☽σ2« αℓмσѕт нσмє☾
Ja, ich habe ein neues Kapitel zustande gebracht, ihr seht richtig! ;) Die Klausuren sind größtenteils vorbei, die meisten hab' ich schon zurück und die letzte schreib' ich morgen, Chemie-.-
Wusstet ihr schon dass Lithium unglaublich nervig sein kann?-.-
Jedenfalls hoffe ich, dass euch das Kapitel gefällt, auch wenn ich etwas unzufrieden mit ihm bin!:)
Ach ja und Selly?-.- Das mit den Energy Drinks ist Absicht...^-^
Ich hoffe, ihr lasst mich wissen, wie ihr es findet! xx
Viel Spaß beim Lesen! :)
Love always,
Demi. xx
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Ich erreichte den Musiksaal gegen halb acht, als ich bereits eine halbe Stunde hinter mir hatte, in der ich mich in unbekannten Gängen und Räumen verirrt hatte. Keuchend stolperte ich in den großen Raum, woraufhin ich von vier großen Augenpaaren gemustert wurde.
„Hast du den Raum schnell gefunden?", Liam bedachte mich mit einem fragenden Blick.
„Ja", log ich, „Ich habe nur die Zeit vergessen."
Obwohl er grinste, sagte er nichts mehr und deutete auf einen freien Stuhl neben sich. „Setz dich einfach zu uns."
Ich tat, wozu er mich aufforderte und blickte schließlich in die Runde – Harry und Louis waren die Einzigen, deren Namen ich mir neben dem von Liam hatte merken können. Allerdings saß noch ein dünner, schwarzhaariger Junge mit sehr feinen Gesichtszügen in ihrer Mitte.
„Das sind Harry, Louis und Zayn", Liam deutete der Reihe nach auf die Drei, als hätte er meine Gedanken gelesen. Die drei grinsten mir freundlich entgegen, was die aufsteigende Unsicherheit erheblich eindämmte.
„Wir waren gerade dabei...", Liam unterbrach sich selbst, als er sich suchend nach etwas umblickte. „Den Text für..."
Während Louis grinste und Harry kicherte richtete Liam sich wieder auf. „Jungs", er stöhte genervt auf. „Wo sind meine Notenblätter?"
Er klang, als hätte er diesen Satz innerhalb der letzten halben Stunde schon mindestens fünf Mal wiederholt.
„Oder sollte ich besser fragen, wer von euch beiden sie dieses Mal hat?", noch ehe Liam zu Ende sprechen konnte, deutete Harry auf Louis – und Louis auf Harry.
Kurz darauf brachen sie in schallendes Gelächter aus, was mich zugegebenermaßen grinsen ließ. Liam und Zayn hingegen rollten beide ihre Augen.
„Das ist nicht lustig", stöhnte Zayn und bedachte beide mit einem ermahnenden Blick. Daraufhin zog Louis, der ein Grinsen unterdrückte drei Blätter unter seiner Weste hervor, woraufhin beide wieder losprusteten, als wäre etwas wirklich Witziges passiert.
„Die sind immer so", schüttelte Liam seinen Kopf, während er die Noten auf einem Stuhl vor uns ablegte.
„Das habe ich bemerkt", lachte ich auf und fuhr mir durch das blonde Haar.
„Das war das dritte Mal innerhalb von einer halben Stunde", Zayn verließ den Platz vor dem Schlagzeug und ignorierte Harry und Louis, die noch immer kichernd auf dem Klavierhocker saßen, dem Flügel jedoch den Rücken zugewandt hatten.
„Wo war ich stehen geblieben?", noch ehe ich zu einer Antwort ansetzen konnte, schien sie ihm selbst wieder einzufallen. „Richtig, der Text."
Harry und Louis, die sich mittlerweile wieder beruhigt hatten, schoben den Klavierhocker in unsere Runde und ließen sich mit geröteten Gesichtern vor uns nieder.
Weder Liam noch Zayn schenkten ihnen Beachtung, ich hingegen lächelte ihnen zu. Eigentlich müsste ich genervt sein und mich fragen, was zur Hölle mit ihnen schief lief, aber das war nicht der Fall. Ganz im Gegenteil: Ich fand es faszinierend, wie die beiden ausstrahlten, dass sie eine tiefe Freundschaft verband, obwohl sie das auf einem Weg taten, der nicht jedem zu gefallen schien.
„Wie gesagt waren wir gerade dabei, einen Text zu einer Melodie zu finden, die in etwa so klingt", er begann, kurz eine ganz weiche, trotz allem nicht langsame Melodie auf seiner Gitarre anzuspielen, wobei ich ihm beeindruckt zusah.
Bm und D stand über den ersten beiden Zeilen des ersten Verses. Zumindest glaubte ich, das gelesen zu haben, denn nun wollte ich meinen Blick auf gar keinen Fall von ihm abwenden. Mich faszinierte das Gitarrenspiel, das in diesem Moment an meine Ohren drang – es passte so gut hier her, es passte so gut in dieses Haus. Es war, als wäre sie nur dafür erschaffen worden – und so war es vermutlich auch.
Den Capo hatte er auf der dritten Linie platziert und mein geübtes Auge konnte erkennen, dass er mit jeweils zwei Upstrums und einem Downstrum arbeitete.
Mein Fuß wippte automatisch in einem Vier-Vierteltakt, was ich mir im Laufe der Zeit angewöhnt hatte.
Als Liam nach etwa einer halben Minute aufhörte zu spielen, sah er mich fragend und mit einem weichen Blick an. „Glaubst du, du bekommst du das hin?", er deutete auf meinen Gitarrenkoffer, woraufhin ich nickte. „Ich denke schon."
„Diese Idee haben wir für die ersten Takte ausgearbeitet", erklärte er und zeigte auf das Notenblatt vor uns. „Allerdings ist sie noch nicht ganz fertig."
Ich schüttelte meinen Kopf. „Lasst sie wie sie ist."
„Bist du dir sicher?", Zayn's zweifelnder Blick verunsicherte mich nicht wirklich. Als ich nickte, fuhr er fort: „Wir haben noch gar nicht richtig daran gearbeitet."
„Das macht nichts", entgegnete ich. „Wenn man jetzt noch mehr hinzufügt, geht die Wirkung verloren."
„Er hat recht", meldete sich nun auch Harry zu Wort, der plötzlich überraschend ernst zu sein schien. „Lassen wir den Anfang so, wie er ist."
Als Louis zustimmtend nickte, seufzte Liam auf. „Also schön. Und an welcher Stelle würdet ihr mit dem Text einsetzen?"
„Nach den ersten vier Takten", warf Harry ein.
„Warum?"
Er zuckte beide Schultern. „Das machen wir immer so", grinste er, woraufhin Liam kurz auflachte. „Okay. Also nach den ersten vier Takten. Louis, setz dich bitte mal an den Flügel und begleite mich."
Dieser tat, was Liam von ihm verlangte und spielte eine Akkordfolge in C-Dur, D-Dur und A-Moll, ehe er sich zu uns umdrehte.
„Niall?", Liam blickte mich fragend an. „Du bist an der Reihe."
Während ich meine Überraschung nicht verbergen konnte, warf ich einen flüchtigen Blick auf den Text, von dem ich kein Wort entziffern konnte, weil derjenige, wer auch immer ihn aufgeschrieben hatte, eine sehr unleserliche Handschrift hatte und der Bleistift sehr hell war.
Eigentlich hatte ich nicht wirklich Lust, vor vier im Grunde genommen fremden Jungen, die ich erst seit gut neun Stunden kannte, ein Lied zu spielen, das ich noch nie in meinem gesamten Leben gehört hatte, aber noch weniger wollte ich kneifen. Also befreite ich meine Gitarre von dem schwarzen Koffer und suchte nach meinem Plecktrum.
Innerlich fluchend stellte ich fest, dass es aus irgendeinem Grund verschwunden war. „Habt ihr ein Pleck für mich?", fragte ich etwas beschämt und deutete auf meinen Koffer. „Ich glaube, ich hab meins im Zimmer vergessen."
„Sicher", Liam reichte mir das Seine, das ich dankend annahm und einen kurzen Blick darauf warf. Firestone stand in einem schräg stehenden Quadrat, das von Flammen umrandet war. Die Breite war mit 0,81mm angegeben.
Ansonsten war das blaue Stück Plastik eher unauffällig – ein ganz normales Pleck.
Schließlich reichte mir Liam seinen Capo, stellte ihn richtig ein und zeigte mir kurz auf, welche Akkorde ich in welcher Reihenfolge wie spielen musste.
Schließlich versuchte ich mich zugegebenermaßen etwas widerwillig an den ersten Takten – mit Louis' Begleitung. Auch, wenn mein erster Eindruck von ihm ein ziemlich chaotischer war, überzeugte er mich mit seinem Klavierspiel. Er war wirklich gut.
Zwei Upstrums, ein Downstrum.
Immer und immer wieder.
Nach den ersten vier Takten hörte ich Liam leise, ganz leise, singen. Und ich glaubte, noch nie etwas so Vollkommenes gehört zu haben.
Written in these walls are the stories that I can't explain,
I leave my heart open, but it stays right here empty for days.
She told me in the morning she don't feel the same about us in her bones.
It seems to me that when I die these words will be written on my stone;
And I'll be gone, gone tonight,
The ground beneath my feet is open wide,
The way that I've been holding on too tight;
With nothing in between.
Als er aufhörte zu singen, hörte ich auf zu spielen und Louis nahm seine Finger von den Tasten des Flügels – aber ich wünschte mir nichts sehnlicher, als Liam weitersingen zu hören.
Es gibt Worte, denen nur eine Melodie Bedeutung verleihen kann. Und es gibt einige, sehr wenige Worte, deren Bedeutung in ihnen steckt., hallte die Stimme meines Vaters tief in mir wider. Die Stimme meines biologisch gesehen richtigen Vaters, meines Erzeugers, wie auch immer man ihn nennen mochte.
Eigentlich hätte ich keine Schwierigkeiten damit gehabt, ihn meinen Vater zu nennen – zumindest bis er ... Nun ja, einen Fehler gemacht hatte. Einen schwerwiegenden Fehler. Dieser Fehler, oder besser gesagt diese Fehler waren der Grund, weshalb ich hier war. Weshalb ich schon in so vielen, unzähligen Heimen gewohnt hatte.
Es gibt einige, sehr wenige Worte, deren Bedeutung in ihnen steckt. Und diese wenigen Zeilen waren wohl solche Worte.
„Wer hat den Text geschrieben?", fragte ich in die Runde, um meinen Gedankenfluss zu unterbrechen. „Liam", grinste Harry.
Liam hatte diesen Text wirklich selbst geschrieben?
„Wie gesagt, er ist noch sehr unausgearbeitet und nicht fertig, aber-"
„Nein", unterbrach ich ihn ein weiteres Mal. „Lass ihn genau so, wie er ist und das Gleiche gilt für die Akkorde, die Melodie."
Harry und Louis, die eifrig und zustimmend nickten, saßen mittlerweile wieder nebeneinander.
„Also gut", gab Liam zur Antwort, während ich das Gefühl hatte, dass er mehr mit sich selbst sprach, als mit uns. „Dann hätten wir also einen Anfang."
Mehr als das., schoss es mir durch den Kopf, aber ich entschied mich dafür, diesen Gedanken für mich zu behalten.
Nun nickte auch Zayn ihm zu. „Sieht ganz danach aus."
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass wir bereits eine Stunde hier saßen und ich hatte mich keine einzige Sekunde lang verstoßen, ausgegrenzt oder einsam gefühlt – obwohl die vier zum ersten Mal mit mir hier saßen.
„Ich denke, wir haben uns eine Pause verdient", Louis schmunzelte vielsagend in die Runde.
„Nach deiner Definition von 'Pause' werden wir danach wohl zu nichts mehr kommen", seufzte Liam lachend und warf seinem Kameraden einen freundschaftlichen Blick zu. Dieser grinste nur zurück und stand auf, holte einen schwarzen Rucksack in unsere Mitte und zog fünf verschiedene Energy Drinks daraus hervor.
Wenn er jetzt schon so überdreht war, wie würde das wohl nach einem Energy Drink aussehen?
Kein Koffein oder Teein nach 17:00 Uhr., ich dachte an den Zettel mit den Regeln, den ich heute Vormittag bekommen hatte.
„Wie du siehst", Liam deutete auf die fünf Dosen, „Wird auf die Regeln tatsächlich kein besonders großer Wert gelegt."
„Ich habe bei meiner Anreise gar keinen Supermarkt gesehen", bemerkte ich, woraufhin Zayn nach einer roten Dose griff. „Er ist auch schwer zu finden."
Harry reichte Liam eine giftgrüne Dose. „Ich habe den, den du sonst trinkst dieses Mal nicht gefunden."
„Ihr macht das öfter?", ich konnte nicht aufhören, vor Erleichterung zu grinsen – ich war endlich an einem Ort gelandet, an dem es eine familiäre Atmosphäre gab, an dem alles so entspannt war.
Louis lachte kurz auf. „Bob weiß nichts davon."
„Das muss er auch nicht um zu wissen, dass ihr beide völlig irre seid", scherzte Liam. „Bei euch wird das Koffein keinen Unterschied mehr machen."
Während Zayn auflachte, verzogen Harry und Louis beinahe synchron ihre Gesichter zu einer gespielt eingeschnappten Miene.
„Das sagt derjenige, der ein Poster von David Beckham an seiner Wand hängen hat", neckte Louis. „Der arme Beckett."
Er mochte David Beckham? Die meisten Jungen in diesem Alter hatten nackte Frauen an ihren Wänden.
Während Liam ihm die Zunge rausstreckte, reichte Harry mir eine eisblaue Dose. „Ich wusste heute Nachmittag ja nicht, was du so trinkst", er zuckte beide Schultern. „Also habe ich einfach den genommen."
Ich nickte ihm lächelnd zu. „Danke."
Er hatte an mich gedacht, obwohl er mich noch nicht einmal richtig kannte?
Schließlich verteilte Harry orangefarbene Dosen an Louis und sich selbst – sie tranken sogar den gleichen Energydrink.
Obwohl Liam recht gehabt hatte, und wir nicht mehr wirklich zu irgendwelchen Ideen gekommen waren, saßen wir noch bis nach Mitternacht in dem Musiksaal. Zwischenzeitlich hatten wir dafür gesorgt, dass die Betreuer der Meinung waren, dass wir schliefen, ansonsten jedoch hatten wir über die belanglosesten Dinge geredet – und obwohl sie mich kaum kannten, hatten sie mich herzlicher aufgenommen, als irgendeine Einrichtung sonst.
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