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Hausverbot zum Nasebrechen nah

Gegen neunzehn Uhr bestellen wir uns das Essen aufs Zimmer. Ich habe mich für eine wirklich leckere Pasta mit Scampi und Pilzen entschieden, während Tua eine vegetarische Lasagne in sich hineinschaufelt. "Du hast dich ja richtig verausgabt", grinse ich, als ich bemerke, dass nach nicht mal fünf Minuten schon die Hälfte seines Gerichts in seinem Magen gelandet ist.
"Was denn?", fragt er. "War doch gut."
Da hat er Recht. "Gut ist eine ziemliche Untertreibung", nuschle ich. Er hält mir seine Gabel vors Gesicht. "Stückchen?", bietet er an.
"Nee, lass mal. Ich bin versorgt. Außerdem will ich mich gleich hübsch machen."
"Unnötig", kommentiert er.
"Ich habe Lust an der Hotelbar was zu trinken und ein bisschen zu tanzen. Vorhin haben sie an der Rezeption gesagt, dass die Musiker Blues und Jazz spielen. Ich will mich ladylike fühlen heute Abend, gönn mir doch den Spaß", fordere ich ihn auf und küsse ihn auf die Wange.
Tua streicht mir eine verirrte Locke hinters Ohr. "Mach aber nicht zu lange im Bad."

In der Hotelbar sind etliche Leute, sodass ich es fast bereue, jetzt hier zu stehen, andererseits fühle ich mich in dem kleinen Schwarzen aus Wildleder und den goldenen Ohrringen, die Carrie in einem Vintage-Laden für mich erstanden hat, wirklich gut. Goldener Highlighter betont meinen Ausschnitt. Den Trick hat Pari mir gezeigt, so fällt es gar nicht auf, dass dem Outfit eigentlich eine Kette fehlt. Der dunkelrote Lippenstift bildet einen schönen Kontrast zu meinen hellen, grünen Augen, die von lang getuschten, schwarzen Wimpern sowie einem feinen, ebenfalls schwarzen Eyeliner eingerahmt werden. Dazu strecken schwarze High Heels meine ohnehin schon langen Beine noch zusätzlich.
"Was möchtest du trinken?", fragt Tua mich. Seine eine Hand liegt auf meinem Po. Typisch - Immer gleich das Revier markieren müssen. Aber es stört mich nicht weiter.
"Ich nehme ein Ginger Beer." Fasziniert lasse ich meinen Blick durch den Raum streifen. Roter Teppichboden, in der Mitte ein leicht erhöhtes Tanz-Parkett mit einem Schachbrettmuster aus hellem und dunklerem Holz. Mika wüsste genau, ob es Linde oder Eiche oder was auch immer ist. Das ist der Job meines Kumpels und zukünftigen Mitbewohners. Ich frage mich kurz, ob man als Tischler nur Parkett-Einzelteile sägt oder auch verlegt. "Ich möchte tanzen", sage ich und sehe prüfend zu Tua auf.
"Mit mir?"
"Gott, nein. Da blamiere ich mich ja. Guck nicht so erschrocken, ich tanze ein bisschen nur für mich. Bestell du unsere Getränke", trage ich ihm auf, entziehe mich ihm und betrete die Tanzfläche in der Mitte des Raumes. Die sanften Klängen eines Saxophons vermischen sich angenehm mit Klaviernoten. Ich schließe die Augen, lasse mich von der Musik durchströmen und wiege meine Hüften im Takt. Es dauert leider nicht lange, und ich bekomme unliebsame Gesellschaft. Nach etwa drei Minuten, in denen mich ein Anzugträger mit Ehering-Abdruck am Finger permanent antanzt, hat Tua genug. Er ist aufgestanden, bewegt sich langsam auf uns zu wie ein schwarzer Panther auf der Jagd.
"Hey", packt er den Idioten, der mich belästigt, an der Schulter. Sein Griff ist fest und deshalb nicht so leicht abzuschütteln. Trotzdem windet sich der Heini mehr als unelegant heraus, zieht die Nase hoch und dreht sich mit vor der Brust verschränkten Armen zu Tua um, der unseren mehr als einseitigen Balztanz damit unterbrochen hat. "Lass mich dir eine Frage stellen", fordert mein Freund ihn mit ruhiger Stimme auf. Zu ruhiger Stimme. Er ist einen ganzen Kopf größer als der schmierige Typ vor ihm. Das nutzt er zu seinem Vorteil aus. Sein Blick ist eindringlich, doch der Kerl hat Koks intus, das merkt man. Oder ich merke es. Ich kenne zu viele Leute, die konsumieren. Der Mann in seinen Vierzigern starrt trotzig zu Tua rauf.
"Was glaubst du, wieso ich in dieser Ecke an der Bar sitze?", deutet Tua auf seinen vorherigen Sitzplatz.
"Weiß nicht", erwidert die Schmalzlocke. "Wahrscheinlich, weil du ein Langweiler bist", fügt er hinzu.
Die Sehnen an Tuas Hals und seinen Armen treten unverkennbar hervor, kaum dass die wandelnde Midlife-Crisis dieses Statement von sich gegeben hat. "Tua", mahne ich ihn leise und lege eine Hand auf seine Brust.
"Alles unter Kontrolle", versichert er mir in diesem ruhigen Tonfall, den er vorhin angeschlagen und der sich seitdem nicht verändert hat. Ich kenne diese Stimme und sie macht mir Angst. Er wendet sich wieder an den eigentlich verheirateten Mann. Noch immer ragt er bedrohlich über ihm auf. "Ich hatte ein Auge auf meine Freundin, die tanzen wollte", erläutert er. "Von dieser Ecke aus sieht man sie perfekt."
Der Typ schiebt das Kinn vor und fletscht die Zähne. "Dann hast du sicher perfekt gesehen, wie sie mich mit ihrer Schlampenimitation auf der Tanzfläche und ihren Schlafzimmer-Augen verführt hat."
Ich gebe einen empörten Laut von mir. "Hast du sie noch alle?!", frage ich ihn ungehalten.
"Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, Kumpel, aber das einzige, was ich perfekt sehen konnte in den letzten paar Minuten, war, dass du penetrant meine Freundin anbaggerst und deine Hände nicht mal bei dir behalten kannst, wenn sie mehrfach nein sagt und dich wegdrückt."
"Dann hast du anscheinend 'nen Knick in der Optik. Sie ist mir praktisch in die Arme gerannt."
"Wie bitte?!", empöre ich mich. "Du bist auf mich zugesteuert, nicht umgekehrt."
"Ey, Baby, komm schon", verdreht der Pimpf die Augen. "Du brauchst doch keinen Hund wie diesen Trottel, der dich schwanzwedelnd auf Schritt und Tritt verfolgt. Zwischen uns ist der Funke übergesprungen beim Tanzen, das weißt du genau."
Meine flache Hand klatscht gegen seine Wange.
"Iara." Tua umfasst mein Handgelenk, ehe ich ein zweites Mal ausholen kann.
"Der Funke ist übergesprungen?! Sag mal, geht's noch?!", fahre ich ihn an.
"Au! Du Hexe!", hält er sich das Gesicht.
Tua zieht an meinem Arm. "Komm jetzt."
"Ich bin noch nicht fertig!", drohe ich.
"Dumme Hure", murmelt der Spacko. Tua lässt mein Handgelenk los und stellt sich vor mich. "Wie hast du sie gerade genannt?"
Oh oh.
"Eine Hure ist sie, deine Freundin, nichts als eine Hure!"
Noch ehe der letzte Laut seiner Worte verhallt, schnellt Tuas Faust hoch und ich höre ein Knacken, dass echt abartig klingt. Der Idiot geht zu Boden, ich sehe Blut in seinem Gesicht und stoße unwillkürlich einen spitzen Schrei aus.
"Wir gehen", nimmt Tua entschlossen meine Hand. Wie hypnotisiert glotze ich den ausgeknockten Typen auf dem Boden an. "Iara, wir müssen weg von hier." Tuas Stimme erreicht mich wie durch Watte. Er zieht mich hinter sich her, raus aus der Hotelbar, hinüber zu den Fahrstühlen. Während wir auf den Lift warten, wippt sein Fuß auf und ab, spielt einen Rhythmus auf dem dicken Teppich. Zum Glück ist die Bar überfüllt. "Hast du ihm die Nase gebrochen?", frage ich tonlos.
"Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit", antwortet er, ohne sich dabei umzusehen. Das wäre auffällig. Ein leises Pling ertönt und er schiebt mich grob vor sich in den Fahrstuhl.
"Du wirst Schwierigkeiten deswegen bekommen, wenn der Typ wieder aufwacht", stelle ich nüchtern fest.
"Er kennt meinen Namen nicht und er war zu drauf, um sich an mein Gesicht zu erinnern."
Ich rücke wütend von ihm ab. "Leute auf Koks sind nicht blind, Tua!"
"Denkst du, ich weiß das nicht?! Ich war monatelang auf Speed! Weißt du überhaupt, wovon du redest?"
"Ja, weiß ich! Ich bin nicht die heilige Jungfrau Maria. Nachdem ich gezogen habe, wäre ich fast ertrunken! Ich prügle mich für meine Ehre selbst, wenn es sein muss."
"Toll, Iara! Dem hast du's ja gezeigt mit deiner Schelle", keift er.
"Wenn du so weitermachst, fängst du dir auch gleich eine!"
Als die Fahrstuhltüren wieder aufgehen, mustert uns ein älteres Ehepaar. Tua greift wieder nach meiner Hand. Wir laufen den Gang entlang, dann mache ich mich von ihm los, halte die Schlüsselkarte gegen die elektronische Verriegelung und führe die Auseinandersetzung im Innern der Suite weiter.
"Man redet miteinander!", fahre ich laut fort.
"Backpfeifen sind deine Art zu reden, ja?" Tua fällt auf das breite Doppelbett. Er hat offensichtlich keine Lust zu streiten. "Setz dich hin", fordert er mich ernst auf.
"Vergiss es." Ich denke gar nicht daran, ihm jetzt zu gehorchen. Das sendet nur das absolut falsche Signal. Ich lasse mich doch nicht von ihm unterbuttern.
"Meinetwegen." Er sieht mir in die Augen. "Eins musst du wissen, Iara. Ich gucke mir bestimmt nicht seelenruhig aus der Ferne an, wie einer dich bedrängt. Du weißt genau, was du mir bedeutest, also kannst du doch nicht ernsthaft von mir erwarten, dass ich nur dabei zusehe, wie du dich mit solchen Wichsern anlegst."
"Ich kriege das geregelt", sage ich im Brustton der Überzeugung.
"Schön", befindet er und resigniert mit einer einzigen Handbewegung. Sein Tonfall bricht mir das Herz. "Wenn du alles so super allein regeln kannst, wozu brauchst du mich dann noch?", fragt er und ich finde meinen Denkfehler. Die Erkenntnis schlägt mir auf den Magen. Ich sinke auf die Bettkante und rutsche nah an ihn heran. "Damit ich nicht immer alles allein machen muss", murmle ich einsichtig. "Ich bin blöd, tut mir leid." Anschmiegsamer als noch vor ein paar Sekunden lege ich meinen Kopf auf seiner Brust ab.
"Bist du nicht, Kíßa", seufzt er. Tua zieht mich ein Stück hoch und ich sehe ihn aus großen Augen an. "Kíßa?", hake ich nach.
"Ist ein ukrainischer Kosename", lächelt er. Er hat etwas Verträumtes auf die Art. So lächelt er sonst nur, wenn Songs, an denen er arbeitet, endlich Gestalt annehmen.
"Verrätst du mir auch, was er bedeutet?" Neugierig hebe ich das Kinn.
"Kätzchen", grinst er. "Bisschen weniger generisch als Schatz."
"Es klingt auf jeden Fall schön", lächle ich.
"Was sagt man auf Portugiesisch?", fragt er und streicht mir durchs Haar.
"In der Entsprechung müsste ich dich gato nennen, das heißt Kater", erkläre ich.
Tua küsst mich auf den Scheitel und schweigt eine halbe Minute. "Kommen dir Kosenamen auch viel zu banal vor für das, was wir haben?"
Ich nicke. "Viel zu simpel."

Spät in der Nacht sitzen wir auf dem Balkon und schauen auf das Meer, dass sich vor uns erstreckt.
"Sing für mich", sagt Tua unvermittelt in die Stille hinein und ich lächle.
"Und was?", frage ich.
"Das, was du zu Mika gesagt hast. Dass wir wieder werden, was wir nie waren", zitiert er mich.
"Wie?"
"So vielleicht?" Er schlägt mir eine Melodie vor.
Ich imitiere sie und er sieht mir in die Augen.
"Bitte lass mich das aufnehmen, wenn wir wieder in Berlin sind", sagt er.
"Du kannst es aber nicht verwenden", warne ich ihn.
"Das ist mir egal. Es ist wie dieser Moment mit dir gerade: Nur für mich."

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