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O3: YOU'RE NOT ALONE

O3:
YOU'RE NOT ALONE

Ich war gerade - nach einem weiteren, wirklich erfolgreichen Gig sowohl für Richie, als auch für unsere Bar - dabei, die Stühle hochzustellen und den Tresen abzuwischen, als sich jemand hinter mich schob. Ich bemerkte es sofort an dem warmen Atem, der meinen Nacken streifte und mich erschaudern ließ.

Ich hatte meine Locken zu einem schlampigen Pferdeschwanz gebunden, da mir die Strähnen die ganze Zeit während der Arbeit immer wieder ins Gesicht gerutscht waren. Es war schon halb fünf - und ich hatte siebzehn verpasste Anrufe auf meinem Handy. Ich wusste, was mir zu Hause blühen würde, weshalb ich mir mit zitternden Fingern alle Zeit der Welt damit ließ, Reste zusammen zu räumen.

Die Wut von Jack war jetzt sowieso unvermeidbar.

Ich ignorierte die Person hinter mir, einfach weil ich dachte es wäre Chris, der hinter mir irgendwas an meiner Arbeit noch gerade rückte. Das war einfach seine Art, ich nahm es ihm mittlerweile auch nicht einmal noch übel.

Keuchend versuchte ich gerade einen der älteren und schwereren Barhocker auf die Theke zu heben, als zwei warme Hände nach meinen Unterarmen griffen. ,,Lass mich das machen." Eine raue, warme Stimme, die mir nur allzu bekannt vorkam, immerhin hatte Richie Sambora sein unglaubliches Gesangstalent den ganzen Abend schon zum Besten gegeben.

Ich konnte mich noch genau an den Text eines Songs erinnern, den er gegen Ende angespielt und der mir beinahe Tränen in die Augen getrieben hatte, so schön hatte ich ihn gefunden...

,,She was standing at the station
Small town suitcase in her hand
There were dreams she found inside her
That no one cared to unterstand
She talks never about her childhood
So much past to leave behind
She's so scared to go..."

Seine Stimme war so warm gewesen, dass ich Gänsehaut bekommen hatte. Ich hatte mich nie näher mit Bon Jovi auseinander gesetzt, ich kannte nur ein paar Songs... Doch ich wusste, dass Bon Jovi sein stimmliches Talent definitiv unterforderte.

,,Das ist mein Job, ich kann das auch alleine...", hauchte ich schwach, trat aber zur Seite. Mit Leichtigkeit hob Richie den Hocker auf den Tresen. Er hatte seine Lederjacke ausgezogen und die Ärmel des schwarzen Hemds hochgekrempelt. Der Stoff spannte um seine Schultern und ich sah hastig auf den Boden, um ihn nicht zu beobachten. Er war nicht so verschwitzt wie gestern, heute hatte er eher ruhigere Songs gespielt...

Und er sah unglaublich gut aus. Ich bewunderte den sonnengebräunten Ton seiner makellosen Haut und leckte mir schluckend über die Lippen, ehe ich zu ihm aufsah. Er überragte mich deutlich, ich schätzte ihn auf sicherlich eins fünfundachtzig.

,,Heute Nacht nicht", gab er zwinkernd zurück und griff in seine Hosentasche. Er reichte mir einen gefalteten Zettel und unsere Finger berührten für einen Moment einander. Ich schluckte, als es mich heiß durchfuhr. Und da war es wieder, sein schiefes Grinsen, das nicht immer seine Augen erreichte...

,,Richie!", hörten wir jemanden rufen und der Dunkelhaarige drehte den Kopf. ,,Ich komme!", gab er zurück, sah mich nochmal an und zwinkerte mir zu, ehe er kehrt machte und im Vorbeigehen seine Lederjacke von einem der Tische nahm. Perplex sah ich ihm nach und dann auf den Zettel, welchen ich in meinen zitternden Händen hielt.

Ich faltete ihn langsam auseinander und mein Herz setzte aus. Das war eine Handynummer. Seine Handynummer, du Idiotin, Richie Sambora hat dir gerade seine Handynummer gegeben!

,,Mary, kommst du? Ich will den Laden endlich abschließen!", rief Chris mir zu, es war viertel vor fünf. Ich nickte hastig, steckte den Zettel in meine Hosentasche und griff nach meiner Jacke. Als ich an die Tür trat, flog mein Blick noch einmal zur Bühne. Noch immer konnte ich ihn spielen, ihn singen hören... Warum hatte er mir seine Nummer gegeben?

Was interessierte den so erfolgreichen Rockstar an mir?
Richie Sambora war für mich ein lebendes Mysterium...

Chris hatte mich nach Hause gefahren und ich hatte ihn gebeten, mich einige Häuser weiter rauszulassen. Nun lief ich mit zitternden Knien die Straße wieder runter und bog an unserer Haustür ab, trat die Treppenstufen hinab und kramte mit einem flauen Gefühl in der Magengegend nach meinem Schlüssel. Ich wollte da nicht rein. Vor Angst schnürte sich mir die Kehle zu.

Er hatte mir gedroht... Mir gedroht, dass wenn ich noch einmal so spät kam, ich mein blaues Wunder erleben würde. Und dieses blaue Wunder kam jetzt - mein Job in der Bar war alles was ich hatte. Ich konnte ihn nicht aufgeben, um mich selbst vor Jacks Wutanfällen zu schützen, so weh mir das auch tat.

Ich atmete tief ein, setzte gerade dazu an, die Haustür aufzuschließen, da wurde sie auch schon aufgerissen. ,,Verpiss dich!", brüllte mein Verlobter mir ins Gesicht und ich fuhr vor Schreck zusammen, augenblicklich rutschte mir das Herz in die Hose.

,,Jack...", setzte ich weinerlich an, doch er packte mich beim Kragen meiner Jeansjacke. ,,Ich hab genau gesehen, dass du aus dem Wagen eines Kerls ausgestiegen bist - auch wenn du wenigstens so clever warst, das nicht direkt vor der Haustür zutun!", brüllte er zornig und in meinen Augen brannten Tränen. Verängstigt drehte ich mein Gesicht zur Seite... Wenn er mich schon schlug, dann sollte er wenigstens die Wange nehmen, die er noch nicht blau und grün geprügelt hatte.

Doch der Schlag kam nicht. Stattdessen stieß er mich rückwärts die vier Treppenstufen der Veranda runter - und riss mir vorher meinen Haustürschlüssel gewaltsam aus der Hand. Ich landete unsanft auf dem Asphalt, der von nächtlichem Sommerregen feucht war. Meine Handgelenk knickte schmerzhaft weg und ich begann ungehindert zu weinen, während Nieselregen zunehmend meine Haare durchnässte.

,,Wag es dich nie wieder, durch diese Tür zu kommen", fuhr Jack mich an und ich rappelte mich schluchzend auf. ,,Du brauchst mich, du weißt das. Du wirst ohne mich nicht klar kommen", weinte ich und er starrte mich zornig an, seine Brust bebte.

,,Alles ist besser, als mit einer gottlosen Hure unter einem Dach zu wohnen!", fuhr er mich an, dann flog die Haustür zu. Und ich saß offiziell auf der Straße. Schluchzend machte ich kehrt, ich konnte mein verletztes Handgelenk kaum noch ohne Schmerzen bewegen und schleppte mich runter vom Grundstück, die Straße runter und ließ mich in einer verlassenen Bushaltestelle auf die Bank fallen.

Jack war immer ein Mistkerl gewesen und ich hatte auch jetzt mit einer Tracht Prügel gerechnet. Doch nie hätte ich gedacht, dass er mich einfach vor die Tür setzen würde.

Was sollte ich jetzt tun? Jack hatte dafür gesorgt, dass ich kaum Freunde mehr hatte... Und Chris anzurufen erschien mir als vollkommen falsch, ich wollte Arbeit und Privatleben verzweifelt getrennt halten...

Und dann kam mir ein Gedanke. Die Handynummer, die ich in meiner Hosentasche hatte. Aber das war doch vollkommener Schwachsinn! Ich konnte nicht Richie Sambora darum bitten, mir zu helfen, weil mein alkoholabhängiger Verlobter mich vor die Tür gesetzt hatte.

Der Regen wurde stärker und es begann frischer zu werden. In der Ferne konnte ich Donner grollen hören und mir wurde mit dem stärker werdenden Schmerz in meinem Handgelenk klar, dass ich wohl kaum eine andere Wahl hatte. Immerhin hatte ich keine anderen Menschen in meinem Leben, die mir aus dieser misslichen Lage jetzt noch helfen könnten...

Schniefend zog ich das Stück Papier aus meiner Hosentasche und tippte die Nummer auf meinem Handy ein. Sicherlich fünf Minuten saß ich hier und starrte das Display an, ehe ich es aber doch wagte. Ich rief ihn an.

Und er nahm schon nach dem zweiten Klingeln ab. ,,Das Mädchen aus der Bar", begrüßte er mich ohne Umschweife, ich konnte mir genau vorstellen, wie sich in diesem Moment ein schwaches Lächeln über seine Lippen zog. ,,Woher weißt du das?", fragte ich weinerlich und Richie lachte leise. ,,Weil ich nur darauf gewartet habe, dass du guckst ob diese Nummer echt ist", entgegnete er, ein amüsierter Unterton lag in seiner Stimme.

Ich konnte im Hintergrund Regentropfen prasseln und Scheinwerfer über Fensterglas schlittern hören. Saß er in einem Auto? Schlief Richie Sambora nachts etwa nicht? Oder viel mehr, das was von dieser Nacht noch übrig war...

,,Ach so...", flüsterte ich erstickt. Ich wusste nicht wieso, doch es tat gut seine Stimme zu hören. Es war aus einem, mir nicht erklärbaren Grund, tröstend.

,,Es geht dir noch schlechter, als vorhin. Hast du jetzt eine Zigarette, ein Glas und ein Tütchen?", fragte er mich ohne Umschweife, deutlich ernster. Ich lächelte schwach. ,,Nein...", hauchte ich weinerlich. ,,Ich habe nichts davon... Er hat mich rausgeworfen. Oder eher, mich gar nicht erst reingelassen", setzte ich nach, meine Stimme brach und ich konnte nicht verhindern, dass ich aufschluchzte.

War ich des Teufels? Ich heulte, während ich einen Rockstar am Telefon hatte, den das alles sicher nicht einmal interessierte. Doch es war seine Ausstrahlung... Seine Ausstrahlung die in mir das Bedürfnis weckte, mich in seine Arme zu begeben und mich an seiner starken, gebräunten Brust auszuweinen.

,,Wo bist du?", fragte er mich, ich konnte eine schrille Bremse am anderen Ende der Leitung hören. Er hatte seinen Wagen angehalten. Ich war mir mittlerweile sicher, dass er in einem saß. Leise konnte ich ein Radio spielen hören. Mit zitternder Stimme nannte ich ihm die eher heruntergekommene Ecke Perth Amboy's.

,,Gib mir zehn Minuten", gab er zurück - und legte ohne ein weiteres Wort auf. Ich ließ das Handy sinken. Mein Herz begann unvermittelt zu rasen. Er kam? Warum? Warum tat er das?

Ich kauerte mich auf der Bank zusammen, bis ein schwarzer Jeep vor der Bushaltestelle hielt und Richie ausstieg. Er schlug die Wagentür zu und trat mit schnellen Schritten durch den Regen, um das Auto herum. Mittlerweile war ich bis auf die Knochen durchnässt, die Überdachung der Bushaltestelle hielt nicht ganz so das, was sie versprach...

,,Oh verdammt...", murmelte er, als er vor mir in die Hocke ging. Der Regen durchnässte seine Haarsträhnen und sorgte dafür, dass sie ihm in der Stirn klebten, seinen Hut trug er nicht mehr. ,,Es tut mir leid, ich bin so schnell gefahren wie ich konnte. Ich hab sogar eine Ampel übersehen...", meinte er leise. Ohne Umschweife zog er seine Lederjacke aus, legte sie um meine zitternden Schultern.

,,Ich hätte nie erwartet, dass du kommst... Danke...", flüsterte ich weinerlich, ein zitterndes Häuflein Elend, dem Richie nun sanft von der Bank half. ,,Komm, im Wagen ist es warm... Ich hab die Heizung gleich angemacht, nachdem ich aufgelegt habe", fügte er hinzu und öffnete mir die Beifahrertür. Zitternd kroch ich auf den Beifahrersitz von Richie Sambora.

Er stand in der Tür, sah mich an. ,,Wo bist du verletzt?"

Er stellte mir keine Fragen wie weshalb, wann oder wo Jack wohnte, damit er ihm eine reinhauen konnte. Er fragte nur, was er musste. Und Gott, ich war ihm so dankbar dafür. Er hatte ein Verständnis in seinen braunen Augen, das dafür sorgte, dass ich mich immer mehr in seine Arme sehnte...

,,Es geht schon... Du hast schon zu viel getan", flüsterte ich weinerlich, sah ihn nicht an, sondern betrachtete seinen Hut auf dem Armaturenbrett. ,,Sag es mir, Cherry", meinte er ernst und ich sah ihn blinzelnd an. ,,Cherry?", gab ich brüchig zurück, Regentropfen aus meinen Haaren verfingen sich in meinen Wimpern.

,,Cherry... Ich kenne deinen Namen nicht. Und da deine Lippen kirschrot sind... Cherry", gab er zurück, nuschelnd, als wäre er einen Augenblick lang verwirrt von sich selbst. Dann sah er mich wieder ernst an. ,,Also?", harkte er nach und ich biss mir auf die zitternde Unterlippe. Cherry... Das klang schön. Schöner als mein Name, den Jack immer so wütend durch die Gegend brüllte.

,,Handgelenk...", schniefte ich und Richie nickte knapp. ,,Ich fahr mit dir ins Krankenhaus", entschied er, dann schlug er die Wagentür zu und joggte um den Jeep herum, um auf der anderen Seite wieder einzusteigen.

Ich kuschelte mich in das warme Leder seine Jacke. Leise lief das Radio, als Richie den Motor anstellte und den Wagen langsam wieder anrollen ließ. Stetig glitten die Scheibenwischer über das verregnete Fensterglas. ,,Warum hilfst du mir? Du kennst mich gar nicht, ich bin nur eine Kellnerin", flüsterte ich weinerlich und Richie warf mir einen kurzen Seitenblick zu, lenkte den Wagen sicher auf den Highway und beschleunigte das Tempo.

,,Wer sonst tut es, wenn nicht ich? Ich kann sowas nicht mit ansehen", gab er ehrlich zurück, nickte zu meiner Hand. ,,Wie schlimm ist es?", fragte er mich und ich schniefte leise. ,,Ich kann sie gerade noch so bewegen...", hauchte ich brüchig und er schüttelte mit angespanntem Kiefer den Kopf. ,,Ich sollte dafür sorgen, dass dieser Mistkerl sich nicht mehr bewegen kann", meinte er wütend.

Der Highway war verlassen, noch immer regnete es in Strömen. Der Wolkenbruch, der den ganzen Tag schon im Himmel gehangen hatte. Noch immer war es stockdunkel und die Scheinwerfer des Jeeps erhellten die Straße.

Richie Sambora... Richie Sambora sah sich dazu verpflichtet, mir zu helfen. Und ich verstand wirklich nicht weshalb, doch meine Verzweiflung war einfach nur dankbar, weil jemand da war... Endlich war jemand da.

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