Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Geschenke


~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

„Denkst du, es ist klug von Julie darauf zu hoffen, jetzt, wo sie ein Kind erwartet, dass ihre Mutter die Verbindung akzeptieren wird, möglicherweise sogar einer Heirat zustimmt?" Ich sitze gemütlich und ungezwungen zu Thorins Füßen, das dicke Bärenfell und ein zusätzliches weiches Kissen unter und wohlige Wärme spendendes Feuer vor mir, während ich nachdenkend über seine Frage den Tanz der Flammen beobachte. Viele Abende verbrachten wir nun schon gemeinsam. Nicht jeden, denn ab und an verhindern wichtige feudale Ämter oder meinerseits Verpflichtungen zu später Stunde die ruhige und für uns beide freimachende Zusammenkunft. Denn ja ich merkte recht schnell, nachdem die unangenehmen Missverständnisse beseitigt wurden und mein Vertrauen zu ihm und den aufrichtigen Beweggründen immer mehr wuchs, wie mir die wenigen Stunden in Müßiggang verlebt Entlastung nach anstrengenden und oft bedrückenden Tagen bringt. Tage in denen Sorge und Bangen um die hoffentlich bald erfolgende gesunde Rückkehr der Reisenden immer mehr nicht nur die meinigen Gedanken bestimmt.

„Ich denke nicht", beginne ich schließlich wehmütig, denn die Helden wuchsen mir unlängst ans Herz und ich weine und lache und leide mit ihnen als wären es gute Freunde. „Julies Mutter wird sie entweder zwangsweise mit einem Adligen verheiraten, der bereit ist das Kind als seines auszugeben, und sei es gegen Bezahlung, oder sie des Hauses verweisen. Die Schmach, die sie ihrer Familie ausgesetzt wüsste, wenn herauskäme, dass ihre Tochter einem Bastard und dann auch noch von einem Bürgerlichen das Leben schenken wird, wäre in ihren Augen einfach nicht tragbar und mit ihren moralischen Vorstellungen verträglich. Auch wenn sie ihre Tochter liebt wie jede Mutter ihr Kind, das alles würde sie diese Liebe vergessen lassen."

Zustimmung für meine Meinung suchend und gespannt wie er seine Frage beantworten würde, sehe ich zu Thorin und bemerke mit Verwunderung und Erschrecken den plötzlich schwermütigen Blick, mit dem er mich betrachtet. „Musste sich deine Mutter auch mit verleumdenden Vorwürfen und der Schande konfrontiert sehen, weil sie dich ohne Vater großzog?" Erneut richte ich meine mit Überlegungen beschäftigten Gedanken auf das Flammenspiel. Einiges erzählte ich ihm auf Verlangen von meinem früheren Leben, wenn auch noch immer nicht alles. Bislang beschränkte ich mich auf freudvolle Themen, die es gleichwohl nicht so viele gab. Soll ich ihm tatsächlich von den Leid und Kummer, der schweren Arbeit und den mit hungrig-knurrenden, sich krampfhaft zusammenziehenden Magen verbrachten Nächten berichten, die ihn womöglich melancholisch werden lassen? Obwohl, wenn sonst als einen Herrscher sollte es interessieren wie es seinem Volk jenseits von Prunk und Protz der beständig um ihn herum ablenkt, ergeht.

„Als es bekannt wurde und noch mehr danach. Beständig sah sie sich und auch ich mich mit den herablassenden, verachtenden und mitunter hasserfüllten Blicken und Reden von Verwandten und Nachbarn konfrontiert", offenbare ich schließlich, verschweige aber weiterhin, dass mir deswegen sogar mein mir zustehendes Erbe verweigert wurde, so kümmerlich es auch war. Die Arglosigkeit die ich bisweilen ihm gegenüber und dass innerhalb so kurzer Zeit empfinde, bereitet mir zunehmend Herzklopfen, aber jegliches Detail meiner Vergangenheit soll er einfach nicht erfahren. „Dennoch liebte sie mich wie einen unersetzlichen Schatz ... bis zuletzt."

Unglücklich schniefe ich kurz um die aufkommenden Tränen zurückzudrängen, die noch immer beginnen wollen zu fließen, sobald ich an sie und ihren qualvollen Tod denke, in den ich sie begleitete. Nachdem die Schwindsucht schnell von ihrem Körper Besitz ergriff, verschlechterte sich ihr sonst so widerstandsfähiger Zustand rapide. Der von Blut und Fieber und keuchendem, immer schwächer werdenden Atem begleitete Zerfall einer einst starken Persönlichkeit war entsetzlich und quälend mitanzusehen und noch immer ist es ihr bleiches Bildnis und der kontrastierende rote Rinnsal, der beständig aus ihrem ihn verzweifeltem Atemringen geöffneten Mund lief, das meine letzte Erinnerung an sie bestimmt. Immer wieder verletzt es mich in Träumen, martert das Herz im Gedenken und auch wenn es mich trotz aller Armut früher nie wirklich lockte, oft sinniere ich nun darüber, wie es uns wohl ergangen wäre, hätte der Kriegstod meinen Vater nicht ereilt. Nur ein einziges Mal habe ich sie nach ihm gefragt. Aber kaum bat ich dereinst, ich war noch jung und sah mit Neid die anderen Kinder mit ihren Vätern, um Aufklärung, bracht sie in bitterliche Tränen aus. Also beließ ich es, wenn auch mit schweren Herzen und immer von dem Gefühl nie wirklich vollkommen zu sein bedrückt, dabei.

Unerwartet ob der bitterlichen Gedanken spüre ich plötzlich die Hitze einer glühenden Esse neben mir zum Verweilen kommen und wie sie die Kälte unvermittelt vertreibt. Keine unangenehme, schmerzlich brennende Gluthitze; sondern wohlig und wärmend bis in den kleinsten Winkel des demzufolge erzitternden Daseins. Verstohlen und hoffentlich so verborgen hinter vorfallenden Haarsträhnen, dass es nicht auffällt, sehe ich neben mich. Thorin hat die Knie dicht an sich gezogen und seine Arme darauf abgelegt. Starr und stumm richtet sich der Blick ebenfalls ins Feuer und wie zufällig berühren sich unsere Schultern in Eintracht.

„Ich nachempfinde deinen Schmerz, denn auch ich verlor meine geliebte und liebende Mutter. Zusammen mit sigin'amad verbrannte sie damals in den gnadenlosen Flammen des Drachen", flüstert er schließlich und ich erkenne die in Angst und Schrecken erblickten Feuermeere von einst in den bedenklich schimmernden Augen auflodern. „Ich eilte zurück als sie fiel, streckte meine Hand nach ihrer aus, erreichte sie beinahe ... aber Vater zog mich fort, hinaus aus dem in Flammen stehenden Berg. Sein Thronfolger war ihm wichtiger, als die Frau die er all die Jahre liebte und verehrte. Ihre in Verzweiflung entsetz-weiten Augen und der Anblick, wie sie von einer glühendroten Welle aus Feuer verschluckt wurde, verfolgen mich auch noch nach all den Jahren in Träumen. Es ist die letzte Erinnerung an sie, das letzte Bild. Es überblendet all die schönen gemeinsamen Erlebnisse, die doch so viel wertvoller und heilsamer sind." Seine Stimme ist nicht mehr als ein brechendes Wispern. Atemlos. Tränenschwer. Voller Schmerz, Traurigkeit und Vorwürfen ihr dennoch nicht geholfen zu haben. Und es bricht mir das Herz ihn so zu sehen. Wie gerne würde ich tröstend eine aufmüpfige Strähne des dichten Haares verbannen, meine Finger über die vermutliche Weichheit des kurzen Bartes streichen lassen. Erinnerung und Schwermut verbannen, damit sie ihn nicht mehr verfolgen. Aber körperlicher Kontakt geht trotz aller Vertrautheit definitiv zu weit und würde auch noch die letzte dringend nötige Barriere zwischen Dienstherrn und Mädchen einstürzen lassen, so bröckelig wie Sandgestein sie auch innerhalb dieser Räumlichkeiten sein mag. Also beschränke ich mich schweren Herzens darauf ihn nun direkt anzusehen und als sich unsere Blicke treffen, versuche ich so viel Trost wie mir nur möglich ist in ihn und das zaghafte Lächeln zu legen.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Schwer lasten die Zuber voller frisch gewaschener Wäsche auf Kopf und Hüfte. Meine Hände brennen und kribbeln von dem eiskalten Wasser, sind durch die Aschenlauge zusätzlich spröde und stellenweise blutig eingerissen und schmerzen von dem anstrengenden Bearbeiten der Flecken mit dem Bleuel und dem kräftezehrenden Auswringen.

Viel gibt es dieser Tage zu erledigen, denn bevorsteht das große Ereignis des Mahalmerag, eines unserer höchsten Feste, von denen wir gewiss so einige über das Jahr verteilt haben. Aber besonders ausgelassen, freudig und üppig wird in der längsten Nacht zwischen Herbstsonnenuntergang und Wintermond gefeiert. Zuvor aber müssen allerhand Vorbereitungen getroffen werden, besonders im Königshaus. Jeglicher Stofffetzen und sei er noch so klein wird gewaschen, alle Fenster sollen geputzt und die Steinböden geschruppt werden bis sie glänzen, Unmengen an Essen wird gekocht, gebacken und als Vorrat für den langen Winter eingelegt, der große Festsaal wird hergerichtet und die kostbaren Kleider der Herrschaften für den glänzenden Ball genäht. Schon seit frühster Kindheit erträume ich mir an diesem einmal teilnehmen zu können. Zwar sind die Feierlichkeiten überall im Berg vergnüglich und beschwingt, voller Lachen, Licht, Tanz und gutem Essen, aber in meiner Vorstellung kann nichts einen königlichen Ball übertreffen, besonders seitdem ich die Pracht des Hofes tagtäglich miterleben und mich dennoch an ihr nicht sattsehen kann.

In Gedanken planend was ich als Nächstes zu erledigen habe, achte ich nicht auf meinen Weg und erkenne daher zu spät, dass jemand ihn mir versperrt. Erschrocken blicke ich auf, als massige Stiefel überzogen mit Schlamm und einzelnen noch immer im isolierenden Schutz des Fells verbliebenen Schneeflocken in mein Sichtfeld treten. Matschig graue Flecken besprenkeln das dunkle Leder von Thorins Mantel, der Wolfspelz am Kragen unordentlich und stellenweise mit Undefinierbaren verklebt. Dennoch dass sich darüber wellende Haar sauber und noch immer sorgfältig gelochten. Die faszinierenden Augen wachsam und ruhelos. Er riecht nach Blut und klammen Herbstlaub. Die Jagd, auf die er sich heute früh mit einigen Adligen begab, scheint erfolgreich verlaufen zu sein und ich schmecke bereits mit Genuss wie das zarte Rehfleisch, von dem auch wir dann immer etwas bekommen, auf meiner Zunge zergeht.

Aber dann werde ich mir gewahr, dass unser Aufeinandertreffen für alle neugierigen Augen sichtbar und nicht verborgen in der privaten Heimeligkeit seiner Gemächer stattfindet und knickse hastig so tief und höfflich wie es mir ob der schweren Ladung möglich ist. „Du blutest." Seine besorgte Stimme durchbricht die Stille und ich erzittere vor ihr, erkling sie doch nie in solch einer verräterisch-innigen Akzentuierung, wenn jeder sie hören könnte. Und noch mehr bange ich um Entdeckung, als das Gewicht, das bislang auf meinem Kopf lastete, verschwindet und von ihm neben mich gestellt wird. Oh so zart schließen sich seine Finger um meine Hand und untersuchen den tiefen Riss auf der Innenfläche. Ein rotes Rinnsal, das vermutlich sein Interesse und damit auch die Besorgtheit auf sich zog, schlängelt sich von der Wunde aus dem Arm hinab und verliert sich schließlich im davon getränkten Weiß des Ärmels.

„Das ist nichts, die Lauge war nur etwas zu aschehaltig und griff die Haut an", erkläre ich schnell und will die Hand seiner Fürsorge entziehen, aber kräftig und bestimmt ist sein Griff und damit fesselnder als jeder Fasserkloben. „Welch schändlich schwere Arbeit für solch eine Zartheit." Nicht mehr als ein Flüstern ist seine Bemerkung und unsicher das sie begleitende Lächeln, geradeso, als wären die Gedanken unbedacht laut ausgesprochen worden und er schäme sich ihrer. Aber noch bevor ich etwas womöglich Dummes darauf antworten kann, zieht er ein Tuch aus der Tasche und verbindet die Verletzung die sich daraufhin auf wundersame Weise nahezu wie geheilt anfühlt.

„Würdest du mich begleiten, ich möchte dir etwas geben", sagt er nun wieder gefasst wirkend, wie ich es allzeit von ihm gewohnt bin und entlässt meine Hand zufrieden aus der Umklammerung. Einen unendlichen Moment lang verweilt der Blick auf dem sich langsam rötlich färbenden Stoff und nur bleiern aber dennoch erschaudernd niederschmetternd wird mir bewusst, was er gerade tat und vor allem wo. Jederzeit hätte seine Schwester oder einer der anderen Bediensteten erscheinen und uns entdecken können. Vor übler Nachrede möchte er uns schützen, aber manchmal, sei es durch bedeutende Blicken oder Gesten oder sogar kurze Berührungen selbst in Gesellschaft scheint es mir so, als leide er unter diesem Spiel, mit dem wir unser eigenartiges Verhältnis zueinander verstecken, als müsse er die Regeln erst schweren Herzens verinnerlichen.

„Natürlich, Herr", gebe ich ihm schließlich Antwort und will mich gerade bücken um dem Zuber wieder aufzunehmen, da kommt er mir zuvor. Erschrocken weit ist der Blick und erfüllt mit kaltem Entsetzen der stockende Atem. Er kann doch nicht! „Hoheit, bitte, wenn jemand dies sieht, ich werde gescholten", werfe ich zitternd ein, aber unbeeindruckt bleibt die Starrköpfigkeit. „Sollte es jemand wagen dich dafür zu rügen, dass ich dir helfe, weil du verletzt bist, dann werde ich ihm diese für eine junge Frau viel zu schwere Arbeit aufbürden, das glaube mir", pariert er den Einwand und setzt sich einen erneuten gar nicht erst aufkommen lassen wollend in Bewegung. Ratlos blicke ich ihm einen Wimpernschlag hinterher und eile mich schließlich meinen Herren zu folgen.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Noch nie verweilte ich tagsüber in seinen Gemächern, gab es doch bislang auch keinen Grund dafür. Umso aufgeregter schlägt das Herz gegen die Rippen und ich sehe mich noch einmal prüfend um, als er mich bittet nach ihm in diese einzutreten. Keine Kerze brennt, aber dennoch ist es nicht dunkel hier, denn wenn auch spärlich fällt das langsam verlöschende Zwielicht des Tages durch die Schächte und lässt die wenigen Goldadern die den Felsen durchziehen aufleuchten. Die Wäsche hinterließen wir trotz meiner Bedenken am Ausgang zum Plateau, auf dem ich sie eigentlich aufhängen wollte. Hoffentlich entdeckt niemand sie und wundert sich meines Verbleibs.

Thorin legt den Mantel achtlos über die Lehne eines Sessels und streift sich im Gehen die Stiefel von den Füßen. Unordentlich und noch immer matschverkrustet bleiben sie nunmehr unbeachtet liegen, während er in seinem Schlafgemach verschwindet und ich widerstehe schließlich nach kurzem Zögern nicht dem Drang sie aufzuheben und so in der Nähe der Tür zu platzieren, damit ich sie beim Gehen nicht vergesse. Auch den schweren Mantel nehme ich zur Hand und versuche wenigstens oberflächlich Schlamm und Blut mit der Schürze zu verbannen. Und es ist dieser unter dem Geruch der Wildnis und des Wildes nur leicht zu erahnende Duft seiner Selbst nach Regen und dem Gestein aus dem Mahal ihn einst schuf, der hartnäckig in den Fasern haftet und mir dennoch die Sinne trübt.

„Was tust du?" Thorins Stimme klingt überrascht aber keinesfalls vorwurfsvoll und daher schaue ich nur kurz von meiner Arbeit auf. „Eure Kleidung ist schmutzig, ich reinige sie, wonach sieht es sonst für Euch aus?" Er stutzt sichtbar verwundert über diese direkte und annähernd trotzige Erwiderung, lacht dann aber erheitert auf. „Ich sollte dich als meine Leibdienerin einstellen, dann hättest du wenigstens einen Grund dafür und ich, um dich öfters zu sehen." Nun lächle auch ich. Ein wahrlich guter Scherz, der er sich erlaubte.

Thorin kommt auf mich zu und erst nachdem er mir demonstrativ den Mantel regelrecht aus den Händen reißt und ihn wieder über der Sessellehne deponiert, fällt mir das Kleidungsstück über seinen Arm gelegt auf. Silbern schimmern die zarten Linien im Schein des Goldes, die auf dem nachtblauen Brokatstoff Blumen und Ranken und filigrane Ornamente nachbilden, während er es mir präsentiert. „Es wird langsam kalt und ich will nicht, dass du dich auf dem Weg zu mir erkältest", erklärt er mit gutmütiger Stimme und legt mir den langen Mantel um die Schultern noch ehe ich zu einer Abwehr ansetzten kann. Schwer lastet der Stoff auf ihnen und die Weichheit der Seide fühlt sich angenehm kühl und dennoch warm an. Andächtig streiche ich über den faltenwerfenden Kragen, der in einer langen Kapuze endet und von einer goldenen Fibel in der Form eines Eichenblattes zusammengehalten wird. Noch nie habe ich etwas so Erlesenes und Wunderschönes besessen. Die Ausrede mit der nahenden Winterkälte ist nur ein alberner Vorwand, das ist ihm genauso klar wie mir. Die Temperaturen draußen können mehrere Wochen tief unter null betragen, innerhalb des Berges spürt man davon nichts, denn der Frost vermag es nicht durch die dicken Steinhänge zu dringen.

„Ich danke Euch, Herr", flüstere ich achtend und kämpfe mit mir das Geschenk wirklich anzunehmen; wie bei jedem das er mir regelmäßig während der nur schon sechs Monate andauernden unkonventionellen Dienstes dem ich ihm erweise überreichte aufs Neue. Aber ich weiß, dass mir jeglicher Widerspruch nichts bringen würde und das kurze Aufblitzen heller Freude in seinem immer schattiger werdenden Angesicht bedeuten mir seither immer mehr als jede Kostbarkeit. Bislang waren es allerdings auch nur kleine wenn auch mitunter sogar wertvollere Aufmerksamkeiten: buntes Zuckerwerk vom Markt, ein königsblaues Band für meine Haare, ein dickes Buch voller Zeichnungen und Geschichten über die verschiedenen Völker Mittelerdes.

Thorin lächelt dieses Lächeln der Begeisterung und unsicher werde ich unter ihm, denn wirklich wohl fühle ich mich in ungewohnte Seide und Silber gehüllt nicht. Beinahe wie eine Prinzessin. „Und dann noch dieses hier", offenbart er verschwörerisch während er eine zarte, weiße Blume mit leuchtend-gelben Kronblättern aus dem schützenden Umschlag des Hemdärmels hervorzieht. Schwärmerisch wird mein Blick. „Eine Schneerose ... wie außergewöhnlich noch zu dieser späten Jahreszeit", rufe ich aus, denn auch wenn sie einen Namen trägt, der dies vermuten lässt, nur selten überlebt dieses zierliche Gewächs die Kälte des Winters.

„Sie erinnerte mich in ihrer reinen Anmut und dennoch widerstandsfähigen Stärke an dich, wie sie dort stand, inmitten des Schnees, dazu verurteilt zu vergehen aber dennoch trotzig sich dem Unerbittlichen widersetzend." Ich spüre, wie mir ob seiner vielsagenden Bekundung die heiße Schamesröte in die Wangen steigt. Unschätzbarer in Wertigkeit und Bedeutung als bislang alles ist diese Blume damit geworden. Wenn sie auch vergänglich ist, so wird ihr Wert dennoch bis auf alle Ewigkeit bestehen. Daher andachtsvoll nehme ich sie entgegen, schließe die Hände schützend um die samtigen Blätter und spüre ihre Kraft durch mich hindurchfließen.

Thorin öffnet die Tür und späht nach draußen, kontrolliert ob wirklich niemand auf dem Gang zu sehen ist der mir auf dem Rückweg begegnen könnte. „Darf ich dich heute Abend erwarten?", fragt er beinahe schüchtern und ich nicke schnell um das Unbehagen nicht allzu mächtig werden zu lassen und husche nach draußen. Begleitet von wallenden, edlen Stoffen und einen verabschiedenden Blick voller Schätzung der mir noch lange nachsieht, entschwinde ich schließlich in die Dunkelheit und Einsamkeit, die zum Glück nur bis zum Ende des Tages herrschen und uns bedrücken.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

sigin'amad – Großmutter

Mahalmerag - Wintersonnenwendfest

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro