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Notuk und Ravley

2 Jahre später


„Du hast dich gut hier eingelebt, Notuk. Ich muss dir sagen, dass ich mit meiner Wahl mehr als einverstanden bin!"

Teslak war immer noch in seiner Trauer gefangen. Notuk verstand es. Schließlich hatte er seine Frau und seinen Sohn am gleichen Tag verloren. Und seine Tochter hatte er verbannt.

Notuk war nun der eigentliche König von Kazomar.

Teslak hatte einfach nicht mehr die Kraft zu regieren. Er war gealtert und wirkte älter als sein Bruder Karosh. 

Am Anfang hatte er sich zurückgezogen und Notuk alleine gelassen. Notuk hatte alles schnell lernen müssen. Doch er hatte fähige Minister um sich herum, die ihn als Erbprinzen schnell akzeptiert hatten. Einer hatte ihm im Vertrauen gesagt, dass er ganz froh wäre, dass er statt Risac der nächste König werden würde. Risac war ihnen alle zu arrogant gewesen, während Notuk sich die Ratschläge anhörte und dann entschied.

Teslak hatte auch schon vor einiger Zeit durchsickern lassen, dass er Notuk noch vor seinem Ableben zum König machen würde.

Notuk wäre auch eigentlich damit einverstanden. Dennoch quälten ihn Gedanken, die er eigentlich nicht haben dürfte. Immer wieder dachte er an Ravley und fragte sich, ob es ihr gut ging.

Er musste sich wirklich zwingen, dass er nicht Tomak eine Nachricht schickte und ihn nach ihr fragte. Dieses verdammte Weib und diese Nacht ging ihm einfach nicht mehr aus dem Sinn! Und auch der letzte Blick, den sie ihm zugeworfen hatte. Trotz allem war sie ihm dankbar gewesen. 

„Ich habe dir ja gesagt, dass ich dich lieber heute als morgen auf den Thron setzen würde. Ich bin alt, Notuk. Und ich weiß, dass ich nicht wie meine Brüder bin! Ich habe nicht mehr den Elan als König nach Solimar zu reisen, obwohl ich zugeben muss, dass es mir bei Makuc gefällt. Aber die ganzen Regierungsfragen will ich nicht klären. Ich will nur meine Ruhe!"

Notuk zog eine Augenbraue hoch. Was wollte Teslak damit sagen?

Teslak seufzte.

„Makuc hat mir angeboten, dass ich eine Zeit bei ihm leben könnte. Als normaler Mann und nicht als König. Und ich würde das Angebot gerne annehmen. Aber bevor du König wirst, sollst du noch etwas wissen!"

Notuk nickte und wandte sich nun vollends zu Teslak.

„Ich weiß, dass du es wahrscheinlich nicht gut heißen wirst, aber nach dem Tod von Side und Risac sehnte ich mich nach meiner Familie. Deswegen habe ich Ravley suchen lassen!"

Notuk stöhnte innerlich.

Konnte der Mann Gedanken lesen und wollte er ihn quälen?

„Warum sollte ich es nicht gut heißen? Sie ist deine Tochter, mein König. Und nach allem, was dir passiert ist, kann ich es verstehen. Auch ich muss gestehen, dass ich ihr geholfen habe!"

Teslak lächelte.

„Das weiß ich. Sie hat es mir erzählt!"

Ravley hatte es ihrem Vater erzählt?

„Sie hat mir erzählt, dass sie völlig verzweifelt war. Doch du hast ihr geholfen! Sie ist dir sehr dankbar!"

Verflucht!

Er wollte nicht als Retter da stehen. Das war er nicht. Es war nur wenig was er getan hatte. Und er wollte ihren Dank nicht. Nicht dafür!

„Sie hat sich geändert, Notuk. Und deswegen bitte ich dich, sie wieder auf zu nehmen!"

Notuk hob eine Augenbraue.

„Das liegt doch nicht an mir!"

Teslak nickte.

„Oh doch. Es liegt alles alleine an dir. Deswegen will ich, dass du zu ihr reitest. Rede mit ihr. Und wenn du meiner Meinung bist, nehme sie mit!"

Notuk senkte den Kopf.

„Bitte, mein König. Wenn ihr Ravley hier haben wollt, dann lasst sie holen und wartet nicht auf meine Erlaubnis. Ich bin dazu nicht befugt!"

Teslak stand umständlich auf und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Bitte, mein Junge. Ich will es dir nicht befehlen. Aber es liegt alles an dir, glaube mir!"

Notuk verstand es nicht ganz.

Aber er nickte.

„Ich werde zu Tomak reiten, wenn es das ist, was ihr wollt, mein König!"

Teslak wirkte beinahe erleichtert.

„Sei nicht böse mit ihr, Notuk. Sie wollte nur das Beste für alle. Und sie wollte dich nicht belasten! Das alleine zeigt doch schon, dass sie sich geändert hat, oder?"

Notuk verstand immer weniger.

„Ich war ihr nie böse. Nicht wirklich!"

Teslak seufzte.

„Das könnte sich bald ändern!", hörte Notuk ihn murmeln.



Es war ein sehr warmer Frühling. Der Schnee war schon verschwunden und die Wiesen blühten. Überall sah man die Bauern auf den Feldern arbeiten. Als sie Notuk sahen, verneigten sie sich vor ihm.

Notuk war alleine los geritten. Er wollte keine Begleitung und damit wie ein König wirken. Er wollte alleine mit ihr sprechen und sie mitnehmen. Es war Teslaks Wunsch und er würde sich bestimmt nicht dagegen sperren.

Vor ihm lag nun Tomaks Hof.

Er schnalzte mit der Zunge und trieb seinen Hengst noch etwas an.

Tomak lief gerade über den Hof und lächelte, als er Notuk sah.

„Welche Ehre! Ich heiße euch willkommen, mein Prinz und zukünftiger König!"

Notuk stieg vom Pferd ab, dass ihm gleich von einem Stallburschen abgenommen wurde. Neugierig sah er sich um, bevor er seine Hände hob.

„Lass den Quatsch! Du weißt, dass ich bei dir nicht darauf bestehe. Dafür haben wir zu viel zusammen erlebt." Er pfiff anerkennend durch die Zähne. „Ich sehe, dass du dich vergrößert hast! Sehr gut!"

Tomak nickte.

„Dank deiner Hilfe bin ich wieder auf den richtigen Weg gekommen. Ich weiß nicht, wie ich dir danken soll, dass du meine Söhne wieder zurück gebracht hast! Aber durch sie bekam ich wieder einen Lebenswillen!"

Notuk hob eine Hand.

„Das war selbstverständlich. Und du hast ja auch etwas für mich getan!"

Tomak nickte lächelnd.

„Das war mir aber auch eine Freude. Ich hatte Bedenken, als sie bei mir aufgetaucht ist, aber sie hat sich eingefügt und ich muss sagen, dass sie mir ans Herz gewachsen ist. Ravley ist ein liebes Mädchen, das zu arbeiten weiß!"

Notuk strich sich durch den Bart. Er wollte seine Narben eigentlich nicht verstecken, aber er hatte so manches kleines Kind damit verschreckt. Deswegen hatte er den Bart wachsen lassen.

„Leider muss ich dir sagen, dass der König seine Tochter gerne wieder bei sich hätte. Also hat er mich geschickt, dass ich sie hole! Er bestand sogar darauf, dass ich mit ihr rede!"

Tomak grinste.

„Teslak wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Auch er war ein gern gesehener Gast hier" Er zeigte mit dem Daumen zum Haus.

„Sie ist hinter dem Haus und breitet die Wäsche zum Trocknen aus. Geh nur zu ihr!"

Notuk nickte ihm zu und ging hinter das Haus.

Er blieb stehen, als er sie sah.

Verflixt, sie hatte sich auch äußerlich geändert. Nichts an ihr erinnerte mehr an die verwöhnte Prinzessin.

Sie trug ein schlichtes Kleid und ihre blonden Locken hatte sie mit einem schlichten Tuch zusammen gebunden. Nur eine Locke hing widerspenstig ins Gesicht.

Sie schlug gerade ein Laken auf und man konnte einen Blick auf ihre Waden und die Arme werfen. Sie waren fest und man konnte die Muskeln sehen. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Man sah, dass sie ihre Arbeit tat.

Als ob sie ihn gespürt hatte, drehte sie sich zu ihm um. Sie riss erschrocken die Augen auf.

„Notuk! Was machst du hier?"

Er kam langsam näher und blieb vor ihr stehen.

„Dein Vater bat mich, dich zu holen. Ich weiß nicht warum, aber er besteht darauf, dass ich mit dir rede und mich überzeuge, dass du dich geändert hast!"

Sie wirkte traurig.

Warum? Warum war sie traurig? Sie sollte doch froh sein, dass sie wieder in das Schloss kam. Lag es an ihm?

Er hob eine Hand.

„Hör zu, Ravley. Mir war immer klar, dass du nicht die verwöhnte Prinzessin bist, auch wenn du dich so gegeben hast. Ich weiß nicht, warum dein Vater so darauf besteht, aber ich nehme dich gerne wieder mit!"

Sie seufzte leise.

„Dann solltest du aber etwas wissen...."

In dem Moment kam ein kleiner Junge auf sie zugelaufen. Seine kurzen Beine machten ihm noch Schwierigkeiten und er plumpste ein paar Mal hin. Als er sie erreicht hatte, blickte er zu Ravley auf.

„Mama!"

Ravley lachte und hob ihn hoch in die Luft.

Notuk stockte der Atem.

Der Junge hatte eisblaue Augen. Sie glichen seinen eigenen. Und als Ravley ihn an sich drückte, verrutschte der Kittel etwas und man sah das typische Muttermal der Familie.

Notuk sah, dass sich noch etwas durch das Gras schlich. Es war ein Eiswolfwelpe, der hinter den Jungen wohl her getapst war.

Ravley senkte den Kopf.

„Notuk, ich möchte dir Tulluk vorstellen. Und der Welpe ist Dunomar. Er ist auf einmal hier aufgetaucht und weicht nicht mehr von Tulluks Seite."

Notuk hatte das Gefühl, als ob die Welt einen Moment stehen blieb.

„Tulluk?"

Sie nickte, sah ihn aber immer noch nicht an.

„Er ist mein Sohn. Ich habe ihn nach seinem Großvater väterlicherseits und seinem Vater benannt!"

Notuk schnappte nach Luft.

„Nach seinem Vater?"

Wieder nickte sie nur.

Tulluk sah ihn mit großen Augen fragend an.

„Verfluc...." Notuk verbiss sich einen Fluch im letzten Moment. „Sieh mich an, Ravley!"

Sie hob scheu den Kopf.

„Er...er ist mein Sohn?"

Sie umarmte Tulluk noch etwas fester, so dass er zu quengeln anfing.

„Ich wollte es dir nie sagen. Ich wollte nicht, dass du dich zu irgendetwas verpflichtet fühlst. Ich habe meinem Vater das Versprechen abgenommen, dass er dir nie etwas von Tulluk erzählt. Offenbar hat er einen anderen Weg gefunden!"

Tulluk wurde das Gespräch zu langweilig. Er zappelte so lange in ihren Armen, bis Ravley ihn herunter ließ. Er patsche Dunomar ins Fell und lachte, als der Welpe ihm das Gesicht ab schleckte.

„Aber warum?", fragte Notuk. Er konnte seinen Blick nicht von Tulluk lassen.

Sie schniefte leise.

„Du kannst mich nicht einmal ausstehen, Notuk! Warum sollte ich dir das Gefühl geben, dass du mir gegenüber Verpflichtungen hast?"

Notuk wischte sich durch das Gesicht.

„Verdammt, die Entscheidung hättest du ruhig mir überlassen können. Du meinst also, ich kann dich nicht ausstehen, ja? Dann verrate mir doch mal, warum ich ständig an dich denken muss? Frage mich mal, wie oft ich daran gedacht habe, hier her zu reiten, nur um dich zu sehen! Ich dachte, dass du mich nicht willst!"

Sie zog die Augenbrauen zusammen.

„Was? Wieso?"

Er fuhr durch den Bart.

„Ich bin jünger als du! Ich bin kein so Schönling wie mein Bruder! Ich bin verunstaltet! Kannst du dich an den Satz erinnern, den deine Mutter als letztes zu mir gesagt hat? Nein, anders. Den sie in die Menge geschrien hatte, weil sie mich nicht einmal ansehen wollte! Hört nicht auf dieses Narbengesicht! Ich habe mich schon lange damit abgefunden, dass mich keine Frau will."

Sie kam näher zu ihm und hob zitternd die Hand. Leicht fuhr sie über seinen Bart.

„Du hast an mich gedacht? Du wolltest mich? Ich war innerlich nicht schön und trotzdem wolltest du mich?"

Er hielt ihre Hand, die immer noch auf seiner Wange ruhte.

„Nein, nicht wollte. Ich will dich! Ich weiß, wie du warst! Aber ich habe auch gehört, wie du geweint hast, als du dachtest, ich wäre Makuc! Schon da habe ich erkannt, dass du eigentlich nicht so sein wolltest, wie deine Mutter und dein Bruder dich gemacht hatten. Denkst du, ich hätte dir sonst geholfen?"

Sie lächelte vorsichtig.

„Dann bist du nicht böse auf mich?"

Er knurrte und nahm sie in seine Arme.

„Verdammt, Ravley! Jetzt habe ich wenigstens einen Grund, dass ich dich mitnehmen kann! Ich bin nicht böse! Im Moment kann ich es nur nicht fassen!"

Er küsste sie hart auf den Mund.

Sie lachte leise, hob dann aber den Finger.

„Wenn du mich willst, werde ich mit dir gehen. Aber eines lass dir gesagt sein. Das Fluchen hört mir auf. Unser Sohn lernt das noch früh genug und er muss es bestimmt nicht von seinem Vater lernen!"

Notuk lachte.

„Das kann ich nicht versprechen, dass es mir ab und zu heraus rutscht. Aber ich versuche mich zu bessern!"

Sie löste sich etwas von ihm.

„Tulluk, komm mal hierher, mein Kleiner. Ich möchte dir deinen Vater vorstellen."

Tulluk wankte etwas, aber als Notuk in die Hocke ging und die Arme ausstreckte, kam er mit festem Schritt auf ihn zu und ließ sich umarmen. Dann patschte er seinem Vater ins Gesicht und grinste ihn an.

„Da!"

Notuk nickte und umarmte seinen Sohn fest.

„Ja! Dein Da ist endlich da!"

Er hob ihn hoch und umarmte auch Ravley.

Dunomar saß zu seinen Füßen und winselte.

Notuk lachte leise.

„Du weißt, was es bedeutet, wenn er einen Eiswolf hat?"

Ravley lehnte sich an ihn.

„Das hat doch wirklich noch etwas Zeit. Aber ich kann dir schon sagen, dass er so stur wie ein zukünftiger Großkönig ist!"


5 Jahre später


„Warum muss ich denn so fein angezogen sein, Da? Ich will mit Tostek und Limea spielen!"

Notuk lachte leise und fuhr seinem Sohn über die Haare.

„Ich kann mir vorstellen, dass ihr mit euren neuen Freunden spielen wollt, aber wir sind nur wegen einem Grund in Solimar. Ich habe es dir erklärt!"

Orrav schnaubte, während Tulluk beleidigt die Arme vor der Brust kreuzte.

„Ich kann Tulluk verstehen! Ich würde jetzt auch lieber durch die Wüste reiten. Ich meine, wann haben wir denn schon einmal die Möglichkeit? Früher hatte Makuc doch nicht auf das offizielle Zeug bestanden!"

Edisin knuffte ihren Ehemann in die Seite.

„Du hörst dich schlimmer an, als die Kinder! Und das ist der zukünftige Großkönig? Ich glaube, ich muss noch einmal mit Karosh und deinem Vater reden, ob sie ihre Entscheidungen nicht zurücknehmen wollen. Du bist immer noch so ein Kindskopf wie vorher! Manchmal frage ich mich, ob ich statt einem Kind nicht zwei habe!"

Orrav lachte leise und küsste Edisin auf den Mund.

„Deswegen liebst du mich! Und dir würde doch etwas fehlen, wenn du mich nicht ausschimpfen könntest!"

Nevo seufzte auf.

„Wenn ich Orrav nicht genau kennen würde, dann würde es sich so anhören, als ob er derselbe wie damals wäre!"

Notuk lachte leise.

Nein, das konnte man nun wirklich nicht mehr behaupten, dass Orrav sich nicht verändert hatte. Ganz im Gegenteil. Seit Karosh und Katur beschlossen hatten, dass sie Orrav bald als Oberhaupt anerkennen würden, stürzte sich sein Vetter mehr denn je in seine Arbeit. Er hatte Edisin nach zwei Jahren zur Frau genommen und natürlich waren die Traditionen eingehalten worden. Neva, oder Meridea, wie sie im Süden immer noch genannt wurde hatte Edisin zur Seite genommen und ihr erklärt, was Edisin zu tun hatte. Der arme Orrav wusste nicht, wie ihm geschah, als Edisin ihm eine Ohrfeige vor allen gab und aus dem Palast stürmte.

Auch Notuk hatte es durchmachen müssen, als er Ravley vor fünf Jahren zum Weib genommen hatte. Dabei war er weder Großkönig, noch hatte er in Edoc geheiratet. Aber das schien den Frauen gleich zu sein. Sie hatten stur an der Tradition festgehalten.

Und nun waren sie alle zusammen im Süden, um die Ankunft des zweiten Kindes von Makuc und Neva zu feiern.

Wie zu erwarten war, hatten die Könige des Südens Makuc zum Großkönig gewählt und es herrschte endlich Frieden.

Der Sklavenhandel war komplett eingestellt worden. Selbst die alten Könige hatten widerstandslos das Gesetzt abgesegnet und es in ihrem Land in die Tat umgesetzt.

Notuk wurde angerempelt und er sah nach unten.

Ein kleiner Bengel von etwa drei Jahren grinste ihn frech an.

„Ich will mit Tulluk spielen, König Notuk!"

Notuk sah, wie sein Sohn aufgeregt wurde und nervös auf der Stelle trippelte.

„So? Und was sagt dein Vater, der General dazu?"

Natürlich kannte Notuk den Bengel. Es war Kalar, der Sohn von Destraw und der Heilerin Samurin. Auch sie hatten sich vermählt, als Makuc Destraw zu seiner rechten Hand ernannt hatte.

Kalar wirkte nun etwas zerknirscht.

„Papa weiß nicht, dass ich hier bin!"

Orrav lachte laut.

„Bei allen Göttern, das könnte wirklich ein Bengel aus unserer Brut sein! Hab ein Herz, Notuk und lass Tulluk gehen. Dann kann Edisin auch nichts mehr zu Limea sagen!"

Limea war Orravs Tochter und man sah jetzt schon, dass sie einmal eine Schönheit werden würde. Nana sagte immer, sie würde die Schönheit des Südens und den Stolz des Nordens in sich tragen. Notuk konnte das zwar nicht bestätigen, aber sie sah ihrem Onkel Makuc wirklich ähnlich. Dunkle Haare, dunklere Haut und sehr blaue Augen.

Notuk atmete tief ein, dann sah er zu seinem Sohn.

„Verschwindet. Aber wenn Mama fragt..."

Tulluk grinste und umarmte die Beine seines Vaters.

„Ich sage Mama bestimmt nichts, Da!"

Und schon war er davon gerannt. Natürlich rannte Dunomar hinter den zwei hinterher.

„Du bist strenger zu deinen Söhnen als ich zu meiner Tochter!"

Notuk schnaubte.

„Weil sie dich Scheißkerl um den Finger wickelt. Sie muss dich nur mit ihren blauen Augen ansehen und du schmilzt wie Eis in der Sonne! Bei einem Sohn würdest du auch anders handeln!"

Nevo grinste.

„Da wäre ich mir nicht so sicher! Ich glaube, Onkel Orrav ist der beliebteste Kerl im ganzen Norden. Bei den Kindern zumindest!"

Edisin schmiegte sich an ihren Mann, der ihr über den gewölbten Bauch strich.

„Weil er manchmal auch noch ein Kind ist und sie nicht ausschimpft."

Man hörte leise Stimmen vorne bei Makuc und eine wütende Stimme.

„Ihr Bälger! Wenn ich euch erwische!"

Nevo grinste.

„Salea scheint nicht davon begeistert zu sein, dass die beiden Tostek zu sich geholt haben!"

Tostek war Makucs Sohn. Er war nur ein Jahr jünger als Tulluk. Aber die beiden waren ein Herz und eine Seele, wenn sie aufeinander trafen. Das traf natürlich auch auf ihre Streiche zu. Salea versuchte sie immer zur Ruhe zu bringen, aber das klappte nie.

Edisin seufzte.

„Ich werde Salea mal beruhigen!"

In dem Moment kam Makuc zu ihnen.

Die Zeremonie war endlich vorbei und er trug stolz seine kleine Tochter in seinen Armen.

„Ach lass sie, Edisin. Mich hat sie auch immer so angefahren. Sie meint es nicht böse. Sie liebt die Kinder!"

Edisin nahm ihm die Kleine ab und knuddelte sie, aber sie starrte Nevo so lange an, bis er sie nahm.

Makuc lachte leise.

„Sie liebt ihren Onkel Nevo!"

Nevo lief knallrot an.

„Wikka hat auch Geschmack!"

Orrav zog die Nase kraus.

„Und die Hose voll! Dann mach dich mal ans Werk, Onkel!"

Notuk lachte leise, dann merkte er, wie sich jemand von hinten anschlich und ihm ins Ohr pustete.

„Lass das nicht Ravley sehen, Schwesterherz!"

Neva küsste ihn auf die Wange.

„Ravley hat es mir erlaubt. Sie meinte, ich kann dich ärgern, so lange ich will!"

Notuk hob eine Augenbraue.

„Ich bin ein König! Und mein Sohn wird wohl Großkönig. Zumindest laut Dunomar. Oder der Schwachkopf hier...." er zeigte auf Orrav „...zeugt endlich mal einen Sohn! Oder gibt endlich bekannt, dass Limea seine Nachfolgerin wird."

Orrav zuckte mit den Schultern.

„An Übung mangelt es nicht! Und Limea hat noch Zeit!"

Makuc verzog das Gesicht.

„Das will ich gar nicht wissen! Kommt lieber! Wir wollen feiern!"

Orrav schlug ihm auf die Schulter.

„Wer soll dich heute wieder ins Bett schleifen?"

Makuc lachte spöttisch auf.

„Ha, wir werden sehen, wer hier wen ins Bett schleift!"

Notuk blieb mit Neva zurück.

„Das sind beide noch Kindsköpfe. Das kannst du mir nicht ausreden!"

Neva nickte und hakte sich bei ihrem Bruder ein.

„Lass sie doch! Sie sind sonst ernsthaft genug!"

Sie spazierten die Flure entlang.

Notuk sah seine Frau, die mit ihrem Vater vor zwei Gräbern stand.

„Ich finde es gut, dass Makuc Risac und Side eine Grabstätte hat bauen lassen! Auch wenn sie böse waren...Teslak..."

Neva nickte.

„Ich weiß! Er hat sie beide geliebt. Deswegen ist er so oft bei uns. Er will ihnen nahe sein."

Notuk verstand es.

Er hatte nun selbst Familie. Obwohl Tulluk mit seinen Streichen ihm einige Male zur Weißglut getrieben hatte, liebte er seinen Sohn. Und das würde nie vergehen.

„Es ist schon gut so, Neva! Aber wir sollten jetzt feiern gehen. Schließlich ist das der Ehrentag von Wikka!"

Neva seufzte.

„Oh ja! Und wenn es nach Makuc geht, werden wir noch oft solche Feste haben!"

Er grinste.

„Erst einmal werden wir uns wieder im Norden treffen, wenn Edisin ihr Kind bekommt. Und dann..."

Neva sah ihn mit großen Augen an.

„Nein!", lachte sie und Notuk nickte.

„Ja, dann werde ich die ganze Brut bei mir aufnehmen müssen! Das bedeutet wieder viel Arbeit und keine Ruhe!"

Sie umarmte ihn.

„Ich freu mich so für dich, Notuk! Wenn einer es verdient hat, dann du!"

Sie strich ihm über die Wange.

Er trug immer noch Bart, obwohl Ravley ihn deswegen ausschimpfte. Einmal hatte sie ihn sogar heimlich rasiert, als er geschlafen hatte. Sie war der Meinung, wer seine Narben nicht mochte, sollte gefälligst verschwinden.

Dennoch trug er Bart, auch wenn seine Frau Recht hatte.

Ja, er hatte Narben. Und er sollte sie eigentlich mit Stolz tragen.

Er konnte sie verdecken.

Aber es gab viele, die trugen innerliche Narben, die man nicht überdecken konnte.

Er dachte an die vielen Familien, deren man den Sohn oder die Tochter geraubt hatte. Trotz der vielen Jahre gab es immer noch Kinder, die man nicht fand.

Es lag immer noch Arbeit vor allen.

Aber mit der Familie und den anderen Könige würde man es schaffen.

Und dann würde er den Bart entfernen und stolz sagen, dass er sich die Narben zugezogen hatte, weil endlich die letzten Kinder gefunden worden waren!

Makuc, Orrav, Nevo, Destraw und er!

Jeder hatte eine Aufgabe, die er eigentlich nicht hätte bekommen sollten.

Doch sie alle meisterten sie beinahe perfekt!

Für ihre Kinder!

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So, jetzt aber! Ich wollte unbedingt dieses Kapitel über Notuk und Ravley haben. Und außerdem erfährt man auch, was mit den anderen geworden ist.

Meridea - Dienerin der Dunkelheit ist jetzt also fertig. Ich hoffe, es hat euch gefallen.

Wie geht es weiter?

Ich mache jetzt erst mal wieder etwas Pause. Wie immer eben! So eine Woche oder so.

Dann habe ich einen Roman vorbereitet. Wieder Fantasy, aber dieses Mal geht es um Dämonen. Es wird das erste Buch zu einer Reihe, die aber unabhängig von einander gelesen werden können.

Danke sage ich natürlich auch. Ich danke allen, die so Gefallen an Meri und Makuc gefunden haben. Es freut mich wirklich, dass gleich von Anfang an so viele diese Geschichte gefunden und gelesen haben. Ich hatte etwas Bedenken, dass ich nicht an den Erfolg von den Wikingern anknüpfen könnte, aber das scheint nun anders der Fall zu sein.

Vielen Dank an alle und wir sehen uns beim nächsten Buch "Demons"! Wie immer versuche ich dann auch hier eure Kommentare gleich zu beantworten!

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