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Intro

🌹Evelyn Shao's Pov 🌹

Ich sah auf die Anzeigetafel im Bahnhof von Crown Hills. Linie 35 trifft in Kürze ein. Nun, die selbige Nachricht leuchtete bereits seit einer halben Stunde auf. Somit befürchtete ich, dass ich meinen Anschlussbus in Leicester verpassen würde und wieder auf Hilfe eines Taxiunternehmens angewiesen war. Vermutlich hatte sich drüben in Mowbrey jemand vor die Züge geworfen, welches solch ein untypisches zu Spätkommen entschuldigen könnte. Ich möchte nicht behaupten, dass die Bahnen besonders auf Pünktlichkeit erpicht waren, jedoch überschritten die Verspätungen nie die viertel Stunde. Seufzend sah ich zu meiner Mutter, die sich in einen Nerzmantel eingewickelt hatte und mich unentwegt Sekunde für Sekunde musterte, als ob ich den Traditionen Mowbrey folgen würde. Mir wurde eine unbeschreibliche Art der Problembewältigung nachgesagt aber vor einen Zug würde ich mich niemals werfen. Schon gar nicht für die Liebe, wie es in Mowbrey so oft der Fall war – jedenfalls laut Presse.

Meine Mutter – Elisa Eilhart – stürzte die Lippen, bevor sie rhetorischer weise auszufragen versuchte, ob ich mich in Vorfreudenstimmung befand.

„Mutter, mich in eine elitäre Einrichtung wie Nothern Woers zu schicken ist wie eine Zwangsheirat!", beschwerte ich mich nun zum hundertsten Mal über die Versetzung und verdrehte genervt die Augen. „Umzug hin oder her. Leicester ist nur ein Katzensprung von Crown Hills entfernt!"

„Die Sache ist besprochen Eve. Dein Vater hat einen Job in Leicester, er wird nicht mehr die Zeit aufbringen können, dich nach Crown Hills zu fahren.", Elisa Eilhart schnalzte mit der Zunge ehe sie mich grob am Arm packte.

„Aua, spinnst du?", moserte ich und versuchte mich von ihrem festen Griff zu befreien. Vergebens.

"Hör auf mit dem Herumjammern. Du hörst dich an wie eine pubertäre Göre. Sieh es doch mal als eine Chance an."

„Ja, etwa jene, dass ich mich aus dem Fenster schmeißen werde ehe ich auch nur einen Tag dort verschwenden müsste."

Elisa kniff die Augen zusammen. „Junge Frau! Höre ich auch nur eine Beschwerde, sorge ich eigenhändig dafür, dass du den Weg zum Fenster findest!"

Liebevoll. Eine Beschwerde aufgrund von Belästigung sollte ich mich tatsächlich aus lauter Verzweiflung zu weit aus dem Fenster lehnen und den Schülern das Mittagsessen entlocken, welches sie zuvor noch mit großem Genuss zu sich genommen hatten.

Ich könnte jetzt krampfhaft versuchen, guten Wortes über meine Mutter zu geben doch am Ende würde ich nur Stuss erzählen. Dass ich mir seit meiner Kindheit nichts sehnlicher gewünscht habe, als irgendwann einmal eigenständig und finanziell abgesichert in einem großen Anwesen in West leben zu können, lässt sich auf die besondere Beziehung zwischen uns zurückführen. Ehe ich es mir anders überlegen konnte, war der schmerzlichst vermisste Zug Linie 35 im Bahnhof quietschend eingetroffen. Ich sah noch einmal hinter mich während ich die eiserne Halterung ergriff und den Zug betrat. Als könnte alleinig der Anblick meiner Heimatstadt mich aufmuntern doch hinterließ es nur das dumpfe Gefühl von Verlust.

Die aufwändig restaurierte Eisenbahnwaggons, mit Holzvertäfelungen im viktorianischen Stil, schafften eine unvergleichliche Ambiente - luxuriös und nostalgisch zugleich. Sowohl die kulinarischen Genüsse an Bord des Zuges als auch das nette Personal ließen die Fahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis werden, jedenfalls wenn man bis zur Endstation wollte. Das einzige, was mir diesmal fehlte, war Scotch. Und zwar viel davon.

Eine junge Frau, Mitte zwanzig hatte sich wohl um ein Kabinett verirrt. Meine Mutter zwang sich keinesfalls um falsche Freundlichkeit, als sie die arme Dame aus dem Abteil werfen wollte. Die hingegen ließ sich von dem ihr indirekt angedrohten Tode nicht beeindrucken und blickte Elisa nur kalt entgegen. Ihr Gesicht war wie aus Marmor. Sowohl der Teint als auch der gemeißelte Ausdruck der Unnachgiebigkeit.

Die Fremde durchsuchte ihre winzige Handtasche mit den behandschuhten Händen und fand rasch den Gegenstand ihrer Razzia. Sie hielt ihn meiner Mutter hin, die sogleich ihre Lesebrille aufziehen musste um überhaupt die Überschrift erkennen zu können.

„Aha...?", fragte Elisa mit zusammengezogenen Brauen.

„Lesen können Sie oder?", bemerkte die junge Frau spießig. An sich war sie eine recht unscheinbare Persönlichkeit. Jedoch beim genaueren Betrachten, war sie von einer unheimlichen Schönheit, dass es mir fast gruselte. Die kleine Aphrodite, mit dem aufreizend, kirschroten Lippenstift musterte uns eingehend. Unsere Blicke trafen aufeinander. Ich war versucht dem unnachgiebigen Blick standzuhalten. Veilchenblaue Augen starrten mich regungslos an. Nach wenigen Sekunden bemerkte ich, wir mir die Röte in die Wangen schoss und sowohl meinen Nacken als auch meine Stirn bedeckte. Mit einem schmierigen Lächeln machte sie darauf aufmerksam, dass sie das kleine Duell gewonnen hatte. Sie schlug die Beine übereinander und seufzte ausgiebig.

„Man hat Ihnen wohl nicht rechtzeitig Bescheid gesagt, was die Umbuchung angeht", behauptet die Fremde. Sie legte, ähnlich wie eine Schleiereule, den Kopf zur Seite und grinste dabei durchtrieben. Der diabolische Ausdruck entfachte bei mir eine Vollkörper-Gänsehaut.

Die Fremde wedelte abwegig mit der Hand. „Meinetwegen können Sie es sich hier ebenfalls gemütlich machen. Wie ich gehört habe, sind die anderen Waggons in den nächsten Zugabschnitten unbeheizt. Wäre von daher vom Vorteil sich in den umliegenden zwei Abteilen aufzuhalten."

„Auf gar kei -", doch sofort unterbrach mich meine Mutter forsch.

Elisa nickte unentwegt. „Das wäre sehr freundlich!"

„Soll ich Ihnen bei Ihrem Gepäck helfen?", sie war bereits aufgestanden was ein ‚nein' unmöglich machte. Ihr Seidenrock umschmeichelte ihre Kurven unerträglich und führte mir ihre ekelhafte Perfektion erneut vor Augen.

„Aber gern, Sie können meiner Tochter helfen. Sie hatten den üblichen Krempel einer heranwachsenden Frau mitgeschleppt" Elisa lachte, als hinge dem einem charmanten Witz an. Lächerlich. Ich schüttelte nur den Kopf und versuchte einen der Handkoffer auf die Ablage über den Sitz zu bekommen, doch verweigerte sich meine zierliche Statur von großzügig gemessenen 1,65m. Die Fremde war sogleich da und schubste den Koffer an die richtige Stelle, sodass er mir nicht direkt auf den Schoss fiel, wenn der Zug eine Kurve schnitt. Wenn der Koffer stattdessen sie treffen würde hätte ich natürlich nichts dagegen gehabt. Nachdem alle Koffer verstaut waren, setzte sich die junge Frau vor mir ans Fenster und schlug desinteressiert die Zeitung auf. Ich hingegen beschäftigte mich damit, meine Kopfhörer zu suchen, um sie nicht allein wegen ihrer Stimme erschlagen zu müssen. Eingebildete Tante!Als ich die Kopfhörer gefunden hatte, ließ ich „Delilah" von Tom Johnes laufen.

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