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Entscheidung

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Kaum Wärme und Licht spendet Feuer in dem düsteren Wald rund um die Festung, als läge etwas auf dem sonst so hellen und nach anstrengenden Tagen wohltuenden Bann der Flammen, dass dies aus Bosheit verargt, ja beinahe Qual empfindet bei seinem Anblick. Vorzustellen vermag ich mir, dass es der Wald selber ist, denn eine eigenartige, spürbar grimmige Dumpfheit umhüllt alles. Stickiger wird es, je tiefer man zwischen die mitunter befremdlich schwarzborkigen Bäume vordringt. Zottige Baumbärte und Spinnweben aus silberschimmernden, dicken Gespinsten hängen von den knorrigen Ästen herab und dicke, dunkelgrüne Blätter verdichten sich zu ausladenden Kronen. Kein Stück des Himmels vermag durch sie hindurch zu schimmern und daher allzeit liegt ein Schatten auf den moosbewachsenen Waldboden. Der Pfad, der uns vom Saum zur Festung brachte, war kaum als solcher zu erkennen, so überwuchert von stechenden Holunder- und Schwarzdornsträuchern oder verborgen unter umgestürzten Bäumen, wie er sich durch das Dickicht schlängelte.

Dennoch mussten wir hier im weitreichenden Schatten der hohen Türme und zerfallenen Mauern Dol Guldurs unser Lager aufschlagen, denn spät war es bereits und lang ist der Weg zurück zum Ufer des Anduin und ich noch immer geschwächt von dem Durchlebten. Keinen deut wich Dwalin, nachdem er sich auch fassbar davon überzeugen konnte, dass ich auf wundersamerweise weiterleben durfte, von meiner Seite. Selbst jetzt noch rückversichert er sich ständig meiner Existenz, indem er dichter noch als sonst neben mir sitzt, eine Hand auf die meine leg, sie über den Rücken streichen lässt und mit den Enden der Haare spielt, und oh nur allzu deutlich fühle ich, gerne würde er mich einfach in die Arme schließen und wohl nie wieder loslassen. Welch Schmerz muss er erlitten haben. Welch Verzweiflung.

„Wohin nun, Thorin?" Es ist Balin, der die feuerknisternde, bedrückte Stimmung schließlich mit grausam ruhiger Stimme zum Zerbersten bringt. Ich zucke zusammen. Eine berechtigte Frage ist es und wohl die Schlimmste, die er stellen kann. Thorin schaut zwischen die Bäume hindurch zurück zur Festung, die sich schwarz und drohend gegen den nächtlichen, sternenlosen Himmel abhebt. Er weiß, dass sein Vater dort gefangen gehalten wird. Keine Vermutung ist es mehr, nachdem was heute geschah. Ein noch deutlicheres Zeichen als die Nennung seines nur unserem Volk bekannten Namens bräuchte es nicht, um allen Zweifeln zu entsagen. Vielleicht sein leibhaftiger Anblick. Aber nur allzu schrecklich ist dieser Ort. Schrecklicher als alles, dem wir allein mit Waffengewalt entgegentreten könnten. Auch dies ist ihm allzu schmerzlich bewusst.

Er wendet sich ab, blickt in die Angesichter eines jeden von uns. Lange verweilt er in dem meinem. Beängstigend lange und beängstigend vielsagend, obwohl er schweigt. „Nach Hause", murmelt er schließlich und trotz alledem trifft uns diese Anweisung völlig unvorbereitet. Sprachlos starren wir ihn an, kaum fassen könnend, dass es vorbei sein soll, all die niemals aufgegebene Hoffnung, der ganze lange Weg und alle Kämpfe die wir auf ihm bestritten umsonst gewesen sein sollen. Das Allerschlimmste ist nun eingetreten. Wir haben versagt. Ohne unseren König müssen wir zurückkehren und ungewiss wird die uns dort erwartende Zukunft sein. Und oh wie quält mich ein Gedanke, der sich augenblicklich grausam erkenntnisreich in mich schleicht: Ich bin der Grund, warum er nicht erneut die Gefahr suchen möchte, um ihn zu befreien.

Schwer lastet die Vermutung auf meiner Brust, beinahe unerträglich, jeglichen Atem nehmend, besonders quälend, nachdem wir uns zur Ruhe begaben und nur die unheimlichen Geräusche der Nacht ablenken könnten. Sogar die herrliche Nähe und Wärme Dwalins, dem selbst die sittenstrengste Anstandsdame heute nicht mit mahnenden Worten davon hätte abhalten können mich während des Schlafens schützend in seine Arme zu schließen, vermögen nicht sie von mir zu nehmen. Ich liege wach und denke darüber nach, dass ich letztendlich doch nur eine Last war. Immerzu mussten sie auf mich Acht geben, mich schützen, retten, und nun ist es die Sorge um das schwächste Glied dieser Gemeinschaft, die alles zerbrechen lässt.

Ich blicke zum blassen Feuer. Thorin sitzt dort und hält Wache. Bedeutungsvoll ist sein Blick gerichtet auf die nahe Festung und schütter glimmt das Kraut in seiner Pfeife, erlosch womöglich bereits in der Tiefe und verströmt kaum mehr aromatischen Rauch. Vorsichtig befreie ich mich aus Dwalins fester Umarmung, nachdem gleichmäßige Atemzüge mir verraten, dass er tief schläft. Nach einigen an Mühen und Windungen schaffe ich es schließlich. „Danke", murmelt er im Traum, als ich seinen Arm behutsam ablege. „Danke, dass Ihr sie mir zurückgabst." Ein Schluchzen quellt in der Tiefe meiner Brust. Das Herz zerreißt es mir, welch Kummer ich ihm brachte und trotzend der Gefahr ihn zu wecken, beuge ich mich hinab und gebe ihm einen sanften Kuss zur stillen Wiedergutmachung.

Achtsam um niemanden aufzuschrecken, mähende ich zwischen knackenden Ästen entlang bis zur flackernden Atmosphäre des Feuerscheins. Thorin bemerkte mich dennoch unlängst, das weiß ich, aber ein Nähertreten ohne Aufforderung getraue ich mir nach dem heutigen Tag nicht. „Warum schläfst du nicht?", fragt er schließlich ohne sich umzublicken und legt die, wie ich richtig ahnte, nutzlose Pfeife beiseite. Ich senke den Blick. „Dürfte ich Euch um ein Gespräch ersuchen, Hoheit?" Ungewohnt und beinahe ungeschickt förmlich klingt die Frage nach dem letzten Jahr in größtenteils ungezwungener Gemeinschaft verbracht. Steif, flehend, einer sich der Schuld ihrem Herren Unglück gebracht zu haben bewussten Dienerin angemessen. Thorin erhebt sich und kommt auf mich zu. Lange steht er vor mir, schweigend, aber ich getraue mich nicht aufzublicken, fürchte ich doch die Verurteilung in seinen Augen, die mich statthaft zu verbrennen droht. „Nicht hier", sagt er schließlich, nimmt meine Hand und führt mich fort vom Lagerplatz.

Dunkelheit hängt schwer zwischen den Bäumen wie samtener Stoff. Aber trotz all dem Schrecken, der diesem Wald innewohnt, unverhofft etwas Wunderschönes und so beruhigend Friedvolles findet sich darin, denn kleine Glühwürmchen mit ihrem glimmenden Licht werden aufgeschreckt und hüllen uns in einen abgegrenzten Weltenraum aus Sternen. „Was ist es, über das du mit mir sprechen möchtest?" Thorins Frage schwebt raum- und zeitlos in ihm. Unüberlegt blicke ich zu ihm auf und wiedererwartend weder Unmut noch Bitterkeit findet sich in seinen Augen. Dagegen etwas völlig anderes, etwas, dass mir nicht fremd ist, aber dennoch schmerzt, denn es ist der Grund allen Übels. Sorge.

Erneut senke ich ausweichend den Blick. „Herr, ich ..." Nicht einen Moment lang überlegte ich mir Worte, wenn auch jedwedes sich minder anhören würde, so beschwört dieser Umstand nun Unbehagen herauf. Wie töricht muss ich wirken auf ihn. Lange schon hatte ich dieses Gefühl nicht mehr in seiner Gegenwart, behandelte er mich doch trotz allem noch nie wie ein unbedarftes Mädchen, dass ich freilich in manchen Dingen noch immer bin. Aber gerade heute fühle ich mich klein und schwach und so unwürdig seiner respekt- und vertrauensvollen Nähe.

„Du weißt, dass du mir alles was dein Herz bedrückt offenbaren kannst." Tief atme ich ein, ein verzweifelndes Seufzen dabei nicht unterdrücken könnend. Mein Herz, auf das hören was es mir zuflüstert, soll ich immerzu. Dem vom ihm aufgezeigten Weg vertrauensvoll folgen. Aber oh wie schwer ist dies, denn die zur Vorsicht mahnenden Gedanken sind mächtig und überzeugend.

„Herr, ich bitte Euch, kehrt nicht um, gebt Eure Hoffnung, Euren Vater zu finden nicht so leichtfertig auf, nur weil ihr um mich besorgt seid", sprudelt es schließlich aus den Tiefen der Brust. „Es quält mich, wie es Euch schmerzt ihn zurücklassen zu müssen, wissend darum, dass er gefangen gehalten wird an diesem schrecklichen Ort und sein Tod womöglich nah ist. Solch einen Kummer zu verursachen, könnte ich mir niemals verzeihen. Nicht wert ist das meine, um sein und Euer Leben zu verwirken." Tränen quellen unter den geschlossenen Lidern hervor. Ich erlaube sie mir ohne Unehre zu verspüren, denn ist es doch das erdrückende Leid des Herzens, das sie heraufbeschwört.

Thorin tritt näher und in Erwartung einer Rüge ob der Anmaßung, ihm einen einmal gefassten Beschluss ausreden zu wollen, senke ich den Blick noch tiefer, hoffe zwischen dem schützenden Kragenfell meines Mantels regelrecht zu verschwinden. Aber es ist keine strafende Hand, die schmerzhaft meine Wange trifft, sondern sie ist sanft, zart und oh so voller Wärme und Zuneigung. Bittend hebt sie den Blick wieder und keine noch so kriegerische Abwehr vermag mich zu retten vor den Gefühlen, die aufkommen bei dem was ich sehe in dem Seinen. Zuneigung zu mir glimmt darin. Diese besondere Art von Gunst, die man einem Vertrauten herzinnig schenkt und überraschend nicht allein ist sie. Noch etwas ist dort. Winzig aber dennoch kraftvoll in seinem Glanz. Wunderschön und begehrenswert. Sie nimmt mir den Atem und alle Ängste. Flutet warm durch den zitternden Körper und erfüllt ihn bis in den kleinsten Winkel des Seins. Wenigen ist es vergönnt diese Herzenswärme zu empfinden.

„Dein Leben ist so viel mehr wert, als du tugendhaft annimmst. Für mich, für Dwalin, für uns alle. Ich sah dich heute in meinen Armen sterben, und in diesem Moment, verabscheute ich mich dafür dein kostbares Blut für eine Sache vergossen zu haben, die letztendlich bedeutungslos in ihm zugrunde ging. Als du gegen alle Hoffnungen wiedererwachtest, deine Augen wieder leuchteten, dein Mund wieder lächelte, da wurde mir klar, dass alle Leben die ich verlieren könnte, wenn ich erneut in diese Festung gehe, niemals das gerettete meines Vaters aufwiegen und das meine ebenfalls auf alle Zeit verwirken würden."

Ich schluchze ungehemmt bei seinen rührenden Worten und lege die Hand auf die Seine, schmiege mich inniger in die sanfte Berührung. „Niemals wieder werde ich dich in solch eine Gefahr bringen, das schwöre ich dir." Seine Lippen berühren zaghaft, kaum spürbar, aber dennoch verbunden mit überwältigendem Gefühl meine Stirn, die von Tränen nasse Haut der Wange, liebkosen letztendlich geradezu unsicher, so als könnte ich die Courage finden sie zurückzuweisen, die meinen. Frei jedweder Leidenschaft. Dennoch erregend. Ein von der Hitze des Kusses gesetztes Siegel auf dem Versprechen das er mir gab und Verheißung von so vielem mehr, dass bislang unausgesprochen blieb und freilich kaum denkbar ist. Wohltuend lehnt er danach seine Stirn an die meine. „Viel zu oft bemerkt man erst, wie unersetzlich jemand ist, nachdem man ihn verlor."

Erneut schluchze ich, akzeptiere seine Begründung, wenn auch mit weiterhin schwerem Herzen, denn, oh weh, wie soll es nun weitergehen. Zurückkehren müssen wir ohne auch nur den kleinsten Erfolg. Ohne unseren König oder einen Beweis, dass sein Thronfolger rechtmäßig seinen Platz einnehmen darf. An Balins Mahnung erinnere ich mich, dass schon so manches Königreich ohne legitimen Herrscher in wütenden Flammenmeeren versank. Wie gewichtig lastet nun plötzliche Sorge auf mir, dass dies auch dem seinem widerfährt. Irgendwann einmal, wenn ein unbedachter Fehler Funken wirft auf dem Zunder von Intriganz und Niedertracht. Nicht mit aller Kraft beschützen könnten die, die zu ihm halten selbst in allergrößter Not, ihn und seine Familie. Angst beschwört dieser Gedanke herauf. Eine Furcht, die noch größer ist als die vor dem Schrecken Dol Guldurs.

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