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Meritum und Sühne

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Laut dröhnt die Stimmung im Festsaal. Viel bedarf es gefeiert zu werden. Die Siege über die Orks im Süden und vor den Stadttoren. Dass während ihres Erringens kaum Opfer oder Verwundete zu beklagen waren. Die Rückkehr des Königs in seine Halle und meine Leistungen, obwohl es mir lieber wäre, wenn Letzteres sich auf alle Anwesenden ausweiten würde. Denn nicht alleine kämpfte ich und noch nicht einmal herausragend gut, aber dennoch bin nur ich es, der die Anerkenntnis zuteilwurde neben Thorin einen Ehrenplatz an der königlichen Tafel einzunehmen.

Zusammengesunken und still, den Blick tief gesenkt, höre ich Folcas Lobrede über die Tapferkeit der Krieger und welch Leistungen man vollbringen muss, welch Mut und edle Taten es bedarf, um sich aus dieser Mannhaftigkeit hervorzuheben. Ich schlucke mühsam und erfolglos den in seiner Klebrigkeit nicht beschreibbaren Kloß in meinem Hals herunter, als er gerade mir dies alles zuspricht. Erneut beginnen die schweißnassen Hände miteinander zu ringen und tiefer noch schiebe ich sie unter den Tisch.

„Sieh auf", raunt mir Thorin unvermittelt zu, „du benimmst dich während deiner Würdigung sehr abweisend." Der Tonfall seiner Stimme lässt mich erzittern. Sie tadelt, aber über jenes legte er eine Gefühlsregung, die wenig gemein hat mit irgendeiner Art von Verstimmung. Ein Ausdruck des Stolzes, den er mir bereits mit einer Geste erwies, schwelt in ihr, aber wie ich verwirrt feststelle, nicht nur dies. Heller ist das mir bislang Unbekannte, schillernd wie ein Brillant im Tageslicht. Tief dringt es und beglückt mit seiner Wärme. Ihm einen Namen geben kann ich nicht, wage es vielleicht auch nicht. Jedoch Courage fördert es und so finde ich schließlich den Mut aufzusehen. Hunderte von Augen sind auf mich gerichtet und als Folca endet und fordert die Krüge zu erheben, werde ich, eine Frau, eine Dienerin und wenn sie darum wüssten wertlos, als Heldin ihrer Hallen ausgerufen. Dennoch ergreift dieser Moment mit seiner Leidenschaft das Herz und erneut durchfährt ein Schaudern meinen Körper. Beruhigung versuche ich, allerdings erfolglos, zu finden im Angesicht Dwalins, der unter ihnen weilt und inbrünstiger ruft als alle anderen.

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Spät ist es geworden als ich mich endlich davonschleichen und sitzend auf den Steinstufen vor der Halle hoffentlich etwas Ruhe finden kann. Zu viel wurden mir die heftig gratulierenden Schläge auf den schmalen Rücken, die schweren Hände auf den bereits schmerzenden Schultern, sowie nur zaghaft angenommene Glückwünsche und Lobpreisungen meiner Taten. Unzählige Male erklärte ich, dass nicht ich alleine den Angriff schlug, aber jedes Mal wurde dies nur lächelnd als Bescheidenheit abgetan. Dwalin wich derweil nicht von meiner Seite. Er spürte das Unbehagen und nur mit seiner Hilfe fand ich endlich die Möglichkeit zur Flucht.

Frisch aber nicht kalt ist die Luft. Wie reingewaschen nach dem Gewittersturm. Befreit von Schwüle und Staub und dagegen erfüllt mit dem unvergleichlichen Duft, der sich erhebt, wenn Sommerregen auf von der Sonne ausgetrocknete Böden prasselte. Schwer ist er, erdig, intensiv belebend. Thorin ist dieser Geruch zu eigen und oh wie liebe ich ihn nicht nur deswegen. Mit tiefen, nach den damit verbundenen wunderbaren Gefühlen gierenden Zügen atme ich ihn ein. Schließe dabei die Augen und versuche, nicht allzu arg daran zu denken, wie er sich ganz leicht nur mit dem dagegen widerlichen Gestank der vor den Mauern verbrannten Orks vermischt. Irgendwo in der Ferne ruft ein Käuzchen, Pferde wiehern und das Flattern einer Fledermaus über meinem Kopf, während hinter mir das laute Lachen und Prosten und Singen der Feiernden das Idyll stört.

Plötzlich jedoch zucke ich erschrocken zusammen, als eine Stimme sich tief-brummende von ihnen abhebt. „Du solltest wieder hineingehen, man wird dich, den Ehrengast, bereits vermissen." Verängstigt darüber, dass er das Davonschleichen bemerkte, will ich mich aufrichten, um voller Demut für das erneute Vergehen um Entschuldigung zu bitten, da legt er eine schwere, erstaunlicherweise sanftmütige Hand auf meine Schulter und drückt mich wieder hinunter. Ihn anzusehen vermeide ich, als er sich mit Pfeife in der anderen direkt neben mir auf die klammen Stufen niederlässt. Warm ist sein Körper und allzu nah. Und durch seinen um ein vielfaches Intensiver wird der Geruch nach regenfeuchten, von der Sonne erwärmten Steinen.

Da er anscheinend seiner Aufforderung nicht sofortiges Gehorsam abverlangt, versuche ich den gesuchten Abstand zu erklären. „Es wurde mir unangenehm, so im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen." Thorin schnaubt ein Lachen. „Du solltest dich daran gewöhnen. Wenn wir erst wieder Zuhause sind, wirst du wohl auf Monate bei jeder sich bietenden Gelegenheit von edlen, wie Gänse schnatternden Damen belagert werden und berichten müssen, was du alles erlebtest." Nun doch getraue ich es mir, ihn anzusehen, in dem Versuch zu ergründen, ob er diese entsetzliche Androhung wirklich ernst meint. Aber ich befürchte, aus eigener Erfahrung spricht er, denn nicht anders wird es ihm bislang ergangen sein, wenn er zurückkehrte von ehrenwerten Heldentaten. Oh weh, vielleicht sollte ich jetzt bereits damit beginnen mir für die nächsten Festlichkeiten Entschuldigungen einfallen zu lassen, um nicht an ihnen teilnehmen zu müssen.

Thorin zieht an der Pfeife, lässt den Qualm, der intensiv nach Honig und Holzkohle riecht, genussvoll auf der Zunge schweben und bläst ihn schließlich zu grauen Schwaden verdichtet in die Dunkelheit der Nacht. „Auch dies birgt der Titel eines Helden in sich", erklärt er genauer und verzagend wende ich den Blick wieder ab. „Nennt mich bitte nicht so, denn ungerechtfertigt wurde er mir verliehen." Anzweifelnd verweilt die sofort aufkommende Frage nach dem Grund für diese Gedankengänge zwischen uns. Ich seufze schwer. „Würde einjeder wissen, dass der Körper einer Frau unter der Rüstung steckt, kaum wären diese Männer mir gefolgt. Wenn es denn überhaupt soweit gekommen wäre, denn eher in der Halle mitsamt den anderen und ihren Kindern hätten sie mich zurückgelassen. Ich dachte nicht an Anerkennung und Respekt, die ich vielleicht erringen könnte, genau genommen, eigentlich nichts erhoffte ich, außer die Orks aufzuhalten. Jeder hätte so gehandelt und außerdem, verloren wäre ich gewesen ohne Beistand. All dies schmälert den Anspruch auf diese ganze Lobhudelei."

Nur allzu deutlich wird mir Thorins Blick gewahr. Er kribbelt erfüllt von diesem unbekannten, wärmenden Gefühl entlang jeder noch so kleinen Stelle ungeschützter Haut. „Im Gegenteil", verkündet er schließlich und unberührbar erhaben über alle Zweifel wird die Bemerkung ausgesprochen. „Gerade selbstloses Handeln und die Fähigkeit dabei erhaltene Hilfe zu würdigen, macht einen wahren Helden aus. Nur um der Liebe Willen, sollte man Heldentaten bewusst vollbringen. Drachen und Monster bekämpfen und sein Leben Ruhm und Ehre opfern." Wenig nur, mich schüchtern fühlend wie am Tag unseres ersten Aufeinandertreffens, wende ich ihm den Blick zu. „Aber einer Frau steht es nicht zu sich hervorzuheben als solches." Thorin lacht auf. Laut und hastig und verschluckt sich dabei beinahe an dem Pfeifenrauch. „Welch Meinung unterliegst du nur, die weder hier noch bei uns Geltung hat. Denkst du etwa, Folca wüsste nicht schon längst, was gut verborgen unter deiner Rüstung liegt. Und dennoch rief er diesen Titel auf dich aus."

Kaum zu beschreiben vermag ich die Größe der Überraschung über diese Offenbarung. Sie erschlägt wie ein Felsbrocken, der ungehindert von Bäumen und Gesträuch eine Bergflanke hinunter poltert. „Ja", stottere ich, „denn so, wie Ihr befahlt, habe ich darauf geachtet mich als Mann zu geben. Verdammt, ich habe sogar an Trinkspielen teilgenommen." Thorin lacht erneut, ruhiger dieses Mal, aber nichtsdestoweniger belustigter wirkend. „Aye, und beinahe gewonnen, wenn nicht Dwalin dein Gegner gewesen wäre. Nein, an deinem Benehmen lag es wahrlich nicht. Folca weiß nur um die Zeichen der Kriegerinnen. Du vergisst, dass wir lange Zeit hier lebten. Zudem, es bedarf doch mehr als Kettenhemd, Hose, barsche Reden, Trinkfestigkeit und mutiges Voranstürmen, um als Mann zu gelten. Du bist eine Frau. Bist zarter, empathischer, hübsch anzusehen, kannst dich besser benehmen als wir Raubeine, weckst Sympathien. Egal was du alles Bemerkenswertes leistete, das sich sogar manch Mann nicht getraut, nie wirst du gänzlich verleumden können, was du nun einmal bist und immer bleiben wirst."

Nicht wissend was ich nun fühlen, anzweifeln oder entgegnen soll, schweift der Blick ausweichend über die nachtgraue Landschaft. Langsam verlöschend glimmt das Feuer nurmehr schwach vor den Toren. Thorin schweigt, ermöglicht es den Gedanken, ihre Wirkung zu entfalten. Zu ziehen in die Gefilde der Überzeugung. „Seid Ihr denn noch böse auf mich?", frage ich schließlich im Flüsterton. Angst vor der Bestrafung im Herzen tragend, aber auch Hoffnung, dass sie nicht allzu nachhaltig ausfallen wird, jetzt, da er um die Gründe des Vergehens weiß. Er klopft sorgfältig den Rest Tabak aus seiner Pfeife an den Stufen aus. Lässt mich auf seine Antwort warten. Auch dies ist eine Art der Strafe und sie ist wohl schlimmer als jede körperliche. „Ja durchaus", sagt er endlich und getroffen zucke ich zusammen. „Denn wie du richtig erkanntest, unbedacht hast du dich in große Gefahr gebracht. Nicht umsonst habe ich dich in der Sicherheit dieser Mauern zurückgelassen und dann rennst du ohne Bedenken, auch wenn ein edles Motiv der Anlass war, mit erhobenen Schwert dem drohenden Tod entgegen. Ein wenig mehr Verstand sowie Selbsterhaltungstrieb hätte ich von dir erwartet."

Reuend senke ich den Blick, denn Recht hat er durchaus. „Daher wirst du als Strafe, wenn wir wieder Zuhause sind, Oin dabei helfen ein neues Spital aufzubauen. Zusätzlich zu deinen Aufgaben als meine Leibdienerin und der Verpflichtung, bei jedem feierlichen Anlass anwesend zu sein, versteht sich." Verzweifelnd will ich mir den unvermittelt schmerzenden Kopf halten. Grausam ist diese letzte Verfügung, um mich zu strafen. Kein Vergehen kann so schwer wiegen, als dass es mit solch einer Sanktion geahndet wird. Allerdings sehr wird sie abgeschwächt durch die Vorhergehenden.

Nur weiterhin eine Sorge plagt mich: „Seid Ihr auch noch auf Meister Dwalin böse, dass er Eure milde Bestrafung verhindern wollte?" Viel mehr als die meine, fürchte ich die Sühne, die ihm abzuleisten obliegt. Thorin erhebt sich schwerfällig, müde, erschöpft und geschunden nach den Tagen im Sattel und den schweren Kämpfen. „Durchaus. Seine Strafe wird es sein, für den Rest des Weges nicht mehr von deiner Seite zu weichen. Einen Sack Lichtfaien zu hüten dürfte voraussichtlich eine unkompliziertere Aufgabe sein."

Erschrocken blicke ich zu ihm auf, währenddessen er ein leichtes Lächeln auf mich fallen lässt, bevor er sich schließlich abwendet. „Bleib nicht mehr zu lange abwesend. Lass dich ruhig feiern, du hast es dir verdient." Leise fällt das Tor in sein Schloss zurück, als er durch es hindurch trat und erneut ist es das ferne Rufen des Käuzchens, das nunmehr zu hören ist. Strafe lässt es sich nicht nennen, was Dwalin auferlegt wurde. Mit etwas das tausende Male schlimmer ist, habe ich eher gerechnet. Milde ist unser Herr. Gerecht und nachsichtig. Und es ist ein euphorisches Lächeln nicht nur darüber, dass ich der Nacht zeige.

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