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28. Kapitel

Das Tor war geöffnet! Makuc stürmte als erstes hinein. Er hatte mit kämpfenden Kriegern gerechnet, aber Jubel brannte ihm entgegen.

Männer und Frauen, die er von früher kannte, hießen ihn willkommen. Auf dem Boden sah er mehrere Leichen und einige Krieger saßen in einer Ecke. Sie waren an den Händen gefesselt und starrten ihn wütend an.

„Ist das alles?", fragte Notuk.

Ibero kam auf sie zu. Er hielt seinen Arm fest. Aus einer Wunde tropfte das Blut. Makuc zog zischend den Atem ein. Es schien so, als ob die schlimmsten Kämpfe wirklich schon vorbei waren. Und alle hatten sich gewehrt!

„Ibero! Zeig her! Ist es sehr schlimm?"

Makuc riss ein Stück Stoff von seiner Tunika und verband die Wunde.

Ibero schüttelte den Kopf.

„Ich habe nur einen Moment nicht aufgepasst, eure Hoheit!"

Makuc band fest zu, was Ibero aufstöhnen ließ.

Um ihn herum hörte man die Leute murmeln und lachen.

„Das ist der König!"

„Er sieht aus wie ein Nordler!"

„Ein wahrer Mann und würdiger König!"

„Er wird uns befreien!"

Makuc wurde es unangenehm. Natürlich würde er das Volk befreien, aber als die Leute anfingen, vor ihm auf die Knie zu gehen und seine Füße berührten, schnaubte er.

„Hört auf! Noch habe ich nichts getan, was mir solch eine Ehre einbringen könnte!", rief er.

Ibero lachte leise.

„Das ist nicht ganz richtig, was du da sagst. Allein nur durch deine Anwesenheit fühlen sich die Leute sicherer. Sie wollen kämpfen, weil es sich für dich zu kämpfen lohnt. Deswegen sind sie aus ihren Häusern gekommen, als sie Edisin hörten! Sie kämpften mit Stöcken, Messern und einer hatte sogar nur einen Kessel. Aber sie kämpften endlich für ihre Freiheit. Sie wollen dich, weil sie wissen, dass du besser bist als dieser Tyrann und auch besser als dein Vater!"

Makuc konnte es immer noch nicht nachvollziehen, aber wenigstens hörten diese Ehrbezeugungen auf.

„Sumek! Wo ist er?"

Ibero zeigte in die Mitte der Stadt.

„Er ist mit seinen Männern zum Marktplatz geflohen! Wo soll er sonst auch hin? Überall wird er bekämpft! Ich denke, er wartet dort auf dich!"

Makuc nickte und wandte sich an seine Krieger.

„Durchforstet die Stadt. Nimmt jeden gefangen, der eine verdammte Uniform von Sumek trägt!"

Einige liefen sofort los, dennoch standen immer noch ein paar herum.

„Die anderen suchen nach Verletzten und ihr solltet den Bewohnern helfen, die Stadt wieder bewohnbar zu machen!"

Makuc erkannte seine Heimatstadt beinahe nicht mehr. Überall lag Dreck, die Häuser waren in einem schlimmen Zustand und niemand schien sich darum gekümmert zu haben. Er war doch nicht so lange fort gewesen. Warum hatte man sich nicht darum gekümmert?

Nevo packte sein Schwert wieder in den Halfter.

„Und was hast du vor?"

Makuc zuckte mit den Schultern.

„Ich warte, bis die Könige hier sind. Dann vernichte ich Sumek. Aber ich brauche sie und euch als Zeugen!"

Ibero lachte leise.

„Dass du Sumek wirklich umgebracht hast?"

Makuc schüttelte den Kopf.

„Nein! Ich benötige Zeugen, die erzählen können, dass ich ihm eine Chance geben wollte!"


2 Tage vorher

Meridea hatte sich aus dem Palast in die Ställe geschlichen.

Sie fragte sich, warum sie sich immer davonschleichen musste, um irgendwo hin zu gehen. Seit Tagen hatte sie keine Nachricht bekommen und so langsam wurde sie unruhig.

Es wurde zwar immer wieder versucht, sie mit Argumenten ein zu lullen, aber sie hatte darauf keine Lust mehr. Sie sollte selbst sehen, was vor sich ging.

Salea schien sich hier im Palast sehr wohl zu fühlen, deswegen hatte sie der alten Frau nichts gesagt, sondern war einfach gegangen, als alle schliefen. Salea stand auch endlich etwas Ruhe zu und das würde sie hier bekommen. Makuc konnte sie später noch holen lassen, wenn sie wieder zurück wollte.

Sie hatte sich einen Beutel gepackt. Wie sie von Makuc gelernt hatte, enthielt er eine Karte mit Oasen, die sie abgezeichnet hatte, einige Schläuche mit Wasser und wasserhaltiges Obst, dass sie wenigstens den ersten Tag ertragen lassen würde. Nur die stinkende Salbe hatte sie nirgends finden können. Sie wollte aber auch nicht stehlen.

Sie sah ihre Stute schon von weitem. Das Satteln würde ihr Schwierigkeiten bringen, aber sie musste es alleine durchziehen. Sie nahm den Sattel und wunderte sich, dass es so gut klappte. Dann stieg sie auf das Pferd und ritt davon in die Wüste.


Salea sah Meri hinterher und seufzte. Lamure stellte sich zu ihr.

„Sie ist wirklich wild! Ich habe geahnt, dass ich sie nicht lange hier halten kann!"

Salea nickte.

„Sie ist eine nordische Prinzessin! So wie ich die Nordler kennen gelernt habe, dürfte es mich eigentlich nicht wundern!"

Lamure lachte leise.

„Ich hoffe nur, sie findet die Waffen, die ich ihr im Sattel versteckt habe."

Salea sah die Königin an.

„Die wird sie bald entdecken. Aber wir wollen hoffen, dass sie ihn nicht entdeckt!"

Sie beobachteten, wie Gelomar in den Sattel stieg und Meridea verfolgte.

Lamure seufzte nun auch.

„Sie wird sehr wütend auf uns werden. Aber ich kann sie nicht einfach alleine durch die Wüste ziehen lassen! Aber sie halten kann ich eben auch nicht. Und Gelomar kennt sich gut aus!"

Das wusste Salea.

„Außerdem schuldet er Makuc noch etwas. Schließlich hat er Gelomars Leben verschont!"

Lamure nickte.

„Deswegen hat er sich freiwillig gemeldet, um sie zu beschützen! Ich denke, dass er einiges gut machen will! Obwohl es nicht seine Schuld war."

Sie reichte Salea die Hand.

„Komm mit mir! Ich kann jetzt nicht mehr schlafen. Wir sollten in Ruhe unser Morgenmahl einnehmen, bevor meine Kinder uns zur Weißglut treiben!"

Salea lachte laut auf und ließ sich von der Königin mit ziehen.

„Ich sollte mich wohl daran gewöhnen. Was glaubst du, was die beiden für Kinder bekommen. Ich denke, das wird ein ganz schöner Trubel!"

Lamure lachte.

„Nordkinder, die den Süden beherrschen! Wer hätte das jemals voraus sagen können, dass so etwas einmal passiert!"



„Sumek! Zeig dich!"

Sumek blieb hinter seinen Männern. Er hatte schon längst einen Blick auf Makuc erhaschen können. Und was er sah, machte ihm Angst!

Makuc hatte sich verändert.

Sumek hatte ihn oft damit aufgezogen, dass Makuc wie ein Nordler aussehen würde. Aber nun tat er es tatsächlich. Groß war er ja schon immer gewesen, aber seine damals hagere Erscheinung war nun Muskeln gewichen. Er trug einen Bart, der nicht ungepflegt, sondern eher majestätisch aussah.

Er hatte keine Tunika an, sondern ein Lederwams, das eng an seiner Brust anlag. Seine Arme platzen bald vor Kraft und Muskeln. Wenn Sumek an sich hinunter sah, kam er sich schon lächerlich vor. Er trug die landesübliche lange Tunika, die viel zu weit war. Allerdings wusste Sumek auch, dass er mit anderer Kleidung gegen Makuc lächerlich wirken würde. 

„Sumek! Komm endlich raus, du Feigling!"

Sumek atmete tief ein und versuchte wieder seine Wut zu unterdrücken. Seit dem Gespräch mit Edisin war er immer wütend. Sie hatte ihm Dinge an den Kopf geworfen, die er nicht hatte hören wollen. Dann dieser Angriff, der eigentlich keiner war. Seine Männer hatten einfach zu schnell aufgegeben, als sie die Armeen sahen, die sich vor der Stadt positioniert hatten. Und nun stand Makuc mitten auf dem Marktplatz und nannte ihn einen Feigling.

Er trat hervor.

„Der Verräter ist also zurückgekehrt!"

Langsam nahm er ein Schwert von einem seiner Männer und kam langsam auf Makuc zu.

Makuc lachte spöttisch.

„Ich bin also der Verräter? Glaubst du eigentlich an den Mist, den du überall hast verbreiten lassen? Wenn hier jemand ein Verräter ist, dann bist es wohl du!"

Sumek zog einen Mundwinkel nach oben.

„Ich brauche mir die Wahrheit nicht schön zu reden! Du hast mir den Eid verweigert, behauptest, du wärst der eigentliche Thronerbe und verweigerst mir die Gefolgschaft. In meinen Augen ist das Verrat!"

Makuc lachte nun lauthals los.

„Selbst jetzt gibst du nicht zu, dass du nicht der Sohn meines Vaters bist? Ah, ich vergaß: das kannst du ja nicht zugeben. Vor allem, weil alle Könige und Thronerben anwesend sind. Da würde es ja schlecht aussehen, wenn du die Wahrheit zugibst!"

Sumek blickte sich gehetzt um. Makuc hatte Recht. Korath stand in der Nähe und neben ihn die Söhne der anderen Könige. Es waren auch Nordler neben ihnen, die wohl ebenfalls einen Thronanspruch hatten. Er keuchte, als er Edisin in den Armen eines Nordlers sah. Ein Eiswolf stand neben ihnen.

Er ging einen Schritt auf Edisin zu.

„Für einen Nordler? Du verlässt mich wegen einem Nordler?"

Der Wolf knurrte, als er Edisin packen wollte. Und auch der Nordler zog ein Messer heraus.

Edisin lachte leise.

„Du bist ein armer Mann, Sumek. Ich kann dich nicht verlassen, denn ich habe dir nie gehört! Und der Nordler ist ein weitaus besserer Mann, als du je sein wirst!"

Sumek fletschte mit den Zähnen.

„Ich bin der König!"

Der Nordler lachte dröhnend.

„Und ich der zukünftige Großkönig! Sehe es ein! Du hast sie verloren! Oder besser gesagt, du hast sie nie gehabt!"

Sumek drehte sich zu Makuc.

„Alles deine Schuld! Ich dachte, du wärst mein Bruder! Aber das warst du nie!"

Makuc nickte.

„Das stimmt. Früher, als du noch nicht so machtbesessen warst, wäre ich dir überall hin gefolgt. Doch du warst es, der sich von mir abgewandt hat. Du hast meinen Vater ermordet und deiner Mutter die Schuld gegeben. Du wolltest mir die Schuld an Risacs Tod geben, doch ich bin mir sicher, dass du auch ihn umgebracht hast. Hat er nicht mehr in deine Pläne gepasst? Wurde er unbequem?"

Sumek schnaubte.

„Ja! Ich habe die beiden umgebracht und habe meine Mutter eigentlich auch auf dem Gewissen. Aber all die Morde haben mir geholfen meinen Platz ein zu nehmen!"

Er hörte die empörten Rufe und sah die ernsten Gesichter der Würdenträger. Er zeigte auf Makuc.

„Was wollt ihr denn? Bin ich nicht ein besserer König, als er je sein wird? Ich wurde ausgebildet dafür! Ich habe die Macht! Und er ist nur ein einfacher Soldat! Ihr habt mir zu gehorchen, denn ich bin der Großkönig! Und ich verlange..."

Korath schüttelte den Kopf.

„Du kannst nichts mehr verlangen, Sumek! Du hast Morde zugegeben. Das sind schändliche Taten!"

Makuc trat noch einen Schritt auf ihn zu.

„Weil du früher mein Bruder warst und ich deine Mutter kannte, will ich dir eine Chance geben. Büße für deine Untaten und ziehe dich zurück in die Einöde."

Sumek lachte empört und ungläubig auf.

„Du willst mich verbannen? Du? Und ich soll ein Eremit werden?"

Makuc nickte.

Sumek glaubte sich verhört zu haben!

„Du hast von mir nichts zu fordern, Verräter! Ich werde dich töten und deine liebliche Sklavin wird die meine!"

Ein Nerv zuckte in Makucs Gesicht.

„Ah! Ich sehe, du bist immer noch in die Hure verliebt!"

Makuc stürmte auf ihn zu und schlug ihn mit dem Handrücken ins Gesicht!

„Sie ist meine Frau! Sie war nie eine Hure! Sie ist eine nordische Prinzessin und du wirst sie nie besitzen. Denn ich werde dich töten und nicht umgekehrt!"

Sumek hatte den Schlag nicht erwartet und stolperte rückwärts.

„Dann also ein Kampf? Du willst meine Männer gegen deine antreten lassen?"

Makuc lachte.

„Nein! Nur du gegen mich! Der Bessere möge gewinnen!"

Sumek hielt das Schwert hoch.

"Oh nein! Suche deinen besten Mann aus und ich den meinen! Dann werden wir sehen, wer gewinnt!"

Makuc lachte lauthals los.

"Mein bester Mann bin ich selbst. Ich bin nicht wie du und lass meine Arbeit von anderen erledigen. Aber das warst du schon immer! Ein Feigling! Vater hat das erkannt und wollte dich nicht zu seinem Nachfolger! Das musste dich ganz schön geärgert haben, oder? Deswegen hast du ihn doch umgebracht. Du hast die Ankündigung gelesen, oder?"

Sumek wurde blass. Er hatte sie doch vernichtet? Warum wusste Makuc davon?

"Es gab keine Ankündigung!", versuchte er es.

Makuc nahm ein Dokument aus seiner Weste und hob sie in die Luft.

"Das hier beweist, dass ich der Thronerbe bin! Sumek ist nichts! Es ist eine beglaubigte Abschrift der ersten Ankündigung, die Sumek vernichtet hat."

Sumek stand langsam auf.

"Du willst es also wirklich drauf ankommen lassen? Du willst gegen mich kämpfen? Wenn ich sterbe, werden viele meinen Tod rächen wollen!"

Makuc trat nahe zu ihm.

"Wer denn? Es ist niemand da, der dich rächen wird. Selbst deine Männer haben dich verlassen. Sie kämpfen nicht einmal mehr für dich. Merkst du es nicht? Bist du wirklich so verblendet, dass du die Wahrheit nicht erkennst? Nein! Es bleibt dir nur zwei Möglichkeiten. Du ziehst dich zurück, wie ich es dir gesagt habe, oder du wirst kämpfen und sterben!"

Sumek lachte irre.

„Dann sei es so! Ich werde dich töten und dann dein Weib heiraten!"

Makuc hatte genug gehört! Er hob seine Axt und ließ sie auf Sumek nieder sausen.



Meridea ritt, als ob Dämonen hinter ihr her wären.

Sie hatte ein verdammt dummes Gefühl.

Seit sie das Land Solimar betreten hatte verfolgte sie dieses Gefühl schon. Zerstörte Dörfer, vereinzelte Kämpfe...das hatte sie erwartet. Aber nicht diese Ruhe und Alltäglichkeit. Es schien beinahe so, als ob nichts geschehen wäre. Endlich sah sie die Stadt und endlich sah sie auch Soldaten. Aber keinen Kampf. Sie wusste nicht, ob das gut oder schlecht war. Das Stadttor war weit geöffnet und es standen auch keine Wachen davor. Sie ritt hindurch und ein Mann stoppte sie, in dem er die Zügel nahm.

„Wen haben wir denn da?"

Meri wollte ihm schon antworten, als hinter ihr ein weiterer Reiter ankam. Sie zog ihre Augenbrauen hoch. War er ihr etwa gefolgt? Es schien beinahe so, denn er trug die typische Rüstung von Koraths Männer.

„Lass sie sofort los! Das ist die Frau von König Makuc! Behandle sie mit Respekt!"

Meri drehte sich um. Sie kannte diesen Mann nicht. Aber die anderen kannten ihn wohl.

„Gelomar! Ich dachte, Makuc hätte dich umgebracht!"

Gelomar schüttelte den Kopf.

„Nein! Er war gnädig und ließ mir mein Leben, obwohl ich es nicht verdient habe! Und jetzt lass deine Königin los!"

Er ritt vor sie und schnappte sich die Zügel. Dann sah er sie an.

„Es tut mir leid, aber ich bin eurer Majestät gefolgt. Lamure wollte euch in Sicherheit wissen!"

Meri lachte leise. So etwas hätte sie sich ja denken können.

„Da gibt es nichts zu verzeihen. Es war gut, dass du mich beschützt hast!"

Sie wandte sich an die anderen, die nun neugierig auf sie zukamen.

„Wo ist mein Mann?"

Ein Junge kam vor.

„Der König ist auf dem Marktplatz. Er kämpft gegen Sumek!"

Meridea blieb beinahe das Herz stehen.

„Alleine?"

Der Junge nickte.

Sie gab dem Pferd die Sporen und ritt zum Marktplatz. Sie wusste, dass Makuc kämpfen konnte. Doch Sumek war ein hinterhältiger Kerl, der bestimmt alle Tricks anwenden würde, um Makuc zu töten.

Vor einer Menschenmenge musste sie stoppen. Sie sprang vom Pferd und versuchte nach vorne zu gelangen.

Der Kampf hatte schon begonnen, aber sie sah nicht viel. Sie hörte nur.

Immer weiter schlängelte sie sich durch die murrende Menge, bis eine große Hand ihren Arm festhielt. Sie sah nach oben. Nevo starrte sie an und er wirkte alles andere als fröhlich.

„Verdammt nochmal, Neva! Was machst du hier?"

Sie versuchte ihren Arm zu befreien, doch Nevo hielt sie eisern fest.

„Ich will zu meinen Mann! Lass mich los!"

Sie riss sich los, wurde dann aber von hinten gepackt und hoch gehoben.

Notuk war plötzlich aufgetaucht und ließ sie nicht weiter nach vorne laufen.

„Lass mich los!"

Notuk schüttelte den Kopf und schleppte sie zu einem Gasthaus. Dort setzte er sie auf einen Stuhl und stellte sich breitbeinig vor sie hin. Auch Nevo kam herein. Beide Brüder sahen so aus, als ob sie ihr gleich den Hosenboden versohlen wollten.

„Du bist wirklich dämlich, Neva! Was hast du dir dabei gedacht? Wolltest du Makuc ins Verderben stürzen?"

Ihre Wut verpuffte so schnell, wie sie gekommen war.

„Was? Nein!"

Nevo schüttelte den Kopf.

„Das hättest du aber! Weißt du, was Sumek ihn gerade angedroht hat? Dass er ihn töten und dich zur Frau nehmen will! Und dann tauchst du auf. Wenn Makuc dich gesehen hätte, wäre er abgelenkt gewesen!"

Sie sackte in sich zusammen.

„Daran habe ich nicht gedacht!", gab sie kleinlaut zu.

Notuk kniete sich vor sie hin und strich ihr über die Wange.

„Sture Nordler! Wir können es nicht verleugnen!"

Sie lächelte ihren Bruder an.

„Was kann ich tun?"

Nevo setzte sich neben sie.

„Wir warten. Und wenn Makuc den Dreckskerl erledigt hat, dann kannst du von mir aus zu ihm rennen und was weiß ich mit ihm machen. Aber bitte nicht in aller Öffentlichkeit!"

Sie stieß ihn leicht in die Rippen.

„Manchmal frage ich mich, womit ich solche Brüder verdient habe!"

Notuk stand lachend auf.

„Ja! Womit hast du die besten Brüder der Welt wohl verdient?"



Makuc drosch seine Axt auf Sumek, der eher zur Seite stolperte, als dass er auswich. Immer wieder schlug er auf Sumek ein, doch der hatte immer wieder Glück.

Entweder verhedderten sich seine Füße in das unpraktische Hemd, oder er wurde von der Menge fortgestoßen. Sumek schnappte sich ein Schild und endlich wehrte er einen Hieb ab. Man konnte an seinem schmerzverzerrten Gesicht sehen, dass der Schlag seinen Arm verletzt hatte.

Makuc kam einen Schritt näher und spürte Sand in seinen Augen.

Fluchend zog er sich zurück und blinzelte etwas.

Sumeks Schwert surrte und er hob blind die Axt.

Eloc knurrte hinter ihm, doch Makuc hielt ihn zurück. Er wischte sich den Sand mit dem Unterarm aus dem Gesicht.

„Tricks. Mehr hast du nicht vor zu weisen? Kazak wäre sehr enttäuscht von dir!"

Sumek schnaubte.

„Kazak hat mich nie für ernst genommen!"

Makuc lachte.

„Weil er die Wahrheit wusste! Es wundert mich, dass Vater dich so lange duldete!"

Wieder drosch er seine Axt auf Sumek, der auf keuchte.

Wieder versuchte er Sand auf Makuc zu werfen, doch dieses Mal war Makuc vorbereitet. Er wich geschickt aus, sah aber nicht, dass Sumek mit dem Schwert die Axt weg schlug. Die flog im hohen Bogen weg.

„Keine Waffe mehr, Makuc? Oh! Dann bin ich wohl im Vorteil!"

Er griff plump an, doch Makuc drehte sich geschickt um die eigene Achse und nahm Sumek in den Schwitzkasten.

„Vorteil, mh?"

Er drückte zu und Sumek ließ das Schwert fallen.

„Warum, Sumek? Warum bist du nur so geworden? Du hättest alles haben können und keiner hätte dich daran gehindert."

Sumek riss wie ein Besessener an Makucs Arm.

„Ich...konnte nicht...zulassen..."

Makuc merkte nicht, wie Sumek eine Hand fallen ließ. Er spürte nur den stechenden Schmerz in seinem Oberschenkel. Er lockerte unwillkürlich seinen Arm und glitt zu Boden. Sumek stand über ihn, sein Gesicht zu einer Maske verzerrt.

„Nun beende ich es!"

Er hob seinen Arm und das Messer blitzte in der Sonne. Makucs Blut tropfte auf den Boden.

Er stach zu und Makuc schloss die Augen und hob schützend seine Arme vor das Gesicht.

Doch da kam nichts.

Vorsichtig nahm er die Hände weg. Er hörte ein gurgelndes Geräusch. Als er den Kopf hob, sah er wie Eloc Sumek in den Hals biss. Seine Lefzen waren hochgezogen und Blut spritzte auf den Boden.

Sumek zuckte, aber an seinen Armen sah man, dass er mehr tot als lebendig war!

Eloc sah seinen Herrn an und der nickte nur.

Sumeks Hals gab ein Knacken von sich und das Zucken hörte auf.

Es herrschte einen Moment Ruhe. Dann brannte Jubel auf und er wurde hochgehoben. Sumeks Leichnam ließen sie einfach liegen.

„Makuc!"

Er hob seinen Kopf und versuchte den Händen aus zu weichen.

„Meri?" Er sah, wie sie auf ihn zu rannte. „Meri!"

Sie warf sich in seine Arme und er zog scharf seinen Atem ein, als sie an seine Wunde kam.

Erschrocken ging sie auf Abstand und starrte sein Bein an.

„Du blutest! Verdammt, was hat er dir angetan?"

Er lachte laut und zog sie wieder in seine Arme.

„Er hat alles versucht, um mich zu vernichten. Aber jetzt ist es vorbei! Endlich ist es vorbei!"

Er hob sie hoch und küsste sie vor allen.

Das Volk, sein Volk, jubelte und sein Name wurde immer wieder gerufen!

Meri schmiegte sich an ihn.

„Zwei Nordler werden über den Süden herrschen! Ist das nicht verrückt?"

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