59. Kapitel
"Ja, von Merlins Geheimnis habe ich schon gehört", sagte Dumbledore und sah die beiden Schüler vor sich an. "Es war eine ausgesprochen dumme Idee", fügte er hinzu, dieses Mal warf er aber einen Seitenblick zu einem der Schulleiter Portrait, wo die eigentlich abgebildete Person von Nimue auf die Seite geschoben worden war.
Alekto blickte auf ihre Hände, die sie im Schoß gefaltet hatte. Mittlerweile war das Ganze mehr als 24 Stunden her und sie hatte in dieser Zeit kaum Schlaf bekommen. Madam Pomfrey hatte ihr schon provisorisch ein Mittel gegen Albträume gegeben, aber sie konnte trotzdem nicht schlafen.
Sirius saß stumm neben ihr. Sie hatten Dumbeldore noch alles in der Nacht erzählt. "Das ist das Problem mit so mächtiger Magie, sie hat einen eigenen, ziemlich unberechenbaren Willen und es braucht eine sehr mächtige Person, um sie gefügig zu machen", fügte er hinzu, als keiner der Schüler etwas sagte.
"Was ist mit der Magie passiert?", wollte Alekto mich brechender Stimme wissen. Ihr Hals war ganz wund vom vielen Weinen. Sie und Lea waren sich in den letzten 24 Stunden nicht von der Seite gewichen. Sie hatten sich gegenseitig Taschentücher gereicht und einander in den Arm genommen, wen die Realisation wieder kam, dass Helen wirklich tot war.
"Ich weiß es nicht, Miss Myrddin. Sie hat sich vielleicht in der Welt verteilt oder sie ist ganz verschwunden, das lässt sich nicht sagen." Er wartete wieder darauf, dass einer der Schüler etwas sagte. "Da viele Minderjährige involviert waren, wird die ganze Sache sehr vertraulich gehandhabt. Ihre Namen werden in keinem Bericht genannt, daher bitte ich Sie aufzupassen, wem Sie was erzählen, zu Ihrem eigenen Schutz." Aus einer Falte in seiner Robe holte er den Schlüssel heraus, nach dem fast ein ganzes Jahr gesucht wurde, und legte ihn vor Alekto. "Ich nehme an, dieses Artefakt gehört nun Ihrer Familie, Miss Myrddin." Mit Magie konnten sie den Gang wieder aufräumen und Helens Leiche bergen. Daneben gab es nichts mehr von Wichtigkeit da unten. "Ihre Eltern wurden bereits informiert, sie sollte heute oder morgen in Hogwarts ankommen." Er sah zu Sirius. "Ich bin mir sicher, die Potters können Sie so bald wie möglich in die Winkelgasse bringen, für einen neuen Zauberstab. Verständlicherweise müssen Sie die Prüfungen dieses Jahr nicht schreiben."
Sirius hob den Kopf, als Dumbledore implizierte, dass die Potters seine Eltern waren. Den Zauberstab, den Alekto im Tumult zu fassen gekriegt hatte, war ihr eigener gewesen, Sirius Zauberstab war unter den Trümmern zu Bruch gegangen.
Alekto griff nach dem Schlüssel, das Metall fühlte sich immer noch kalt an.
Es war ein sonniger Samstag, als die Beerdigung stattfand. Alekto trug denselben Hut, den sie noch nicht einmal ein Jahr zuvor bei der Beerdigung ihres Bruders getragen hatte, um ihr Gesicht mit der breiten Krempe zu verdecken. Es schien ihr eine Ewigkeit her zu sein, aber es machte den Stich im Herzen nicht weniger schmerzhaft.
Lea saß neben ihr und hatte ihren Kopf auf ihre Schulter gelegt. Mit einem Taschentuch tupfte sie sich die Augen ab. Alektos Tränen waren versiegt, aber ihre Augen brannten, während sie die unzähligen Blumen anstarrte. Sie saßen draußen auf einer Bank und sahen den Leuten zu. Gerade legte Peter einen weiteren Strauß nieder, den die Rumtreiber gebracht hatten. Von den Schülern waren sie einige der wenigen nicht-Slytherins, die da waren. Vermutlich wunderten sich einige darüber, denn über den Vorfall wurde nicht viel preisgegeben. Helen und Charles hatten etwas gesucht, das zu groß für sie war und einige andere Schüler sollten auch involviert gewesen sein, aber es wurden keine Namen genannt. Dafür gab es genug Gerüchte. Ein sehr beliebtes war, dass Charles das Objekt ihrer Suche an sich genommen und Helen getötet hatte. Immerhin wurde er für tot erklärt, ohne dass eine Leiche gefunden wurde, nur sein Zauberstab hatte man unter den Trümmern entdeckt. Nur Wenige wussten, dass man nie eine Leiche von ihm finden würde.
Die Beerdigung war nur für Helen, ihre Familie hatte sich geweigert, irgendwelche Dinge mit den Rookwoods zu tun. Eigentlich unterstützte Alekto das, aber ihr war durchaus klar, dass Helen kein unschuldiges Opfer in dieser Situation gewesen war. Sie schloss die Augen, während sie an ihre Zugfahrt in die Weihnachtsferien dachte. Damals schien die Welt noch heil gewesen zu sein, und nun lag sie in tausend Scherben. Sie hatte Helens Mutter nie etwas von Helens letzten Taten erzählt, und sie glaubte, auch Irina und Ilya hatten die Klappe gehalten. Einer der Gründe, wieso sie draußen auf der Bank saßen, war, weil sie es nicht mehr in der Gegenwart von Mrs Rosson ausgehalten hatten. Alekto plagten die Schuldgefühle genug, sie musste nicht noch mit ansehen, wie eine Mutter ihr einziges Kind betrauerte.
Sie hörte neben sich Schritte und öffnete die Augen. Auch Lea richtete sich auf. Sie hatte einen der Rumtreiber erwartet, aber es Irina.
Die langen braunen Locken hatte sie in einem einfachen Zopf zurückgenommen, und ihr Gesicht wirkte rot und verweint. Alekto bot ihr mit einem Kopfnicken einen Platz auf der Bank an, doch sie schüttelte den Kopf. "Ilya und ich schauen nach den Verwandten, so dass Claudia es nicht tun muss." Sie musterte Alekto für eine Sekunde. Auch wenn keine Namen genannt wurden, so war es den meisten Schülern klar, wer in Frage kommen könnte, und Helens Familie hatte man wohl oder übel die ganze Wahrheit erzählt. . . zumindest was Sirius und Alekto Dunbledore und den beiden Hauslehrern erzählt hatten. Sie gab zu, sie hatte Helens Rolle wohl etwas heruntergespielt, aber sie wollte nicht, dass Helen in Erinnerung blieb, wie sie in den letzten Monaten gewesen war und nicht die für die anderen 16 Jahre.
"Ich dachte, vielleicht würdest du das gerne als Erinnerungsstück haben", sagte Irina. "Immerhin hast du es ihr doch geschenkt." Sie reichte Alekto das dünne Goldarmband mit dem Porlock Anhänger, das Alekto Helen zu Weihnachten geschenkt hatte. Sie erinnerte sich, dass Helen es an diesem Abend getragen hatte.
Sie schenkte Irina ein schwaches Lächeln, als sie die Kette an sich nahm und Irina wieder verschwand.
"Komm in den Ferien zu mir", sagte Lea leise, als sie wieder den Kopf auf Alektos Schulter legte. In einer Woche würden sie den Hogwartsexpress zurücknehmen in ihren letzten Sommerferien.
"Das tue ich", meinte Alekto. "aber ich muss ein paar Dinge erledigen."
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro