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Eine neue Chance

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Bisher dämmrig fällt das Licht des gerade anbrechenden Tages durch metallverkleidete Schächte in den Berg hinein. Dennoch sind schon einige Händler und Handwerker auf den Straßen unterwegs und betrachten mich erstaunt, da ich in den überlangen, viel zu großen Mantel von Dwalin gehüllt mehr neben ihm her stolpere, als gehe, das kleine Bündel mit den wenigen Habseligkeiten fest an mich gedrückt. Trotz der Ereignisse, tränenreich war die Verabschiedung von Myra und den anderen. Aber sie verstehen nur zu gut die Weigerung länger im ‚Baraz anâm' zu bleiben und stattdessen eine neue Chance auf ein besseres Leben anzunehmen, auch wenn ich noch immer nicht weiß, wie dieses genau aussehen wird. Allerdings, auf eine besondere Art und Weise vertraue ich dem riesigen Zwerg, der Optimismus und Stärke schenkend eine warme Hand auf meinen Rücken gebettet hat um mich durch die verwinkelten Gassen und breiten Wege des Berges zu leiten.

Schließlich gelangen wir in die Bereiche der Blauen Hallen, in denen die nobleren und angeseheneren Bewohner ihre Höhlenhäuser und Wohnungen erbauten. Weit abseits gelegen von Armut und Schmutz und geschäftigem Treiben in verräucherten Etablissements wie dem ‚Baraz anâm'. Noch nie gesehener Prunk und Protz glitzert mir entgegen, nachdem wir den großen runden Torbogen durchgangen, der diese beiden Welten seit jeher streng voneinander trennt. Blendet und fasziniert. Schüchtert ein und veranschaulicht ungeschönt, wie kläglich und schmucklos mein Leben bislang war.

Sorgfältig und tief in den Berg gehauene Wohnhöhlen mit hellen Steinfassaden und hohen, formvollendeten Schweifgiebeln und geputzten Buntglasfenstern. Lediglich über zwei Ebenen angelegt, durch filigrane Metall- anstatt Holzbrücken und gewundene Treppen zu erreichen. Ganz anders, als die kleinen Wohneinheiten der Arbeiter und einfachen Bürger, die dicht gedrängt und wenig glanzvoll lediglich bescheidene Unterkunft für meist sogar mehrere Generationen bieten.

Zarte und mitunter natürlich gewachsene Verzierungen aus Gold und Silber und in den unterschiedlichsten Farben leuchtende Edelsteine überall. Statuen und kunstvolle Fresken wurden aus dem lapislazuli-blauen Wänden gearbeitet, zeigen Szenen großer Schlachten und glücksglänzende Momente voller Glorie und Ruhm.

Ein Brunnen plätschert akkadisch im Zentrum eines angesichts der frühen Stunde zwergenleeren Platzes, umgeben von wohlduftenden Blumen die im bereits ansatzweise üppig hereinfallenden Tageslicht gedeihen. Kaskadenartig sind die verschiedenen Stufen aus geschwungenen reinweißen Steinschalen untereinander angeordnet, sodass das klare Wasser in sanften Klängen in sie fließt.

Und inmitten des Glanzes und der erfrischenden Ruhe steht einzeln ein riesiges Haus. Noch edler und auf fühlbare Weise erhabener als all die umstehenden Gebäude, die im nahezu respektvollen Abstand erbaut wurden und sich sogar leicht vor ihm zu verneigen scheinen. Der Giebel ist kunstvoll geschwungen und mit allerhand Schweifwerk, steinernen Blumen und geometrischen Mustern geschmückt. Große Säulen, die erstaunlich zart wirken mit ihren teils floralen, aus dem schwarzen Stein gearbeiteten Verzierungen, stützen das aus dem Felsen des Berges herausragende Dach.

Ich erbebe ehrfürchtig und bang bei diesem glanzvollsten aller Anblicke und zögere kurz, als Dwalin immer noch mit mir als Anhängsel direkt darauf zusteuert. Über der am Ende einer kleinen Treppe übergroßen hölzernen Tür durch die wir eintreten, verweilen zwei Raben aus schwarzem Obsidian auf den halbkreisförmigen Rahmen sitzend. Unheimlich wirken sie mit ihren glänzenden und dennoch leblosen Augen, die die ankommenden Bewohner und Gäste argwöhnisch und abschätzend zu mustern scheinen.

Dwalin schiebt mich schließlich durch einen nur mit wenigen Fackeln erhellten und daher nicht einsehbar langen Flur in einen Salon unweit des Einganges und ich erstarre augenblicklich vor Erstaunen und Ehrfurcht, die noch immer keine Grenzen finden konnten. Der Raum ist riesig und imposant. Teppiche hängen an den vollkommen glatten Steinwänden mit den feinen Adern aus Gold und Silber oder liegen schwer und jedes Geräusch verschluckend auf dem blank polierten Marmorboden. Schwache Lichtstrahlen fallen durch Fenster und Schächte ein, lassen die Verzierungen glitzern und kleine mit ihm tanzende Staubpartikel wie Diamantsplitter erscheinen. Trotz, dass es noch früh am Morgen ist, brennt bereits lebhaft und wohlige Wärme verbreitend ein Feuer im großen Kamin aus schwarzem Granit und glänzendem Gold. Gemütlich erscheinende Sessel und Kanapees aus bunten Stoffen stehen davor und bei ihrem einladenden weichen Anblick merke ich regelrecht, wie Erschöpfung plötzlich auf sich aufmerksam machen möchte, indem sie sich schwer wie Blei auf Glieder und Augenlider legt.

„Bleib hier, während ich die Herrin des Hauses hole", weist mich Dwalin knapp an und ich nicke hastig. Stille umgibt mich nachdem er die Tür leise hinter sich schloss, allein durchbrochen von dem Knistern des Feuers und beständigen Ticken einer großen Standuhr. Befangen sehe ich mich um, noch immer das Bündel an die von Pelz und Leder seines Mantels verdeckte Brust gedrückt. Und jetzt erst fällt mir auf, wie außergewöhnlich sein Körpergeruch ist, denn er nistet hartnäckig zwischen den edlen Materialien. Vermeintlich nach Erde. Aber nicht nach regenfeuchter oder sonnenbeschienener, sondern solcher, die lange Zeit unberührt unter alten Kiefern lag. Aus frischen Tannennadeln und Harz und lockerem Erdreich zusammengesetzt, vermischt mit dem Erguss vieler in Einsamkeit verbrachter Jahre. Ein wenig roch meine Mutter auch danach. Besonders das von salzigen Tränen und leidvollen Schluchzen geprägte Alleinsein trotzdem ich an ihrer Seite verweilte, war bei ihr bedeutungsvoll wahrzunehmen.

Mein Blick verweilt schließlich auf den Sims des Kamins. Ordentlich wurden hier Großstufen verschiedener Mineralien ausgestellt. Violett-purpurne Amethysten, glasklare Bergkristalle, goldfarbener Topas; leicht rotstichig und damit kostbar; und seltener, milchig-trüber Rosenspat und noch so viele andere Gesteinsarten, die ich nicht zu benennen vermag, denn noch nie habe ich sie gesehen oder von ihnen gelesen. Langsam trete ich näher um sie fasziniert zu betrachten. Über ihnen hängen kunstvoll gemalte Bildnisse von Zwergen. Männer und wenige Frauen. Herrschaftlich, ja beinahe königlich erscheinen sie mir. Reich und durchweg kostbar besetzt sind lange dunkle, bisweilen bereits ergraute Bärte und Haare. Durchdringend und stolz die Blicke aus den meist eiswasserblauen Augenpaaren. Und unter ihnen auch das Abbild eines sehr jungen Zwerges, zu dem Zeitpunkt als man ihn verewigte vielleicht gerade einmal so alt wie ich selber. Mit schwarzen Wellen, der Bart gepflegt und sorgfältig zu zwei kleinen Zöpfen geflochten, wenn auch beachtlich kürzer als der seiner Ahnen. Gebannt betrachte ich ihn genauer als die anderen und je länger und intensiver mich der Blick aus blau-grünen Augen gefangen nimmt, umso mehr beschleicht mich ein eigenartiges und nicht nachvollziehbares Gefühl der Anerkennung zu ihm.

Plötzlich ist ein leises Klicken zu vernehmen und ich löse mich erschrocken von dem Anblick und fahre herum, da ich befürchte, wegen dem Herumwandern gescholten zu werden. Herein kommt Dwalin und hält die Tür zuvorkommend für eine weitere eintretende Person auf. Eine vielleicht gerade einmal mündig gewordene Zwergin und wohl Erhabenste, die ich jemals gesehen habe. Edel ist das nachtblaue Gewand mit silbergarnbestickten Borden an Säumen von Rock und Ärmeln, die lang über galant übereinandergelegte Hände fallen. Würdevoll die Haltung, vornehm der Gang. Gütig und warm und trotz des jungen Alters von zu vielen bereits erlebten leidvollen Erfahrungen sprechend die blauen Augen wie zwei Saphire die das Sonnenlicht eines klaren Sommertages reflektieren. Die Gesichtszüge ebenmäßig. Stolz. Wunderschön. Perfekt bis hin zum sorgfältig gemalten schwarz-roten Schönheitsfleck unter dem rechten Auge, dem sogenannten karash, dass sie und ihre Familie vor Unheil schützen soll.* Glänzend wie gesponnenes Gold, wie es nur einer verheirateten Frau erlaubt ist, lediglich stellenweise kunstvoll geflochtene Locken und nur wenig verzierter Wangenbart. Ich erblasse. Blonde Haare sind bei Zwergen vergleichsweise so selten wie Silberstahl aus den verlorenen Minen Morias und es an ihr zu sehen, wo ich doch selber von dieser Besonderheit betroffen bin, verblüfft und erschreckt mich außerordentlich.


Erst als die Zwergin langsam auf mich zuschreitet, werde ich mir der taktlosen, da ungebührlichen Erstarrung gewahr mit der ich ihr als edle Dame begegne und verbeuge mich ehrerbietend tief, plötzlich erschüttert von Respekt und erneuter Furcht, da ich wegen dem Vergehen Zurechtweisung und daraus folgender Ablehnung erwarte. „Dwalin, du sagtest, dass sie verängstigt ist, aber konntest du nicht erläutern wie sehr ... das arme Ding zittert ja am ganzen Leib", höre ich eine sanfte Stimme den Hauptmann tadeln und fühle wenig später gutmütige Finger, die sich um das Kinn schließen, mir verdeutlichend, dass ich mich wiederaufrichten kann. Dennoch eingeschüchtert und achtungsvoll halte ich den Blick weiterhin gesenkt.

„Du bist Astâ?", fragt die Zwergin freundlich und zwingt mich schließlich regelrecht dazu sie anzusehen. Bestätigende Worte und ich erbeben bei ihrem Anblick und als sie zusätzlich leicht lächelt, scheint Geist und Körper davon zu schweben, so leicht und wohlig warm fühlen sie sich plötzlich. „Hauptmann Dwalin erzählte mir ein wenig über dich und deine unheilvolle Situation. Es schmerzt mich zu hören, was dir alles bereits in deinem jungen Leben widerfahren musste." Sie entfernt die zarten Finger von meiner Wange und nur mit allergrößtem Willen kann ich gegen den Drang ankämpfen, den Blick erneut in Ehrfurcht und Scham gleichermaßen zu senken.

„Ich heiße Dís und bin die Herrin dieses Hauses, verantwortlich auch für die Dienerschaft", sagt sie schließlich und meine Augen werden groß vor plötzlich aufkommender Erkenntnis und damit verbundener Demut. Bei Mahal, sie ist die hohe Prinzessin des Geschlechts Durins, unserem großen Vater und erstem König der Zwergensippe der Langbärte, derer auch ich angehöre. Wie konnte ich nur so einfältig sein, so blind für die jetzt so unverkennbar erscheinenden Anzeichen der majestätischen Präsenz und des Reichtums, die mich doch in jedem noch so kleinen Staubkorn umgeben.

„Verzeiht mir Hoheit, dass ich Euch nicht gleich erkannte", stammle ich befangen und verbeuge mich erneut. Dís lächelt. Sonnig, verständnisvoll und nicht einmal überlegend mich gerechtfertigt zu tadeln. „Mach dir darüber bitte keine Gedanken, Kindchen, die Wenigsten in den Blauen Bergen kennen mich." Trotz ihres Freispruchs brennt die Scham in mir und legt sich heiß auf die Wangen. „Astâ, ich möchte dir ein Angebot machen und hoffe sehr, dass du es annimmst: Willst du als Dienstmädchen in diesem Haus arbeiten?"

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Die Badestube in sie mich nach meiner Zustimmung führt, ist ähnlich groß und ausgestattet wie die des ‚Baraz anâm', allerdings mit dem drastischen Unterschied, dass das Badebecken hier geradezu abnorm riesig ist, beinahe vollständig in den Boden eingelassen wurde und sogar mit einem kleinen Tisch in der Mitte aufwartet. Es wird bereits von einer älteren Zwergin mit dampfendem Wasser befüllt, als ich hinter Dís gehend eintrete und der blumige Duft von Rosen schwebt in der Luft. „Astâ, das ist Fenna, unsere Haushälterin. Du bist ihr als Mädchen direkt unterstellt. Aber keine Sorge, sie ist eine gute Seele und stand schon lange im Dienst des Königshauses, als ich geboren wurde", sagt Dís und das liebevolle Lächeln der gemütlich-fülligen Zwergin, dass zusammen mit grünen Augen wie die von Myra unter grauen Locken hervorstrahlen, beruhigen mich noch mehr als ihre Zusicherung.

Nachdem ich mich unter ob der vielen Blessuren des Überfalls die meinen Körper verunstalten erschütterten Augen gewaschen habe, hilft Fenna mir in die Gewänder der Dienerschaft. Eine wirklich hübsche wenn auch schlichte schwarze Cotte aus weichem Leinen, über die eine hellblaue, knöchellange und ärmellose Tunika mit weißer Schürze geworfen wird. Dazu robuste Stiefel aus weichem Leder und einen Gürtel mit allerhand nützlichen Taschen. Die Kleider im ‚Baraz anâm' waren zwar ebenfalls von hoher Qualität, aber mitunter doch sehr weitherzig geschnitten und ich fühlte mich nie wirklich wohl in ihnen. Beinahe züchtig und damit sehr viel bequemer sind dagegen diese.

„Du trägst einen bezaubernden Ring", bemerkt Dís plötzlich und deutet auf das Wertvollste, dass ich besitze und mir gerade wieder über den Mittelfinger streifen wollte. Ehrfürchtig und gedankenvoll lasse ich die Kuppen das matte Glänzen des makellos schwarzen Opals befühlen. „Meine Mutter vermachte ihn mir auf ihrem Totenbett", erkläre ich traurig unter der aufkommenden Erinnerung. „Sie sagte, dass mein Vater ihn ihr gab, kurz bevor er in die Schlacht zog. Als ein Gelöbnis wiederzukommen, dass er nie erfüllte. Er war das Kostbarste, dass sie besaß, nicht nur vom materiellen Wert her. Nie dachte sie auch nur daran, ihn zu verkaufen, egal, wie schlecht es uns ging." Ich weiß selber nicht, aus welchem Grund ich so offen zu der hohen Herrin bin und sie mit meiner Vergangenheit und der meiner Familie belaste. Denn was könnte eine Adlige wie sie schon das Leid eines Waisenkinds aus ärmlichen Verhältnissen interessieren.

„Dürfte ich ihn einmal genauer betrachten?", bittet sie dennoch erstaunlicherweise ohne jegliche Gleichgültigkeit und sogar deutlich interessiert. Vertrauensvoll gebe ich ihr den Ring und genauso vorsichtig, ja beinahe als wäre er so kostbar wie einer der wenigen diamantfunkelnden die ihre Finger zieren, dreht und wendet Dís das Schmuckstück, betrachtet vor allem die beiden Raben genauer und plötzlich wandelt sich der eben noch so neugierige Ausdruck in ihren Augen zu Ergriffenheit. „Fenna, könntest du bitte Balin rufen", wendet sie sich hastig an die Wirtschafterin, die den Befehl dienstwillig mit einer leichten Verbeugung entgegennimmt und schnellen Schrittes das Zimmer verlässt.

„Stimmt etwas nicht?", erkundige ich mich erneut ängstlich am ganzen Leib zitternd, denn innerhalb eines augenblicks befiehl deutliche Nervosität Dís' Gemüt. Aber sie sieht mich bewusst beruhigend lächelnd an. „Es ist alles in Ordnung ... Balin ist Gelehrter und Berater des Königshauses und wandelnde Bibliothek, wie wir ihn scherzhaft nennen. Dein Ring kommt mir sonderbar bekannt vor und ich möchte ihn einfach nur dazu befragten", erklärt sie sanft und bereits im nächsten Moment wird die Tür geöffnet und vermutlich besagter zwergischer Wissensspeicher tritt ein. Dichtes langes Haar und Bart sind auffallend schmucklos und schwarz, einzig die braunen Augen wie Dravitgestein reichen ihm als Zierwerk. Sein Blick aus ihnen scheint zudem so gütig und ehrlich wie der Dwalins und schenkt beruhigende Herzlichkeit, als er mich nach einer begrüßenden Verbeugung verblüfft betrachtet.

Dís schiebt ihn allerdings sofort wieder nach draußen und ich wundere mich und es verunsichert unbeschreiblich, dass sie das Gespräch mit ihm außerhalb meiner Hörweite sucht. „Mach dir keine Sorgen, Kindchen. Die Herrschaft hat zuweilen Dinge zu besprechen, die uns nicht im Geringsten angehen, auch wenn sie uns direkt betreffen", versucht Fenna die aufkommende Beunruhigung allerdings sofort zu beschwichtigen und beginnt Teile der langen Haare zusammen mit einem hellblauen Band zu einem ordentlichen Kranz aus dicken Zöpfen zu flechten.


Wenig später bereits betritt Dís wiederkehrend den Raum und das liebevolle Gesicht verzerrt eine eigenartige Schwermut. Sanft streicht sie mir über die Wange und lächelt dabei leidend. Betäubung und Angst überkommen mich bei ihrem Anblick und dem Gebaren, aber ich traue mich nicht zu fragen, welch schmerzliche Bedeutung mein Ring hat und sie so in Kummer versinken lässt. „Du hast deinen Vater nie kennengelernt?", fragt sie mich mit von unterdrückten Tränen erstickter Stimme und ich verneine kopfschüttelnd, zitternd und verwundert und außerordentlich betrübt darüber, dass anscheinend ich der Grund für diese bin. „Er zog aus, als meine Mutter noch nicht einmal wusste, dass sie mit mir ging."

Erneut lächelt Dís mit schmalen Lippen und lässt tief seufzend den Blick auf den Ring fallen, der noch immer glänzend und gewichtig in ihrer Hand ruht. „Es ist der Dienerschaft leider nicht gestattet Schmuck zu tragen", beginnt sie schließlich nach einigen Momenten, in denen sie deutlich verzweifelt darum kämpfte die würdevolle Beherrschung wiederzuerlangen. „Erlaubst du mir daher, ihn für dich aufzubewahren?" Ich nicke zustimmend, denn wie könnte ich ihr als meine Herrin ein Verlangen verweigern und bemerke nur aus dem Augenwinkel heraus, wie Fenna wohl äußerst verwundert über dieses ein Band um die ringgeschmückten Hände wickelt.

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* Ich habe mich hier dem Brauch des indischen Bindis bedient, es nur an eine andere Stelle gesetzt. Auch dieses Zeichen, traditionell zwischen die Augen gemalt und oft auch mit Perlen oder Edelsteinen besetzt, soll ebenfalls die verheiratete Frau und ihren Ehemann vor Unheil schützen. Karash bedeutet daher in Khuzdûl Zeichen, kann aber auch mit Hinweis oder Mal gleichgesetzt werden.

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