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Vertrauen, so schön und schrecklich zugleich


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Etwas mehr als zwei Jahre sind nun bereits vergangen, seitdem König Thráin mit dem Ziel ihn den schrecklichen Klauen des Drachen zu entreißen gen Erebor zog. Noch immer bin ich die Einzige der Zurückgebliebenen, die davon weiß oder überhaupt etwas ahnt. Denn auch der Weg in die ihm naheliegenden Eisenberge, das Reich des Herren Dáin und Scheingrund der Reise, ist lang und anstrengend, voller Gefahren in größtenteils unbewohnter Wildnis und kann durch so vieles behindert werden, von dem ich nicht einmal zu träumen wage.

Verschlungene Pfade fand Balin über das riskante Nebelgebirge mit seinen hohen, schneebedeckten Gipfeln, dass noch immer von Orks und noch schrecklicheren Schattenwesen bewohnt wird. Er erzählte mir, dass sie zuletzt den Rothorn Pass nehmen wollen, der sie auf direktem Weg in das Schattenbachtal führen wird. Der Schmerz, den sie empfinden werden, sobald sie diesen schicksalsträchtigen Ort betreten, wird qualvoll, vermutlich unerträglich sein. Zu viele kostbare Leben fielen hier, deren Gedenken noch immer allzu gegenwärtig ist.

Ab und an erreichen uns riesige Raben, schwarz wie die dunkelste Nacht und genauso still, mit geschriebenen Nachrichten oder auch ohne. Man erzählte mir, dass die Erben Durins mit ihnen kommunizieren können und einmal konnte ich sogar miterleben, wie die Herrin Dís einem von ihnen etwas in einer kratzend-fauchenden Sprache zuflüsterte und er sich daraufhin mit kräftigen Schwingen auf den Weg machte. Ich fürchte die geheimnisvollen Vögel nicht, aber ihre erdig-braunen Augen wie Rauchquarz bereiten mir manchmal Unbehagen, wenn sie mich unergründlich mit ihnen betrachten als wäre ich ein Schmuckstück, das sie nur allzu gerne stibitzen und in ihr Nest bringen wollen.

Die Schreiben, soweit ihre Inhalte uns mitgeteilt worden, berichten Beruhigung schenkend von Aufenthalten in Orten und größeren Ansiedlungen und einigen wiedergetroffenen Verbündeten im einst von uns besiedelten Dunland. Außerdem von wetterbedingten Verzögerungen, da der vergangene Winter ungewöhnlich früh kam und sich zuvor durch starke Regenfälle ankündigte und auch nach langem Frost mit ihnen verabschiedete, die eine Weiterreise oft unmöglich machten. Dennoch Sorgen mache ich mir um unseren König und ganz besonders um Balin und ja auch Dwalin, obwohl gerade er der wohl Stärkste und Unbeugsamste der Begleiter ist. Wie es ihnen wohl wirklich geht und wo sie sich tatsächlich aufhalten - so gerne würde ich es wissen.

In Gedanken versunken und dennoch penibel reinige ich eines der großen Panoramafenster im Gemach der Herrin, die den wertvollen da seltenen Blick aus dem Berg hinaus ermöglichen. Warm und ungehindert von Wolken sendet die Maisonne ihre goldenen Strahlen auf die unbekannte Welt, die sich mir in all ihrer Herrlichkeit offenbart.

Grasland und seichte Hügel, auf denen hohe, dicht gedrängt stehende Bäume die weitere Sicht behindern, schließen sich den felsigen Ausläufern des Gebirges an.

Unweit ein glitzernder See, als wäre er mit reinen Diamanten gefüllt. Vögel ziehen laut zwitschernd in Schwärmen vorbei, zanken sich auf Ästen sitzend oder singen ihre hellen Frühlingslieder.

Herden von Schafen, Ziegen und kleinen, stämmigen, das ganze Jahr über wolligen Kühen weiden gemächlich und nur von einer Handvoll Hirten mit ihren Hunden bewacht das saftige Grün. Ihr Auftrieb zu den Bergweiden, auf denen sie den ganzen Sommer verbringen werden, steht kurz bevor.

Eine kleine Handelskarawane aus Zwergen und Ponys, die schwer beladene Karren ziehen, ächzt den geschlungenen Pfad hinauf, der sich in einer engen Schlucht, an dessen Ende sich das Eingangstor befindet, verliert. Die Kinder dieser Familien die unstet zwischen den Ansiedlungen von Menschen, Zwergen und sogar Elben umherziehen, toben zwischen den goldenen und sich im leichten Wind wiegenden Getreidefeldern umher, verstecken sich laut lachend hinter den Stämmen in voller rosaroter Blüte stehender Kirschbäume, die den Weg säumen. Sie wachsen anders auf als Zwerglinge sonst, die nur selten den behüteten Schutz des Berges verlassen dürfen. Als zu kostbar werden sie nicht nur jetzt, nachdem unsere Rasse versprengt in ganz Mittelerde lebt und noch immer von Kriegen und Vertreibung bedroht wird, angesehen. Wertvoller sogar noch als Gold oder Edelsteine. Bis zu ihrem zehnten Lebensjahr ist es Angehörigen adliger Familien sogar verboten überhaupt das elterliche Haus zu verlassen und ihrem Schutz sehen sich Verwandte und Begleiter allzeit verpflichtet.

Ich will mich gerade einem anderen Fenster zuwenden, als ich plötzlich das Rauschen von schlagenden Flügeln vernehme. Bereits wähnend hebe ich eine Hand um die Augen vor der blendenden Sonne abzuschirmen und dann sehe ich ihn. Erst ist er nur zu erahnen. Nicht mehr als ein schwarzer Punkt, der sich von dem himmelblau absetzt. Aber er wird rasch größer, bis sich schließlich der erwartete Rabe auf dem Fenstersims niederlässt. Riesiger ist er als die anderen, das Gefieder schimmert blauer, als ich es jemals an einem seiner Rasse sah und eine Rolle Pergament ist um den aufgeplusterten Hals befestigt. Ein wundervolles und stattliches Geschöpf, ein Exponent unter seinesgleichen, beinahe königlich erhaben.

„Hast du eine Nachricht von Ihrer Majestät?", frage ich ihn, obwohl mir wohlbewusst sein sollte, dass er mich nicht versteht. Aber er legt den Kopf mit dem schwarzen Schnabel und den Bernsteinaugen schief, ganz so, als würde er. Rätselhaft, diese Tiere. „Warte hier, ich hole die Herrschaft", weise ich an und drehe mich bereits um, da ertönt eine fauchende Stimme in meinem Kopf und lässt mich innehalten.

„Für Euch", wispert sie und zutiefst erschrocken sehe ich ihn an. Völlig entgeistert scheint mein Blick zu sein, denn der Rabe windet den Kopf auf dem kurzen Hals als scheine er belustigt und erneut ist seine Stimme mit der gleichen Aussage und einer Erklärung, dass er selber darüber bestimmt mit wem er redet, zu hören, ohne dass er seinen Schnabel öffnet. „Bist du dir sicher?" Nun scheint er langsam empört über meine Ungläubigkeit, denn er schlägt stürmisch mit den riesigen Flügeln, hebt imposant ein Bein und krächzt laut, mit tatsächlich erzürntem Unterton, soweit dies einem Vogel möglich ist. „Schon gut, schon gut, beruhige dich bitte, ich glaube dir ja", beschwichtige ich ihn und nehme dennoch unsicher die Pergamentrolle an mich, als er daraufhin verstummt und das Gefieder glättend schüttelt, um seine erhabene Erscheinung wiederherzustellen. Ein wenig erinnert mich dieses Tier an Thorin. Ein geradezu sonderbarer Gedanke.

Unentschieden und ängstlich was mich darin geschrieben erwartet wird, starre ich den Brief an. Leicht gelblich ist das Papier und in nur allzu vertraut schwungvoll ausgeführten Lettern darauf niedergeschrieben tatsächlich mein Name. „Morgen früh komme ich wieder, falls Ihr eine Antwort schicken wollt", unterrichtet mich der Rabe und noch ehe ich den verwunderten Blick ihm zuwende um meinen Dank auszusprechen, ist er verschwunden.

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Erst am Abend erlebe ich endlich die ruhige Zeit, um den Brief zu lesen. Den ganzen restlichen Tag bewahrte ich ihn in der Tasche meiner Schürze und jedes Mal, wenn die zitternden Finger ihn betasteten, durchfuhr mich ein Schaudern. Wohlig und ängstlich zugleich.

Nur eine einzelne Kerze schenkt Licht, als ich das Papier in meiner Kammer entrolle. Leicht klamm ist es und die Tinte an wenigen Stellen verlaufen. Ein kurzer Frühlingsregenschauer schien den Raben auf seinen langen Weg zu mir überrascht zu haben. Wenige Male sah ich bislang Handschriften von Dwalin, aber seine Feder ist äußerst einprägsam, weil so ordentlich und schwungvoll und ja schon beinahe filigran für den bulligen Krieger. Soweit man unseren Runen solche Eigenschaften zusprechen kann. Erstaunlich, welche Kunstwerke diese klobigen und mit Schwielen überzogenen Hände vollbringen können. Heftig klopf das Herz vor Aufregung und Erwartung in meiner Brust, als ich beginne zu lesen:

Kostbarste Astâ,

ich hoffe, dieser Brief erreicht dich bei dem Wohlergehen und der Unbekümmertheit, die du empfandst, als ich dich verließ. Du wunderst dich bestimmt über alle Maßen, warum ich dir schreibe. Nun, Balin unterrichtete mich bereits kurz nach unserer Abreise, dass er dich in die Pläne Ihrer Majestät über unser eigentliches Ziel einweihte. Und da uns auch nach all der Zeit noch keine Armee unter der Führung der erzürnten Herrin Dís einholte, nehme ich an, dass du auch bislang niemanden davon erzähltest. Ich wusste schon immer, dass du eine aufrichtige und ehrenhafte Person bist und bedauere, dass ich dir unser Vorhaben nicht selber offenbarte ... dass ich dir nicht das Vertrauen entgegenbrachte, das dir ohne Zweifel gebührt.

Balin in seiner Weisheit war es auch, der mir empfahl dir diesen Brief zu schreiben. Denn nur allzu oft denke ich besonders während stiller Nächte, in denen nur das Rauschen des eisigen Windes durch uralte Baumwipfel mir etwas zu erzählen vermag, mit Schwermut und Sorge, aber auch Sehnsucht an dich. Du bist noch so jung und dein Lebensweg bislang mehr als nur steinig. Ich merkte, dass du dennoch immer vertrauender wurdest und Zuversicht fastest und es erfreute mein Herz mehr als ich auszudrücken vermag. Selbst während der bislang kurzen Zeit begannst du mir eine Vertraute zu werden, ungeachtet von Stellung und Rang. Verzeih mir, wenn ich dich mit diesen Worten beschäme, aber sie sind wahrhaftig und es fällt mir leichter, sie aufzuschreiben, als zu sagen, auch, da ich erst jetzt zu beschreiben vermag, was ich all die Jahre ohne dich vermisste.

Aufgrund dessen möchte ich dir auch die Wahrheit über die Irrungen und Wirrungen unserer bisherigen Reise offenbaren und weiß, dass du niemanden davon erzählen wirst, egal wie viel Besorgnis sie dir bereiten werden:

Zurzeit rasten wir an den westlichen Ausläufern des Nebelgebirges, unweit des Barazinbar. Ich hoffe, ich kann ihn dir irgendwann einmal zeigen, denn seine Hänge leuchten Rot wie Rubine, besonders im Glühen der untergehenden Sonne. Lang und beschwerlich wird der Aufstieg sein, bis wir den Rothorn Pass erreichen, der hoffentlich nicht verschüttet oder anderweitig unwegsam ist. Denn mehr als nur eine Behinderung und Gefahr mussten wir bislang überstehen. Kurz vor der Wetterspitze, einem lange verlassenen Aussichtspunkt in den Einsamen Landen, und im nördlichen Dunland griffen uns Orks an. Nicht viele. Nur kleine Truppen, die schnell und ohne Verluste niedergeschlagen wurden. Aber dennoch beunruhigt ihr Verweilen in diesen eigentlich so feindlosen Landen nicht nur uns. Wölfe überfielen das Lager, kurz bevor wir das Gebirge erreichten, töteten zwei Männer und beraubten uns einem großen Teil der Vorräte, sowie fünf Lastenponys. Krähen aus Dunland, bösartige und verschlagene Viecher, spähen beharrlich unsere Wege aus. Nur die Valar wissen, wer sie geschickt hat. Weder Pfeile noch die Raben konnten sie bislang hinreichend vertreiben. Über das verfluchte schlechte Wetter und dadurch entstandene Verzögerungen berichtete Ihre Majestät ja hinlänglich.

Astâ, meine Teuerste, es fällt mir schwer, dir dies zu schreiben, aber unsere Unternehmung scheint unter keinem Guten von Durins Sternen zu stehen und nicht nur ich sehe ein schlimmes Ende voraus. Selbst wenn, so Mahal will, wir irgendwann den Einsamen Berg erreichen, ungewiss ist wie wir den Drachen nur aus ihm vertreiben sollen. Gerüchte werden uns zugetragen. Erst kürzlich soll er schwebend über der Seestadt gesehen worden sein, auf der Jagd nach Schafen und unvorsichtigen Menschen. Sich sattfressend, um wieder auf unbestimmte Zeit in den Tiefen des Berges zu verschwinden.

Aber Thráin hört nicht auf die Mahnungen und Bedenken seiner Mannen. Es scheint, als würde eine Macht; dunkel und süchtig nach den Reichtümern, die unter den Hängen liegen und von Smaug bewacht werden; ihn gnadenlos antreiben und blind machen für das Offensichtliche. Sich beständig mit jedem Schritt den wir dem Berg näherkommen verschlimmernd.

Ich bitte dich - obwohl ich es womöglich nicht bräuchte - dies alles für dich zu behalten, auch wenn ich weiß, was ich dir, damit für eine Last aufbürde und welchen alleingetragenen Schmerz du erleiden wirst uns in Gefahr zu wissen.

Wenn wir das Nebelgebirge überquert haben, werde ich dir erneut einen Brief schreiben, zur Beruhigung oder auch nicht.

Bis dahin verbleibe ich in innigster Schätzung

Dwalin, Fundin Sohn

Bislang unbemerkte Tränen perlen auf das Pergament und lassen die Tinte großflächig unter ihrer Wirkung verlaufen. Ich spürte unlängst, dass etwas nicht stimmte, aber es bestätigend zu wissen, ist schrecklicher, als ich mir jemals in meinen Albträumen ersonnen habe. Bei Mahal wie habe ich Angst um sein und das Leben der Anderen. Nicht, dass ich sie bislang niemals verspürte, aber unter diesen Schilderungen erreicht sie eine Bedeutung, die schwerer wiegt als jemals etwas zuvor. Unerbittlich scheint sie mich mit sich hinfort zu reißen, und ich merke nur verschwommen, dass ich zittere und weine und bete zu Mahal und allen Valar und sogar zu dem großen Eru Ilúvatar, dass sie gesund heimfinden werden, egal, ob sie den Einsamen Berg zurückerobern können oder nicht.

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Barazinbar – der Grausame (Khuzdûl), besser bekannt als Caradhras (Sindarin)

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