Kapitel 3
**•̩̩͙♡•̩̩͙*˚ 69˚*•̩̩͙♡•̩̩͙*˚*
Bereits wenige Minuten später betrat ich entschlossen den Club, nachdem ich ohne ein Wort an dem Türsteher vorbeigegangen war.
Die Treppe nach unten gehend wurde ich von einem Typen angerempelt, der es anscheinend sehr eilig hatte. Ich wollte ihn eigentlich meine Meinung geigen, aber ein Blick reichte aus, um mir völlig die Sprache zu verschlagen. Er war groß, unglaublich gut gebaut und seine schwarzen Haare standen ein wenig hoch und doch sahen sie unfassbar weich aus. Seine dunklen Augen zogen mich direkt in den Bann.
Bis ich realisierte, dass so jemand wie er sich niemals für jemanden wie mich interessieren würde. Schnell wandte ich mich von ihm ab, nachdem ich noch ein schnelles „Sorry" murmelte. Ich ging weiter und schlängelte mich durch die tanzende Menschenmasse, bis ich an der Bar ankam, an der Jake letztes Mal gearbeitet hatte.
Ich erblickte ihn auch nach kurzer Zeit, aber plötzlich kam ich mir wieder viel zu nüchtern für mein bevorstehendes Gespräch vor. Schüchtern setzte ich mich auf einen der Barhocker und beobachtete ihn geduldig bei der Arbeit. Er mixte talentiert einige Cocktails und flirtete mit den Mädels, für die die Getränke anscheinend waren. Er lachte und seine strahlend weißen Zähne zeigten sich so wie ein Grübchen, das er aber nur auf einer Wange hatte.
Ich bemerkte, wie ich starrte, weshalb ich mir schnell eine der Getränkekarten nahm und mich versuchte abzulenken. Das gelang mir auch relativ gut, als ich mir jedes Getränk und jede einzelne Zutat durchlas.
"Was darf es bei dir sein?", fragte mich Jake, weshalb ich erschrocken meinen Kopf hob.
"Tequila", antwortete ich und bekam kurze Zeit später mein Getränk, welches ich direkt hinunterkippte und mich dann angeekelt schüttelte.
"Warst du nicht letzte Woche schon hier?", fragte er belustigt, als er mich nochmals genauer ansah.
"Warum hast du nicht gesagt, dass du arrangierte Dates hast?", funkelte ich ihn böse an und sah, wie ihm alle Gesichtszüge entglitten.
"Ich ... was?", fragte er völlig verwirrt, weshalb ich tief durchatmete und es ihm dann noch genauer erklärte.
"Dass du Geld fürs Bumsen bekommst!"
Mein Alkoholpegel erlaubte es mir, so direkt zu sein, doch als er in schallendes Gelächter verfiel, wünschte ich mir, nicht ganz so unverblümt gewesen zu sein.
"Ach du Scheiße, du dachtest, ich hätte dir meine Nummer gegeben?", fragte er dann eine Spur ernster, aber noch immer belustigt. Es verletzte mich, wie er es sagte, weil es sich anhörte, als wäre ich seiner nicht würdig.
Was ich auch anscheinend nicht war ...
"Ich sagte doch, wenn du Trost suchst, ruf da an", wiederholte er sich, weshalb ich ihn böse anfunkelte.
"Arschloch."
"Mäuschen, ruf Jake einfach an, wähle die 8 und lass dich von ihm ein wenig aufheitern", zwinkerte er mir zu.
Ich sah ihn fassungslos an und wusste überhaupt nicht, was mich wütender machte. Die Tatsache, dass er dachte, ich würde niemanden abbekommen, außer ich würde dem mein Geld in den Arsch schieben oder dass er diese männliche Prostituierte auch noch kannte und für ihn warb.
Ich griff selbst nach der Tequila-Flasche und füllte mein Glas. Ich trank es eilig, ehe ich das Glas wütend auf die Theke knallte und meinem Gegenüber böse ansah.
"Wie schön, dass du ihn anscheinend kennst. Dann rufe ihn doch selbst an und wähle die verfickte 8 und lass dich von ihm aufheitern!", schrie ich, ehe ich aufsprang und den Club eilig und in Schlangenlinien wieder verließ.
Ich war so unfassbar sauer auf jedes menschliche Individuum, was man wahrscheinlich an meinem übertriebenen Gestampfe auf dem Gehweg bemerkte. Meine Wut verging auch nicht, als ich wieder an meiner Wohnung ankam und die Treppen nach oben lief.
Ich öffnete die Tür und sah in die gespannten Augen von Claire und Mia, die aber direkt sahen, wie es mir ging und mir ein volles Weinglas reichten.
"Erzähl schon", forderte Claire mich auf, doch in dem Moment klingelte plötzlich mein Handy. Ich ging heran, ohne groß darüber nachzudenken und bereute es sofort.
"Hey Süße, ich habe gesehen, dass du angerufen hast, aber dich für keine Nummer entschieden hast."
Ich riss meine Augen auf, als ich die Stimme von Jake erkannte, die zugegebenermaßen auch noch extrem heiß klang. Überfordert sah ich zu den Mädels, ehe ich meinen Mund zu einem »Fuck« formte und das Handy auf laut stellte.
"Ja! Ja, sorry, aber die Auswahl hatte mich kurz erschlagen, weshalb ich wieder aufgelegt hatte", sagte ich und schlug mir sanft gegen die Stirn.
Kann mir eine beliebige Person bitte eine Kugel verpassen?
"Okay, und konntest du dich bereits für etwas entscheiden?", fragte er mit seiner rauen Stimme. Ich hatte bei dem Klang das Gefühl, seinen Atem auf meiner Haut zu spüren und es stellten sich all meine Härchen im Nacken auf. Doch ich erinnerte mich wieder, dass er dafür Geld bekam und wie doof ich mir vorkam, weil der Barkeeper mir die Nummer von diesem Callboy gab.
"Du willst unbedingt eine Zahl? 69!", sagte ich sauer und erhielt von meinen Freundinnen geschockte Blicke, weshalb ich nur mit meinen Schultern zuckte.
"Das ist auch eine interessante Zahl", lachte er leise. „Und es wäre mir eine Freude, dich mit meinem Mund zu verwöhnen."
Ich musste leider zugeben, dass mich einzig seine Stimme auf Hochtouren brachte, weshalb ich meine Augen schloss und versuchte, es mir nicht bildlich vorzustellen.
"Aber lass uns das ganz in Ruhe besprechen. Ich werde morgen 18 Uhr im Paradise auf dich warten", sagte er, ehe er einfach auflegte.
Ich wusste mit meinen Gedanken nirgendwohin, aber zum Glück riss mich Mia direkt los.
"Scheiße Joona! Du hast morgen ein Date!", rief sie und öffnete direkt die nächste Weinflasche.
"Ich gehe da nicht hin!", sagte ich sofort bestürzt und erhielt von den beiden verwirrte Blicke.
"Wie, du gehst da nicht hin? Hast du seine Stimme gehört? Ich bin nur davon feucht geworden", sagte sie, weshalb ich mir schnell die Hände auf die Ohren schlug.
"Ich will das nicht hören!", rief ich und bemerkte, wie mir mein gesamtes Blut bei der Vorstellung in den Kopf schoss.
"Wenn du nicht hingehst, gehe ich! Heilige Scheiße, ich komme gar nicht mehr runter von meiner Hitze", sagte Mia und wedelte sich mit der Hand Luft zu.
Ich stand von der Couch auf und ging in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen. Ich wusste nicht, ob es der Wein und der Tequila war, der mir so zu Kopf schoss oder ob es an Jakes Stimme lag, aber ich fühlte mich definitiv benebelt.
Plötzlich hörte ich nur noch, wie beide völlig bekloppt kreischten und ebenfalls von der Couch aufsprangen. Ich drehte mich in deren Richtung und sah, dass sie mein Handy in der Hand hielten, weshalb ich meine Augen verdrehte.
Wollte ich es jetzt wirklich wissen?
Die Neugier gewann schließlich und ich ging zu ihnen, um mein Handy zu nehmen und das Foto anzustarren, welches der Grund dafür war, wieso die beiden so gekreischt hatten.
»So erkennst du mich.«
Ich sah mir das Bild genau an und lachte daraufhin hysterisch los, weshalb Mia und Claire mich besorgt ansahen.
"Okay, vielleicht doch keine so gute Idee", sagte Claire und nahm mir das Handy weg.
"Den habe ich vorhin in dem Club gesehen und glaubt mir, wenn ich euch sage, dass dieses Bild ihm keineswegs gerecht wird."
Mir stieg wieder diese Hitze in den Kopf und ich entriss Claire mein Handy, um mir diese Sünde von einem Mann nochmals anzusehen.
Seine schwarzen Haare sahen auch auf dem Foto so unglaublich weich aus, dass man das Gefühl verspürte, mit der Hand dadurch fahren zu wollen. Sein makelloses Gesicht, welches unfassbar niedlich war, mit seinen dunklen Augen und seinen weichen Gesichtszügen und einen riesigen Kontrast zu seinem Körper bildete. Dieser war alles andere als niedlich und ich spürte dieses Kribbeln in meinen Fingerspitzen, welchen den Drang in mir auslöste, meine Finger über seine Bauchmuskeln gleiten zu lassen.
"Scheiße", murmelte ich und warf das Handy weg. "So weit am Boden bin ich auch noch nicht."
Aber wiederum fragte ich mich, wann man schon jemals die Chance bekam, wenn man so wie ich nur Durchschnitt war, mit einem Mann wie Jake zu verkehren.
"Süße, nimm mir das nicht übel, aber eine bessere Chance auf Unverbindlichkeit gibt es gar nicht", sagte Claire, als wir uns wieder setzten und gemeinsam die Möglichkeiten abwägten.
"Richtig! Sieh mal, du triffst ihn und er wird dir jeden Wunsch erfüllen", sagte Mia ebenso aufgeregt.
"Ja, aber auch nur, weil ich dafür eine ganze Stange Geld hinlegen muss!", entgegnete ich von dieser Vorstellung abgeneigt.
"Dafür weißt du aber im Voraus, dass es sich lohnen wird. Sieh mal, wenn du ein normales Date hast, weißt du nicht, wie es enden wird und ob du enttäuscht wirst. Bei so einem Date weißt du, dass du auf deine Kosten kommen wirst."
"Im wahrsten Sinne des Wortes", murmelte ich noch immer nicht sonderlich überzeugt.
"Vergiss doch mal das Geld! Du kannst mir nicht sagen, dass du nach der Trennung von Fabio, die schon 2 Monate her ist, nicht den Drang nach Sex hast. Und glaub mir, wenn du mit dem Sex hast, kann es nur bombastisch sein", sagte Mia, während sie mir wieder das Bild von Jake zeigte und ihr Mund sich zu einem dreckigen Grinsen verzog.
"Ja genau und Joona, du hast es verdient, dich so richtig verwöhnen zu lassen und wenn es eben gegen Bezahlung ist. Darüber darfst du halt nicht nachdenken."
"Ich zahle dir das auch! Aber bitte lass dich mal so richtig schön von diesem ..." Sie fand anscheinend keine Worte, weshalb nur Schmatzgeräusche aus ihrem Mund entwichen.
"Ich gebe dir was dazu", sagte Claire und gab Mia daraufhin mit der flachen Hand einen Highfive.
Ich grübelte noch einige Zeit, ehe ich zu dem Entschluss kam, dass die beiden recht hatten. Wieso sollte ich mir nicht mal so etwas gönnen?
Zugegeben, die Vorstellung, gegen Geld mit einer Person zu schlafen, gefiel mir überhaupt nicht, aber ich musste darüber ja nicht nachdenken, sondern mich nur verwöhnen lassen.
"Gut, ich gehe morgen hin", sagte ich und stieß mit den Mädels daraufhin noch einmal mit dem Wein an.
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