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Errettung

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Ruckartig wird der schwere Körper von mir heruntergerissen und genauso plötzlich bricht das Bewusstsein wieder aus dem Käfig, in das ich es mit aller Macht zwängte und kehrt mit einem dumpfen, schmerzhaften Aufschlag in den seelenlosen Leib zurück. Allerdings noch immer halte ich die Augen fest geschlossen. Zu erstarrend ist weiterhin die frostklirrende Furcht in den Adern und die Angst vor dem Geschehen. Stimmen brausen auf ... Storr schimpft und flucht ... etwas wird polternd umgestoßen ... Glas zersplittert. Und ich zittere und wimmere vor Verzweiflung und Schrecken in der selbstgeschaffenen Dunkelheit, die mich weiterhin behüten soll.

Erst als das aufgebrachte Wüten des Zwerges auf einmal vererbt, traue ich mir sie aufzuheben. Blinzelnd sehe ich mich mit durch Tränenschleier vernebelten Blick um und erschrecke zutiefst. Soldaten stehen inmitten des Zimmers. Ohne sie zu zählen, würde ich ihre Anzahl auf gut zehn schätzen. Drohend und einschüchternd in ihren roten Uniformen, geschützt mit glänzenden Harnischen und Helmen und mit eindrucksvoll gezückten Schwertern umzingeln sie Storr, der von dem größten und bulligsten von ihnen augenscheinlich unerschütterlich und ohne große Mühe festgehalten wird. Der Herzog wehrt sich dennoch, windet sich vergebens in der Fesselung, ob der auf den Rücken gedrehten Arme und die nicht zu beschreibende Raserei in seinen brennenden Augen zürnt und wütet ihnen vernichtend entgegen.

Langsam, da von plötzlich explodierenden Schmerzen im ganzen Körper geplagt, richte ich mich auf. Versuche die Blöße so gut es mir mit noch immer gebundenen Gliedern möglich ist zu bedecken und sehe die Soldaten verwirrt und ängstlich an, die aber keinerlei Anteil an mir nehmen. Und dann tritt groß und achtunggebietend ein weiterer Krieger durch die aus den Angeln gehobene Tür. Scharlachrot ist seine Uniform und zusätzlich mit silbernen Ornamenten verziert. Die Hand ruhig auf den Knauf des Schwertes gelegt, dennoch jederzeit bereit es zu ziehen. Voller Verachtung betrachtet er den tobenden Zwerg. „Herzog Storr, so schnell sieht man sich wieder. Gerade noch als hoher Gast bei Hofe und nun als schandvoller Freier in einem Bordell." Die spöttisch ausgesprochene Kränkung der Eitelkeit durch herablassend grinsende Lippen ist unverkennbar gewollt und beschwört deutliche Zufriedenheit herauf, nicht nur bei ihm.

„Leutnant, ich denke, das hier muss ein bedauerliches Missverständnis sein. Ich wollte mich mit der jungen Dame nur ein wenig amüsieren. Warum also werde ich festgehalten?" Der anmaßende Tonfall trotzdem er noch immer von starken Armen umklammert wird verdeutlicht, wie er von sich selbst und der Legitimität seiner beinahe ausgeführten Tat überzeugt ist. Der ranghohe Befehlshaber betrachtet mich daraufhin forschend. Sieht mit deutlicher Bestürzung die in noch immer grenzenloser Panik weit aufgerissenen Augen, die zitternden, gefesselten Hände und das zerrissene Kleid und die vorher schon unverkennbar siedende Abneigung gegenüber dem Herzog brodelt heißer und wütender als zuvor.

„Die junge Dame erscheint mir allerdings etwas zu jung", sagt er wieder an Storr gewandt und der woher auch immer wissende Vorwurf ist deutlich herauszuhören. Dieser aber sieht ihn lediglich mit ärgerlich zusammengezogenen Augenbrauen an und schweigt. „Herzog, ich verhafte Euch wegen Missachtung des von unserem König erlassenen Gesetzes zum Schutz Unmündiger vor unsittlichen Taten jeglicher Art und ganz besonders dem erzwungenen Verkehr, egal ob vollendet oder nicht."

Storr atmet fassungslos aus. „Ihr wisst wohl nicht, wen Ihr vor Euch habt und was das für Konsequenzen nach sich ziehen wird!", knurrt er ungehalten und zerrt erneut an der Umklammerung. Aber sein Häscher zuckt noch nicht einmal geringfügig mit der finsteren Miene. Der Leutnant dagegen lächelt der Drohung herablassend entgegen und befiehlt seinen Soldaten mit einer einfachen Kopfbewegung ohne weitere Worte den Gefangenen abzuführen.

Lautstark und grollend höre ich das aufgebrachte Toben des Herzogs über den Flur wallen, während sie ihn nach draußen schleifen und der im Zimmer verbliebene Befehlshaber auf mich zukommt. Erschrocken und noch immer nicht begreifen wollend und könnend, dass dieser schrecklichste aller Albträume nun tatsächlich vorbei ist, weiche ich zurück, als ich das kurze Messer in seiner Hand aufblitzen sehe. „Nein ... hab keine Angst", flüstert er ruhig und durchtrennt behutsam das Seil, das straff um die Handgelenke lag. „Es ist vorüber ... er wird dir nichts mehr tun." Fürsorglich legt er eine Decke um die bloßen Schultern und hüllt mich sorgsam und darauf bedacht den unzulänglich bedeckten Körper nicht allzu offensichtlich zu betrachten darin ein.

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Zitternd vor Kälte und der noch immer in den Adern klirrenden Furcht sitze ich an dem wiederaufgerichteten Tisch und beobachte, wie das Rubinrot des verschütteten Weines langsam zwischen den Holzdielen versickert. Hierbleiben sollte ich, obwohl jeder Muskel des Körpers danach strebt zu fliehen. Noch immer rieche ich den stinkenden Atem, fühle lüsterne Finger über die brennende Haut wandern, erschaudere kalt vor dem beinahe Geschehenen, sehe das Blut die Reinheit der Laken beflecken. Tränen kündigen sich erneut beißend an allein bei der Erinnerung und dem damit einhergehen Bewusstwerden, was er mir angetan hat und noch hätte antun können, wenn mir keine Hilfe zuteilgeworden wäre.

Erfolglos versuche ich mich von den Gedanken abzulenken, indem ich die von blutunterlaufenen Striemen gezeichneten und schmerzhaft kribbelnden Handgelenke reibe, als die wieder eingehängte Tür erneut geöffnet wird. Laut quietschend, da durch die Heftigkeit des Eindringens verzogen. Herein kommt ein hünenhafter und dennoch augenscheinlich recht junger Zwerg. Seine rot-schimmernde Uniform ist noch dunkler als die des Leutnants und der Soldaten, verdeutlich somit seine ranghöhere Stellung über ihnen. Sie erscheint fast schwarz wie ein Zirkon im wenigen Licht der einzelnen Kerze. Die gold-silbernen Linien, die darauf stilisierte Bilder von Raben zeichnen, faszinieren, denn bei jeder geschmeidigen Bewegung der ausgeprägten Muskeln scheinen die Vögel abzuheben und davonzufliegen. Er trägt keinerlei Rüstung, jedoch ein riesiges Schwert an der Seite und eine unverkennbar schwere Bürde auf den breiten Schultern. Dunkle, dichte, am oberen Hinterkopf zu einem Knoten zusammengebundene Haare und ein bis auf die Brust reichender, am unteren Ende geflochtener Bart mit silbernen Perlen umgeben das äußerst finstere und damit einschüchternde Gesicht, aus dem mich jedoch im verwirrenden Kontrast dazu braune Augen freundlich anfunkeln.

Schwer lässt er sich auf den Sitzplatz mir gegenüber fallen und ich zucke empfindlich durch die Geschehnisse geworden zusammen, als die Stuhlbeine dabei laut über den Fußboden kratzen. Die Emanation, die von dem Zwergenkrieger ausgeht ist stark und einflussreich, aber komischerweise bereitet sie mir keine zusätzlichen Ängste. Mehr noch: Als er sogar leicht lächelt; kaum wahrnehmbar, würde es die Gesichtszüge nicht aufhellen wie ein gleißend-heller und warmer Frühlingssonnenstrahl; scheint endlich die Eiseskälte der erstarrenden Furcht aus den Blutgefäßen verbannt zu werden.

„Wie heißt du?", fragt er schließlich mit tief-brummender Stimme und bettet Beruhigung schenken wollend die mit allerhand Zeichen bemalten Hände auf die Tischplatte. Fasziniert gestatte ich mir sie einen flüchtigen Moment zu betrachten. Groß sind sie, ja beinahe riesig, und sprechen unverkennbar von gewohnter harter Arbeit und unzähligen mit unerschütterlich umfangenem Schwertgriff geschlagenen Schlachten. ‚Baruk Khazâd!' steht in den selten verwendeten Runen Erebors auf den Fingergliedern der linken und ‚Khazâd ai-mênu!' auf denen der anderen Hand. Der Schlachtruf der des einst dort herrschenden Königshauses verpflichteten Krieger. „Astâ ... Herr", flüstere ich schüchtern und ziehe die Decke fester um die bloßen Schultern.

„Astâ ...", wiederholt er interessiert, „... ich heiße Dwalin und bin Hauptmann der ersten Garde." Groß werden meine Augen vor Erstaunen, denn die königlichen Truppen befassen sich sonst nicht mit der Ergreifung gewöhnlicher Verbrecher, sondern überlassen das in der Regel den viel rangniederen Bütteln. „Ich weiß, dass das nicht leicht für dich werden wird und auch wenn unsere Informantin und mein Adjutant mir schon einiges berichtet haben, ich benötige vor allem Auskunft von dir über das was heute Nacht hier geschehen ist." Ich senke beschämt und verwirrt den Blick. Also hat jemand sie benachrichtigt. Und augenblicklich blitzt die verschwommene Erinnerung auf, dass ich sah, wie Sirja aufgeregt mit einem im Schankraum anwesenden Soldaten der Garde sprach, als Brodgar mich durch ihn in die Kammer zerrte, ich mir allerdings nichts weiter dabei dachte oder vielmehr, belasteten mich in diesem Moment andere Sorgen.

Unterbrochen von schmerzlichen Tränen, die ich trotz aller Willenskraft nicht immer zurückhalten kann, berichte ich Dwalin von den furchtbarsten aller Stunden meines bisherigen Lebens. Als ich schließlich Ende, sieht mich der Zwerg mit einer eigenartigen Mischung aus Entsetzen und Mitleid und ja tatsächlich Harm an, die das harte Antlitz erweichen. „Ich danke dir, Astâ, deine Aussage wird helfen die Beiden zu verurteilen", sagt er ruhig, und plötzlich wallen Schuldgefühle auf. Für das was Brodgar und der Herzog getan haben erwartet sie eine harte Strafe, wahrscheinlich sogar mehrere Monate Kerkerhaft, demütigender Schandstein oder im schlimmsten Falle Verbannung. Ohne Brodgar muss Myra das ‚Baraz anâm' alleine weiterführen und ich vermute nicht nur, dass dies beinahe unmöglich für eine Frau sein wird, egal wie willensstark und selbstsicher sie ist. Die Befürchtung, dass ich mehr veranlasste als nur eine gerechtfertigte Überführung, ist herzzerreißend schmerzlich, da ich womöglich Verlust und Leid die ich niemals wollte über die Freunde brachte, die mir viel bedeuten.

„Ich kann verstehen, wenn du nicht mehr hierbleiben willst", reißt mich Dwalins Stimme plötzlich aus den schwermütigen Gedanken. „Kannst du irgendwo hin ... Eltern, Freunde, andere Familienangehörige?" Ich richte den Blick auf die in dem Schoß zusammengefalteten Hände und schüttle den Kopf. Seufze leise und wehmütig und streiche trostsuchend über den Ring meiner Mutter, als mir bewusst wird, dass ich nun wirklich und endgültig verloren bin. In Schande werde ich auf den Straßen als Bettlerin zugrunde gehen. Dieben und Strolchen und dem unerbittlichen Hunger schutz- und mittellos ausgesetzt.

„Wo sind deine Eltern, Astâ?" Der Hauptmann klingt ehrlich besorgt und als ich verzagend wieder aufschaue, sehe ich diese ebenfalls in den braunen Augen flimmern. „Meine Mutter starb vor kurzer Zeit und mein Vater fiel bereits vor meiner Geburt auf dem Schlachtfeld im Schattenbachtal ... so erzählte man mir jedenfalls." Kleine Muskeln in Dwalins Gesicht beginnen ruhelos zu zucken, unterdes ich dieses entsetzliche Blutbad an unserem Volk erwähne. Die Verluste die dereinst im Kampf gegen die Scharen an Orks, die das alte Zwergenreich Moria unter den Hängen des Nebelgebirges besetzt hielten und den großen König Thrór töteten, waren beträchtlich und tränenreich. Und ich argwöhne, dass auch er trotz des jungen Alters der Schlacht beiwohnte und womöglich Unersetzbares verlor. Denn Schmerz und Kummer schwimmen plötzlich in den braunen Augen, verblenden für einen flüchtigen Moment den ernsten Habitus eines Kriegers.

„Hast du viel an Habe hier?", fragt er mich schließlich nach bedrückenden Minuten des Schweigens und ich verneine beschämt, denn außer einigen Büchern und dem wenigen an Kleidern, dass nun entweder zerrissen an mir hängt oder zusammengeknüllt auf dem Boden liegt, besitze ich tatsächlich nichts. „Dann packt das Dürftige zusammen", sagt Dwalin daraufhin und ich sehe ihn schockiert und ängstlich mit weit aufgerissen Augen an, „ich kenne eine Bleibe für dich."

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Baruk Khazâd! Khazâd ai mênu! - Äxte der Zwerge! Die Zwerge sind über euch!

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