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Höher vermag sich niemand zu heben, als wenn er tiefe Reue zeigt.

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Der nächste Tag wird trotz der Erleichterung, dass Thorin mir letztendlich glaubte und hoffentlich verzieh, erneut von traurigen Gedanken bestimmt. Die Sorge der Herrschaft verdeutlichte mir erst, wie ernst die Situation im Grunde ist. Wie wenig ich die Gefahr dieser riskanten Reise doch einzuschätzen vermochte. Unkonzentriert vor Beklommenheit erledige ich demnach meine Aufgaben und bin froh, dass Fenna mir den einen oder anderen Patzer dieser Tage nicht verübelt. Denn auch die Dienerschaft, obwohl sie noch nichts von meiner Offenbarung wissen, bemerkte unlängst die angespannte Situation im Haus. Die Unruhe, die sich mit der sowieso schon bei Allen bestehenden Sorge aufgrund der langen informationslosen Zeit vermengte, lässt sich geradezu greifen, so schwer und dunkel wabert sie durch die erstickende Luft.

Bis zur Bewegungsunfähigkeit mit ihr verwoben, starre ich auf das Lichtspiel der Kerze, das auf dem dunklen Holz der Kommode, die ich eigentlich von Staub befreien sollte, tanzt und flackert. Unerträglich brennen die müden und von selbst im kurzen unruhigen Schlaf rinnenden Tränen geröteten Augen und ich schließe sie einen Moment ausruhend, auch, um den Schwindel zu bekämpfen, der plötzlich aufkommen möchte. Zu viele Nächte lag ich bereits wach, zu viele Sorgen und Ängste belasten das erschöpfte Gemüt mit ihrer Bitternis. Dwalin, bitte, ob bitte komm zurück zu uns ... zu mir. Plötzlich höre ich unvermutet das Knarzen der sich langsam öffnenden Tür und fahre erschrocken herum, reiße in der hastigen Bewegung beinahe die Kerze mit mir.

In der Öffnung steht Thorin und hebt beschwichtigend die Hände, als er den anscheinend furchtsam-weiten Blick bemerkt. „Entschuldige ... ich wollte dich nicht erschrecken", bittet er ruhig und die instinktiv zur Flucht bereiten Muskeln entspannen sich, wenn auch nicht gänzlich. Das durch die Aufregung schnell schlagende Herz pumpt gleichwohl noch immer adrenalinschäumendes Blut durch die Adern und erneut verschwimmt die Sicht im heraufziehenden Taumel. Sofort hastet Thorin an meine Seite, um den entkräfteten Körper zu stützen, der droht zu kollabieren.

Sanft platziert er mich auf einen der nahen Stühle, aber kaum verfliegen die Nebel im dumpfen Nachtschatten etwas, bemühe ich mich wieder aufzustehen. Unangenehm und peinlich ist mir der Zusammenbruch und auf keinen Fall angebracht in Anwesenheit meines Herren. „Nein ... du bleibst", befiehlt er augenblicklich streng und drückt mich abermals hinunter, mit einer Entschlossenheit, die die Unantastbarkeit der Anweisung nachdrücklich unterstreicht. Kurz zaudert er, kämpft sichtlich mit sich und der erhabenen Würde und kniet sich dann nieder, damit er mir direkt in die Augen sehen kann. Aber er sollte nicht. Mit welchem Verdienst oder Recht empfange ich diese Ehrung?!

Sanft schließen sich große, kaminfeuerwarme Hände um die meinen. Grotesk erscheint der drastische Unterschied zwischen ihnen. Riesige Kriegerpranken, geschunden von lederumwickelten Schwertheften und hölzernen Schmiedehämmern, und im Kontrast dazu lange Finger, denen man zwar ebenfalls die harte, strapazierende Arbeit eines Dienstmädchens ansieht, aber die dennoch zart und verletzlich wirken in der Umklammerung. Er müsste nur etwas fester zudrücken um sie so leicht zu zerbrechen als wären es lediglich dünne, trockene Äste, da bin ich mir sicher.

„Verzeih mir ...", flüstert Thorin geradezu verlegen und der Druck wird kräftiger. Aber entgegen meiner Befürchtung fühlt sich die Intensivierung beispiellos schön an. Sie gibt mir unerschütterlichen Halt in dem Schwanken zwischen Sorge, Angst und der Verwunderung über sein Begehr. „Verzeih mir, dass ich an dir und deiner Loyalität, nicht nur zu deinem König, sondern besonders zu mir, zweifelte", bekennt er und selbst die willensstärkste Gefasstheit eines Zwergs könnte mich nun nicht aufhalten in diesem Moment der wahren Welt zu entgleiten. Er leistet mir gegenüber Abbitte. Mir, einem Dienstmädchen niederer Herkunft, tief und untertänig unter ihm als Thronfolger gestellt. Er müsste es nicht. Weder ich noch vermutlich die Herrin Dís haben es von ihm verlangt, davon abgesehen, dass eine Verpflichtung mir gegenüber keinesfalls besteht. Und die Bedeutung dieser Leistung schleicht sich nur zäh in den noch immer schwankenden und von wallendem Blutrauschen übertönten Geist.

„Warum sagt Ihr so etwas?", wispere ich schwach und noch einmal verstärkt sich die beruhigende Einschließung meiner Finger, dieses Mal aber kaum merklich, vergleichbar mit dem sanft-kribbelnden Streichen von Schmetterlingsflügeln über die Haut. „Weil es mir ein Bedürfnis ist", flüstert er und die Wahrheit in seinen Worten ist nur allzu deutlich und wunderschön den eisblauen Augen zu entnehmen, die geradezu verzweifelt die meinen Suchen. „Ich sah deine Furcht wie einen grässlichen Dämon, und schäme mich ihn heraufbeschworen zu haben. Bereue und verfluche den unberechtigten Zorn und die entgegengebrachte Wut, besonders, nachdem du gestern Abend nicht wie gewohnt an meine Tür klopftest, um mir Ruhe zu schenken, die ich gerade jetzt in der aufkommenden Verzweiflung mehr als jemals zuvor benötige. Erst als ich mich daraufhin besann, welche beschwerliche Last du all die Jahre mit dir herumtragen musstest, was für eine Bürde es war um die Gefahren zu wissen und sie uns dennoch nicht offenbaren zu dürfen, da begriff ich, was für eine Leistung du vollbrachtest. Welch Ehrenhaftigkeit du dein Eigen nennst tagtäglich unsere Sorgen zu sehen und gleichwohl dem Gelübde das du gabst treu zu bleiben."

Ich spüre, wie sich die Schamesröte ob seiner Worte brennend ankündigt und senke tief meinen Blick um sie ihm nicht allzu offensichtlich zu zeigen. Aber gefühlvolle Finger umfassen mein Kinn und heben es wieder an. „Vergibst du mir?", fragt er unruhig wie ein gehetztes Reh und ich lächle. „Bereits bevor Ihr darum batet, Hoheit. Wie könnte ich Euch jemals etwas nachtragen." Nun lächelt auch er. Befreit und glücklich dieses lächerliche Hindernis zwischen uns beseitigt zu haben.

Und dann senkt er die Lippen auf meine Stirn. Unschuldig ist der Kuss, gleichwohl inniglich. Kurz, aber dennoch ewiglich dauernd. Auserlesen durchdrungen mit Wertschätzung und Zuneigung und dieser kleine Moment der absoluten Gleichheit und des tiefen Respekts zwischen uns wird bis auf alle Ewigkeiten in meinem Herzen andauern.

Noch einmal sanft streicht Thorin mit den Daumen über Wange und Handrücken, küsst lindernd den Verband um den gestern verletzten Finger und entschuldigend das dunkle Blau des Gelenks, dass er in Erregung hervorrief und erhebt sich wieder. „Ich entbinde dich für den Rest des Tages von deinen Pflichten", sagt er gefällig und wendet sich bereits der Tür zu. „Ruh dich ein wenig aus, denn du wirkst blass und müde und heute Abend haben wir viel zu besprechen, denn unser Aufbruch ist hastig, bedarf aber dennoch guter Vorbereitung." Plötzlicher Schrecken durchdringt ob seiner Aussage erneut die Glieder. Schwankend erhebe ich mich, ignoriere mit aller Willensmacht den erneut aufkommenden Schwindel und gehe ihm einige Schritte nach. „Aufbruch wohin?", frage ich, obwohl es mir nicht zusteht. Thorin betrachtet mich daraufhin. Beinahe schuldbewusst. „Zum Einsamen Berg. Ich werde Vater und Freunde nicht dem Schrecken dieser Welt überlassen."

Fassungslos keuche ich auf. Schüttle den Kopf. Tränen bilden sich erneut. Das kann er nicht ernst meinen - warum nur will er sich in eine solche Gefahr begeben! Thorin scheint (verständlich) nicht mit einer Ergebenen über einmal gefällte Entscheidungen diskutieren zu wollen, denn er wendet sich unbeeindruckt ab und schreitet zur Tür. Der Entschluss ist gefasst und damit endgültig.


Dennoch laufe ich ihm nach, umschließe den kräftigen Oberarm mit zitternden Händen, um ihn aufzuhalten. Angespannt sind die Muskeln und fest. Deutlich zu spüren selbst unter dem edel bestickten Stoff zuckende Stränge und sie mit den harten Knochen verbindende Sehnen, Bänder und sich darüber spannende feurig-warme Haut wie gerade erst Schmelzöfen entrissenes Gold. Betrachten durfte ich sie lediglich einige Male spärlich verhüllt durch heraufgekrempelte Ärmel und war bereits dort beeindruckt von Fülle und Aussehen, die die durchtrainierte Stärke des Prinzen verdeutlichen. Aber diese handfest zu spüren, lässt mich erschaudern. Womöglich bedarf es nur einen einzigen Schwertstreich um ganze Heerspitzen an Feinden zu bezwingen.

„Nein, tut dies nicht, ich flehe Euch an", bitte und bettle ich und sinke schwach auf die Knie. Lass dieses Mal die Finger die Seinen in Beschwörung umschließen und die eben noch in Andacht geküsste Stirn dagegen sinken. „Bitte, mein klagendes Herz würde es nicht verkraften Euch zusätzlich verloren zu wissen." Bewusst ist mir die Tragweite der in Leidenschaft ausgesprochenen Beichte nur bedingt, merke diese aber recht schnell an plötzlich achtsamer Haltung und den verwunderten Blick, der gewichtig auf mir lastet. „Auch noch mich ...", flüstert Thorin verstört, aber er kommt nicht dazu mich nach der Bedeutung und wem die Sorge besonders gilt zu fragen, denn ein aufgeregtes Rufen erschallt plötzlich durch die Gänge und dringt dumpf durch das Holz der Tür.

„Sie sind zurückgekehrt!"

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