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Grüner Tee ist meine Droge

In den folgenden Monaten, fühlt es sich an, als würde ich mein Leben zerpflücken; mich selbst aufschneiden und sezieren. Ich halte Tua auf Abstand, ohne unsere Beziehung zu beenden, versuche mein Schicksal von seinem klar abzugrenzen. Nachdem ich mich eine Weile darauf gedrillt habe, seine Probleme nicht länger zu absorbieren, bloß um mit meinem Freund mitfühlen zu können, zeigt mein Verhalten, so paradox es mir auch vorkommen mag, tatsächlich Wirkung. Tua informiert mich am Montag nach einer seiner Sitzungen, dass er den Rahmen der Behandlung mithilfe seines Therapeuten neu abgesteckt hat. Statt einmal alle sieben Tage, pendelt er in Zukunft gleich dreimal die Woche zur Praxis. Ich bin noch bemüht, meinen Frieden damit zu machen, dass ich mich erst von meinem Freund fernhalten musste, damit die Motivation, seine Heilung voranzutreiben, endlich in ihm keimen konnte. Den Gedanken, dass ich ihn durch mein Drängen und Bitten im Grunde nur ausgebremst habe, kann ich nicht abschütteln.An diesem Nachmittag haben mich Luk und Aleks zum Tee eingeladen. Ich bin nicht ihr einziger Gast. Bastian hockt neben mir auf der Couch und hat einen Arm um meine Schultern gelegt. Er nimmt Aleks eine dampfende Tasse ab, und meine Lippen verziehen sich zu einem Schmunzeln.
"Wusste gar nicht, dass du sowas Stinknormales wie grünen Tee trinkst", kommentiere ich.
"Öfter mal was Neues. Is' eh alles langweilig gegen Drogen." Ich verdrehe genervt die Augen und rücke von meinem ehemaligen Mitbewohner ab. "Du Hurensohn", murmle ich und benutze die Armlehne als Rückenstütze. Luk pflichtet mir vom Sessel gegenüber unverhohlen bei.
"Iara hat recht. Deine Seitenhiebe sind lächerlich, Bastian. Komm mal langsam klar darauf, dass du inzwischen vor Monaten ein neues, besseres Leben ohne Drogen begonnen hast."
"Ja ja. Ich bin ihr ja dankbar, das weiß sie." Er deutet auf mich.
"Sie weiß vor allem, dass du sie nach wie vor bei jeder Gelegenheit anpöbelst", gebe ich empört von mir. Bastian zuckt die Schultern.
"Wenn dich das so stresst, dann hör ich halt auf damit."
"Ja, tut es", zische ich. "Danke", schiebe ich noch hinterher.
"Iara", spricht Luk mich an. "Wie geht's dir?"
"Nicht so toll", erwidere ich seufzend. Diesmal reagiert Aleks, sie hat sich auf Luks Schoß gesetzt und mustert mich aus ihren türkisfarbenen Augen.
"Das ist in letzter Zeit ganz schön häufig deine Antwort, nicht wahr? Stean hat es mir erzählt, ich hoffe, das ist okay für dich." Ich habe erst gestern mit meinem besten Freund telefoniert, weil ich mich aussprechen musste. Es stört mich nicht, dass er Aleks ebenfalls ins Bild gesetzt hat. Jahrelang habe ich dem Kokainklan und den Leuten drumherum alles anvertraut, was mich innerlich beschäftigt hat. Das war damals offengestanden weniger als heute. Meine Probleme sind irgendwie komplexer geworden. Und hinzu kommt, dass Tua mittlerweile zu meinem Ansprechpartner Nummer eins in allerlei Belangen geworden ist. Nicht, weil andere Leute mir schlechte Ratschläge erteilt hätten, sondern weil er verstanden hat, weshalb ich leide und mich darin unterstützt hat, selbstwirksam zu werden, anstatt mir eine Lösung zu präsentieren, die ich dann umsetzen sollte. Ich bin in dieser Hinsicht kreativ und lasse mir ungern von anderen etwas vorschreiben. Auch dann nicht, wenn sie mich nur beschützen wollen, so wie die drei Menschen, mit denen ich just in diesem Augenblick zusammensitze.
"Ich glaube, ich setze Tua unter Druck. Seit ich mich raushalte, scheint es ihm von Tag zu Tag besser zu gehen, aber mir ... Mir geht es nicht schlechter als vorher, aber ich fühle mich so leer. Es ist wie ein Schlag in die Magengrube für mich, dass unsere Beziehung nicht mehr so funktioniert wie früher." Aleks und Luk nicken simultan. Ich kann mir ein Schmunzeln darüber nicht verkneifen.
"Beziehungen verändern sich mit der Zeit. Wenn ihr auf lange Sicht füreinander bestimmt seid, wird euch das nicht auseinanderreißen", erwidert sie.
"Vielleicht belüge ich mich aber. Könnte doch sein, dass ich mir nur einrede, dass uns etwas verbindet, was stärker als seine Depression ist", äußere ich noch einmal die Befürchtung, die ich Stean gestern bereits am Telefon erläutert habe.
"Rede doch keinen Müll, Iara", mischt Bastian sich ein. "Harte Zeiten haben dich und Harvey auseinandergebracht. Da hast du dich belogen, erinner dich mal. Du weißt, wie es ist, wenn du dich belügst."
"Kann ich euch mal was fragen?"
"Klar", antwortet Aleks.
"Wusstet ihr alle, dass es mit Harvey nicht halten würde?" Luk blickt seine Frau an, die wegschaut, mir eine Antwort aber wohl nicht schuldig bleiben will. Sie nickt. Bastian zuckt die Schultern.
"Harvey ist ein netter Kerl, wir hatten keine Bedenken, als ihr euch damals ineinander verknallt habt. Aber die erste Beziehung hält nur bei den Wenigsten ein Leben lang und ihr wart beide noch grün hinter den Ohren. Es war abzusehen", antwortet er für alle.
"Ich fand mich sehr reif damals", murre ich.
"Warst du auch. Aber ihr wart praktisch noch Kinder, Iara. Auch schlaue Kinder machen dumme Sachen."
"Ich fühle mich noch immer wie ein Kind; als wäre einfach alles zu viel."
"Hört sich eher an, als würdest du dich erwachsen fühlen", wendet Luk lächelnd ein. Aleks räuspert sich. "Um ehrlich zu sein, war Timmi der einzige von uns, der immer geglaubt hat, dass du und Harvey zusammenbleiben würdet. Er war ziemlich überzeugt davon, dass es hält, wenn du dich an jemanden bindest, weil du ständig hinterfragen würdest, ob das noch das Richtige für dich ist. Bei deinen Freunden hast du die Beziehung immer geformt und nie locker gelassen. Timmi dachte, mit seinem kleinen Bruder würdest du genauso umspringen wie mit ihm in den Jahren davor und dich bemühen. Es hat ihn hart getroffen, als du gegen Ende eurer Beziehung so passiv geworden bist, dass du Harvey und dir gar keine echte Chance mehr eingeräumt hast. Du wolltest es beenden, hast den Mund aber nicht aufbekommen."
"Warte, willst du mir sagen, dass das zu meinem Bruch mit Timmi geführt hat? Dass ich nicht so gehandelt habe, wie er mich damals eingeschätzt hat?"
"Dein Verhalten hat Timmi damals übel verwirrt", wirft Bastian ein. "Wir haben alle regelmäßig vergessen, dass dir die Lebenserfahrung fehlt - aber Timm hat das noch öfter ausgeblendet als sonst einer von uns. Er hat mal zu mir gesagt, dass ihn deine warme Art, mit Menschen umzugehen, inspiriert. Er hat immer geglaubt, dass Drogen ihn weicher machen würden. Die Realität und seine ganze Story mit seinem Vater hätten ihn abgestumpft, aber Drogen würden das für ihn regeln. Plötzlich warst da du, eigentlich auch voll traumatisiert, aber trotzdem völlig unbefleckt, trotzdem noch unfassbar lieb zu Menschen und so ohne jeden Hass im Herzen."
"Er dachte, er kann vielleicht was von dir lernen", fasst Luk zusammen. "Aber Vergebung ist nicht Timmis Stärke. Du hast einen Fehler gemacht, und ihm ist schmerzlich klargeworden, dass du auch nur ein Mensch bist."
"Plus", fügt Aleks hinzu, "er hat es sich zum Vorwurf gemacht, dass er dich höchstpersönlich verdorben hätte."
"Aleks, wieso sagst du mir das erst jetzt?", frage ich sie.
"Weil du nur versucht hättest, eure Freundschaft zu reparieren, und deine Bemühungen in dieser Hinsicht wären vergeblich gewesen", antwortet sie mir. "Es liegt nicht in deiner Verantwortung, euer Verhältnis zu kitten. Timmi hat in dir eine andere Person gesehen. Als er das verstanden hat, hat er für sich entschieden, dass er den Weg nicht mehr gemeinsam mit dir gehen möchte. Ich glaube aber, dass sich das gerade ändert. Seit er Zoe mit der Unterstützung seiner Mutter und seines Stiefvaters in eine Entzugsklinik gebracht hat, ist er mehr oder weniger alleinerziehender Vater. Er reflektiert mehr über dich und über deine Rolle in unserer Clique von früher." Sprachlos starre ich sie an.
"Ich werde nicht auf ihn zugehen", beschließe ich dann. "Er hat sich gegen unsere Freundschaft entschieden und es hat lange genug gedauert, bis ich eingesehen habe, dass das wohl okay ist."
"Keiner erwartet das von dir, Iara", besänftigt Luks Stimme mich sofort.Wir werden nach ein paar ausgelassenen Stunden vom Klingeln meines Handys unterbrochen. Ich runzle die Stirn als ich den Namen im Display sehe.
"Hey Maecki", begrüße ich Maeckes vertraut. Im Hintergrund ist es seltsam laut. Jemand brüllt.
"Kannst du zum Studio kommen? Jetzt?" Und plötzlich erkenne ich, wer der Störenfried sein muss. Dass ich das nicht direkt rausgehört habe. "Tua hat einen Nervenzusammenbruch. Er hat nach dir gefragt."
"Oh mein Gott", flüstere ich geschockt. "Äh, okay. Ich - Warte mal. Bastian?", wende ich mich an meinen Kumpel. "Bist du mit dem Auto hier?"
"Ja, wieso?"
"Du musst mich zu Tuas Studio fahren. Maeckes meint, er hat einen Nervenzusammenbruch und ich möchte ihm helfen."
"Scheiße, ernsthaft?"
"Willst du hören, wie ernst?", fragt Maeckes und richtet das Mikro wohl so aus, dass ich in den Raum hinein horchen kann.
"Fick deine Texte, du schreibst behinderten Blödsinn und hältst dich für Kafka!"
"War das an Bartek gerichtet?", frage ich perplex.
"Was?", hakt Maeckes nach. "Sorry, er ist krass laut. Auf einmal war er völlig übersensibel, als hätte er papierdünne Haut und inzwischen hat er Sofakissen und Flaschen getrasht, weil er ultra wütend wegen irgendwas ist."
"Ich wette, Bartek hat einen Nerv getroffen", knurre ich. Nichts gegen Bartek, aber Tua und er sind so verschieden, dass es ständig zu Reibereien zwischen ihnen kommt.
"Kann schon sein", erwidert mein Gesprächspartner. "Kommst du jetzt bitte?"

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