Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Teil 13 - Michael

"Maurice? Gott sei Dank, dir geht es gut!" Michael stand etwas betreten in der Einfahrt und sah zu, wie Maurice von seiner Mutter umarmt und abgeknutscht wurde.

Es war ihm irgendwie unangenehm, hier jetzt so zu stehen, er fühlte sich wie ein Außenseiter, er sollte das hier, dieses intime Wiedersehen gar nicht so beobachten. Stumm schlich er einige Schritte zurück, verschwand ganz und gar im Schatten und entfernte sich dann leise.

Er hatte versagt. Er hätte auf Maurice aufpassen müssen, doch tatsächlich hatte er den anderen einfach schlafen lassen und so dazu gezwungen, bei ihm zu bleiben. Klar, Maurice hatte gesagt, dass es nichts schlimm war und sie hatten ein paar wirklich schöne Stunden miteinander verbracht, doch Michael wurde das Gefühl nicht los, dass man sauer auf ihn war. Und genau deswegen verschwand er nun im Schutz der Dunkelheit.. Zumindest probierte er das.

Sein Vorhaben scheiterte an Maurice, der ihn von hinten fasste und Michael damit zu Tode erschreckte.

"Hey." murmelte der Blonde Michael ins Ohr und hielt ihn von hinten umarmt. "Wo willst du denn hin?"

"Lass mich los, Maurice." etwas gröber als nötig schob Michael den blonden von sich und trat aus seiner Reichweite. Ihn hätte man zuhause niemals so empfangen.

"Was ist denn los, Michi? Willst du nicht mit rein kommen? Meine Mama will sich noch bei dir bedanken..."

"Michi? Nenn mich nicht so. Lass mich in Ruhe, Maurice, ich will nach Hause!"

Michael wusste nicht, woher diese plötzliche Wut kam. Er war nicht wütend auf Maurice und uch nicht auf dessen Eltern, er war auch nicht auf seine Mutter oder Thorsten sauer.. Ja, er konnte nicht einmal sagen, dass er auf sich selbst sauer war.

Er war einfach irgendwie generell unzufrieden mit der Situation.

Ihn würde man Zuhause niemals so liebevoll empfangen. Wahrscheinlich hätte man ihn schon längst von der Polizei eingefangen lassen, Thorsten würde sich wie sein Vater aufführen und seine Mutter würde mit irgendwelchen Strafen drohen, die sie niemals durchsetzte... Und irgendwie hasste Michael gerade alles.

"M-Michi?" er sah, dass er Maurice Angst gemacht hatte und das machte ihn nur noch wütender. "Nichts Michi! Ich hab gesagt, dass du mich so nennen sollst! Lass mich in Ruhe!"

Dieses Mal kam Maurice ihm nicht nach, als Michael sich weg drehte um zu gehen.

Nur eine Sache rief Maurice ihm leise, hörbar verunsichert nach. "Kommst du mich heute Nachmittag trotzdem wieder besuchen?"

Michael antwortete ihm nicht, war viel zu beschäftigt damit, seine Tränen weg zu blinzeln.

~

Den Schultag hatte Michael mit den heftigsten Schuldgefühlen angefangen und schlussendlich nach einigen Gemeinheiten verfrüht abgebrochen, um Emily in der Pause nicht begegnen zu müssen.

Er wusste, dass das Mädchen kein Blatt vor den Mund nehmen würde und er wollte sich vor ihr nicht rechtfertigen. Dass er das trotzdem musste, fiel ihm erst ein, als er nun, am frühen Nachmittag bei Maurice vor der Tür stand und unsicher klingelte und leise vor sich hin summte.

"May you be in heaven before the devil knows you're dead
May these winds be always at your back
'Cause when we're all just ghosts
And the madness overtakes us
We will look at the ashes
And say, "people lived here""

Es brauchte einige Zeit, bis ihm jemand öffnete und widererwarten war es nicht Emily, sondern ein kleiner Junge, der dort mit einem Holzschwert stand, das er Michael entgegen streckte.

"Du hast Maurice zum weinen gebracht." stellte der Junge böse fest und Michael fühlte sich noch schlechter.

"Du... Ähm... Lässt Du mich trotzdem rein?" Der kleine sah ihn herausfordern an. "Bist du auch ein Vampir?"

"Äh, was? Nein?" waren alle kleinen Kinder so? Michael wusste nicht, wie er das Verhalten einordnen sollte. "Stimmt. Du bist ja in der Sonne."

Langsam glaubte Michael zu verstehen, woher der Wind wehte. "Dann bist du also ein Werwolf." stellte der Junge fest, bevor Michael etwas dazu sagen konnte.

"Ähm... Ist Emily da?" vielleicht konnte sie ihm ja helfen. Zumindest hoffte Michael das, er fühlte sich nicht in der Lage, das mit dem Jungen zu regeln.

"Nein, sie ist bei ihrem Freund. Kröten-Dennis." verdammt. Der Teenager seufzte innerlich. "Hör zu... Ich muss wirklich dringend zu deinem Bruder, ja? Kannst du mich bitte rein lassen?" schon jetzt war ihm das Gespräch zu anstrengend und er musste heftig blinzeln, um sich ausreichend konzentrieren zu können.

"Nur wenn du mich im Kampf besiegen kannst!" das Holzschwert bohrte sich in Michaels Bauch, er wich ein bisschen zurück. "Maurice?" rief er, etwas hilflos. "Maurice?"

Es brauchte ein bisschen, dann kam eine Antwort. "Lass ihn rein, Milo." ertönte die Stimme des anderen Teenager und der kleine Junge trat fast sofort zur Seite, so das Michael rein konnte.

Und da stand Maurice. Er stand einige Meter von der Haustür entfernt, in sicherem Abstand zum Licht und er sah zu Michael, der dieses Mal darauf verzichtete, sich die Schuhe auszuziehen. Zumindest wollte er das, doch ein Schwert, das gegen seine Kniescheibe stieß, hielt ihn auf.

"Schuhe aus." ordnete Milo an und Michael gehorchte brav, zog sich die Schuhe und dann auch die Kopfhörer aus und legte alles zur Seite.

Der Tatendrang war ein bisschen ausgebremst, sie standen einfach eine Weile zu dritt im Flur, Michael und Maurice sahen sich nur stumm an und musterte einander.

Maurice hatte geweint, daß konnte Michael sehen. Die Augen des anderen waren gerötet, genau wie seine Nase, und die vollen Lippen zitterten. Michael konnte kaum in Worte fassen, wie sehr es ihm Leid tat und so würgte er nur drei Worte hervor, während ihm auch die Tränen in die Augen stiegen.

"Tut mir Leid." Das war ganz sicher keine angemessene Entschuldigung, aber Maurice schien es zu reichen. Der blonde kam einfach zu Michael und warf sich ihm an den Hals, klammerte sich an ihn und schluchzte in die braunen Haare.

Dieses Mal ließ der kleinere die Berührung zu, legte nach ein paar Momenten sogar zaghaft die Arme um den anderen. Fühlte sich erstaunlich okay an.

Michael vergrub das Gesicht an Maurice' Schulter und weinte leise gegen den weichen Stoff.

"Es tut mir so Leid..." wisperte er unablässig vor sich hin. "Es tut mir wirklich leid.. Ich weiß nicht, was da in mich gefahren ist. Es tut mir Leid. Es tut mir Leid, Maurice."

Maurice weinte einige Minuten lang viel zu sehr um zu antworten, sein Körper wurde von den heftigen Schluchzern zu sehr geschüttelt, doch als er sich endlich ein bisschen beruhigt hatte, nickte er.

"Schon gut, Michael. Ist schon gut, ich weiß doch, dass du das nicht böse gemeint hast. Ich.. Ich hatte auch schon so Phasen. Ich versteh das, versprochen. Und.... Danke. Danke, dass du wieder gekommen bist und nicht weg geblieben bist weil du dich schämst. "

Als Maurice ihn wie gewohnt ziemlich Distanzlos ein zweites Mal auf die Wange küsste, war Michael fast versucht, ihm die Wahrheit zu sagen.

~

"Willst du was essen?" Maurice hatte den Kopf an Michaels Schulter gelegt und blätterte mit ihm zusammen in einem der Reisemagazine, die in einem hohen Stapel in seinem Zimmer lagen.

Michael schüttelte den Kopf und schlug die nächste Seite auf. "Da in der Nähe war ich schon mal." erklärte er. "Das ist Griechenland. Das Wetter war richtig herrlich. Perfekt zum Schwimmen."

Mittlerweile störte Michael sich nicht mehr so sehr an der Aufdringlichkeit des blonden. Maurice war sein ganzes Leben lang nur unter engen Familienmitgliedern gewesen und dieses Verhalten schien er nun auf Michael zu übertragen, zumindest erklärte der braunhaarige es sich so.

Eigentlich war es ja auch etwas schönes, jetzt als Teil einer Familie gesehen zu werden. Ja, es war schon ganz nett, auch wenn Maurice ziemlich distanzlos war. Aber nach dem Streit war das irgendwie genau das Richtige.

"Warst du da mit deinem Vater?" Michael nickte nur auf die Frage, erklärte das dann aber noch ein bisschen. "Ja. Meine Mutter war mit ihren Freundinnen weg und ich bin dann mit ihm hingeflogen. Muss schon.... Ich glaub sechs Jahre her sein. Ja... Ich glaube, ich war elf. Zehn oder elf, so um den Dreh."

"Kannst du mir erzählen, wie das ist? Ich.. Ich war noch nie am Meer oder so und auch nicht in nem Schwimmbad."

Fast hätte Michael gefragt, warum Maurice noch nie in einem Schwimmbad gewesen war, doch er unterbrach sich noch rechtzeitig. Er wusste es ja eigentlich.

"Ich... Das ist schwierig zu beschreiben. Es.. Ist nass. Kalt und nass. Aber die Sonne scheint ganz heiß von oben... Aber das kennst du ja auch nicht. Ich.. Ich denk mir was aus, versprochen."

Michael lehnte den Kopf an den seines einzigen Freundes und blätterte eine Seite weiter. Wenig Bilder, nur noch Text. Er seufzte leise, was Maurice hoch sehen ließ.

"Was ist los? " fragte der blonde und er tat das so liebenswert, dass Michael es ihm nicht übel nahm. "Ach... Nichts." er brauchte schnell einen Themenwechsel, bevor Maurice nachfragen konnte. In seiner Hilflosigkeit fiel sein Blick auf die Anlage, die in Maurice' Zimmer stand, doch CDs konnte er keine sehen.

"Was äh.. Was hörst du für Musik?" in Maurice' Blick sah er, dass dieser nicht mit der Frage gerechnet hatte. "Ähm... Nichts spezielles. Was so im Radio kommt oder was Emily hört oder so. Ich... Ich sehe keinen Sinn darin, eine spezielle Musik zu hören oder CDs zu kaufen weil... Naja, das was Musik ausmacht sind ja Konzerte und so. Und.... Ich werde nie dazu kommen, ein Konzert live zu sehen. Und ich glaube... Ich glaube, das würde es mir nur noch schwerer machen. Wie sieht es bei dir aus? "

Michael seufzte erneut. Er sollte dringend aufhören Fragen zu stellen, die er selbst im Fall einer Rückfrage auch beantworten konnte.

"Ich.. Ich höre keine Musik." er wusste, dass das Maurice nur noch mehr verwirrte und deswegen entschied er, ihm zumindest ein bisschen Wahrheit anzuvertrauen.

"Wenn ich Kopfhörer trage, dann... Das.... Wenn ich Kopfhörer trage, dann werd ich eher in Ruhe gelassen, weil... Weil ich ja beschäftigt bin. Und... Wenn ich mal nicht antworte, weil ich... Weil ich es vielleicht nicht mitbekomme, dann... Dann kann das auch daran liegen, dass ich Musik höre und es deswegen nicht mitbekomme. "

Etwas unsicher sah er zu Maurice und er sah, dass dieser gerade realisierte, dass Michael tatsächlich die Wahrheit gesagt hatte. Kurz darauf kam Maurice ihm noch näher, kuschelte den Kopf an Michaels Hals.

"Bin ich dir zu nahe? Du, wenn ich mich irgendwie aufdränge... Das will ich nicht. Ist nur... Ich mag Streiten nicht und... Naja."

Michael schüttelte den Kopf. "Ne.. Ist schon okay. Is ganz angenehm.. Zu spüren, dass da wirklich jemand ist."

In diesen Momenten stellte er fest, dass ihm Unterhaltungen mit Maurice leichter fielen als mit anderen Menschen. Vielleicht, weil Maurice irgendwie automatisch auf ihn einging.

Der Blonde ließ ihm immer Zeit, unterstützte ihn durch Berührungen und redete langsam und verständlich, war nie wütend sondern immer Verständnisvoll.

"Das.. Ist schön. Ich.. Ich finds auch toll, dass da mal jemand bei mir ist." Maurice lächelte ihn an und irgendwie freute das Michael.

"Ich glaube dir übrigens, dass du keine Musik hörst. Nur.. Kannst du mir sagen, was du immer singst? Oder was du immer im Auto hörst?"

Kurz war Michael still, weil er nicht wusste, ob er das wollte oder konnte, aber dann gab er sich doch einen Ruck.

"Ähm... Mein Vater. Mein Vater war mit ein paar Kollegen aus der Werkstatt in einer Band. Und... Sie haben überwiegend Songs gecovert und sind so irgendwann zu einer Tribute-Band geworden... Und mich hat es da mit rein gezogen irgendwie. So.. Von klein auf war ich bei Proben dabei oder so.. Und als ich älter war in den Ferien oder so oder mal an nem Wochenende war ich manchmal mit den Jungs unterwegs. So.. Auf Auftritten und so. "

Er schwieg, weil sich bei dem Gedanken daran ein Kloß in seinem Hals bildete, den er erstmal runter schlucken musste.

Maurice ließ ihm alle Zeit, die er brauchte und das brachte Michael unbewusst dazu, ihn noch etwas mehr zu mögen.

"Und ich war dann irgendwann auch Fan von Rise Against.. Das war die Band auf die sie sich dann konzentriert haben. War da auch ein paar Mal auf Konzerten und... Das hat sich eingebrannt. Werd das nicht mehr los, begleitet mich überall hin. Scheinbar.. Scheinbar sing ich häufig vor mich hin und bekomm das gar nicht so wirklich mit. "

"Das klingt doch schön." murmelte Maurice ihm zu, doch Michael war klar, dass der blonde noch nicht ganz verstand, was ihm hier gerade offenbart wurde.

"Seit... Seit mein Vater... Seit er... Oh Jesus. Seit... Seit..." es war Michael nicht peinlich, vor Maurice zu weinen. Er vergrub sein Gesicht in dem noch immer feuchten Stoff und ließ den Tränen freien Lauf.

"Seit mein Vater... Seit er weg ist.. Kann ichs nicht mehr hören. Geht einfach nicht... Komm damit nicht mehr klar. Und... Und Thorsten das Arschloch... Er denkt, er könnte mein Vater werden. Hat nicht nur sein Auto übernommen.. Obwohl das mir gehört, sondern... Ich weiß nicht warum, aber er muss jedes verdammte Mal wenn ich mit ihm Auto fahren muss, muss er die verdammte Musik hören! Und... Und.. "

Er verstummte, konnte nicht mehr weiter reden. Es tat so gut, es tat viel zu gut mal mit jemandem zu reden, der ihn verstand, der ihn nicht direkt verurteilte.

"Michael.." eine warme Hand legte sich in seine Haare und streichelte ihn ein bisschen und das ließ Michael noch mehr weinen.

"Maurice... Du musst nichts sagen.. Ist okay. Bitte.. Bitte bleib einfach."

Und Maurice blieb. Sie saßen einfach gemeinsam da, auf Maurice' Bett und hielten einander.

Sie waren beide so kaputt, doch nun da sie sich gefunden hatten, gaben sie einander Halt.

"Wenn... Wenn du möchtest, dann.. Dann kann ich dir später die Playlist schicken. Dann... Dann.."

"Dann kann ich mal rein hören. Danke, Michael. Das... Das ist lieb von dir."

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro