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Niall,
Du bist jetzt schon eine ganze Weile im Krankenhaus. Dein Arzt denkt, dir tut der strukturierte Tagesablauf sehr gut. Er ist auch der Meinung, dass du dich langsam einleben und an die Anwesenheit der anderen Patienten gewöhnen würdest.
Wir wissen noch immer nicht, wann du wieder entlassen werden wirst. Auf jeden Fall wird es noch eine ganze Weile dauern, so viel können wir sagen. Es ist nicht unbedingt schön zu hören, dass du noch immer einen weiten Weg in der Klinik vor dir hast, aber andererseits sind wir alle unheimlich froh, dass dir endlich geholfen werden kann.
Erst heute morgen stand wieder eine Meldung über einen Drogentoten in der Zeitung. Er hat zu viel Heroin mit irgendeiner anderen Droge gemischt. Dann ist uns eingefallen, dass du das auch oft getan hast. Du hast Heroin oft mit Alkohol gemischt. Und noch öfter hast du es mit LSD gemischt. Wir stellen uns oft die Frage, ob das denn tatsächlich sein musste.
Wir kennen die Antwort bis heute nicht. Aber vielleicht kannst du sie uns ja eines Tages geben.
Es gibt da mehr, was wir nicht verstehen können. Da ist zum Beispiel immer und immer wieder die Frage, weshalb du nicht bei vergleichsweise weicheren Drogen geblieben bist. Weshalb du angefangen hast, auf Heroin umzusteigen.
Von deinem Heroinkonsum haben wir erst im Krankenhaus erfahren. Das hat uns getroffen wie ein Schlag in die Magengrube, obwohl wir es eigentlich schon geahnt haben. Wir haben den Gedanken wohl zu lange verdrängt, um es wirklich wahrhaben zu können.
Aber wir wollen dir an dieser Stelle keine Vorhaltungen machen, denn wir haben genauso viel falsch gemacht wie du. Wir alle haben Fehler gemacht.
Wir alle müssen an uns arbeiten.
In Liebe,
Deine Eltern
(London, 06. Januar 2014)

Ein paar Tage später kamen diejenigen wieder zurück, die die Feiertage bei ihren Familien verbracht hatten. Es hatte den ganzen Tag in Strömen geregnet, und wir alle hatten keinen einzigen Schritt nach draußen gewagt und uns stattdessen im Wohnzimmer auf der Couch zusammengedrängt und einige Filme angesehen. Melanie hatte Dienst.
Sie hatte es gar nicht gerne, wenn wir den ganzen Nachmittag fernsahen. Aber was hätten wir bei diesem Wetter auch tun sollen? Es schneite nicht, es regnete. Da wollte nunmal niemand nach draußen, und ich persönlich hatte vollstes Verständnis dafür, weil ich mich selbst genauso fühlte.
„Beckett hat zusammen mit Jack und Aiden den Dienstplan manipuliert", flüsterte Liam mir schließlich grinsend zu, und ich versuchte mir ein Lachen zu verkneifen. „Im Ernst?"
Er nickte. „Ja."
„Wenn jemand herausfindet dass sie es waren, sind sie tot", flüsterte ich zurück, und Liam schüttelte nur sorglos den Kopf. „Wie sollte man denn herausfinden, wer es gewesen ist?"
„Wie haben sie es denn bei euch damals herausgefunden?", ich spielte auf die Manipulation an, die Liam zusammen mit Beckett am Dienstplan durchgeführt hatte, bevor ich hier her kam.
„Irgendjemand hat uns verpfiffen", gab er zur Antwort, „Ich weiß bis heute nicht, wer es war."
Eben, dachte ich, Wer sagt dir, dass dieses Mal nicht wieder jemand seine Klappe nicht halten kann?
Diesen Gedanken behielt ich allerdings für mich. „Ich weiß gerade nicht, ob ich das lustig finden sollte oder nicht."
Liam zuckte beide Schultern. „Ich an deiner Stelle würde darüber lachen."
Das versuchte ich ja auch, tat ich wirklich. Aber, wie so oft, dachte ich zu viel. Ich hatte mir geschworen, solche Dinge nicht mehr zu tun – und auch nicht über sie zu lachen. Denn so begann das doch immer, oder nicht? Erst lachte man über etwas, obwohl es falsch war, und dann tat man es selbst.
So ähnlich war es mit dem Anfang meiner Drogenkarriere auch abgelaufen. Erst hatte ich die Leute immer belächelt, die nicht ohne Pillen oder Spritzen auskamen und noch bevor ich mich versah, war ich plötzlich selbst einer dieser Menschen. Obwohl ich ganz genau wusste, dass es mehr als nur falsch war.
Ich schüttelte meinen Kopf, um diese Gedanken aus ihm zu vertreiben und versuchte, mich auf den Film zu konzentrieren. Plötzlich fiel mir auf, dass ich fröstelte und ich zog die Decke, die ich mir mit Liam teilte, weiter nach oben. Der Regen prasselte beinahe aggressiv gegen das Fenster, hin und wieder ertönte ein gröllendes Donnergeräusch oder zuckende Blitze erhellten den Himmel.
Ich mochte Gewitter. Sie erinnerten mich ein bisschen an die Geborgenheit, die man zu Hause hatte, während man dem wilden Geschehen draußen zusah – sich selbst allerdings in Sicherheit wusste.
Allerdings war da noch ein anderer Grund. Ich hatte das Gefühl, der Himmel würde in Tränen ausbrechen, obwohl er doch so mächtig zu sein schien. Gewitter, oder schlechtes Wetter allgemein, zeigten mir also, dass selbst der Himmel manchmal schrie. Dann kam ich mir nicht mehr ganz so schwach vor.

Mittlerweile war es dunkel geworden. Noch immer saßen wir alle zusammen im Wohnzimmer und sahen fern. Melanie war mittlerweile nach Hause gefahren und von Emma abgelöst worden. John war schon den ganzen Tag hier.
Er tröstete gerade Ronan, der aus irgendeinem Grund angefangen hatte zu weinen. Niemand wusste genau, was mit ihm los war. Aber manchmal stellte ich mir diese Frage ernstlich. Er war über die Feiertage hier gewesen, also hatte er wohl keine Familie, zu der er hätte gehen können. Er war sehr still und versteckte sich eigentlich die ganze Zeit über. Ich hatte ihn erst einmal wirklich reden gehört, und auch sonst schien er nicht sonderlich glücklich oder zufrieden zu sein. Er schien mit einem Minimum an Aufmerksamkeit und Zuneigung zurecht zu kommen.
So war ich auch eine Zeit lang gewesen.
Noch bevor ich diesen Gedanken vertiefen konnte, brach die ganze Gruppe in schallendes Gelächter aus. Ich schreckte auf, und sah mich um. Ich hatte im ersten Moment keine Ahnung, was passiert war, bis mir auffiel dass alle wie hypnotisiert von dem Geschehen auf dem Bildschirm waren. Es musste wohl irgendeine lustige Szene gegeben haben.
Mir fiel auf, dass Louis an diesem Tag ganz allein zwischen all den anderen saß. Ich wusste nicht, ob ich ihn schon jemals ohne Harry gesehen hatte.
Einer der Jungs reichte mir eine der Popcornschüsseln, die ständig herumgegeben wurden, doch ich lehnte ab und warf Liam einen fragenden Blick zu, der allerdings auch den Kopf schüttelte.
In diesem Moment stürmte Harry prustend in den Raum, auf Louis zu. Dieser brach in schallendes Gelächter aus, als er ihm etwas in die Hand drückte. Ich zog beide Augenbrauen nach oben.
„Wollt ihr uns nicht langsam aufklären?", fragte Zayn, der genauso ahnungslos zu sein schien, wie der Rest der Gruppe.
„Das da", Louis hielt einen Schlüssel nach oben, „Ist Melanie's Wohnungsschlüssel."
Wieder brachen beide in Gelächter aus, und die meisten schlossen sich ihnen an.
„Seid ihr irre?", fragte Beckett, der sich vor Lachen kaum noch halten konnte. „Wenn sie euch erwischt, bringt sie euch um."
Weder Liam noch ich lachten, wir grinsten nur. Wirklich lachen konnte ich darüber nicht, wenn ich mir vorstellen musste, ich hätte etwas Ähnliches getan. Ich hatte mir doch geschworen, mich an solchen Dingen nicht mehr zu amüsieren.
„Es wundert mich ohnehin, dass sie noch nicht wieder aufgekreuzt ist", Louis gab Harry den Schlüssel zurück, „Ich meine ... Sie muss doch irgendwie reinkommen."
Ryan zuckte beide Schultern. „Vielleicht schläft sie auf der Straße."
In diesem Moment kam Emma in den Raum, die uns alle nacheinander ansah und uns mitteilte, dass wir zum Abendbrot nach unten kommen sollten.

Als wir am nächsten Tag alle beim Frühstück saßen, kam Melanie viel zu spät. Sie unterbrach die unglaublich geistreiche Diskussion, ob Sojamilch nun mehr gelblich oder tatsächlich weiß war.
„Harry", Aiden deutete demonstrativ auf Harry's Glas. „Das ist doch nicht weiß!"
„Doch", widersprach er, „Was sollte es denn sonst sein?"
„Gelb", gab er zurück, und Emma rollte ihre Augen.
Liam und ich mussten grinsen. Irgendwie war diese Diskussion so schrecklich sinnlos, dass sie uns zum Lachen brachte.
„Wo ist das bitte gelb?", nun konnte auch Harry nicht verhindern, dass sich ein belustigtes Grinsen auf seine Lippen legte.
„Im Ernst", Aiden schien es nicht anders zu gehen. „Das ist-"
„Tut mir leid", unterbrach Melanie das Gespräch in diesem Moment, während sie zur Tür hereintrat.
„Kein Problem", Ashton, der von allen Ash genannt wurde, deutete auf den freien Stuhl neben sich. „Setz dich einfach." Er war auch ein Betreuer, der wohl Urlaub gehabt haben musste.
„Ich muss meinen Schlüssel gestern irgendwo hier vergessen haben", sie sah etwas verzweifelt aus. „Hat irgendjemand von euch ihn gefunden?"
Harry und Louis grinsten sich vielsagend an, was ihr allerdings nicht aufzufallen schien.
Die ganze Runde schüttelte den Kopf. „Nein, tut uns leid."
„Aber wie sind Sie denn dann reingekommen, wenn sie keinen Schlüssel hatten?", fragte Louis, während ihm deutlich anzusehen war, dass das eigentlich keine wirklich ernste Frage gewesen war.
„Mein Freund war schon zu Hause", antwortete sie, als hätte sie ihn wirklich ernst genommen.
„Die hat einen Freund?", Liam sah mich ungläubig an, und ich musste kurz lachen, obwohl es wahrscheinlich gar kein Scherz gewesen war.
„Irgendwie schwer zu glauben", kommentierte ich, bevor ich einen Schluck von meinem Kakao nahm, den ich an diesem Tag noch gar nicht angerührt hatte.
„Ob der auch so komisch ist?", fragte er grinsend, und ich zuckte beide Schultern. „Vermutlich schon. Kein normaler Mensch erträgt jemanden wie Melanie auf kurze oder lange Zeit."
Es war, als würde man über einen Lehrer lästern, den man nicht gerne hatte. Es war wie damals in der Schule.
Nun war Liam derjenige, der kurz lachen musste. „Du sagst es."

Schließlich hatten Harry und Louis ihr den Schlüssel unauffällig zurückgegeben, indem sie behaupteten, sie hätten ihn gerade eben beim Aufräumen gefunden. Ich hatte keine Ahnung, ob sie ihnen das abkaufte, aber vermutlich nicht.
Irgendwie musste ich zugeben, dass ich die beiden gern hatte, obwohl sie irgendwie zwei Trottel waren. Sie sorgten oft für gute Stimmung, und die konnte jeder von uns oft gut gebrauchen. Außerdem sah ich sie gerne zusammen. Ihre Freundschaft schien sehr tief zu sein. Noch nie hatte ich bemerkt, dass sie sich irgendwie gestritten oder angeschrien hatten. Ganz im Gegenteil. Ich wollte hier nicht mehr weg. Ich fühlte mich zu Hause.

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