. Mit Blick in mein Portemonnaie erkenne ich allerdings das ich nur noch wenig Bargeld dabei habe - gerade so viel um für wenige Tage um die Runden zu kommen.
Ich beschließe dennoch zum nächsten Diner zu laufen und auch Matt etwas mitzubringen. Vielleicht kann ich das Eis das sich zwischen uns geschoben habe so aufbrechen.
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Mit einer Tüte voller Pommes und Burger bewaffnet gehe ich frohen Mutes auf die Tür zu, die zu Matt's privaten Räumlichkeiten gehört. Ich muss all meinen Mut zusammen nehmen, ehe ich anklopfen kann. Vollkommen überrascht sieht er mich an als er die Tür öffnet.
» Alex. «
» Hi, äh.. Ich hab was zu Essen besorgt und dachte... «
Er hebt die Hand.
» Das ist nett, aber ich habe schon gegessen. Danke. «
Die Hoffnung auf ein normales Gespräch schwindet immer mehr. Wortlos drehe ich mich herum und laufe so schnell ich kann zu meinem Zimmer, damit er nicht sehen kann das mir seine extrem kalte Art durchaus etwas aus macht. Es ist bei weitem nicht so schlimm wie bei Connor, aber es schmerzt mich.
Was habe ich nur falsch gemacht?
Als es an der Tür zu klopfen beginnt reiße ich ruckartig den Kopf herum.
» Alex? «
Es ist Matt's Großmutter.
» Hier hat gerade jemand für sie angerufen. «
Ich erstarre. Niemand weiß das ich hier bin. Ich habe keine Freunde, niemanden. Das kann nur eins bedeuten...
Er hat mich gefunden.
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