14: DOWNSIDE OF LOVE
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DOWNSIDE OF LOVE
Wir lagen verschwitzt und keuchend auf dem Sofa - und ich lag halb auf ihm, damit es gemütlicher war. Und das war es. Seine starke Brust war so warm - und darunter konnte ich sein kräftiges Herz schlagen hören, während ich meine Wange noch immer atemlos an seiner Haut rieb und er seine Arme fester um meine Taille schlang. ,,Du hast es mir nicht erzählt", hauchte ich und leckte mir über die Lippen. Er strich sanft meine Taille entlang. ,,Wovon redest du jetzt schon wieder, Cherry?", gab er amüsiert grinsend zurück und ich kicherte. ,,Von deinem Namen, Richard", gab ich glucksend zurück und wusste, obwohl ich ihn nicht ansah, dass er mit den Augen rollte.
,,Der erste Gebrauchtwagen meines Dads stammte von einem Händler, dessen Handel das Rick's hieß. Und das wars auch schon wieder. Das Auto war sein Baby, meine Mom war sein Baby- und ich nun mal auch", gab er lachend zurück und ich begann zu lachen, setzte mich auf und streifte dabei seine V-Linie, was ihn einen Moment zusammenzucken ließ. ,,Du bist nach einem Gebrauchtwagenhändler benannt worden?", fragte ich belustigt und Richie griff nach dem Glas Whiskey auf dem Wohnzimmertisch. Seine Ringe klirrten an dem kühlen Glas, als er es an seine Lippen setzte und den brennenden Alkohol seine Kehle hinunter kippte.
,,War ja klar, dass du das lustig findest", grinste er und reichte mir das Glas. Ich leerte es und schob es auf den Tisch zurück. ,,Na und? Kannst du es mir verübeln?", fragte ich amüsiert, saß auf seinen Schenkeln und er grinste, seine Hände ruhten gelassen auf meinen Knien. ,,Nicht wirklich", gab er grinsend zu und ich lächelte zufrieden, leckte mir über die Lippen und lehnte mich zu ihm vor, meine eine Hand hielt sich an der Rückenlehne des Sofas fest, die Andere stützte sich an dem Leder der Sofakante ab.
,,Ausgehungert?", raunte Richie grinsend gegen meine Lippen, ich konnte den Whiskey in seinem Atem riechen, auch wenn ihm der Alkohol noch nicht wirklich was anzuhaben schien... Kein Wunder, sicherlich betrank er sich oft. Ich eher weniger, ich hatte gar keine Möglichkeit dazu. Meistens arbeitete ich in der Bar zu viel, um mir selbst besonders viel zu genehmigen. Dementsprechend betört war ich von dem Whiskey... Doch vor allem von Richie. ,,Vielleicht", hauchte ich, ehe ich ihn zu küssen begann, leise aufseufzte.
Seine Lippen fühlten sich so gut an... So sinnlich und voll. Und sie schmeckten so gut. Seine Küsse schafften es, mich beinahe schon süchtig nach ihm werden zu lassen - und schnell artete dieser verhaltene Kuss in einen Wilderen aus. Seine Hände glitten meinen Körper entlang und ich ließ keuchend von seinen Lippen ab, begann Küsse an seinem Kieferknochen zu verteilen. Ich wollte ihn. Mein Verlangen war unberechenbar - könnte ich jemals wirklich genug von ihm bekommen?
,,Cherry...", raunte er tief, seine Hände ruhten nun wieder auf meinen Seiten und er hatte die Augen geschlossen. Ein heiseres Knurren entkam seiner Kehle, als ich mich in der makellosen, vor Schweiß glänzenden Haut an seinem Hals verbiss. Sein Griff wurde fester, seine Finger gruben sich schier in meine Haut - und verdammt, das machte mich an. Es entfachte ein noch so viel größeres, noch so viel unkontrollierbares Feuer in mir.
,,Es reicht", raunte er heiser und schmollend nahm ich meine Lippen von seiner Haut. ,,Kann ich nicht auch mal die Kontrolle haben?", fragte ich beleidigt, betrachtete die blutige Stelle, die meine Lippen an seinem Hals hinterlassen hatten - und die morgen mit Sicherheit alle Farben tragen würden. ,,Könntest du. Wenn du mich nicht in den Wahnsinn treiben würdest", gab Richie heiser zurück, hatte sich aufgesetzt und sein Gesicht war dem Meinen wieder so nah, dass ich seinen Atem auf meinen Lippen spürte. Ich schob meine Hände zittrig in seinen Nacken.
,,Ich treibe also dich in den Wahnsinn? Das solltest du nochmal überdenken, Sambora", knurrte ich, als er mich an meinem Hintern auf seine Hüfte zog, kein Blatt passte mehr zwischen unsere verschwitzten, unersättlichen Körper. ,,Wer hat vorhin beinahe schon angeboten, meine Hure zu sein?", fragte er mich amüsiert, ein freches Funkeln lag in dem Schokoladenbraun seiner Iris und das Schmunzeln auf seinen vollen Lippen war so schmutzig, dass es pure Lust durch meinen ganzen Körper schickte.
,,So war das nicht gemeint", flüsterte ich atemlos, mir blieb vor Verlangen mal wieder die Luft beinahe weg. ,,Ach nein?", grinste er und ich leckte mir über die Lippen. ,,Das hättest du wohl gerne", schnappte ich und sein Grinsen wurde nur noch breiter. Sein Gesicht war meinem so nahe, dass ich die Vollkommenheit seiner schönen Gesichtszüge genaustens betrachten konnte. Er sah so gut aus... Und er war wunderschön. Und seine Haut hatte einen perfekten Teint, beneidenswert. Neben ihm wirkte ich sicherlich noch blasser, als ich es nicht ohne hin schon war.
,,Zugegeben, das hätte ich verdammt gerne, Cherry...", raunte er, seine Griff um meinen Hintern wurde fester und seine Lippen legten sich an meine Wange. Ich keuchte auf, als er seine Lippen bis zu meinem Ohr streifen ließ. Er verpasste mir Gänsehaut. Meinem Verlangen nach ihm war alles egal. Sollte er mich doch benutzen, ich wollte ihn viel zu sehr, als dass ich in diesem Augenblick an mein zerbrechliches Herz denken könnte. Seine Zähne zupften an meinem Ohrläppchen und ich erschauderte. ,,Ich will dich, Cherry...", wisperte er heiser - und mehr brauchte er auch nicht, um mich zu bekommen.
Wir beide stöhnten auf, als er meine Hüfte zurecht schob - und ich mich dann auf ihn sinken ließ. Ich hatte noch nie solchen Sex gehabt, nie war Sex so vollkommen ohne Hemmungen gewesen. So gedankenlos, nie hatte ich solch unberechenbare Lust verspürt... Doch Richie schien Auswirkungen auf meinen Körper zu haben, die mir vollkommen neu waren. Richie schien für mich persönlich die wahre Definition von purem Sex zu sein.
Und den hatte ich auch mit ihm. Puren Sex.
Nur leider war es wohl auch nicht mehr als das.
Oder etwa... doch?
+++
Richie schlief, als ich wenig später blinzelnd den Kopf hob. Ich musste ebenfalls eingeschlafen sein - und ich konnte Dastan in der Küche seinen Napf über die Fliesen schieben hören. Er hatte Hunger... Kein Wunder, einzuschlafen hatte weder bei Richie, noch bei mir wirklich auf dem Plan gestanden. Leise setzte ich mich auf, löste mich aus den Armen des Gitarristen, der wenn er schlief wohl das Niedlichste war, was ich jemals gesehen hatte. Knapp unter seinem Hüftknochen lag die Decke, die er über uns gezogen hatte, nachdem wir verschwitzt zurück in das Ledersofa gesunken waren.
Und er schien ziemlich erschöpft zu sein, denn er drehte sich bloß auf die Seite und schlief weiter. Ich lächelte und biss mir auf die Unterlippe, nahm mir sein Top vom Wohnzimmerboden und streifte es mir über, ehe ich Richie zurück ließ und die Tür hinter mir schloss. Dastan hob hoffnungsvoll den Kopf, als ich die Küche betrat und ich griff schmunzelnd nach seinem Napf, um ihn nachzufüllen.
Zufrieden machte der Welpe sich über sein Trockenfutter her, vollkommen ausgehungert und ich schenkte mir ein Glas Wasser aus. Mein Sichtfeld war etwas benebelt von dem starken Whiskey, dabei war es nur ein halbes Glas gewesen... Doch er schien sein Geld definitiv wert zu sein, denn er haute wirklich rein - und würde so manch Jugendlichen eine richtig fette Party bescheren. Ich ahnte ja nicht, was in Zukunft mit dem Whiskey passieren würde... Und wie sehr ich diesen Whiskey, der mir gerade eben so viel Glück gebracht hatte, noch verfluchen würde.
Ich hatte gerade an dem Wasser genippt, als ich das Klingeln eines Handys hörte. Es war dasselbe Klingeln wie das, das Richie und mich heute morgen im Badezimmer unterbrochen hatte. Hatte er sein Handy doch wieder aus der Schublade genommen und eingeschaltet? Ich hatte es nicht mitbekommen und sah das aufleuchtende Display an, das auf der Kommode im Flur lag. Dastan war mit gespitzten Ohren meinem Blick gefolgt und ein unschöner Gedanke huschte durch meinen Kopf.
Ich durfte das nicht tun - und wenn Richie es mitbekam, würde ich noch am heutigen Abend auf der Straße sitzen. Doch ich wollte wissen, was ihm Schmerz bereitete. Schmerz, den ich häufig als dunklen Schatten in seinen Augen ausmachen konnte. Ich wollte ihm diesen Schmerz nehmen - naiv genug zu glauben, ich könnte dazu auch nur annähernd fähig war.
,,Ich darf das nicht tun... Er vertraut mir, das darf ich nicht zerstören... Naja, er vertraut mir zumindest halb...", nuschelte ich, leerte mein Glas, doch mein Blick flog erneut zu Richies Handy als ein Nachrichtenton erklang. Er würde nie herausfinden, wenn ich einen kurzen und flüchtigen Blick auf den Bildschirm warf - und vielleicht eine SMS von Jon oder so las, die mir verriet, weshalb genau die beiden nach der letzten Tour in Wut auseinander gegangen waren.
Ich schob mich in den Flur und tat das Dümmste überhaupt - ich steckte meine Nase in Angelegenheiten die mich nichts angingen. Und verpasste mir damit nur einen deftigen Schlag in die Magengrube - und einen abrupten Sturz zurück auf den Boden der Tatsachen.
Rich,
Lange nichts mehr von dir gehört...
Dabei bist du doch letzte Woche so gierig gewesen.
Meld dich mal bei mir?
Ich vermisse dich... Sehr.
Wir beide sollten mal wieder-
Mehr Nachrichtentext zeigte mir sein Handy nicht an - doch die Nachrichtenvorschau reichte, um mir einen so gewaltigen Schlag in die Magengrube zu versetzen, dass ich auf keuchte und beinahe noch mitten im Flur unter der Wucht, unter welcher sich alles in mir verkrampfte, in die Knie gesunken wäre. Ich meine... Ich hatte es ja gewusst. Ich meine, er war Richie fucking Sambora. Also was hatte ich mir hier die ganze Zeit eingeredet? Dass ich seine einzige Sex-Geschichte war? Konnte ich mir wirklich sicher sein, dass dieses Regalfach auch nur mir vergönnt gewesen war?
Vielleicht stellte ich mich im Bett ja auch nur besonders gut an... Ich verschwand im Badezimmer - und schloss die Tür hinter mir, bevor ich zuließ, dass ich in Tränen ausbrach - die meiner Naivität und meinem Schön-Glauben zuzuschreiben waren. Ich hatte mich nicht mit diesen Zweifeln auseinander gesetzt. Den Gedanken, dass Richie immer noch ein Rockstar war - und Rockstars Frauen Helden waren.
Also tat ich es wohl jetzt - und damit tat ich es eindeutig zu spät.
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