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Stille und Dunkelheit

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Kaum verändert hat sich das Innere des Berges. Hier und da nur sehe ich ehedem noch nicht da gewesene Häuser, mit neuem grauen Stein ausbesserte Straßen und sich im Abriss befindliche Bauwerke. Dennoch blieb Dís nicht untätig, wie Vilí mit stolzgeschwellter Brust erzählt. Entgegen dem Murren des Rates ließ sie bisher nicht oder nur unzureichend existierende öffentliche Gebäude errichten. Findelkinder- und Waisenheime, Anstalten, in denen Frauen und vor allem Mütter Hilfe in schweren Lebenslagen finden können, Schulen, Armenhäuser. Sie verfügte, dass in regelmäßigen Abständen in den Wohnvierteln der Minenarbeiter kostenloses Essen verteilt wird und alle dort lebenden medizinische Behandlung zusteht. Mit Freude und Hoffnung erfüllen mich ihre Handlungen, denn Hunger und Krankheit waren die Geiseln meines Standes.

Endlich in den adligen Distrikt gelangen wir und trotzdem ich allerlei Herrliches und Prächtiges auf unserer Reise sah, nichts vermochte diesen an Glanz und Opulenz zu übertreffen. Der Kaskaden des zentralen Brunnens überquellend von klarem Wasser, das klangvoll von einer in die andere plätschert. Die Sommerblumen ringsherum bunt und wohlduftend. Die Edelsteine in den Wänden glänzenden Sternen gleich und das blau der Adern, die sie umweben, leuchtend wie ein Winterhimmel.

Die zwei obsidianschwarzen Rabe über der Tür zum Königshaus blicken noch genauso misstrauisch auf mich hinab wie das allererste Mal, als ich durch sie hindurchtrat. Jedoch etwas wohlwollender wurde ihr Blick im Laufe der Zeit. Hell erleuchtet ist der lange Korridor dahinter und voller Zwerge, die aufgereiht nach ihrer Stellung im königlichen Haushalt Spalier zur Begrüßung der Zurückkehrenden stehen. Gloin erblicke ich zuerst. Er verbeugt sich tief vor Thorin und begrüßt ihn zurück in den heimatlichen Hallen. Dwalin und Balin erweist er den gleichen Respekt. Nur seinen Bruder schließt er mit einem freudigen Lächeln in die starken Arme, der ihn daraufhin durch die roten Haare strubbelt. Mich, die ich als Letzte hereinkomme, betrachtet er hingegen mit einem Ausdruck im sonst so gefasst ernsten Gesicht, der zwischen Verwunderung und Verwirrung schwankt. Es wirkt, als wägt er ab, ob er sich ebenfalls vor mir verbeugen muss. So sehr wohl erwecke ich nicht mehr den Anschein einer bloßen Dienstmagd. Die Beurteilung nehme ich ihm schließlich ab, indem ich es bin, die ihn mit gebührenden Handeln begrüßt.

Nach ihm stehen die Bediensteten. Fenna als oberste Hauswirtschaftlerin, dann Hedda, die erste Dienstmagd, neben ihr Ùlfur, der Koch, Bombur, sein Lehrling und dann verwunderlich entgegen ihrer Stellung bereits Jassin. Einen kurzen, verstohlenen Blick wagt sie in meine Richtung, solange Thorin noch die vor ihr kommenden begrüßt und der Mund bleibt ihr dabei offen stehen. Ich lächle unauffällig zurück und freue mich bereits auf die vielen, vielen Fragen, die heiß-brennend in ihren Augen aufflammen.

Fenna, wie es ihre Art ist, schließt mich in eine von mütterlicher Wärme überschwappende feste Umarmung. Wie vermisste ich auch sie. „Mein Mädchen, wie schön ist es, dich endlich und vor allem gesund wiederzusehen", schluchzt sie mit noch von durch Begrüßungsgefühlen vor allem zu Thorin überfluteter Stimme. Ihre Hand die meine Wange tätschelt, ist warm und liebevoll und wird benetzt von über sie fließende Tränen. „Du bist so groß geworden", bemerkt sie, schiebt mich leicht von sich, um die Veränderungen noch genauer zu betrachten. Wahrlich, früher überragte sie mich. Heute bin ich knapp einen halben Kopf größer als sie. „Aber bei Mahal, so erschreckend dünn wie ihr allesamt." Ich lächle zustimmend, überlege aber im Stillen, welch Entsetzen sie wohl anheimgefallen wäre, ohne die Versorgung durch Luisanne und ihre reichhaltige Küche.

Endlich erreiche ich Jassin. Tränen quellen beständig aus ihren großen Augen, die mich aufs Höchste erstaunt immer wieder von oben bis unten betrachten. „Liebste Freundin", sage ich sanft und lege meine Arme um sie, „wie habe ich dich vermisst." Ungewöhnlich verschüchtert wirkt sie. Wohl nicht damit rechnend, dass mich die Reise so sehr veränderte. Aber verstehen kann ich sie, denn selbst mir bereitet dieser sich in vertrauter Umgebung noch deutlicher offenbarender Wandel langsam Angst.

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Eigenartig fühlt es sich an wieder im eigenen Bett zu liegen. Gemütlich ist es, vertraut und warm und weich und die Erschöpfung, die beschwerlich an den Gliedern zog, verhieß schnelles Hinüberdämmern in Irmos Arme. Aber Schlaf finde ich dennoch nicht. Viel zu viele Gedanken überwerfen sich weiterhin im Kopf. Zu viel Aufregendes brachte dieser Tag.

Obwohl es bereits spät war, rief Thorin eine Versammlung des Rates ein. Noch immer mit Schmutz behaftet, in verschlissener Reisekleidung, stumpfer Rüstung, stinkend nach Pferd und dem Staub der Straße, hungrig und müde, trat er vor ihn und berichtete über unsere Suche und Thráins Verbleib. Wie ich mutmaßte, erzählte er von DolGuldur, seinen Schrecken und den durch dunkle Gewalt zum Einsturz gebrachten Gang. Dennoch entschuldigen will er die Rückkehr nicht damit. Weder Verständnis noch Mitleid erwirken, ihnen gleichwohl aufzeigen, dass kein anderer Weg als der letztendlich unüberwindbar versperrte, eine Rettung ermöglicht hätte. Nicht ein Wort verliert er über das, was diese wütende, unbekannte Macht noch zerstörte. Was der eigentliche Grund war, der uns umkehren ließ. Womöglich nicht einmal seiner Schwester, wird er dieses Geheimnis anvertrauen.

Daraufhin berieten sie sich, wie es nun weitergehen soll, lange und laut, und Thorin stellte vielen mahnenden Stimmen zum Trotz klar, dass er dennoch weiterhin nur als Prinzregent die Herrschaft übernehmen wird. Wissend um die damit einhergehenden Gefahren ersuchte ich mit seinen Einspruch erflehenden Blicken Balin, aber zu verstehen gab er mit, dass die Zeit zeigen wird, welche davon eintreten. Wenige Jahre vielleicht, dann könnte Thráin offiziell für Tod erklärt werden oder in diesen erreicht uns möglicherweise die mit Beweisen versehene Kunde seines wirklichen Ablebens. Erst danach würde es ihm zustehen uneingeschränkt zu herrschen.

Vieles ließ sich in den Gesichtern der Ratsherren lesen. Manche reagierten mit Erleichterung, dass Thorin endlich zurückkehrte. Andere zweifeln wie bereits vordem, dass er den Berg als ungekrönter Herrscher ohne wirkungsreiche Macht lange und widerspruchsfrei regieren kann. In einigen aber, und dies erschreckt mich und lässt den Griff um das Heft des noch getragenen Schwertes fester werden, sehe ich Pläne erstarken, die diese Vorausblicke ausnutzen könnten. Immer wachsamen und misstrauischen Auges müssen wir also auch, oder vielleicht erst recht, durch diese Reihen schreiten. Sie flankieren Thorins Weg. Helfen über Hindernisse hinweg, sind dienlich bei der Wahl, welchen Abzweig er nehmen sollte, aber verstehen sie sich auch hervorragend darauf ihm Gesteinsbrocken vor die Füße zu werfen. Solche, die ihn straucheln lassen könnten, es sogar vermögen ihm Verstauchungen einzubringen ... oder im allerschlimmsten Falle, die Glieder zu brechen.

Nach einem kurzen aber wohltuenden Bad erwartete uns ein fast schon mitternächtliches Abendessen, das ebenfalls viel zu opulent und reichhaltig war, um danach erholsam schlafen zu können. Wohl das letzte Mal saßen wir alle gemeinsam und nahezu ebenbürtig als Krieger und Reisegefährten an einem Tisch. Unterhielten uns, tranken und aßen unbekümmert von Etikette, Anstand und Standesunterschieden. Dieser Ungezwungenheit, dem Gemeinschaftsgefühl, werde ich wohl am meisten nachtrauern. Denn Morgen bereits muss ich mich wieder zwängen in taillierte Kleider und höfische Normen, die steifer sind als die Stäbe eines Ballkorsetts. Einengen werden sie nicht nur mich. Die Luft zum Atmen und freien Denken nehmen. Es graust mir davor. Bälle, Bankette, Empfänge, staubansetzend lange Ratssitzungen. Jedes Wort muss mit Bedacht gewählt und ausgesprochen werden. Jede Handlung birgt die Gefahr der Ungebührlichkeit in sich. Intriganz, Niedertracht, Missgunst und Infamie ... nichts davon vermisste ich.

Ich drehe mich seufzend auf die andere Seite. Die Laken sind kühl und so weiß wie Schnee. Unberührt von jeglichem Schmutz. Ich vergrabe die Nase in sie und nehme das noch anhaftende Aroma der Seifenlauge mit tiefen Atemzügen in mich auf. Beruhigend wirkt es. Heimisch. Nirgendwo anders fand ich ein Vergleichbares. Honig und Jasmin und ein Hauch von Rosen, die sich mit der seifigen Basis vermischen. Fenna riecht immer nach ihr und eine Zeit lang ich auch.

Dennoch weiterhin finde ich nicht in den dringend benötigenden Schlaf. Es ist nicht die Aufregung vor morgen, das schwer verdauliche Essen oder die Ereignisse des Tages, die verhindern, dass ich ihm anheimfalle. Sondern vielmehr diese ungewohnte Ruhe. In den Gasthäusern und anderen Unterkünften war es niemals völlig still. Immer hörte man etwas poltern, Türen die unachtsam zugeschlagen wurden, die Tiere in den Stallungen, flüsternde Stimmen auf den Gängen, Wind, der durch die Dachsparren pfiff. Draußen in der Wildnis waren die Geräusche der Nacht näher, mitunter bedrohlicher. Rufende Käuzchen und zirpende Grillen, Wassergeplätscher, Feuerholzgeknister, Wild, das durch das Gestrüpp des Wäldchens brach, in dessen Schutz wir rasteten. Und obwohl es mich anfangs störte, so sind es auch die Laute meiner schlafenden oder wachenden Gefährten, die irgendwie fehlen. Tiefes Schnarchen, das Wetzen einer Klinge, Thorins leises Singen, das immer aufmerksame Achtgeben auf alles, was sich bewegte. Sicherheit vermittelte es mir, obwohl Gefahren überall lauerten. Hier nun, in der absoluten Stille meines einsamen Gemachs, scheinen sich die Bedrohungen, wenngleich sie andersartig sind, zu laben an dem Alleinsein. Schatten an den Wänden gleich, die wachsen und pulsieren wie ein lebendiges Wesen mit jedem neuen Atemzug. Keinesfalls fürchte ich mich vor ihnen, aber dennoch rufen sie eine hetzende Beklemmung hervor, die mich aus dem Bett treibt.

Auf den Weg zur Küche will ich mich begeben. Dort vielleicht mit einem Glas Wasser Beruhigung finden, denn das Tropf, Tropf der Pumpe und das flüsternde Knacken des noch schwelenden Ofenfeuers kommt zumindest einer Spur den bekannten Geräuschen gleich. Dennoch als ich den Gang dorthin passiere, fällt mir der blasse Lichtschimmer auf, der mühsam unter der Tür zur Bibliothek hervorkriecht. Spät ist es bereits, zu spät. Aber erinnere ich mich der vielen Male, die ich auch zu solch nächtlicher Stunde noch in ihr verweilte. Ebenfalls, weil Sorgen und Nöte mich mit schwermütigen Gedanken belasteten und den Schlaf verhinderten.

Annähernd lautlos, denn vermute ich nur, wer dort Ruhe versucht zu finden, öffne ich die Tür. Als wirklich stellt sich die Mutmaßung letztendlich heraus. Thorin sitzt dort in einem der großen Sessel vor dem brennenden Kamin. In einer Hand hält er ein noch halbvolles Weinglas, aber eine bereits bis auf einen kleinen Schluck vollkommen leere Flasche steht neben ihm auf einem der kunstvoll geschnitzten Eibenholztischchen. Tief in Gedanken versunken scheint er, denn starr ist sein Blick in die züngelnden Flammen gerichtet.

Ungestört in diesen verweilen lassen will ich ihn wieder, wende mich daher ab und ziehe die Tür in Richtung ihres Schlosses, da hält seine plötzlich rotweinsamtene Stimme die Bewegung auf. „Du kannst ebenfalls nicht schlafen." Keine Frage ist es, vielmehr eine Feststellung. Besorgt kundgegeben, keineswegs vorwurfsvoll. Nicht verheimlichen kann man seine Anwesenheit vor ihm. Wie ein sechster Sinn, dem wohl jeden erfahrenen Krieger innewohnt, spürt er durch einen kaum merklichen Luftzug, der neuen Nuance des denjenigen anhaften Geruchs, eine Veränderung im Raumgefüge, das jemand ihn betrat.

„Ja, Herr", sage ich und trete nun gänzlich ein. Warm ist es und das Aroma alter Bücher unverändert staubig schwer. „Warum nicht, es war ein langer, anstrengender Tag?" Langsam dreht er sich zu mir um. Das Rot des Weines schwappt dabei gegen die dünnen, den Schein des Feuers brechenden Seiten des Glases. Ich lächle entschuldigend, dass ich der Frage ausweichen werde. „Meine Beweggründe sind vermutlich grundverschieden zu den Euren, dennoch auch mir machen sie die gedankentreibende Stille meines einsamen Gemachs unerträglich." Auch Thorin lächelt daraufhin und deutet mir mit einer Kopfbewegung näher zu kommen.

Keinerlei Unbehagen empfinde ich dabei, mich nur bekleidet mit Unterkleid und dem geschenkten Mantel zu seinen Füßen niederzulassen. Schweigend starren wir nun gemeinsam in die Flammen. Warm ist das Feuer und beruhigend sein loderndes Spiel. Aber noch mehr, befriedigt seine Anwesenheit und den sich an Stille und Dunkelheit bereichernden Bedrohungen wurde plötzlich jeglicher Schrecken genommen.

Gerade wollen mir die Augen zufallen, da wird die Tür ein weiteres Mal geöffnet. Keinesfalls verwundert scheint Balin darüber uns hier anzutreffen. Wir lächeln ihn lautlos anfordernd sich zu uns zu setzen, dem er mit einem wohligen Seufzer nachkommt und sich in den neben Thorin stehenden Sessel plumpsen lässt. Und einige Augenblicke später, gesellt sich auch Dwalin zu uns, setzt sich allerdings nah an mich heran.

Allesamt stumm, jeder seinen eigenen Gedanken, Sorgen und Erinnerungen nachgehend, beobachten wir das ruhige Feuer. Nur unbedeutend anders als sonst, fühlt es sich an. Beengter durch die uns umgebenden Mauern. Zurückhaltender, denn allzeit droht Entdeckung und damit einhergehende Fragen. Trotzdem sicherer, sind es doch nicht mehr die Gefahren der Wildnis, die uns auflauern.

Vielleicht wird dieses Gefühl des ungezwungenen Gemeinschaftsempfindens weiterhin Bestand haben. Auch hier. Nur geringfügig aber dennoch ausreichend. Trotzend der Intrigen und höfischen Etikette. Ich erhoffe es. Für uns alle.

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