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7. Inferis

"Come away, O human child! To the waters and the wild Witha faery, hand in hand, For the world's more full of weeping than you can understand."

Lange dauerte es nicht, bis sich die Nebelfaden in Elisabeths Verstands wieder in Luft auflösten. Benommen wälzte sich ihr Haupt von Seite zu Seite, das erste richtige Indiz für ein hoffentlich baldiges Erwachen. Zarte Augenlider verfielen schon bald in ein verräterisches Zucken, ehe sich das Bewusstsein der jungen Frau endlich wieder im Reich der Lebenden vorfand.

Der Sturz...Ich bin gefallen...wie zum Henker bin ich überhaupt noch am Leben?, schoss ihr folgende Frage, die durchaus einer dringenden Klärung bedurfte, sofort durch den Kopf. Ruckartig setzte sich Elisabeth leicht in die Höhe auf und tastete sogleich mit einer Dreck besudelten Hand den Hinterkopf ab, um sich rasch Vergewisserung zu verschaffen, nicht doch an schlimmeren Wunden zu leiden. Zu ihrer heillosen Erleichterung ließen sich am Ende keine Spuren von Blut ausmachen.

Im Anschluss darauf überprüfte die Brünette rasch die übrigen Körperteile auf etwaige Verletzungen, doch auch während der zweiten Untersuchung ertastete ihre flinken Finger weder Frakturen, Sehnenrisse oder rötlich schimmernde Rinnsale. Ja, nicht einmal ein einziger blauer Fleck prangte, wie sie nach einer eingehenden Musterung befand, auf ihrer blassen Haut.

Was auch immer meinen Sturz verlangsamt hat, rettete mir am Ende das Leben. Das Resultat meines Falles hätte definitiv schlimmer ausfallen können....

Sobald Elisabeth glaubte, dass sich Psyche und Physis in einem halbwegs passablen Zustand befanden, erhob sie sich mit einem lauten Ächzen auf beide Beine. Nachdem die junge Frau den letzten Rest Müdigkeit von ihren Knochen geschüttelt hatte, eilte sie in Richtung ihrer beiden Freudinnen, die sich kaum mehr als ein paar Meter von ihr entfernt aufhielten.

»Alles in Ordnung? Geht es euch gut?«, verlangte Elisabeths auf der Stelle in Erfahrung zu bringen. Schiere Besorgnis stand ihr mittlerweile ins Gesicht geschrieben, während der Blick ständig zwischen Antonia und Rosalie hin und her huschte.

»Ich kann zwar nur für mich sprechen, aber ich glaube mir geht's gut. Habe schon gedacht, ins Gras zu beißen .... doch irgendwas hat das allerdings verhindert«, stellte Antonias nüchtern fest, die sich nun gleichfalls in die Senkrechte wieder aufgerichtet hatte.

Rosalie, die sich als Dritte im Bunde erhob, wischte sich schließlich ihre schmutzigen Hände an der nicht minder dreckigen Jacke ab.

»Falls es jemanden interessiert, ich lebe auch noch«, grinste die blonde Frau frech, doch das schiefe Lächeln auf ihren Lippen spiegelte sich letzten Endes nicht in ihren Augen wider.

Erneut reckte sich in Elisabeth die hässliche Fratze des Zorns, den sie während dieser verfluchten Irrfahrt willentlich willkommen geheißen hatte. Wut, so brodelnd heiß wie sengendes Magma, legte sich wie ein rotes Tuch auf ihre Iriden nieder und ließ dabei alle rationalen Gedanken auf der Stelle verschwinden.

Wie kann Rosalie angesichts ihres Verhaltens überhaupt zum Scherzen aufgelegt sein? Kennt denn ihre moralische Rücksichtslosigkeit denn gar keine Grenzen?

Doch bevor sich die wütende Brünette überhaupt in der Lage sah, ihre Stimme gegen die Angeklagte zu erheben, kam ihr bereits eine sichtbar stocksaure Antonia in die Quere.

»Bist du etwa von allen guten Geistern verlassen? Wie bescheuert muss man sein um eine unbekannte Falltür einfach aufs Geratewohl zu öffnen? Wir hätten bei diesem Fall draufgehen können! Sind wir dir denn so egal? Bist du einfach nur natürlich blond oder wirklich so blöd?«, tobte die sonst so friedlich gestimmte Frau, sich fortwährend in eine unsagbare Raserei treibend.

Mit Argusaugen beobachte Elisabeth, wie sich die Blondhaarige unwillkürlich in einen Schatten ihres früheren Selbst verwandelte. Jedes Wort bohrte sich scheinbar wie ein abgeschossener Pfeil tief in Rosalies Herz. Rote Flecken bedeckten schon bald ihrer Wangen, während eine Aura von Scham ihr komplettes Wesen in eine dunkle Wolke des Grams einhüllte.

»Es tut mir so leid, ich habe mir nichts Böses gedacht«, flüsterte sie verschämt, ehrliches Bedauern züngelte sogleich wie brennende Flamme in den tränenumwobenen Aug auf. Nun einem Häufchen Elend sehr ähnlich sehend, rang Rosalie nicht nur sichtbar um ihre Fassung, sondern auch um eine zufriedenstellende Erklärung. Doch kein weiterer Ton wollte ihre bebenden Lippen verlassen.

Elisabeth, die drauf und dran gewesen war, ihr ins Gesicht zu sagen, dass genau in dieser Einstellung der Hase im Pfeffer lag, hielt urplötzlich in ihrer nächsten Bewegung inne. Sowohl Antonia also auch sie selbst kannten ihre Freundin gut genug um zu wissen, wenn besagte Pappenheimerin lediglich eine Entschuldigung vorheuchelte oder diese tatsächlich ernst meinte. Und in diesem Fall traf, wie oh Wunder, scheinbar letztere Option zu.

Seufzend richtete sich die Rothaarige zu ihrer vollen Größe auf, wohl in Gedanken zu dem gleichen Schluss gekommen.

»Tut mir Leid, dass ich dich als dämlich und blond abgestempelt habe. Mag sein, dass der Ärger aus mir gesprochen hat, trotzdem war's nicht korrekt von mir. Versprich uns aber für die Zukunft, dass du künftig einfach bei deinen Taten mehr Vorsicht walten lässt«, bat Antonia flehend um Vergebung, während sie zur gleichen Zeit, als unverkennbare Geste der Versöhnung, ihre Hand in Richtung der Blondine ausstreckte.

»Entschuldigung angenommen?«

»Entschuldigung angenommen«, akzeptierte Rosalie, wie aus der Pistole geschossen, den dargeboten Olivzweig und legte ein schwaches, aber redliches Lächeln auf. »Ehrenwort, ich gelobe wirklich Besserung!«

Nach diesem kleinen, aber wohl dringend benötigtem Donnerwetter fokussierte Elisabeth schließlich ihre volle Aufmerksamkeit auf die neue Umgebung aus. Und der Anblick, der ihr jetzt entgegen schlug, ließ ihr nicht nur auf der Stelle den Atem stocken, sondern auch das Herz zum Halse springen. »Toto, wir befinden uns definitiv nicht mehr in Kansas!«

»Hä, worauf spielst du genau an?«, hauchten Rosalie und Antonia im selben Atemzug, ehe Elisabeth sich dazu herab ließ, kopfschüttelnd mit einem Finger nach oben zu zeigen. »Seht selbst.«

Im völligen Gegensatz zum letzten Ausblick prangte kein dicht gewobenes Wolkenteppich mehr am weitläufigen Gestirn. Stattdessen bestach der Äther durch eine klaren, sternenlosen Nacht. Lediglich ein paar feine Schliere, spielerisch windende Nebelschatten, trübten hier und da den funkelnden Gesamteindruck.

Eigentlich ließ sich auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches entdecken, doch dann es dauerte keine drei Sekunden, bis aller Augenmerk auf einen riesigen Blutvollmond fiel, der stets ein rötliches Licht ausstrahlte und sich auf eine höchst unheimliche Art und Weise über die hier schlummernde Landschaft beugte.

Daher stammt also diese Helligkeit, die ich während dieser Tunnelirrfahrt gesehen habe!

Während sich drei große Fragezeichen auf den Gesichtern der Freundinnen abbildeten, schenkten sich diese zur gleichen Zeit ein paar bedeutungsschwangere Blicke.

»Willst du mich verarschen? Seit wann kann der Mond seine Farbe bitte wie ein Chamäleon wechseln?«, stammelte Rosalie befremdet, während sie ihre Hände demonstrativ auf ihre Hüften abstellte. »Welches Spiel wird hier mit uns getrieben?«

Wie aus dem Nichts schoss ein Gedanke durch Elisabeths Kopf, der zweifellos auf ein weiteres Problem aufmerksam machte.

»Wo sind denn unsere Taschenlampen abgeblieben?«, wisperte die Dunkelhaarige in die bleierne Nachtruhe hinein, ohne dabei tatsächlich auf eine zufriedenstellende Antwort zu hoffen.

»Oh oh ... Wir haben die Dinger wohl während unseres kleinen Nahkampfes mit dem Nebel fallen gelassen«, erinnerte sich Antonia, die nun gequält drein blickte, ganz so, als litte sie unter fürchterlichen Schmerzen.

»Und unsere Taschen liegen am Eingang der Höhle...«, ergänzte Rosalie mit düsterer Grabesstimme. »Das heißt, wir haben auf einen Schlag alles verloren, heiliger Bimbam!«

Während die beiden Gleichgesinnten recht schnell in Zeter und Mordio verfielen, drehte Elisabeth ihnen hingegen den Rücken zu. Etwas Abstand gewinnend, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können, versuchte sie ihre neue Umgebung abermals genau unter die Lupe zu nehmen.

Abgesehen von diesem unheimlichen Blutvollmond erkenne ich keine weitere Auffälligkeit. Aber warum glaube ich bloße, dass hier etwas ganz Gewaltiges im Argen liegen muss?, dachte sich die junge Frau, während ihr das zentnerschwere Gebilde aus Zweifel, Unbehagen und Ingrimm langsam aber sicher auf den Magen schlug.

Generell betrachtet, schienen die Drei auf einer dusteren Lichtung gestrandet, deren verschlungenen Enden, kaum ein paar Meter von ihrem aktuellen Standort entfernt, direkt in einen weitläufigen Wald übergingen. Vor Beginn des undurchdringlichen Forsts hielt allerdings eine einsam und verlassene Holzhütte ewig Wache ab.

Abgeworfenes Laub und spärliche Grashalme verzierten primär den halbwegs trockenen Untergrund. In der Luft hing allerdings ein umfassender Nebel, der sich wie ein schwerer Umhang auf die angesiedelte Landschaft niedergelegte. Spukend krochen die feinen Dunstschwaden durch das Geäst der krüppeligen Bäume und verhakten sich hier und da sogar in dem Innenleben von unschuldigen Büsche.

Was auch immer meinen Spinnensinn anklingeln lässt.... keine Ahnung. Es ist einfach zum Verrückt werden!

Miesepetrig machte Elisabeth schließlich wieder Kehrum.

Rosalie und Antonia, die nun stillsteigend warteten, bedachten die Zurückgekehrte mit sorgenvollen Blicken. Für ein paar Augenblicke schwieg die Brünette eisern, doch dann rückte sie schließlich mit der Sprache heraus.

»Es scheint alles in Ordnung zu sein, blöderweise widerspricht mir nur mein Bauchgefühl!«

Bevor die tapferen Kameradinnen zu einer passenden Antwort ansetzen konnten, zerfetzte augenblicklich ein bedrohliches Geräusch das nächtliche Gewand der Ruhe in tausend kleine Streifen.

»Was war das?«, krächzte Rosalie, während ihr Körper auf Stelle vor Schreck paar Schritte rückwärts sprang.

Unwillkürlich rückte das Trio näher zusammen.

Dieser Klang... erinnert mich irgendwie an Wolfsgeheul, stellte Elisabeth Insgeheimen sogleich fest, die natürlich ihren Gedankengang so schnell wie möglich mit Rosalie und Antonia teilte.

»Aber dann müssen wir uns ja keine Sorgen machen, oder? Ihr beide habt ja gesagt, dass Wölfe die Gegenwart von Menschen meiden«, murmelte die Blondhaarige hoffnungsvoll, während sie ihre beiden Freundinnen mit erwartungsvollen Augen anstarrte.

»Richtig«, murmelte Elisabeth ausweichend, die nun im Stillen bangte, nicht mit ihrer zuvor geäußerten Meinung völlig ins Klo gegriffen zuhaben. Trotz besserem Wissen war ihr jetzt sehr mulmig zu Mute, jeder in ihrem Körper lebende Instinkt schien von Null auf Hundert anzulaufen.

»Dort drüben steht eine Holzhütte, vielleicht sollten wir da ja mal vorbeischauen?«, gab sich Antonia recht mutig, doch die Brünette kam nicht ohnehin zu bemerken, wie sie mit nervösen Fingern mit dem Reißverschluss ihrer beschmutzten Jacke spielte.

Doch ihr Vorschlag schien schnell von allen Seiten akzeptiert.

Sobald sich die Drei direkt vor dem Behelfsbau aufhielten, fand augenscheinlich eine weitere Inspektion statt. Primär bestand die Hütte aus geleimten Holzbrettern, während rundherum verschiedene Kräuter und Blumen gediehen. Ein schmales Fenster mit dunklem Rahmen offenbarte einen Blick auf das dahinter verborgene Innenleben. Durch das milchige Glas ließen sich die flackernden Umrisse von waberndem Licht gut erkennen, obgleich keinerlei Geräusche aus den zugigen Ritzen entwichen.

»Na dann, los geht's. Wird schon schief gehen!« wisperte Antonia in die ruhelose Stille hinein, ehe sie den verstaubten Messingknauf an der Tür weit hinab drückte.

Wie von Geisterhand geführt, sprang der Einlass auf der Stelle auf.

Mit zögerlichen Schritten und tief eingeholten Atemzügen betraten die Frauen sogleich die mysteriöse Laube. Augenblicklich schlug den Freundinnen eine zwielichtige Helligkeit mit der Wucht eines überfahrenden Güterzugs entgegen.

Scheinbar bot das aufgeschichtete Holz nicht unbedingt den besten Schutz gegen die hiesigen Wettererscheinungen, denn hier und da verriet das unruhig Kerzenflackern sofort die Anwesenheit von zugigen Böen. Unentwegt fegte der heulende Wind über das zusammen geschusterte Dach hinweg, so als plante er das vorherrschende Strebewerk gänzlich aus seinen Angeln zu heben. Ein alter Eichenholztisch stand inmitten des Raumes, umgeben von brennenden roten Wachskerzen, einem aufgeschlagenen Buch und einem kleinen Hocker.

Weiter nichts.

Zudem schien auch die Politur des Tisches ihre besten Tage bereits weit hinter sich gelassen zu haben, denn der aufgetragene Lack splitterte bereits an vielen Stellen stark ab. Merkwürdige Symbole zierten die sperrige Oberfläche, Zeichen, die mehr altägyptischen Hieroglyphen als Buchstaben der modernen Sprachen glichen.

Im Nu erregte allerdings das offen daliegende Buch, eingebunden in rotblauem Samt, ihr vollständiges Interesse. Verblasste Wachsspuren, gleich verkrusteten Regentropfen, zierten in Hülle und Fülle die frei liegenden Seiten.

Mit zitternder Stimme las Elisabeth die nieder geschriebener Wörter der ersten Seite vor, welche allesamt einem sehr geschwungen Schreibstil entstammten.

"Bedingungen zum Betreten und Verlassen von Inferis.

Sehr geehrte Bewohner und Bewohnerinnen von Inferis,

in diesem Lesewerk finden Sie alle Bedingungen zum Betreten und Verlassen unseres geliebten Reiches.

Allgemein gültige Bedingungen:

-Zutritt zur Menschenwelt (Falltür) ist jährlich nur vom 31.10. ab 21 Uhr bis 8 Uhr morgens des 01.11. offen. Anschließend verschwindet das Portal wieder für ein Jahr.

-Für Bewohner unter 100 Jahren sowie für Bewohner über 2,50 Meter Körpergröße oder/und ab einer Körperfülle von 2 Metern ist die Ausreise strengstens untersagt.

-Zu widerrechtliches Handeln wird bestraft und derjenige/diejenige muss sich bei einer Übertretung dem Nocturnischen Rat gegenüber verantworten

-Im Anhang A-Z müssen Sie nach dem Anfangsbuchstaben ihrer Art suchen und sich für die jeweiligen spezifischeren Reisebestimmungen erkundigen.

Gezeichnet, der Nocturnische Rat.

»Ähm, Mädels? Ich verstehe hier nur Bahnhof. Was zum Henker ist denn hier los?

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