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Vertrauen ist die stillste Form von Mut

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„Hoheit, darf ich um Euer Einverständnis bitten, morgen Vormittag das Anwesen zu verlassen?" Thorin hält darin inne, seinen Anblick dem Spiel der Flammen im Kamin zu schenken, und beglückt stattdessen mich damit. Und wie schon viele Male in den zurückliegenden Monaten bemerke ich, gleichwohl allerhand Pflichten seine Tage überfüllen, unbekümmerter sieht er angesichts ihrer aus als dereinst. Leichter scheinen sie zu wiegen. Stärker wird er sein. Belastbarer für die Bürden. Dennoch merkbar Ruhe sowie Zufriedenheit findet er darin, den vorgelesenen Geschichten zu lauschen. Überdies hoffe ich, auch ein klein wenig vermögen es die heimeligen Stunden ihm diese Lasten von den breiten Schultern zu nehmen.

„Hast du Erledigungen zu besorgen?", fragt er mich nach den Gründen für die erbetene Abwesenheit. Verneinend schüttle ich den Kopf. „Ich möchte das Baraz Anâm besuchen. Schon sehr lange sah ich die Frauen die dort arbeiten und die ich Freundinnen nenne nicht mehr." Als sich ungeziemend und ungebührlich wird er diesen Wunsch ansehen, ist ein Bordell doch kaum ein Ort, an dem sich eine Dame meiner Stellung aufhalten sollte, schon gar nicht im Privaten. Daher perfektionistisch vorbereitet habe ich Argumente, die gegen die erwarteten Vorbehalte sprechen. Dass ich mich zumindest zurückmelden möchte, sie sich fragen werden, was aus mir wurde und überhaupt, wenn auch nicht lange, begleiteten sie mich doch ein Stück des Weges, der mich hierher führte.

Jedoch das, was er schließlich erwidert, tritt den Erwartungen entgegen und zertrümmert alle Bemühungen. „Nicht verbieten möchte ich dir den Besuch, allerdings drücken Bedenken. Zu gefährlich ist dieser Teil des Berges, als dass ich mich nicht um deine Sicherheit sorgen müsste, wenn du alleine gehst. Dwalin wird dich also begleiten." Einen Moment bin ich zu überrumpelt nicht nur von der fehlenden Gegensprache und der stattdessen auferlegten Eskorte, sondern mehr noch davon, dass er beunruhigt sein wird. Aber schnell kann ich mich fassen und suche nach einem Ausweg. Sollte Dwalin mit mir gehen, so ist Meister Norgrims Plan gescheitert, versprach ich ihm doch Stillschweigen zu wahren auch gegen ihn.

Fieberhaft überlegend hoffe ich schließlich, dass etwas sowieso Beabsichtigtes ihn überzeugen wird, mich ohne Aufpasser gehen zu lassen. „Das muss er nicht, Hoheit, ich werde inkognito und so weit es mir möglich ist als Mann und Krieger auftreten. Einiges an Übung habe ich ja darin. Außerdem wird sich Meister Dwalin fürchterlich langweilen und ich befürchte, das wird dazu beitragen, die Biervorräte der Gaststube innerhalb der wenigen Stunden erheblich zu reduzieren." Er lächelt schalkhaft, wissend darum, dass ich bei weitem mit dieser Vermutung nicht übertreibe. Letztendlich senkt er den Blick. „Na schön, dann geh allein. Aber bleib nicht zu lange und gib auf dich und deinen Weg acht."

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Tiefer ziehe ich den Saum der Kapuze über die Augen und richten den Blick zusätzlich gen Boden, als die ersten Zwerge geschäftig vorbeihasten. Kaufmänner, Gendarme, Handwerker, schnatternde Waschweiber, Krämerinnen, spielende Kinder und wohl auch einige Taugenichtse sind unter ihnen, denn vielschichtig ist das Viertel, in dem das Baraz Anâm liegt. Nicht unwahrscheinlich ist es, dass mir hier jemand begegnen könnte, den ich aus diesem wie meinem früheren Leben kenne. Daher in die von der Reise verschlissenen und dennoch bislang als Erinnerung sorgfältig in einer Truhe aufbewahrten Gewänder hüllte ich mich. Aber trotz der Bemühungen so unauffällig wie möglich zu erscheinen, für alle unübersehbar trage ich das Schwert über den Mantel. Unerlässlich ist es, zu zeigen, dass man nicht hilflos ist, in der gefährlichen, von Ungeheuern behausten Wildnis genauso wie hier.

Nicht weit führt der Weg durch schummrige Gänge, vorbei an glutheißen Schmieden, hammerlauten Werkstätten und über den Marktplatz, auf dem die Händler gerade ihre Stände errichten. Beinahe blind vermag ich ihn zu gehen, obwohl viele Jahre vergingen. Zeichen, Gerüche und Geräusche leiten mich. Hier ein loser Stein. Dort ein vertrauter, kaum größer gewordener Riss im ansonsten von unzähligen Füßen glattgetretenen Boden. Das harmonische Plätschern des Brunnens, an dem die Weiber Wäsche schlagen. Der Bäcker unweit der verräucherten Schenke, dessen Rosinenbrötchen himmlisch schmecken und eigenartig immer warm wie frisch aus dem Backofen sind. Und schließlich das Knarzen des in einem unbestimmbaren Luftzug schwingenden Schildes, dass eine üppige Zwergin mit auffallend roten Lippen zeigt.

Auf sehe ich und eigenartig fühlt es sich an zurückzukommen. Das letzte Mal führte mich der Weg hierher, um Dwalin nach Hause zu holen. Nun ist es erneut ein wichtiger Auftrag, der mich eintauchen lässt in die Atmosphäre längst vergangenem. Wenig änderte sich seitdem an Einrichtung und damit einhergehendem Ambiente. Noch immer sind die Wände annähernd schwarz von Pfeifenrauch und Essensduft. Der Anblick des Fußbodens lässt vergessene Schmerzen in Knien und Händen aufflammen, denn wie oft musste ich ihn gründlich schruppen. Kein einziger Gast sitzt zu dieser frühen Zeit an den runden Tischen oder in den sichtgeschützten Alkoven. Perfekt passt ich die Stunde ab, zwischen der die Arbeiter der Nachtschicht den hart erarbeiteten und die leer ausgegangenen Tagelöhner den nicht verdienten Lohn vergeuden.

Dennoch steht Myra hinter der Theke. Auch sie änderte sich nicht. Noch immer ist die Wirtin ausgesprochen hübsch auf eine ganz außergewöhnliche Art und wirkt auf den ersten Blick vertrauensvoll und mütterlich. Sorgfältig poliert sie die in der Nacht beschmutzen Weingläser auf. Sehr viel Wert legte sie darauf, dass kein Wasserfleck den Glanz trübte. Einfach waren die Monate in ihrer Anstellung bei weitem nicht, aber Unmengen an Neuem lernte, sah und erlebte ich und vielleicht wäre ich noch immer hier, hätte dies Ereignis uns nicht auseinandergerissen.

Langsam, mich weiterhin bedeckt haltend, trete ich an den Ausschank heran. Myra wendet sich mir zu. Auch ihr herzliches Lächeln blieb das Gleiche und warm wird es in meinem Herzen. „Willkommen der Herr. Wünscht Ihr eine Unterkunft? Wir haben herrliche Zimmer mit weichen Betten, die ich Euch zu einem hervorragenden Preis anbieten kann." Ich lächle zufrieden unter meiner Kapuze. Selbst sie erkennt mich nicht. Schelmisch beschließe ich, dies Spiel noch etwas mit ihr zu treiben.

„Nein, ich möchte mich hier mit einigen Freunden treffen. Habt Ihr sie vielleicht gesehen?" Myra stutzt, wundert sich, dass ich die Leere nicht bemerkte, bleibt jedoch freundlich. „Tut mir leid, mein Herr, momentan seid Ihr unser einziger Gast. Aber ich kann Euch gerne etwas ausschenken, während Ihr auf sie wartet. Ein Bier vermutlich?"

Lange genug veralberte ich sie nun und streife daher mit einer fließenden Bewegung und eine passende Erwiderung sprechend, die Kapuze von den goldenen Haaren. „Nein danke, ich bevorzuge Wein." Myra sieht mich an. Stumm und starr, nur zu einem schnellen Blinzeln fähig. Das Poliertuch gleitet ihr aus der Hand und nicht viel bedarf es, dann droht auch das gerade bearbeitete Glas zu fallen. „Astâ?!", wispert sie, kaum gewillt zu glauben, dass tatsächlich ich vor ihr stehe. Ich lächle bestätigend und neige den Kopf zur respektvollen Begrüßung. „Astâ ... bei Mahal ... du bist es wirklich." Ein Japsen ist ihre Stimme nun. Unfähig Entzücken, Verblüffung und Freude zu verbergen.

„Sirja! Sirja, komm her Mädchen und sieh, wer uns besucht!" Oh Herz wie schlägst du schnell angesichts der Beglückung, als meine ehemalige Kollegin, mit der ich so manch übervollen Saal bediente, aus der Küche tritt. Den letzten Abwasch erledigte sie wohl, denn sorgfältig an ihrer Schütze trocknet sie dabei die feuchtschimmernden Hände. Unvermittelt verharrt auch sie in der Bewegung, als ihr Blick auf mich fällt. „Ich muss träumen", behauptet sie, „dies kann nicht Astâ sein. Obwohl, keine Zwergin die ich jemals sah, ist so unvergleichlich hübsch." Ich erröte ob dieses Kompliments, erschien sie mir doch als ebenso schön, ehe ich die Herrin Dís das erste Mal erblickte.

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„Erzähl, wie ist es dir ergangen. Ich hörte so einiges von Hauptmann Hagrid und aus dem Gemunkel der hohen Herren heraus, die hier einkehren, aber begreifen konnte ich es nicht, dass unserer kleinen Astâ solch ein Glück zufiel." Myra sitz mir gegenüber und um sie herum Sirja und Liv und Inka und Berit und Amia. Nur Eija fehlt. Auch sie ereilte vor kurzem erst eine freudige Fügung des Schicksals, denn ein vermögender Kaufmann löste sie aus. Verheiratet und wie sie aus Briefen wissen bereits ein Kind erwartend, lebt sie nun in den nördlichen Gebieten des Blauen Gebirges im Reich der Feuerbärte.

Ich nehme einen Schluck Wein, bevor ich beginne zu berichten. Von Thorins Angebot nachdem ich Dwalin zurückbrachte. Von der Ausbildung zur Kriegerin und genötigt werde ich jedes noch so unbedeutend erscheinende Detail meiner Reise zu erzählen. Immer größer werden ihre Augen und immer näher rücken sie, je weiter ich mich in der Schilderung von den heimatlichen Hallen fortbewege. Orks und Elben, Menschen und Hobbits, Bree, das sagenumwobene Nebelgebirge, Azanulbizar, Lorien, Rohan ... all dies liegt so fern ihrer Vorstellungskraft. Mit auf zielloser Wanderschaft nach dem Fall Erebors befanden sie sich alle, aber vergaßen sie wohl im Laufe der Jahrzehnte umgeben von blauem Gestein, wie groß die Welt da draußen doch ist.

„Das ist ja so aufregend! Thorins Leibdienerin, das ist wie ein wahrgewordener Traum!", jauchzt Amia als ich schließlich ende. Ihr Wesen änderte sich nicht. Nach wie vor kann ich sie in ihrer Begeisterungsfähigkeit vergleichen mit einem Kind. Allerdings sie und auch alle anderen sehen glücklicher aus, genährter, gesünder und gepflegter noch als damals. Myra scheint ebenso eine fähige Frauenwirtin zu sein, die sich um die Belange ihrer Mädchen mehr schert als um die mancher Freier. Dennoch werden sie harte Jahre hinter sich haben. Eine nur von Frauen geführte Wirtschaft wird als untauglich, ja geradezu wertlos angesehen. Einen neuen Ruf musste das Baraz Anâm erst erwerben. Aber so wie es scheint, untadelig ist dieser.

„Es ist so schön, euch endlich wieder zu sehen. Es tut mir leid, dass ich so lange nichts von mir hören ließ", entschuldige ich mich mit Tränen in den Augen, jedoch verzeihend lächeln sie alle. „Aber es war nicht einzig der Willen uns zu besuchen, der dich hierher führte, nicht wahr?" Myras Vermutung lässt mich erschaudern. Allerdings, nicht nur eine bloße Ahnung wird es sein. Vielmehr weiß sie, kein Zufall ist es, nachdem sie vor kurzem erst Meister Norgrims Wunsch nach Spitzelei ablehnte, dass ich nun hier bin, eine dem intrigenanfälligen Königshaus Nahestehende.

Ich senke schuldhaft den Blick. „Nein, durchaus noch ein anderer Grund ließ mich zu euch kommen. Ein sehr wichtiger", flüstere ich, obwohl weiterhin niemand außer wir zugegen ist. „Du machst uns neugierig", sagt Liv. „Ist es ein Auftrag Ihrer Majestät?" Ich lächle bei ihrer Mutmaßung. Welch Begeisterungsstürme würde ich wohl auslösen, wenn es tatsächlich etwas so Einmaliges sein würde. Aber leider, sehr viel komplizierter und unerfreulicher ist es.

Ich bitte Myra die Tür abzuschließen, denn niemand soll uns stören bei dem, was ich ihnen nun mitteilen werde und noch weit weniger darf es jemand erfahren, welch Ansinnen ich an sie richten möchte. Einiges erzähle ich von den Abgründen des Hofes. Von den Machenschaften und Intrigen, gegen die sich Thorin verteidigen muss und wie viele davon ein Kreis aus Freunden und Schützern, zu denen auch ich zähle, tagtäglich ohne sein Wissen vereiteln. Gespannt hören sie mir zu, halten die Luft an oder schimpfen ungebührlich, wenn etwas sie ganz besonders erschüttert. Aber es hilft ihnen, zu verstehen, nicht nur Glanz und Glorie birgt das Leben eines Herrschers in sich.

„Ich weiß, was du uns fragen willst, aber schon einmal lehnte ich dies Ersuchen ab." Myras Stimme wandelte sich plötzlich. Nicht mehr mütterlich klingt sie, sondern unerbittlich hart. Es ist ein Gefallen, der sie und ihre Mädchen in Gefahr bringen könnte, das ist mir bewusst. Viel Macht besitzen diejenigen, die verborgen im Schatten der Intriganten stehen und nur allzu leicht würde es ihnen fallen, jeglichen beschwerlich aufgebauten Ruf zunichtezumachen. Eine Schließung des Baraz Anâm könnten sie sogar erwirken oder noch sehr viel Schlimmeres.

„Das wurde mir zugetragen, und deshalb bin ich auch hier. Meister Norgrim schickte mich, da ihr mir anders als ihm vertraut. Ich weiß, um deine Zweifel und Ängste Myra. Aber das wir in Erfahrung bringen, was diese Verschwörer planen, ist sehr, sehr wichtig. Es könnte Teil einer Intrige sein, ein Putschversuch oder sogar ein Anschlag, der Thorins Leben gilt." Eindringlich ist mein Vortrag. Die Unerlässlichkeit ihrer Mitarbeit hebt er hervor, die Gefährlichkeit der geflüsterten Worte. Hoffentlich erreicht er ein Umdenken.

Myra senkt laut ausatmend den Blick. Sie zögert, wägt die Bedrohungen gegeneinander ab. Zumindest mehr als eine sofortige Ablehnung erwirkte ich. „Und wenn wir die Aufrührer dingfest machen, vereiteln was sie so beharrlich planen, werde ich persönlich bei Thorin bewirken, dass auf lange Zeit das Baraz Anâm Tag und Nacht bewacht wird. Euch wird nicht geschehen, das verspreche ich." Die Mädchen sehen mich an. Nicht zweifelnd an der Redlichkeit des Gelöbnisses, jedoch noch immer hält die allzu deutlich in ihren Augen erkennbare Angst den Entschluss zurück.

Letztendlich aber überwindet Myra ihre Sorgen. Finster entschlossen ist ihr Blick. Kämpferisch. Unverzagt. Wie eine Kriegerin erscheint sie mir, die marschiert in die entscheidende Schlacht eines seit langem wütenden Krieges, der bislang viele Opfer kostete. Jedoch sind ihre Waffen weder Schwert noch Axt, sondern Heimlichkeit und Vertrauen, in sich, in ihr Mädchen, in mich. „Wir werden dir helfen. Schon einmal beschwor meine Furcht ein Beinaheunglück herauf und nicht erneut werde ich es soweit kommen lassen, dass dir Leid angetan wird, denn ich glaube, jedweder Schmerz der Prinz Thorin erleidet, wird auch dich heimsuchen."

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