43. Kapitel
"Sie haben eine gute Form, aber Sie müssen trotzdem den Zauberstab fester halten", wies Professor Fraser sie an, während ein neuer Zauber auf sie zu blitzte. Er prallte an ihrem Schutzzauber ab und sie sprach ihren Angriffszauber. Nachdem er sie wie immer zuerst ein paar Sprüche hatte üben lassen, hatte er schließlich beschlossen, etwas Aktiveres zu machen. Von einem Duell war das weit entfernt, aber durch diese Übung musste sie die unterschiedlichen Zauber abwechseln. Die Magie in ihr war ein tobendes Meer, aber sie fühlte sich nicht mehr wie in einem kleinen Ruderboot.
Sie wich einem Zauber aus, um ihren vorbereiten zu können. Wie geübt konzentrierte sie sich und versuchte den Fluss der Magie zu kontrollieren. Aber als sie ihre Handhaltung korrigierte, entglitt die Kontrolle ihrem Griff.
Der rote Lichtstrahl schoss aus ihrem Zauber und riss sie ruckartig mit, dass sie ein paar Schritte nach vorne taumelte und auf ihre Knie fiel.
Der Zauber durchdrang nicht den Schild des Lehrers, aber zerstörte ihn und ließ auch ihn mit ein paar Schritten zurück nach der Balance suchen.
"Verzeihung", sagte Alekto. "Ich bin müde, ich kann mich nicht mehr richtig konzentrieren."
Er warf einen Blick aus dem Fenster, wo man die Sonne hinter den Baumwipfeln des verbotenen Waldes untergehen sehen konnte. "Aye, machen Sie noch ein paar mal den Lumos und dann können Sie gehen", befahl er. "Man merkt, dass die Magie Sie immer noch viel Kraft kostet, aber Sie machen in der Kontrolle Fortschritte."
Alekto bedankte sich, bevor sie das Klassenzimmer verließ. Eigentlich hätte sie jetzt noch genügend Zeit, ihre Hausaufgaben in Astronomie zu machen, aber sie war zu müde. Dennoch hatte sie noch einen Aufenthalt geplant vor dem Schlafsaal und ihrem Bett.
Ihre Füße kannten den Weg auswendig, auch wenn sie eigentlich gar nicht so oft da gewesen war.
"Was willst du?", fragte Morwenna mit eisiger Stimme.
Alekto dachte an ihr letztes Gespräch und auch etwas an das Gespräch mit Nimue. Wieso waren Portraits so arrogant?
"Du willst durch mich die Magie von Merlins Blutlinie wieder aufbessern", sagte Alekto. Es war eine Feststellung, keine Frage. Morwenna runzelte die Stirn, unsicher, wo das Gespräch hinführen sollte. "Stell dir vor, wir könnten einen zweiten Merlin hervorbringen." Sie ließ die Worte wirken und sah, wie Morwenna langsam begriff.
"Ich weiß bedauerlicherweise nichts über Merlins Geheimnis und selbst wenn du Merlins Kräfte nicht verdienst."
Alekto ließ sich davon nicht beirren, sie hatte auch nicht erwartet, dass Morwenna etwas von wusste, woher auch. "Was kannst du mir über Nimue sagen? Sie hat ein Bild hier."
"Ich korrespondiere nicht mit ihrem Bild", sagte Morwenna scharf. "Sie ist mächtig, aber sie lässt sich vor niemandem etwas vorschreiben. Ich nehme an, du hast mit ihr gesprochen?"
"Habe ich", antwortete Alekto schlicht. "Sie scheint kein gutes Bild von dir zu haben."
Morwenna antwortete auf das nicht, sondern setzte sich nur wieder auf ihren Stuhl. "Ich nehme an auch sie hat dir nichts gesagt, sonst wärst du nicht wieder hier." Sie lächelte Alekto fast schon mitleidig an. "Auch sie weiß, dass du Merlins Magie nicht würdig bist."
Alekto konnte die heiße Wut in ihrem Magen wieder spüren, aber dieses Mal schien ihre Magie nicht mehr so stark darauf zu regieren. Vielleicht, weil sie sie gerade verwendet hatte.
Sie ballte die Hände kurz zu Fäusten, bevor sie das Kinn reckte. "Es ist irrelevant, ob ich es verdient habe, Merlins Erbe zu sein oder seiner Magie wert bin. Ich will sie und wenn du mir nichts Weiteres über Merlins Geheimnis sagen kannst, hast du für mich keinen Wert mehr."
Morwenna lachte kalt auf, aber man konnte die Wut in ihren Augen sehen. "Ohne mich wärst du immer noch fast ein Squib, du solltest dankbar sein. Ich habe Merlins Blutlinie schon fast gerettet!", zischte sie.
Alekto sah sie an. Es war beinahe lächerlich, wie viel Ehrfurcht sie Morwenna vor einem halben Jahr entgegengebracht hatte. Wie sie sich hat herumkommandieren lassen. Jetzt war sie nur noch wütend. "Ich bin der letzte Nachkomme, ich kann die Blutlinie beenden, wenn ich will."
"Du bist ein Kind", rief Morwenna und sprang auf. "Du hast keine Ahnung von der Welt und du -. . ." Doch Alekto war schon um die nächste Ecke verschwunden.
Die Sonne drückte sich durch die Wolkendecke und Alekto konnte es kaum erwarten, dass die Tage wieder schöner wurden. Sie blickte weiter aus dem Fenster der Bibliothek auf die immer grüner werdende Wiese und den Wald. Immer wenn sie wieder mal den Verbotenen Wald sah, dachte sie an den Werwolf. Irgendwann wollte sie Sirius fragen, was er tatsächlich da im Wald getrieben hatte, es gab da immer noch ein paar unbeantwortete Fragen.
Sie warf einen Blick auf die Uhr und sammelte dann ihre Dinge zusammen. Sie hatte gleich Zaubertränke, wie sie dieses Fach hasste! Ihre Unterbegabung Zaubertränke zu brauen, war leider durch keine Verstärkung der Magie möglich.
Ausnahmsweise war sie mal früh daran und als sie im Kerker ankam, standen die Schüler immer noch vor der Tür, unter anderem auch die Rumtreiber. Alekto nutzte die Chance und zog Sirius am Vorbeigehen an seinem Ärmel von seinen Freunden weg. Es war ihr egal, ob die anderen es sahen, es gab schon ein Gerücht über sie und ihre Coverstory mit dem Hufflepuff hatte Alekto beschlossen, auch bald fallen zu lassen.
"Was gibt's?", fragte er. Von den Slytherins waren erst Severus und Evan da, die das Duo aus einer Entfernung musterten.
"Ich wollte fragen, ob du mir bei etwas helfen kannst", sagte Alekto. Über seine Schulter konnte sie seine Freunde herüberschauen sehen, vor allem Lupin schien die Stirn zu runzeln. "Ich dachte mir, da du etwas mehr Erfahrung im Regelnbrechen hast."
Etwas funkelte in seinen Augen auf. "Etwas Illegales? Ich würde sagen, wir haben einen schlechten Einfluss auf dich, aber du warst bereits nachts im Verbotenen Wald am giftige Pflanzen suchen, ganz ohne unser Zutun."
"Und dann hast du mich gezwungen, mein Haus zu verraten und jetzt sind wir hier", erwiderte die Slytherin ernst. "Ich will ein Bild loswerden."
Sirius zog die Brauen zusammen. "Was meinst du mit, ein Bild loswerden."
"Ich will eines der Portrait von Hogwarts zerstören, damit nichts mehr von ihm übrig ist."
Sie konnte in seinem Gesicht deutlich sehen, dass er damit nicht gerechnet hatte. "Aber es geht nicht um Nimues Gemälde, oder?"
Alekto schüttelte den Kopf. "Es liegt im ersten Stock im Westen."
Das Grinsen zog sich wieder auf sein Gesicht. "Na dann, auf ein weiteres Abenteuer bei Nacht."
Alekto nickte und er ging zurück zu seiner Gruppe, zu der sich mittlerweile auch Lily Evans und Mary MacDonald gesellt hatten, auch sie schauten interessiert hinüber.
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