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E-D-K

Im Edeka erwarten uns seltsam ausgeräuberte Gänge. Eine Mitarbeiterin, die ich auf etwa vierzig schätze, wischt die Regale aus; eine andere, die ungefähr in meinem Alter sein muss, räumt unzählige Waren ein. "Ist die Zombiaapokalypse ausgebrochen und wir haben's verpasst?" Meine Stimme hallt hier drin. Nichtmal mit einem billigen Radioprogramm spuckt man den Kunden hier lärmbelästigend in die Ohren. Unter anderen Umständen würde ich das feiern, aber dieser Supermarkt ist schon spooky. Ich schiele in ein leeres Fach mit der Aufschrift Konserven.
Tuas Augen rollen nach hinten, sodass nur noch das Weiß seiner Augäpfel zu sehen ist. "Brains", ächzt er. Kichernd ducke ich mich weg, als er die Arme nach mir ausstreckt. "Idiot", lache ich. Mein Freund verlässt den Untot-Modus; blinzelnd macht er ein paar Schritte in den Markt hinein. "Wir brauchen eh kaum was." Entschlossen steuert er die Gemüseabteilung an. Mit einem Korb vom Eingang in der Hand folge ich ihm. "Holst du schon die Nudeln?", ruft er mir zu. Missbilligend schnalze ich mit der Zunge und signalisiere ihm dadurch und mit einem leisen "Psst!", dass er gefälligst leise sein soll. Die Akustik des Raums erfordert kein Gebrüll zur Verständigung. Man könnte eine Stecknadel fallen lassen, und jeder würde es mitbekommen. Weil die Luft den Schall gefühlt in Lichtgeschwindigkeit überträgt, höre ich auch direkt Tuas ehrliches Lachen, kaum dass ich die Nudeln in den schwarzen Korb geworfen habe. Misstrauisch tapse ich um die Ecke. Mein Freund hockt neben der jüngeren Verkäuferin auf dem Boden, beide schütteln sich vor lachen. Abschätzig mustere ich Tua. "Hey, hattest du einen Schwächeanfall?" Zielgerichteten Schrittes marschiere ich auf die beiden zu. Mir gefällt gar nicht, wie hübsch dieses Mädchen auf den zweiten Blick ist. Erdbeerblonde Haare umspielen ihr süßes Mondgesicht mit den Sommersprossen, die sich auf ihren rosigen Wangen unter den von tiefschwarzen Wimpern umkränzten Augen tummeln. "Nee, ich bin wohlauf", drückt er sich hoch. Ich will mich gerade verträumt im Anblick seines Bizeps' verlieren, als ich bemerke, dass die Edeka-Mitarbeiterin das Gleiche versucht. Alles klar, die gute Dame hegt also Interesse an meinem Freund. Fürs Erste beschließe ich zu ignorieren, dass sie ihn offensichtlich attraktiv findet und stattdessen nett zu ihr zu sein. "Hat er dir was aus der Hand geschlagen?", zeige ich auf das Glas mit Gewürzgurken, dass vor ihr über den Boden kreiselt. Ungefragt helfe ich ihr auf.
"Nein." Sie klopft sich den Staub von der Weste und glotzt weiter Tua an, der zum Glück - während er sie noch immer freundlich anlächelt - seine Hand in die hintere Hosentasche meiner Jeans steckt. "Das Glas ist ihr runtergefallen, ich hab's gefangen", erklärt er stolz.
"Hattufeingemacht", kraule ich ihn wie einen Hund hinter den Ohren.
"Fick dich", grinst er mich an. "Danach musste ich sie auffangen, weil sie gleich hinterhergefallen ist."
Ach scheiße, und ich hatte mich schon in Sicherheit gewiegt.
Die Andere fährt sich durch ihre niedliche Bob-Frisur. Dabei errötet sie zart.
"Das muss die Gravitation sein, von der die in der Schule gesprochen haben", zwinge ich mich die Ruhe zu bewahren. Wie vergraule ich sie bloß am besten?
"Bischt schlau, gel?", verfällt Tua ins Schwäbische.
Immerhin kooperiert er. Dialekt ist nicht sonderlich sexy, es hilft nur leider nix. Die Kleine lacht überdurchschnittlich laut über seinen mittelmäßigen Witz. Ihre Fußspitzen zeigen zu ihm hin. Sie muss echt total auf ihn abfahren. Demonstrativ stelle ich mich auf Zehenspitzen und küsse Tua auf die Wange. Ich will mich seinem Griff entziehen, doch er umklammert meine Taille, wirbelt mich zu sich herum und legt seine Lippen auf meine. Das nenne ich perfekt aufeinander abgestimmte Teamarbeit. Ich schwebe halb in der Luft, er hat mich ein Stück hochgehoben. In meiner Hand knautsche ich den Stoff seines Pullovers über seiner Brust zusammen. Als er mich wieder absetzt, schmeiße ich unbeirrt eine Zitrone in den Einkaufskorb. Die Aktion hat gesessen, das Mädel sollte es spätestens jetzt geschnallt haben. Tua und ich sind Couple-Goals, sie muss ihren eigenen Traumprinzen finden.
"Also, ich habe Nudeln und eine Zitrone, was hast du?" Dezent bugsiere ich ihn weg von der Nebenbuhlerin.
Grinsend beugt er sich zu mir runter und senkt die Stimme. "Du bist eifersüchtig", amüsiert er sich.
"Sie läuft uns hinterher", schiele ich aus dem Augenwinkel zu der Verkäuferin rüber.
"Herrje", seufzt er mitleidig.
"Argh!", entfährt es mir jedoch im nächsten Moment. Unkontrolliert schlittere ich gegen eins der gegenüberliegenden Regale über den spiegelglatt gewischten Boden. Flump! macht der Pappkarton mit Keksen, der dabei rausfällt; passenderweise mitten in den Einkaufskorb. "Au", murre ich und betrachte eine Schürfwunde am Ellbogen, die ich mir bei der Rutschpartie zugezogen habe. War wohl doch keine gute Idee, die Ärmel meines Pullis vorhin hochzukrempeln. "Hast du dir arg wehgetan?", fragt Tua, der ein Lachen unterdrückt. Diese fiese, schadenfrohe Nuss. Gerade will ich ihm einen bösen Blick zuwerfen, da lenkt ein unsanfter Knall unsere Aufmerksamkeit auf die ältere Kollegin von Tuas Verehrerin. Die Frau hat ein Schild auf der Gefahrenstelle platziert. Vorsicht, frisch gewischt! — Ach, echt?!
Die Vierzigjährige schaut uns grimmig an, bevor sie in die entgegengesetzte Richtung stramm davonexerziert. "Fotze", sagen Tua und ich synchron. "Na, jedenfalls ...", sagt er und deutet auf die Kekse. "Wie ich dich kenne, sind die definitiv gekauft."
Mit mürrischer Visage hebe ich die Packung auf und strecke mich, um sie ins Fach zurückzustellen, doch dann stutze ich. "Das sind meine Lieblingskekse!" Sofort stopfe ich das Schwedische Buttergebäck entschieden zu den anderen Sachen in den Korb zurück.
Wir lachen, doch die Nähe der kleinen Verkäuferin, die uns nach wie vor beobachtet, besonders Tua, bereitet mir Bauchschmerzen. "Bitte lass uns schnell die restlichen Zutaten holen."
Tua sieht zu der Blondine, drängt mich gegen die Metallauslage, in der dem Käufer einsam ein Mixer unter lauter Gummistiefeln feilgeboten wird, und küsst mich provokant, wobei er sich unter mein Oberteil tastet. "Übertreib's nicht", bitte ich ihn zwischen zwei Küssen. "Die guckt immer noch", rechtfertigt er sich.
"Hör auf ihr einen Soft-Porno zu liefern, wenn du das nicht willst", rede ich ihm ins Gewissen.
"Wo du Recht hast ...", gibt er nach.

An der Kasse werden wir von der älteren Mitarbeiterin doch noch aufgeklärt, was es mit der Edeka-Endzeitstimmung auf sich hat. "Es tut uns Leid, dass Sie den Laden in einem desolaten Zustand erleben mussten. Mandy und ich haben vom Filialleiter den Auftrag, die Waren im Markt neu zu sortieren. Unsere beiden männlichen Kollegen, die mithelfen sollten, haben sich für heute krankgemeldet. Vermutlich genau deswegen." Frau Olme, wie ihr Namensschild verrät, scheint gerade ihre männlichen Arbeitskollegen nicht leiden zu können. Sie hat ein bisschen was von Alice Schwarzer.
"Das machen Sie vor Ladenschluss?", meine ich überrascht.
Mit gleichgültiger Miene packt Tua unsere Sachen in einen mitgebrachten Jutebeutel. "Warnen Sie die Leute vielleicht nächstes Mal, sobald sie den Laden betreten. Der Ellbogen meiner Freundin war schon mal weniger blutig."
"Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten", knirscht die Frau mit den Zähnen. "Schönen Tag", murmele ich.
"Du bist echt eifersüchtig", piesackt Tua mich draußen auf dem Parkplatz weiter.
"Ach, halt die Klappe." Ich schubse ihn und er taumelt mit dem Beutel in der Hand seitwärts.
"Deine Sorgen sind unbegründet. Bei kleinen Frauen wird's eh kritisch, ich bin zwei Köpfe größer als die, richtiges Standgebläse. Außerdem erinnert ihre blasse Haut mich an Maschas. Der Name Mandy hat ihr den Rest gegeben."
"Was ist schlimm an dem Namen?"
Tua setzt eine verständnislose Miene auf. "Ehrlich, Iara? Mandy?"
"Setze ich auf die Liste mit den potentiellen Kindernamen", scherze ich.
"Du bist bescheuert", lacht er.
"Du bist bescheuert. Man verurteilt eine Person nicht aufgrund ihres Namens."
"Stimmt, sie ist schon ganz süß. Warte, ich gehe zurück und gebe ihr rasch meine Nummer", dreht er sich um.
"Johannes Bruhns, untersteh dich!" Ich kneife die Augen zusammen. "Oder ich sehe mich gezwungen, sie dir wegzuschnappen", schwäche ich den groben Ton im nächsten Satz ab. Soll ja nicht zu streng wirken.
"Würdest du das denn?", zieht er eine Augenbraue hoch und wackelt kurz darauf mit beiden. "Höre ich da etwa bisexuelle Tendenzen raus?"
"Ich hatte jedenfalls mal was mit einer anderen Halb-Brasilianerin aus Paris Clique in Hamburg", zucke ich die Schultern. "Sie hieß Adriana. Aber tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, ich bin schrecklich heterosexuell."
"Also kein Dreier für mich, wie schade", postuliert er schmollend.
"Du würdest eh keinen wollen", setze ich ein wissendes Lächeln auf.
Er kratzt sich am Hinterkopf. "Habe ich bekifft irgendwann mal wie ein Wasserfall drauf los gequatscht oder woher weißt du das?"
"Nein, ich kenne dich einfach ein bisschen, Tua. Intimität zu zweit ist dir lieber." Locker hake ich mich bei ihm unter.
Tua zuckt die Schultern als würde ihn das kaum tangieren. Ich mag es, wie wir miteinander umgehen, wenn wir zur Abwechslung mal nicht scheiße zueinander sind.
"Richtig geschlussfolgert", greift er auf, was ich gesagt habe.
"Dafür ist dein Kontrolltick verantwortlich. Hattest du überhaupt je was mit zwei Mädchen auf einmal?", frage ich unverblümt.
"Mit Groupies", antwortet er knapp. Keine Ergänzungen.
Es tut weh in solchen Momenten, trotzdem muss ich akzeptieren, dass Tua eine Vergangenheit vor mir hat.
Ich räuspere mich nervös nach sekundenlanger Stille. "Du versuchst immer auf jedes Bedürfnis einzugehen", interpretiere ich sein Verhalten intensiver und sehe mich praktisch in der Rolle des Versuchsobjekts. "Doppelte Auslastung stresst dich eher."
Tua nickt andächtig, den Blick auf den Asphalt gerichtet. "Wegen der aus dem Edeka ...", setzt er erneut an. Aufmerksam schaue ich ihn an, während wir durch eine Pfütze waten.
"Mir gibt es ein gutes Gefühl, wenn du eifersüchtig bist, obwohl du keinen Grund dazu hast", bekennt er. Bei dem Lächeln auf seinen Lippen wird mir ganz warm. "Andere Frauen würden dir einen geringeren Marktwert beimessen", ziehe ich ihn liebevoll auf.
"Gott sei Dank bist du keine von denen", grinst er und küsst mich im Gehen auf den Scheitel.
"Ja, dank dem Herrn, dass er dir eine beschert hat, die regelmäßig dein Ego aufpoliert", lache ich über mich selbst.
Tua bekreuzigt sich. "Amen."
"Idiot", grinse ich in mich hinein.

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