Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Verstrickte Wege

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Zwei Wochen vergehen, ohne dass Myra irgendetwas von sich hören ließ. Da Meister Norgrim es als ungünstig empfand, seine Spitzel weiterhin zur Überwachung des Baraz Anâms zu bemühen, erreicht mich auch sonst keine Kunde, wie es um ihren Auftrag bestellt ist. Hoffen kann ich nur, dass alles gut geht und sie es nur nicht riskieren wollen, über Unsinniges zu informieren. Jedoch mit jedem verstrichenen Tag wachsen Sorgen und Zweifel. War es doch zu risikobehaftet sie hinzuzuziehen? Was ist, wenn bei den Intriganten Verdacht aufkommt? Sie sich zu auffällig benehmen, zu indiskret vorgehen?

„Bei was verweilen deine Gedanken?" Balins Erkundigung führt diese vor Schreck erschaudernd zurück an den Tisch der Schreibstube und auf das Stück Pergament, dem sie eigentlich gelten sollten. „In nichts Besonderem, Meister", versuche ich, den Verdacht der Ablenkung durch Wichtigeres als die Arbeit abzuschwächen. So wunderbar gelang es mir bislang, dass niemand vermutet, was der wahre Grund des Besuches im Baraz Anâm war, denn weiterhin drängte Norgrim stillzuschweigen. Vorsichtig muss ich nun sein, dass die Unruhe mich nicht doch verrät.

„Die letzten Tage waren anstrengend", bemerkt Balin, das Thema nicht wechselnd, aber sich mit meiner Behauptung begnügend, „ich werde Thorin bitten, dich für den Rest des Nachmittages freizustellen. Dann kannst du dir etwas Ablenkung suchen." Überrascht von diesem Angebot blicke ich zu ihm auf. „Mir geht es gut, Herr." Ein beruhigendes Lächeln soll die Zusicherung bekräftigen, aber merklich und allemal augenfällig gekünstelt verzieht es die Lippen.

Balin sieht mich demnach mit dieser nur ihm eigenen Mimik aus Fürsorglichkeit, Tadel und Hochachtung des Willens belastbar zu sein an. Eine Augenbraue schnellt nach oben, während das Braun seiner Augen gleichzeitig behaglicher wärmt als sonst und einer der Mundwinkel ein halbes Lächeln bildet. „Du warst lange nicht mehr im Stall. Kurkaruk ist bestimmt schon wieder ein ganzes Stück gewachsen." Ich senke den Blick und bei dem Gedanken an das kleine Fohlen von Ála und Khajmel, erscheint dieses Mal ein ehrlich erfreutes Schmunzeln. Recht hat er mit dieser Feststellung und der Vermutung, dass ich gerade dort Aufmunterung finden werde.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Und wie er Recht behält. Eine herzerwärmende Freude ist es zu beobachten, wie der kleine Hengst über die grüne Weide tobt. Es lässt alle Sorgen vergessen. Er springt und hüpft, probiert aus, ob er Hacken so schnell wie ein Hase schlagen kann und will unbedingt die Blätter abrupfen, die außerhalb seiner Reichweite an einem Birkenast hängen. Groß und kräftig ist er geworden mit seinen beinahe drei Monaten, wenn auch die unproportional langen Beine noch immer staksig wirken. Sein Fell gänzlich schwarz bis auf die breite Blesse, aber manchmal schimmert es tiefbläulich im Licht von Sonne oder Feuerschein, weshalb Dwalin und ich ihn Kurkaruk – kleiner Rabe - tauften.

Frech ist er zudem wie einer von ihnen, denn schwer beherrschen muss ich mich nicht laut aufzulachen, als er sich hinterrücks an seinen Vater heranschleicht, der gerade in aller Seelenruhe grast. Mit einem kurzen Zwicken in die Flanke schreckt er ihn auf. Khajmel, seinerseits ebenfalls nicht besonders zurückhalten, wenn es darum geht Schabernack zu treiben, setzt ihm sofort nach. Nun doch bricht das Lachen aus mir heraus, als sie beide wie zwei junge Fohlen über die Weide toben.

Khajmel, der seine Herrin daraufhin bemerkt, stoppt seine Verfolgungsjagd, dreht ab und kommt an den Koppelzaun heran getrabt. Laut wiehernd begrüßt er mich und lässt sich nur allzu gerne an seinen Lieblingsstellen entlang der Blesse und zwischen den Augen kraulen. „Na, ihr habt ja viel Spaß", sage ich noch immer glucksend. „Du solltest deinem Sohn lieber Manieren beibringen und nicht seine Albernheiten mittreiben", schimpfe ich ihn mit gespielt ernster Stimme. Deutlich empört über die Zurechtweisung, schnaubt er und schaut hinüber zu ebendiesen, der sich heranhopsend wie ein junges Reh zu uns gesellte. Auch ihn streichle ich an den gleichen Stellen, aber obwohl es ihm offenkundig gefällt, viel zu ruhelos ist er, um es lange über sich ergehen zu lassen. Lieber jagt er einem unbekümmert vorbeikommenden Schmetterling hinterher. Oh weh, jede Menge Arbeiten werden wir noch mit ihm haben, um ihn gemeinschaftlich zu einem tauglichen Reitpferd auszubilden.

„Seit nachsichtig mit ihm und seinen Eltern, er ist noch jung und unbedarft und darf daher so viel spielen, wie es seinem freien Herzen beliebt." Erschrocken über die plötzlich ertönende Stimme sehe ich den Weg hinauf zum Tor der nahen Stallungen. Es entzog sich meiner Vermutung, dass mich jemand beobachten könnte, aber Bofur scheint zu jeder Tageszeit hier zu sein. Tief verbeugt er sich, als ihm die geweckte Aufmerksamkeit gewahr wird. Ich erwidere die Begrüßung mit einem freundlichen Kopfnicken. Wie selbstverständlich ist mir diese Geste doch geworden, obwohl ich ihrer nicht berechtigt bin. Vor gut zwei Jahren mühte ich mich damit ab sie weder zu unterwürfig, noch zu stolz auszuführen. Jetzt aber, steht sie Thorins in nichts mehr nach. Allein durch Beobachten lernte ich, wie weit der Blick gesenkt werden darf auf Untergebene. Wie man mit ihnen spricht und sich gebärdet, um zu zeigen, welch Stellung man innehat. Nur Nuancen sind es, in denen sich die Schärfe gradiert je nach Titel, Position, Macht und ja auch Sympathie. Unwohl und unaufrichtig, vor allem wenn ich sie bemühen muss gegenüber langen Bekannten, fühle ich mich manchmal dabei, ist dies doch gänzlich eine Farce. Aber insbesondere jetzt wäre es fatal, würde jemand erfahren, wer ich wirklich bin.

Bofur kommt näher, stellt sich in respektvoller Entfernung mit an den Weidezaun, streichelt Khajmel und gibt ihm einen mitgebrachten Apfel. Wundervoll geht er mit den Tieren um und mit viel Liebe und Vertrauen danken sie es ihm. „Er hat hervorragende Anlagen und wird einmal gut zu reiten sein", sagt er und blickt zu Kurkaruk hinüber, der nun durstig und hungrig von dem ganzen Herumgetobe bei seiner Mutter trinkt. „Wenn du seine Ausbildung übernimmt, dann gewiss", voraussage ich lächelnd und komme nicht umher zu bemerken, wie er ob dieses Kompliments errötet. Hastig versucht er diesen Umstand hinter der breiten Krempe seines Hutes zu verstecken, dennoch sehe ich, wie sich auch seine Lippen zu einem glücklichen Lächeln verziehen. Selten ist dieses schüchterne Gebaren, denn stets zeigt er sein immer fröhliches Gemüt offen.

„Möchtet Ihr ausreiten?", fragt er schließlich, noch bevor ich mich entschuldigen konnte, ihn in Verlegenheit gebracht zu haben. Merkwürdig finde ich diese, denn aufgefallen sein müsste es ihm, dass ich ein wenig dafür geeignetes Kleid trage. Ich schüttle den sich senkenden Kopf. „Nein, ich versuchte nur, den schwermütigen Gedanken die mich innerhalb des Berges heimsuchen zu entkommen, und dachte, wo würde mir das wohl besser gelingen denn hier." Sein forschender Blick ist nicht unangenehm. Thorin vertraut ihm. Dwalin und Balin ebenfalls, also warum sollte gerade ich es nicht. „Ist es Euch gelungen?", will er wissen und die ehrliche Sorge, die die Frage begleitet, nährt das Vertrauen ungemein. „Ein wenig, aber viel zu viel Ungewissheit besteht noch immer, als dass ich gänzlich vergessen kann, was sie mir bereitet."

Bofur lässt den Blick über die Koppel schweifen, zurück zum Berg, dann hin in Richtung Stallung, ganz so, als suche er etwas ... oder erstrebt sich zu vergewissern, dass niemand uns beobachtet. „Könnt Ihr mir folgen?", erkundigt er sich schließlich. Die sonst so lachende Stimme nurmehr ein geheimnisvolles Flüstern. Erwartungsvoll sehe ich ihn an. Nicht zutrauen will und kann ich ihm etwas Niederträchtiges und so begleite ich ihn zurück zum Stall.

Die Tore sind weit geöffnet. Strohstaub schwebt in den hereinfallenden Strahlen der bereits tiefstehenden Sonne. Es riecht nach Heu und dem Öl, mit dem das Leder von Sätteln und Zaumzeug geschmeidigt gehalten wird. Wohl gerade geputzt wurden sie. Einige Pferde stecken von Neugierde getrieben haferkauend ihre Köpfe über die niedrigen Stalltüren. Mit lautem Wiehern begrüßen sie uns, bevor sie sich wieder ihrem Futter widmen. Gerne bin ich hier. An Edoras erinnert mich dieser Ort und damit an weniger sorgenvollere Zeiten, in denen einzig mit dem Schwert bezwingbare Orks die größte Gefahr darstellten.

Bis zum hintersten, bereits in Dämmergrau liegenden Teil des Stalls führt mich Bofur. Die Boxen dort sind leer und werden daher genutzt, um Strohballen, Forken und allerhand anderes Nützliche immer griffbereit zu verstauen. Erneut erwartungsvoll sehe ich ihn an, als er letztendlich vor hoch aufgestapelten Heubündeln stehen bleibt. Aber noch bevor ich mich platzend vor Neugierde erkundigen kann, was wir hier wollen, tritt plötzlich eine Gestalt aus den Schatten hervor.

„Myra ...", rufe ich überrascht aus, denn nicht einmal in unrealistischsten Träumen hätte ich sie hier angetroffen. Um den Schein von dem sie natürlich weiß Genüge zu tun, knickst auch sie respekterbringend vor mir und ich entgegne mit einem leichten, kaum wahrnehmbaren Kopfnicken. Schelte mich aber, dass ihr Name über meine Lippen kam, denn vermag ich nicht zu wissen, wie Bofur für den Umstand unserer Begegnung sorgte und warum. Allerdings die Antwort darauf liefert sie mir sofort, indem sie ihm dankt und er sich, ohne weitere Erkundigungen einzuholen, nur mit einem letzten undeutbaren Blick an mich gerichtet, zum Gehen wendet.

Fragend und misstrauisch ist der meine dagegen an Myra, als ich ihn außerhalb der Hörweite dünke. Sie lächelt ihr mütterliches, verständnisvolles Lächeln. „Bofur ist Sirjas Neffe dritten Grades und wir vertrauen ihm genauso wie du", klärt sie mich endlich auf. „Ich bat ihn bereits vor einer Woche, ein Treffen mit dir zu arrangieren. Aber es dauert ein paar Tage, bis er Meister Balin, der von Norgrim eingeweiht wurde, erreichte und er sich ein Plan zurechtlegte, wie er dich hierher lenkt." Ich stütze den plötzlich brummenden Kopf mit einer Hand. Viel zu viele Informationen waren dies auf einmal. Viel zu viele Verstrickungen und Beteiligungen an einem eigentlich mit allen Mühen geheimgehaltenen Auftrag. Aber dadurch, einen langen und hoffentlich nicht nachvollziehbaren Weg legte die Botschaft zurück. Niemand wird vermuten, dass ich mich hier mit ihr treffe und über was wir sprechen wollen, denn wie ein heller Blitz zuckt dessen Bewusstwerden durch den dumpfen Nebel, den die schlauen Manöver aufwallen ließen.

„Ihr habt etwas herausgefunden?!", vermute ich daher und Aufregung bringt plötzlich das Herz aus dem ruhigen Takt. Myra nickt bestätigend und wie erschreckt der Schatten, der sich dabei über die Augen legt. Sie blickt sich um, sich rückversichern wollend, dass wir wirklich alleine sind. Aber Bofur bezog, wie ich anerkennend ausmachen kann, wachende Stellung am Tor und außer den desinteressierten der Pferde, werden hier keine Ohren lauschen. Sie kommt dessen ungeachtet näher. Senkt ihre Stimme zum Flüsterton. „Entsetzliches", sagt sie. Schmerz und Furcht und Verzagen trägt dieses einzelne Wort bereits in sich und lässt mich solcherart vorausahnen. Dennoch bei all den Schreckensszenarien, die mir vorschwebten, als Meister Norgrim eine Intrige vermutete, mit solch einer, die mir Myra schließlich eröffnet, rechnete ich nicht.

„Sirja konnte ein Gespräch der beiden Männer belauschen, die sich seit gut einem Monat regelmäßig bei uns treffen und immer verstummen, betritt ein anderer Gast den Schankraum. Einer von ihnen ist Harbur, ein lichtscheuer Geselle, der soweit ich weiß, seine gefühllosen Finger in viele betrügerische Geschäfte steckt. Man munkel überdies, er wäre einer der Beteiligten an dem Überfall auf die Handelkarawane vor zwei Monaten." Ich hörte von diesem Angriff, bei dem sogar drei Händel ums Leben kamen, da sie ihre Waren nicht kampflos herausgeben wollten. Keiner der Übeltäter wurde bisher geschnappt, obwohl die Stadtwache sich redlich bemüht.

„Den Namen des anderen kenne ich nicht, aber öfter bereits sah ich ihn als Begleitung eines Adligen, der pflegt mit dem Zunftmeister das Bordell zu inspizieren. Er trägt häufig einen grauen Mantel, der mit einer auffälligen goldenen und diamantverzierten Dreiecksfibel verschlossen wird und seine Stimme klingt ständig heiser, beinahe wie das Fauchen einer Katze oder wütenden Spinne." Erschrocken sehe ich sie bei dieser Schilderung an. Mordred ist dies, eindeutig. Der Berater Abarrons und mir genauso verhasst wie sein Meister, da er recht erfolglos versucht, das einfältige Wesen unter infamer Hochnäsigkeit zu verbergen. Bedienstete wie solche, die vermeintlich wenig Ansehen besitzen, straft er mit Missachtung. Mich allerdings mit Verachtung, denn berechtigt bin ich ihm in Ausführung meiner Pflichten als Balins Beistand Befehle zu erteilen oder Anweisungen zu überbringen.

„Und was könntet ihr in Erfahrung bringen ... was planen sie?", frage ich, mir hoffentlich nicht anmerken lassend, wie sehr es mich bereits jetzt beunruhigt, dass sich zwei solche Gestalten treffen und vermutlich Intrigen im Auftrag eines hochangesehenen Mitgliedes des Rates und dennoch Feindes Thorins spinnen. Myra kommt noch näher und noch dunkler werden ihre Augen vor Furcht. „Sie planen einen Mordanschlag auf Prinz Thorin."

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Kurkaruk – kleiner Rabe

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro