Invictus Veritatis
Invictus Veritatis
Alter:
64
Wesen:
Mensch
Sexualität:
Jeglichem sinnlichen Verlangen entsagt und einem Leben höchster asketischer Reinheit geweiht.
Fraktion/Berufung:
Großinquisitor
Charakter:
Zur Erfüllung seiner heiligen Mission opferte er seine Identität auf dem Altar der Gerechtigkeit. Als fleischgewordene Inkarnation der Inquisition führt er die Verfolgung und Vernichtung von Ketzern, Hexen, Magiern, Andersartigen und jenen, die als Träger bekannt sind. Seine Herkunft ist in Schleier gehüllt, und nur ein auserwählter Kreis ist in die Ereignisse seiner Vergangenheit eingeweiht. Nicht als edler Ritter stieg er in der Hierarchie auf, sondern als ein fanatischer Hohepriester. Die Wurzeln einer hochblütigen Adelsfamilie waren es, die ihm die Pforten zu einem steilen Aufstieg innerhalb der wohl grausamsten religiösen Institution der Weltgeschichte weit aufstießen. Die Macht, welche Invictus als Kirchenfürst genoss, begann seine Seele zu verderben. Sein Geist ward vom Hochmut befallen, als man ihm die mächtigen Kreuzritter der Inquisition unterstellte. Jene Soldaten, die vor keiner Schandtat zurückschreckten und jeden Befehl, sei er noch so grausam und niederträchtig, mit eiserner Hand vollstreckten. Im Gegensatz zu anderen Hohepriestern weilte Invictus oft an den Brennpunkten der Welt, an Orten, die von tiefem Leid und Verwüstung gezeichnet waren. In schwelgerischer Manier beobachtete er das Leid der Gequälten, die den Häschern der Inquisition anheimgefallen waren. Mit der Zeit ward er überheblich und unachtsam, was ihm schließlich zum Verhängnis gereichte.
Nachdem er in einem abgelegenen Dorf ein Exempel an wehrlosen, unschuldigen Bauern statuiert hatte, geriet er mit seinen Rittern in einen Hinterhalt. Angeführt wurde der Angriff von einer mächtigen Hexe, die das Element des Feuers beherrschte, einer Sprosse der legendären Familie De Runes. Der junge Hohepriester und seine Gefolgschaft folgten unbeirrbar dem Kredo der Inquisition, niemals die Waffen niederzulegen oder sich zu ergeben.
Die Rebellen hatten den unbeugsamen Kampfgeist der Inquisition nicht erwartet, und bald schwand der Überraschungseffekt. Das Blatt wendete sich mit brutaler Geschwindigkeit. Die Rebellen - eine wilde Ansammlung aus Hexen, Magiern und verängstigten Bauern - wurden erbarmungslos zerschlagen. In einem Akt der Gnadenlosigkeit trieben die Inquisitoren die Hexe wie ein gehetztes Tier in eine Sackgasse.
Invictus gedachte, sie eigenhändig zu fangen und zu martern, doch unterschätzte er die Macht ihrer Flammen, die in ihrer Verzweiflung an Stärke gewannen. In jenem Augenblick, da er nach ihr griff, sprühte plötzlich eine Stichflamme aus ihrer Hand.
Sein edles weißes Gewand verwandelte sich augenblicklich in einen lodernden Sarg, der sein Fleisch kochte. Invictus, nun eine schreiende Fackel menschlicher Qual, wälzte sich auf dem Boden, während seine Haut schmolz und seine Haare zu Asche verbrannten. Die Hexe nutzte das Chaos, um durch die Flammen zu entkommen, die das Dorf verschlangen. Die Begegnung mit der Feuerhexe verewigte sich auf seinem Gesicht und hinterließ ein groteskes Fresko aus Narben, jeder Zentimeter Haut ein Abbild des Schmerzes. Wochenlang lag Invictus im Grenzbereich zwischen Leben und Tod, gehalten nur durch die Kunst der fähigsten Ärzte der Welt und seinen brennenden Durst nach Rache. Um sein entstelltes Antlitz zu verbergen, das nun mehr einer verbrannten Landschaft glich als einem menschlichen Gesicht, ließ er sich eine Maske aus Gold schmieden. Diese Maske, ein glänzender Panzer gegen die Blicke der Welt und ein Mahnmal seiner verlorenen Menschlichkeit, trug er fortan immer. Sie verhüllte nicht nur seine Vernarbungen, sondern symbolisierte auch den unauslöschlichen Schmerz und die erbarmungslose Härte, mit der er seine Feinde verfolgte.
Invictus schritt persönlich durch die düsteren Gänge der Folterkammern, wo er die festgenommenen Rebellen, verharrt in Ketten und unter Qualen, besuchte. Diese tapferen Seelen, die trotz barbarischer Foltermethoden ihre Zungen bewahrt hatten, brachen endlich unter seinen eigenen Händen. Er ließ keine Grenzen des menschlichen Ertragens unerforscht, verhörte und folterte mit solch extremer Brutalität, dass selbst die hartnäckigsten Widerständler ihre Geheimnisse preisgaben.
Kurz darauf befahl er, den Wald, der als Zufluchtsort der Rebellen gedient hatte, lückenlos in Brand zu setzen. Das Feuer verschlang die Bäume und jegliches Leben darin. Die Überlebenden wurden ohne Gnade verfolgt; und einer nach dem anderen abgeschlachtet. Ihre Leichen, oft nur noch verstümmelte Überreste, wurden quer durch das Land verstreut und zur Schau gestellt, als makabre Trophäen der Kirchenmacht und als Warnung an alle potenziellen Aufständischen.
Das eigentliche Ziel jedoch, die Verhaftung der adligen Hexe blieb verfehlt. Von ihr fehlte jede Spur. Invictus beharrte darauf, dass man jedes Königreich nach ihr absuchen sollte, doch sein Wunsch stieß auf Widerspruch. Innerhalb der Kirchenführung herrschte Uneinigkeit: Das Unternehmen war zu riskant, die De Runes zu mächtig, zu unberechenbar und die Bedrohung durch die rote Seuche zu groß. Für Invictus wurde es zur Gewissheit, dass er die befehlende Spitze erklimmen musste, um die dämonischen Hindernisse, die sich ihm entgegenstellten, zu überwinden. Der maskierte Oberpriester zog sich in die Schatten alter Kathedralen und Klöster zurück, überließ es dem Feind, seinen Weg zur Macht zu ebnen. Assassinen, die durch Magier auf hohe Mitglieder der Kirche und der Inquisition angesetzt wurden, stellten seit Langem eine Bedrohung dar. Invictus hielt sich verborgen und mied öffentliche Veranstaltungen, während er die vertraulichen Aufenthaltsorte jener enthüllte, die seinem Aufstieg im Wege standen.
Ein blutiges Attentat auf das gegenwärtige Oberhaupt schuf schließlich den Pfad für seine Machtübernahme. Das Divinum Concilium, das göttliche Ratsgremium, erhob ihn zum Großinquisitor. Mit der neugewonnenen Macht setzte er die gewaltigen Räder der Inquisition in Bewegung, gezielt daraut ausgerichtet, die Familie De Runes zu ergreifen.
Die letzte Zuflucht der Familie De Runes, eine alte abgelegene Festung, wurde durch Verrat offenbart. Anstatt einer direkten Konfrontation wählte Invictus eine tückischere Methode: Er ließ Wiedergänger, gefangen und gebändigt, in der Nacht in das Innere der Festung einschleusen. Ein Überläufer hatte die versteckten Pfade verraten und die Tore geöffnet, wodurch diese Schreckensgestalten freien Zugang erhielten.
Das darauf folgende Massaker war von entsetzlicher Intensität. Die Gänge und Hallen der Burg wurden zu einem Irrgarten des Todes, in dem die Magier und Hexen sowie das Hofvolk der De Runes Familie auf grausamste Weise von den untoten Kreaturen dezimiert wurden. Ihre Schreie erfüllten die Nacht, während draußen, umgeben von seinen Rittern, Invictus Veritatis das Chaos überwachte. Die Geräuschkulisse des Leidens erfüllte ihn mit einer perfiden Genugtuung.
Inmitten der Burg, die sich in eine irdische Hölle verwandelt hatte, fiel die gesamte Familie der roten Seuche zum Opfer. Invictus überließ nichts dem Zufall und schritt mit den heiligen Rittern durch die Festungstore, um sich zu vergewissern, dass die Hexe und ihre Sippe tatsächlich von der Seuche befallen waren. Im flackernden Kerzenschein zeigte sich die weiße Gestalt des Großinquisitors in den Gemächern der De Runes. Die Feuerhexe lag dort, ihr Äußeres kaum verändert, bis auf das rote Blut, das aus allen Poren quoll und ihr Antlitz in eine Maske des Leidens verwandelte. Invictus verharrte stumm und beobachtete mit kalter Distanz, wie das Leben langsam aus ihr entwich. Zehn lange Stunden soll er in der Stille der Burg verbracht haben, bevor er schließlich mit einer tiefen Befriedigung nach Margarot aufbrach.
In der blutigen Zerstörung, die von der Inquisition hinterlassen wurde, brach wenige Tage später ein gewaltiges übernatürliches Feuer aus, das alles in seiner Nähe verzehrte.
Es wirkte wie die Geburt eines Monsters, ein Inferno, das nichts als Asche und Verderben zurückließ.
Gespielt von: Papst-Benedikt
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