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So wie Ihr es wünscht, Hoheit.

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Tage und vor allem Nächte lang verschwindet Dwalins Brief nicht mehr aus den Gedanken. Oft liege ich wach und grüble über seine Worte. Nicht nur die Grauen der bislang erlebten Gefahren und denen, die ihnen womöglich noch bevorstehen beschäftigen mich, sondern auch die Empfindungen zu mir, die er vielleicht sogar unwillentlich offenbarte. Erst nachdem der erste Schock abklang, wurden mir diese vollumfänglich bewusst.

Vertraute nannte er mich. Eine Wertschätzung die achtenswert schwer wiegt, besonders für einen Krieger, die lieber nichts und niemanden vertrauen sollten, denn zu ernstlich und mitunter sogar lebensbedrohlich wären die Folgen, würde das Erwarten enttäuscht oder missbraucht.

Sehnsucht hat er nach mir. Vermisst Gespräche und Da-Sein. Das Verlangen nach Ruhe und Geborgenheit ist tief in uns verwurzelt und nur wenige können sich ihm widersetzen und dabei wahres Glück empfinden. Er versuchte es bislang. Wehrte jedem der ihm näher kommen wollte mit ernstem Mienenspiel und wortkargen Befehlston ab. Aber warum gerade ich es schaffte diese rüde Mauer zum Bröckeln zu bringen, ja sie sogar an kleinen Stellen zu durchbrechen, ist mir fortwährend schleierhaft.

Auch diese stille Nacht verbringe ich mit Überlegungen darüber. Kurz aber tränenschwer war der Brief, den ich ihm als Antwort durch den Raben überbringen ließ, der, wie er es versprach, am nächsten Morgen auf ihn wartete. Ich versicherte ihm mit aller Aufrichtigkeit mein Stillschweigen und bedankte mich für das entgegengebrachte Vertrauen und die aufklärenden Worte, auch wenn sie mich unbeschreiblich besorgen. Eindringlich bat ich ihn auf sich und die anderen Acht zu geben, mutig und unerschrocken zu sein, egal was noch kommen mag, aber dennoch kein Risiko einzugehen, nicht nur um meinet Willen. Hoffentlich ... oh bei Mahal, hoffentlich ... nimmt er sich dieses zu Herzen.

Auf die Gefühle, die sein Brief in mir erweckten, ging ich hingegen nicht ein. Scham empfinde ich genauso so einschneidend wie Angst dafür verhöhnt und verachtet zu werden und ehrlich gesagt, weiß ich auch nicht, ob ich sie unmissverständlich auszudrücken vermag. Zu verwirrend und unbekannt, ja mitunter sogar unerklärlich sind sie bislang. Vertrauen, ohne Zweifel ... Achtung, keine Frage ... Verehrung, vom ersten Moment an ... Zuneigung, ergreifend und ängstigend unter dem aufkommenden Herzpochen, wenn ich lediglich an ihn denke.

Letztendlich gebe ich es auf ohne Ruhe zu finden in die Schattenlichtspiele die die brennende Kerze an den Wänden meines Gemachs zaubert zu starren und stehe auf. Unruhig flackert die Flamme im Luftzug und droht beinahe zu erlöschen, als ich die schwere Tür zur Bibliothek öffne. Die Stille die hier herrscht und dennoch von den unzähligen Geschichten wispernd und kaum wahrnehmbar; würde man nicht genau hinhören; durchbrochen wird, brachte mir schon immer Beruhigung. Trotzdem ich lediglich ein leichtes Unterkleid trage, fröstelt es mich nicht, denn noch immer brennt ein loderndes Feuer im großen Kamin und spendet wohlige Wärme und tanzendes Licht.

Ehrfürchtig gleiten die Finger die ordentlich aufgereihten Buchrücken entlang. Fühlen bewundernd die Vertiefungen der in edles Leder eingestanzten Runen und Buchstaben. Genießerisch nehme ich den schweren, einzigartigen Geruch alter Bücher in mich auf. Aufgewirbelter Staub, bröckelndes Papier, das langsam aber beständig von der Säure der versiegelnden Leimung zersetzt wird; einem warmen, pudrigen Aroma gleich; Tabakrauch und Kerzenruß, die in das Pergament eindrangen. Ich kann das Wissen, das in ihnen ruht, förmlich einatmen. Geschichte und Geschichten riechen, den Duft vergangener Tage, und fühle mich buchstäblich mit den Seelen der Vergangenheit vereint.

Prüfend lausche ich in die Stille. Das Haus und seine Bewohner liegen unlängst ruhig im tiefen Schlaf. Niemand wird mir hier begegnen oder mich beobachten. Soll ich es wagen? Vielleicht bringen mir die Abenteuer eines unerschrockenen Helden oder die tragische Ballade eines Liebespaares so viel Ablenkung, dass ich nach wenigen Zeilen endlich einschlafen kann? Einige Momente zögere ich, trete unruhig überlegend von einem nackten Fuß auf den anderen und nehme dann doch beinahe wahllos eines der Bücher zur HandHand.

Schwer und dick ist es und alt. Das braune Leder abgegriffen spröde und brüchig, so als hätte es jemand schon unzählige Male gelesen. Dementsprechend aufgeraut fühlen sich auch die Seiten aus ehemals reinweißen und jetzt beinahe vollständig vergilbten Pergament an. Aber noch immer sind die Buchstaben und Zeichnungen nicht verblasst, leuchten in Farben und Detailreichtum. Das Fehlen von Knicken oder anderen Beschädigungen lässt vermuten, dass das Buch bislang sorgsam behandelt wurde wie ein kleiner Schatz.

Erschöpft vom langen und anstrengenden Tag als Hausmädchen und müde von den vorherigen wach gelegenen Nächten, lasse ich mich in einen der großen Sessel unweit des Kamins fallen. Gemütlich machend ziehe ich die Beine dicht an den Körper und lege das bereits aufgeschlagene Buch darauf ab. Und kaum, dass ich das Ende der ersten Seite erreichte, schlafe ich ein ...

Erst als ich eine fremde Berührung an meiner Wange wahrnehme und wie jemand eine lose Strähne der offenen Haare hinter das Ohr streicht, schrecke ich verstört aus albhaften Träumen auf. Schockiert und ängstlich und flüchtig verschleiert vom kurzen Schlaf sehe ich mich um und jählings bannen mich wohlbekannte Augen, die mich erstaunt mustern. Das wenige Licht des langsam verlöschenden Feuers lässt das sonst so klare Eiswasserblau beinahe grundlos schwarz wirken und die diese Farbe wirklich tragenden welligen Haare mit den silbernen Spangen darin, bescheint ein rötlich-goldener Schimmer.

Zutiefst erschrocken, da mir dem anmaßenden und schändlichen Vergehen das ich begangen habe nur allzu bewusst, springe ich auf. Dabei rutscht das Buch von den Knien und landet laut polternd auf dem weichen Teppich zu meinen Füßen. Aber kaum, dass ich mich bücken kann, um es wieder aufzuheben, greift Thorin bereits danach. Interessiert und wortlos betrachtet er es und dann mich mit einschüchternd ernster Miene, nur um sich anschließend abzuwenden und auf eine der Lesenischen unweit des Kamins zuzusteuern.

Körper und Geist werden unvermittelt von einer so beispiellosen Angst ergriffen, dass ich beginne unkontrolliert zu zittern, befürchte ich doch ihm jetzt den lang ersehnten Grund gegeben zu haben um mich endlich des Hauses zu verweisen. Dieses annehmend erwartend und schambehaftet senke ich den Blick. Raschelnd lässt er sich auf die dicken Polster und samtenen Kissen sinken und lange ist es erdrückend still, einzig das leise Knistern und Knacken der verbrennenden Holzscheite ist zu hören. Und mit jeder lautlos verstreichenden Minute pocht mein Herz schmerzhafter in Befürchtung der berechtigten Maßregelung und daraus geborener Strafe in der beengten Brust.

„Julie oder Die neue Heloise* - anspruchsvolle Literatur für ein Dienstmädchen, von dem ich bislang annahm, es könnte noch nicht einmal lesen", durchbricht dann dennoch unerwartet plötzlich seine besonne und keinesfalls tadelnde Stimme die Lautlosigkeit und ich sehe ihn erschrocken und verwirrt darüber an, dass er ganz und gar nicht aufgebracht reagiert. Aber sofort wird mir die Ungebührlichkeit des Augenkontakts bewusst und ich senke erneut den Blick. „Meine Mutter brachte es mir bei; Khuzdûl, Westron und einige wenige Worte Sindarin; genauso wie das Verfassen von Schriften in diesen Sprachen; Rechnen; Geschichte nicht nur unseres Volkes; vielfältige Handarbeit und etwas Heilkunst", erkläre ich eingeschüchtert leise. „Sie bestand entschieden ohne einen Widerspruch anzunehmen darauf." Thorin stößt Luft brummend durch die Nase aus, aber es klingt nicht belustigt, sondern irgendwie ... anerkennend. „Eine ungewöhnliche Vielfalt, besonders für Angehörige deines niederen Rangs. So umfangreiches Wissen hat sich so manch eine ältere adlige Dame nicht angeeignet, von denen ehrlich gesagt viele überhaupt weder lesen noch schreiben können. Es verwundert mich, ehrlich gesagt."

Ich beiße verlegen-nervös auf den spröden Lippen herum und schlinge die Arme schützend und verbergend um meine Körpermitte, denn zusätzlich wird mir auf einmal bewusst, dass ich lediglich in einem leinenen und ausgerechnet heute durchschimmernd weißen Unterkleid vor ihm stehe. Beschämend und anzüglich und sogar nicht dafür geeignet einem Mann und dann auch noch edlen Prinzen unter die Augen zu treten. „Amad legte beharrlich sehr viel Wert auf meine Erziehung, ungeachtet der spöttischen Blicke und abfälligen Worte über Nutzen von Verwandten und Nachbarn. Ganz so, als würden wir einem Adelshaus angehören", erläutere ich weiter den Grund für diese tatsächlich mehr als aparte Wissensvielfalt.

„Wo ist deine Mutter ... wer war dein Vater?", möchte Thorin schließlich wissen und ich erzittere unter den aufkommenden Gefühlen, die die so langen nicht mehr gewollten Erinnerungen an sie heraufbeschwören. Hastig blinzelnd versuche ich die Tränen zurückzudrängen, die sich bereits brennend ankündigen und die Sicht verschwimmen lassen. Das fehlte mir gerade noch, dass ich beginne unter seinem paralysierenden Blick zu weinen, fühle ich mich doch unlängst wie ein schwaches Reh, das dem wütend-hungrigen Wolf ins schreckliche Angesicht sieht und bereits die Ahnung der spitzen Zähne spürt, die sich unbarmherzig in sein Fleisch bohren. Jedoch so erstarrt vor Schreck ist, dass es nicht zu fliehen vermag.

„Amad starb vor einigen Jahren an der Schwindsucht, noch bevor ich in Eure Dienste gestellt wurde und Adad, er fiel bereits vor meiner Geburt in der Schlacht im Schattenbachtal, sonst weiß ich nichts über ihn." Seine Reaktion auf die knappe und unvermutet wacker ausgesprochene Auskunft bleibt mir verborgen, denn sie scheint, wenn es denn überhaupt eine gibt, nur in seinem Gesicht und Inneren stattzufinden. Das er an dieser Schlacht teilnahm und nur mit viel Glück und Kriegsgeschick überlebte, dafür Ruhm und Anerkennung und einen nur allzu ehrenvollen Beinamen erhielt, lauschte ich bereits mit begeistert-glänzenden Augen während vergangener Kindertage. Eichenschild nennen die die ihn verehren nicht nur unseres Volkes seitdem, denn ein solcher schützte ihn vor dem bereits sicheren Tode.

Ich nehme schließlich wahr, wie Thorin sich erhebt und gedämpfte Stiefelschritte auf mich zukommen. Noch immer fest davon ausgehend gescholten und des Hauses verwiesen zu werden, erschrecke ich, als er dicht vor mir stehen bleibt. Sein Nimbus als großer Krieger und Heros ist einfach zu mächtig und so achtunggebietend erhaben über allem anderen. Als wäre er direkt aus den Sagen voller Helden und durch sie besiegte Monster entsprungen, die ringsherum niedergeschrieben verweilen. Jedoch zucke ich zurück, als er mir überraschend das Buch entgegenstreckt und schaue mit großen, verwunderten Augen auf. „Ließ mir etwas daraus vor", befiehlt er mit der festen Stimme eines Feldherrn, die keine Einwände duldet, sie sogar unter Strafe stellt. Ich soll bitte was?!

„Hoheit, bei aller Bereitwilligkeit dazu, ich bin glaube ich nicht angemessen gekleidet um Euch zu Diensten zu sein", versuche ich dennoch einen ersten Ausweg aus der plötzlich so unverhofft aufkommenden zusätzlichen Misere zu finden. Aber er scheint daran kein Anteil zu nehmen oder vielmehr, nehmen zu wollen. „Sei dir dessen gewiss, deine momentane Gewandung ist angebracht, denn sie gefällt mir außerordentlich gut", erwidert er unberührt und streicht die Aussage verdeutlichend leicht über den gerafften Ausschnitt des Unterkleides, der die Schultern unzulänglich bedeckt und knapp über den beginnenden Rundungen der Brüste endet. Die derbe und schwielige Rauheit seiner Finger, während sie die Haut beinahe unmerklich berühren, hinterlässt gleichwohl eine prickelnde Spur, die einen wohligen Schauer das Rückgrat hinabsendet.

Mich von ihm und dem verwirrenden Gefühl distanzierend, trete ich einen Schritt zurück und beschwöre damit ein belustigtes Kräuseln einer der Mundwinkel herauf. Ein Ausdruck in der sonst so gleichgültigen Miene, den ich noch niemals bei ihm sah und innerhalb des Bruchteils eines augenblicks erfasst das behagliche Kribbeln den gesamten Körper bis zu den Finger- und baren Zehenspitzen. „Gibt es sonstige Einwände?", fragt er provozierend und mir wird gewahr, dass ich ihm ohne weitere Gegenproteste zu Willen sein muss, um nicht gänzlich in Ungnade zu fallen und doch noch hinausgeworfen zu werden.

Mit zitternden Händen nehme ich das mir immer noch entgegengestreckte Buch und schlage die erste Seite auf. Thorin schreitet derweil erneut zu der Lesenische und platziert sich gemütlich in einer halbliegenden Position darin, die Füße mit den schweren Stiefeln erholend und von einem lauten Seufzen begleitet von sich gestreckt. Auch sein Tag war lang und anstrengend, wie so unzählbar viele in den zurückliegenden Monaten.

Langsam und mit bemüht deutlicher Stimme beginne ich zu lesen, werde aber bereits nach wenigen Sätzen unterbrochen. „Setz dich", weist er knapp an. Sofort lasse ich mich gehorsam wieder auf die Sitzfläche des Sessels plumpsen, allerdings mit einer genauso verkrampfen Haltung und Atmung wie der, als ich noch stand. „Nein, mach es dir gemütlich, so wie ich dich vorhin fand, keine Geschichte wird gut erzählt, wenn der Vorleser angespannt ist." Ich sehe ihn entrüstet ob dem dreisten Ersuchen an, nicke aber nach kurzem Zögern gehorsam und ziehe die Beine wieder bequem an meinen Körper. „Wir Ihr wünscht, Hoheit." Thorin nimmt die Gefügigkeit gutheißend an und lehnt sich nun endlich zufrieden zuhörend in die Kissen zurück.

Als das erste Kapitel schließlich endet, betrachte ich ihn abwartend. Er hat die Augen entspannt geschlossen, atmet ruhig, tief und gleichmäßig und kurz mutmaße ich, er wäre eingeschlafen. Aber dann enthüllt er unerwartet die Eisseen, streckt sich ächzend nicht nur durch die Steifheit des Leders der Kleidung und steht auf. Überraschend dynamisch. Seine hohe Stellung achtend erhebe ich mich ebenfalls. Den befangenen Blick tief gesenkt und das Buch fest und schützend an die bebende Brust gedrückt, als er erneut mit würdevoll-festen Schritten auf mich zukommt.

„Ich danke dir, seit vielen Monden fühlte ich mich nicht mehr so entspannt", sagt Thorin plötzlich und ich schaue mit allem rechnend aber nicht damit auf und erst jetzt, da es seinen Gesichtszügen unerheblich beraubt wurde, wird mir bewusst, wie abgeschlagen und müde er doch vorher wirkte. Zwar umwehen noch immer tief-dunkle Nebelschleier die Ufer der Seen, die trüben Einschlüsse darin wurden bisweilen mehr und größer und das einst so jugendliche Strahlen der Haut verglomm stumpf und fahl, aber dennoch scheint er ausgeruhter, wohlgemuter und ja sogar sorgenfreier als noch vor wenigen Stunden. Bedeutend und bitter sind die Verbindlichkeiten und Bürden eines Herrschers in unsteten Zeiten und die Angst um seinen Vater lastet zusätzlich ... mutmaßlich sogar am schwersten. Ich lächle leicht, wohl das erste Mal unter dem sonst so prüfend-strengen und mir oft missbilligend vorkommenden Blick und er erwidert. Sanft, oh so gutmütig und mild, dass der Boden unter den nackten Füßen zu schwanken beginnt.

„Ich erwarte, dass du mir von nun an jeden Abend etwas vorliest, allerdings in meinen Privatgemächern", fordert er urplötzlich und der Zauber des Augenblicks vergeht schroff unter Ernüchterung und erneuter Unruhe. Ungläubig und zugleich entrüstet über diese unverschämte Aufforderung starre ich ihn an. „Hoheit, das geht nicht, es gehört nicht zu meinen Pflichten als Stubenmädchen und außerdem ...", begehre ich unwirsch auf, mir durchaus der Gefahr des tobenden Zornes bewusst, den ich damit zur Aufwallung bringen könnte, aber er unterbricht mich lediglich mit einem süffisanten Lächeln und verbannt erneut eine lose Goldsträhne hinter mein Ohr. „Das war kein Wunsch, sondern eine Anordnung. Denn auch als Stubenmädchen unterstehst du in erster Linie mir als Hausherren. Ich kann dir also Verpflichtungen auferlegen und entziehen, so wie es mir beliebt und du tätest gut daran ihnen ohne Murren oder Protest nachzukommen, wenn du deine Anstellung in MEINEM Haus behalten möchtest."

Es schaudert mich. Soweit dachte ich nicht, wog nicht vollumfänglich die Auswirkungen meiner so impulsiv abwehrenden Haltung ab. Aber sie unmissverständlich und gnadenlos vor Augen geführt zu bekommen, erschreckt und ängstigt zutiefst. Abermals stehe ich vor der nicht wirklich zu treffenden Entscheidung, etwas Verletzendes zu tun oder gnadenlos auf die unerbittliche Straße geworfen zu werden. „Wie Ihr verlangt, Herr", bestätige ich demnach mit bibbernden Lippen und Worten die Annahme des Befehls und senke erneut eingeschüchtert den Blick.

„Gut, ich erwarte dich erstmals morgen Abend zur neunten Stunde. Sei pünktlich, bring ein Buch nach deinen Wünschen und Vorlieben mit ... und ach ja, belade dich nicht unnötig mit diesen mehr als schmucklosen, komplizierten und verbergenden Obergewändern", weist er an und ich nicke verstehend, wenn auch tief in meinem Inneren jeder Gedanke und Muskel danach strebt hartnäckig und nachdrücklich gegen diese Insolenz zu kämpfen.

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* „Julie oder Die neue Heloise" ist ein realer Roman des revolutionären Schriftstellers Jean-Jacques Rousseau aus dem Jahr 1761. Er handelt von einer adligen jungen Frau, die sich ihren Hauslehrer niederen Ranges verliebt. Vor allem in Briefen leben sie ihre Liebe aus, die aufgrund des Standesunterschieds eigentlich verboten ist und zu viel Schmerz, Leid und Verlust führt.

Ich fand diesen an dieser Stelle der Story doch sehr passenden Einbaudes Buches sehr interessant. Hat doch auch Stand und Rang einen großen Einflussauf den Inhalt und (vermutliche) Beziehung der Charaktere zueinander.

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