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Ich fange dich, wenn du fällst

„Einige Bauern und Händler in den Spelunken von Bree munkelten, dass in der Nähe und in den Hügelgräberhöhen, einem kleinen Höhenzug östlich des Alten Waldes, eingegrenzt von Ost- und Nordstraße, seit geraumer Zeit eine Gestalt umher wandelt. Klein soll sie sein, bärtig und einfach so im Nichts verschwinden, sobald man sich ihr nähert." Der Späher der uns dies berichtet ist jung, vermutlich kaum älter als zwanzig, dennoch vertrauenswürdig, das sehe ich in dem Blick, mit dem Argonui erst ihn und dann Thorin bedacht. Und oh, die Hoffnung, die bei den Worten strahlend-hell und vor abermals erwachenden Tatendrang glühend in meinen Herren zurückkehrt, ist wundervoll anzusehen und so wärmend wie die Strahlen der Frühlingssonne nach einem langen Winter voller Schnee und Eiseskälte.

„Die Hügelgräberhöhen ...", murmelt Argonui und wenn ich nicht genau wüsste, dass dies eine Schwäche ist, die er sich niemals zugestehen würde, so könnte man denken Angst in ihrer kindlichsten, sich vor schattenbewohnenden Monstern unter vermeintlich schützenden Decken verkriechenden Gestalt erstickt die Stimme. „Ein Ort des Schreckens. Böse Geister und andere furchtheraufbeschwörende Gestalten treiben dort seit der großen Pest ihr Unwesen. Dichter Nebel verfängt sich ohne Vorwarnung und Grund selbst am helllichten Tag zwischen den Grabhügeln, in denen auch meine Vorfahren ruhen. Grausige Stimmen und Lieder führen sich in Leichtsinn dorthin verirrende Wanderer in das qualvolle Verderben." Ein Schatten - groß, dunkel und schauderhaft - erstickt die gerade erst zaghaft aufkommende Zuversicht sofort. Schwer legt er sich um sie wie auf unsere Gemüter. „Ich bitte Euch Thorin, geht nicht dorthin, führt Euch und Eure treuen Gefährten nicht in das Verderben, das dort auf euch lauern würde."

Argonuis Beschwörungen sind eindringlich, aber sie zerschellen erbarmungslos an willensstarkem, von Gischt umspültem Gestein. Der einmal gefasste Entschluss eines Zwerges ist unabänderlich, und sei er noch so jung und zart wie eine gerade erst entsprießende Knospe. Alles an Thorin drückt dies aus. Abwehrend vor der Brust zusammengelegte Arme, aufrechte, keinen Grad nachgebende Haltung, der starrende Blick, die Schmalheit der zusammengepressten Lippen. Ein glatter Fels, unbeeindruckt vom sturmgepeitschten Wasser.

Balin räuspert sich schließlich und tritt an ihn heran. Die notwendige Demut vor ihm und dennoch Selbstsicherheit zeigend, die er als geschätzter Berater innehat. „Thorin, in Anbetracht der Umstände, denn auch ich hörte unlängst von diesen Schauderhaftigkeiten, und dass es der einzige Hinweis ist, sollten wir vielleicht ..." Thorins Blick bleibt hart wie Stein, als er ihn daraufhin betrachtet und zum Schweigen bringt. Mahal wäre stolz auf ihn, wie es ein Vater nur sein könnte. „Selbst die kleinste Andeutung sollte genügen, um ihr nachzugehen", brummt er und der Zorn über die Abwehr dröhnt bedrohlich. Balin sieht hilfesuchend zu uns hinüber. Vor noch nicht einmal einer Stunde schwör ich meinem Herrn erneut ihm in jedwede Gefahr zu folgen. Nicht unbedacht, sondern mit Leidenschaft. Kein Versprechen eines kleinen, dummen, naiven Mädchen war es, sondern der Schwur eines Kriegers. Niemals abtrünnig werde ich diesem, also senke ich ausweichend den Blick.

Dwalin neben mir atmet tief. Zweifel nagen auch an ihm, vielleicht ebenso bitterlich wie Angst. Verstehen kann ich beides. Voller Grauen scheint dieser Ort zu sein. Geheimnisvolle Mächte wandeln in seinem undurchdringlichen Nebel, die sich womöglich nicht mit bloßer Waffengewalt und sei sie noch so entschlossen, besiegen lassen. Gefährlich für uns alle. Aber die Loyalität zu seinem Herrn und Freund ist größer als jeder Zwiespalt und so schweigt auch er wie Oin und ich.

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Khajmel kaut nervös auf seinem Gebiss herum, als ob er spüren würde wohin unsere nächste und hoffentlich letzte Etappe führt. Meine eigene innere Anspannung bemerkt er ohne Zweifel, denn ebenso unruhig spiele ich mit einer Strähne seiner drahtigen Mähnenhaare, während ich auf seinem Rücken mit Dwalin an meiner Seite darauf warte, dass sich Thorin in aller Förmlichkeit von unserem Gastgeber verabschiedete.

„Da ich nicht vermag Euch aufzuhalten, nehmt wenigstens diesen Rat an: Verlasst die Hügel bevor das Abendrot beginnt zu dämmern, denn in den Schatten der Nacht lauern noch grausamere Gestalten als bei Tage." Mahnend ist Argonuis Blick, aber auch trauervolle Hilflosigkeit sehe ich darin, denn sicher sein kann er sich nicht, dass Thorin die Beschwörung beherzigt. Er nickt dennoch ihn zumindest akzeptierend und besteigt sein Pferd. Das Leder des gereinigten Sattels knarzt, als er sich bequem darin positioniert und das seiner Hose dabei dagegen reibt.

„Berio le i Melain", erhofft Argonui und der formelle, auch bei uns Zwergen geläufige Abschiedswunsch in Sindarin wird von den wenigen noch verbliebenen Männer und Frauen seines Volkes aufgegriffen. Aerwyns Augen wirken dabei traurig. Ein kurzer einsamer Moment nur blieb ob des hastigen Aufbruchs, um uns voneinander zu verabschieden. Freundin ist sie mir in den zurückliegenden Wochen geworden. Gesprächspartnerin, ja beinahe Vertraute. Gerne hatte ich länger verweilt. Gerne noch mehr von ihr über die Sitten und Gebräuche, Ahnenreihen und großen Könige der Númenórer und Dúnedain erfahren, von denen sie mir nur allzu bereitwillig erzählte. Jeden noch so abgelegenen Winkel der Katakomben zeigte sie mir und atemberaubende Schönheit dort, wo sich die Natur der Ruinen bemächtigte.

„Mögen Licht und Gesang euch den Weg weisen", wünscht sie ebenfalls zur Verabschiedung und hoffentlich verborgen vor der Aufmerksamkeit meiner Gefährten, zucke ich erschrocken zusammen. Ähnliche Worte wählte Tharkûna, um Mut und Zuversicht zu spenden, für die Prüfungen, die vor mir liegen. Wenn ich doch nur ihre Bedeutung kennen würde, denn wenig Licht und schon gar kein weisender Gesang wird uns vermutlich begegnen zwischen den Höhenzügen der Grabhügel.

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Je weiter wir auf der erneut immer wegsamer werdenden Straße nach Süden reiten, umso gezähmter wird die Landschaft um uns herum. Kleinere Gehöfte liegen geschützt zwischen Wäldchen, von Kühen, Schafen und Ziegen beweideten Graslandschaften und akribisch angelegten Feldern, an denen sich die goldgelbe Sommergerste bereits hochgewachsen im lauen Wind wiegt wie Wasserwellen. Mühlen mit riesigen Rädern stehen an kleinen dennoch rauschenden Bächen umgeben von Bäumen und Brombeersträuchern oder lassen ihre Flügel hoch oben auf Anhöhen knarzend in der Luftströmung drehen. Wiehernde Pferde begleiten uns, solange die Zäune ihrer Weiden es zulassen, genauso wie die abschätzigen Blicke der Bäuerinnen, die am Feldrand leuchtend rote Klatschmohnblumen für ihre Hausapotheke sammeln. Ihre Kinder allerdings, wie die der Dúnedain, sehen uns ganz ohne Vorurteile mit erstaunt-großen Augen an, ziehen an den Rockstößen ihrer Mütter und fragen sie aufgeregt nach uns aus.

"Mama, sieh nur, Zwerge, wie die, von denen Großvater mir erzählte. Ob einer der großen Könige der Langbärte unter ihnen ist?"

„Sei still, wütend können sie werden, wenn sie annehmen du willst ihnen ihre Reichtümer oder Geheimnisse stehlen!"

Besiedelter ist diese Gegend als jede andere, die ich bislang sah, obwohl wir noch nicht einmal die Hälfte der Strecke zwischen Fornost und der Stadt Bree zurücklegten. Den Gerüchten über eine mögliche Sichtung Thráins tiefer auf den Grund gehen und uns mit Vorräten versorgen wollen wir in dieser wohl ältesten Ansiedlung in Eriador. Zwei bedeutende Straßen kreuzen sich direkt vor ihren Toren und lebhafter Handel sowie eine Vielzahl an Kulturen, da sich innerhalb der hohen Stadtmauern am Fuße eines Berges Vertreter aller freien Völker niederließen, entwickelten sich seit ihrer Gründung im zweiten Zeitalter. Aufgeregt bin ich sie besuchen zu können. Von goldenen Straßen und kunstvollen Fachwerken, über hohe Türme und vollgestopfte Bibliotheken berichten Schriften und Erzählungen, genauso wie von schillernden Festen und gutbesuchten Markttagen, auf denen erlesene Waren angepriesen werden, die sogar aus den weit entfernt liegenden Städten Esgaroth und Minas Tirith stammen.

Noch drei Tagesritte sind es bis dorthin, aber wir kommen gut voran und auch wenn gerade von Süden her regenverheißende Wolken aufziehen und sich eindrucksvoll schwarz mit abendrot vermischt, war uns das Wetter bislang wohlgesonnen. „Wir sollten einen trockenen Unterschlupf für die Nacht suchen", schlägt Balin bald daraufhin vor und als wolle es ihm beistimmen, dröhnt ein zwar noch dumpfes, aber dennoch bereits unheilverheißendes Geräusch, als würden Steinlawinen grollend einen steilen Abhang hinabpoltern. Mulmig wird mir dabei zumute und das Herz beginnt unruhiger zu schlagen, denn noch nie erlebte ich ein Gewitter außerhalb der vor jeglicher Naturgewalt schützenden Hänge des Berges.

Zudem schnell zieht es herauf und bald schon beginnt es in prasselnden Tropfen auf uns hinab zu regnen. Innerhalb von Minuten ziehen die durchtränkten Mäntel schwer an unseren Schultern und Wasser läuft mir von dem Saum der Kapuze unangenehm in die Augen und über das Gesicht. Das Grollen wird dunkler und tiefer und die Erde scheint unter ihnen (ängstlich) zu erzittern. Genauso wie ich. Sie einleitend beginnen Blitze den nunmehr verdunkelten Himmel in alle Richtungen zu zerteilen. Zackig und mit dünnen Ausläufern kriechen sie regelrecht über das Schwarz oder sind ein grelles Leuchten am Horizont. Unter ihrem Einfluss erhellt sich die Welt lediglich für einen Wimpernschlag.

Nur während ihnen bemerke ich mit Schrecken, dass ich gefährlich weit hinter meinen Gefährten zurückfalle, denn bisweilen verliere ich getrübt durch Regenströme und Dunkelheit die Orientierung und erkenne nur mithilfe plötzlich nahekommender abfallender Gräben und aufragender Bäume, dass ich vom durch sie gesäumten Weg abkam. Noch nervöser werdend ob des laut-tobenden Gewitters sowieso bereits, versuche ich wieder zu ihnen aufzuschließen, aber Khajmel, der meine Unruhe spürt und sie unweigerlich annimmt, scheut und verweigert das weitergehen, so sehr ich ihn auch treibe und gut zurede. Unbeschreibliche Angst ergreift mich daher zudem, denn während keinem der nächsten Blitze, die nun immer schneller aufeinanderfolgen und zeitweise den Himmel einige Sekunden lang erhellen, kann ich sie durch den Regenschleier hindurch erspähen. Mit aller Kraft und aufkommender Verzweiflung rufe ich nach ihnen, aber unter geht jedes Geräusch im Tosen des Windes und Prasseln des Regens und Donnern des Gewitters.

Und dann, plötzlich, schlägt einer der Blitze unweit hinter uns in einen Baum ein. Spaltet ihn von der grünen Krone an bis zur Wurzel hinab, verbrennt das Holz auf seinem Weg mit entfachenden Flammen und dringt tief in den Boden ein. Schmerzend hell ist es und ohrenbetäubend laut und Khajmel, voller Furcht und Schrecken, die ein Tier empfinden kann, bäumt sich unter mir auf, wiehert schrill und prescht los. Gerade noch in der klatschnassen Mähne festkrallen kann ich mich, um nicht herunter zu fallen, aber jede Chance wird mir dadurch genommen ihn wieder zu stoppen.

Nur schemenhaft bemerke ich aus dem Augenwinkel heraus, denn die Kapuze wehte mir unlängst von den Haaren, wie wir an meinen Gefährten vorbeigaloppieren. Ein Hilfeschrei nach einem von ihnen entkommt mir. Dwalin ruft mir nach, seine Stimme lediglich gedämpft zu hören, aber dennoch deutlich rüttelt die Angst an ihr. Khajmels eisenbewährte Hufe graben sich tief in die aufgeweichte Erde, reißen sie nach oben, sodass sie feucht unter seinem Bauch und an meine Stiefel klatscht. Schwer und keuchend geht sein Atem und das Herz in seiner Brust schlägt angstschnell. „Bleib stehen!", flehe ich ihn an, versuche mit dem Druck der Schenkel etwas zu bewirken, aber der instinktive Trieb zur Flucht vor Gefahren und Feuer ist zu stark, als dass er auf irgendeinen Befehl hören würde.

Plötzlich sehe ich einen Schatten neben mir näherkommen und oh wie glühend danke ich Mahal, als ich schließlich Dwalin erkenne. Näher galoppiert er an uns heran, versucht die lockeren Zügel zu fassen ... vergebens. Eine schwarze Wand taucht auf einmal unweit vor uns auf, als erneut ein Blitz aufzuckt. Ein Wald. Undurchdringlich und dunkel und voller neuer Gefahren. „Wir dürfen nicht zwischen die Bäume reiten!", höre ich Dwalins mahnenden Ruf, aber unweigerlich wird dies geschehen, denn keine Möglichkeit sehe ich mein Pferd zum Anhalten zu bewegen.

„Lass los!", befiehlt er mir plötzlich. Streng, zwingend, herrisch wie ich noch nie eine Anordnung von ihm erhielt, allerdings überwiegt das verzweifelte Anflehen darin. Dennoch zögernd sehe ich ihn an. „Ich kann nicht, ich würde sofort herunterfallen!", widerspreche ich voller Furcht. „Vertrau mir, ich werde dich auffangen!" Niemandem vertraue ich mehr als ihm, also richte ich mich in den Steigbügeln auf und löse die verkrampften Hände aus Khajmels Mähne.

Immer näher kommen die dicht beieinanderstehenden Bäume ...

Immer grollender wird der Donner ...

Immer heller zucken die Blitze ...

Immer schneller schlägt mein Herz ...

... und als ich ein Stoß von der Seite spüre und wie jemand die Arme um mich legt, mich mit sich reißt in den Fall, setzt es für einen schauervollen Moment aus.

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Berio le i Melain. – Mögen die Valar euch beschützen. (Sindarin)

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