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Die Worte eines Königs

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„Ein beeindruckender Treffer!" Vilís Schwärmerei über den Umgang mit Pfeil und Bogen ist unverhohlen. „Weiterhin sind sie nicht untadelig. Ich muss noch viel lernen", verleumde ich die Leistung sofort selber, denn wenn er auch präzise und gründlich ins Schwarze eindrang, nicht fehlerlos waren Haltung und Einschätzung der Distanz zum beweglichen Ziel. Eine aufmunternde Hand legt er auf meine Schulter. „Kein Schuss ist wie der andere. Manche sind perfekt, manche misslingen gänzlich. Selbst mir glücken bei Weitem nicht alle. Aus einer schnellen Drehung heraus zum Beispiel, versage ich kläglich." Ich lächle zurückhaltend darüber, dass er mir diese Schwäche offenbart, aber bin auch dankbar darum. Viel vermochte er mir in den letzten sechs Monaten, die wir nun bereits zurück sind, beizubringen. Es schien mir, nachdem er hörte, dass ich auf der Reise das Bogenschießen lernte, freute er sich sogar darauf, etwas anderes mit mir zu üben als Tanz und Konversation. Die Euphorie darüber, dass jemand seine Leidenschaft teilt, war deutlich zu erkennen und bescherte nicht nur mir ein beglücktes Lächeln.

Nach einigen Korrekturen meiner Haltung und Hinweisen, wie ich die Muskeln besser und länger in optimaler Weise anspannen kann, und den daraus resultierenden Durchbrüchen, beenden wir das Üben für diesen Tag. Spätabends ist es bereits und kaum ein Zwerg begegnet uns in den feuerhellen Gängen in Richtung Adelstrakt. Leise unterhalten wir uns darüber, was es wohl zum Abendessen geben wird, als wir an einen der dunkleren Seitengänge vorbei kommen, die hin zu den Staats- und Audienzsälen führen.

„Er überschreitet seine Kompetenzen, deutlich und immer öfters." Ein spitzzüngiges Flüstern hallt aus ihm wieder, verstärkt durch die sich zu uns hin öffnende Bauweise, was den mir unbekannten Verursacher wohl nicht gewahr ist. Abrupt bleiben wir stehen, um zu lauschen. Verwerflich ist dies, jedoch fassbar können wir spüren, das Gespinst einer Infamie klebt an den Wänden. Wer sich in den dicken, widerlichen Fäden verfangen soll, das ist uns im ersten Moment nicht bewusst, aber nur allzu rasch und allzu erschreckend wird es uns, als eine zweite Person sie weiterspinnt. „Als Regent solch ein Vorhaben auch nur vorzuschlagen, zeigt, wie sehr falscher Einfluss, die seinesgleichen wenig zugetan ist, ihm nahesteht und dieser, oder eher diese, ihn mit gesäuselter Drachensaat verblendet. Steuern für die Adligen, und überdies nach dem Einkommen bemessen, was für eine infame Beleidigung! Noch nie hat es so etwas gegeben."

Die Stimme Abarrons erkenne ich und ein Schaudern durchfährt den Körper. Jedoch nicht ob ängstlicher Kälte hervorgerufen, sondern heiß brodelnder Wut. Als verächtlicher Intrigant, so wie ich es schon immer vermutete, verrät er sich mit dieser Aussage. Meine Hand zuckt zum Schwertknauf, allerdings rasch legt sich die Vilís darum. „Nicht", wispert er, „keinen Sinn macht es, sie mit einem Schwert bekämpfen zu wollen." Entsetzt sehe ich ihn an. „Aber etwas müssen wir gegen diese Frechheit unternehmen", zische ich zurück. Meine Pflicht es, diese Ränkespiele zu unterbinden, sofort und mit allen notwendigen Mitteln. Das schwör ich Thorin und werd diesem nicht abtrünnig. Jedoch erneut schüttelt er den Kopf. „Manchmal ist Zuhören die bessere Waffe." Keinesfalls schlussfolgern kann ich seine Zurückhaltung aus dieser Behauptung, aber beherzige sie, wenn auch weiterhin mit Misstrauen und jederzeit zu einem Angriff bereit. Verbergender in die Dunkelheit des Ganges drücken wir uns und lauschen gespannt.

„Meint Ihr damit dieses Mädchen, dass ihm immerzu folgt wie ein grauer Schatten?", fragt der andere. Unmissverständliches Gespött schafft die Grundlage für weitere Gespinste, in denen sich Ränke wie Fliegen verfangen. Ein boshaftes Lachen antwortet ihm. „Eher eine läufige Hündin, der er eifernd verfallen ist." Erneut wallt Wut in mir auf. Ich soll ihn beeinflussen! Und auch noch begleitet von unlauteren Mitteln! Bei Mahal, was für niederträchtige Unterstellungen. Das Knirschen der fest aufeinanderbeißenden Zähne muss furchteinflößend klingen, wie das Kratzen von spitzen Drachenklauen über Stein, jedenfalls, wenn ich den Ausdruck in Vilís Blick werte. Eine das Feuer zügeln wollende Hand legt er auf meinen Arm. Zusätzlich von einem unüberlegten, obwohl durchaus gerechtfertigten Ausbruch abhalten will sie mich unzweifelhaft.

„Seid Ihr nicht der Meinung, jemand könnte etwas dagegen unternehmen?" Wie gerne würde ich den zweiten Flüsterer entlarven, aber bei allem Willen und Verfluchen, nicht in den Sinn kommt es mir, woher ich seine wie das Fauchen einer wütenden Spinne klingende Stimme kenne. „Dieses bin ich gewiss und halte es auch für wahrscheinlich, sollte sich seine Denkweise nicht ändern. Aber einstweilen wird es hoffentlich ausreichen, dass ich in der nächsten Ratssitzung einige gewichtige Auffassung bekunden werde, die gegen sein Vorhaben sprechen. Zu angreifbar ist seine Stellung, als dass er sich mächtige Feinde leisten kann." Wohl genug hörten wir, denn Vilí wendet sich wortlos ab und hetzt schnellen Schrittes Richtung Adelstrakt. Einen letzten verächtlichen Blick werfe ich in die Dunkelheit, in der die beiden Intriganten vermutlich eingesponnen in ihre Infamie verweilen, und eile mich, ihm zu folgen.

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„Abarron also." Thorin reagiert auf die Offenbarung des Gehörten erstaunlich gefasst, geradeso, als rechnete er bereits seit einiger Zeit mit solch Niederträchtigkeiten. Dwalin neben ihm allerdings sieht man die Wut darüber deutlich an. Immer wieder ballen sich seine Hände zu Fäusten. Auch er würde dem Verräter liebend gerne ohne lange Erörterungen mit gezogenen Waffen entgegentreten. Daher zähmt Thorin die Wut, sobald sie ihm gewahr wurde mit einem beruhigenden Blick.

„Er hat zu viel Macht, es wird also nicht leicht werden, ihm etwas Derartiges nachzuweisen, sollte er seiner Drohung Taten folgen lassen." Balin hingegen spricht das aus, was wir alle wissen und fürchten. Hervorragend versteckt war die Ankündigung in dem, was er verlautbarte. Aber sie existiert und schwebt über uns wie ein diffuser Schatten voller Schreckgespenster.

„Vielleicht solltest du dein Vorhaben der Steuererhebung für die Adligen noch einmal überdenken", schlägt Vilí vor. Es ist kein Bedenken ob der Sache an sich, auch keine Anzweifelung von Thorins Entscheidung, nur Furcht vor dem, was zu geschehen droht. Eine Furcht, die wir alle hegen. Viel zu rasch kam es zu solch einer Situation, aber der Schwur unseren Prinzen zu schützen vor solcherlei Hindernissen und Fallen die den eingeschlagenen Weg beeinträchtigen, ist unbrechbar. Auch wenn Worte anstatt Waffen zum Einsatz kommen müssen. Thorin schüttelt den Vorschlag abweisend den Kopf. „Ich werde überhaupt nichts revidieren. Vorstellen kann ich mir, mit welchen Argumenten er dieses boykottieren möchte und von wem diese stammen und habe bereits eine Antwort darauf."

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Zur Ratssitzung am nächsten Tag gehe ich mit gemischten Gefühlen. Viel gibts es heute zu besprechen, aber der belangreichste Punkt ist die Steuererhebung. Von ungemein großer Bedeutung ist sie Thorin. Die vor allem finanzielle Grundlage für weitere Vorhaben wird sie schaffen und die Ungerechtigkeit ausgleichen, die zwischen Arm und Reich herrscht. Denn bislang nur Bauern, Handwerke und Arbeiter müssen Abgaben an das Königshaus entrichten. Mitunter Gehörige, gemessen an dem, was sie zum Leben zur Verfügung haben. Ich erinnere mich daran, wie meine Mutter öfters bangte sie nicht zahlen zu können, denn empfindliche Strafen bis hin zu Kerkerhaft drohen den Säumigen.

Bereits meinen Platz hinter Thorins Stuhl nahm ich ein, als Abarron den Blauen Saal betritt. Siegessicher wirkt sein Lächeln und nur mit viel Beherrschung kann ich mich zurückhalten, ihm dieses nicht mit einem spitzen Federkiel auszutreiben, denn das Schwert ließ ich wohlweislich zurück. Aber genauso Thorin trägt ein solches, als er, wie ständig zuletzt hinzukommt. Nicht verraten hat er uns, was er plant und mit welchen Argumenten er die Gegenstimmen entkräften will. Allerdings hoffe ich darauf, dass sie Abarron und seine Verbündeten, wer auch immer diese sein mögen, nicht beleidigen. Zornig kann er werden, das bewies er bereits öfters und sein Einfluss könnte Thorins unsichere Stellung allzu leicht straucheln lassen.

Langatmig und bisweilen unsinnig sind die Diskussion über die weiteren Punkte, ganz so, als versuchten alle, das unangenehme Thema zu umgehen. Schließlich dann doch wird es von Balin vorgetragen. Unterschiedlich sind die Meinungen, die man aus den Gesichtern der Ratsmitglieder lesen kann. Manche von ihnen scheinen den Vorschlag zu begrüßen, sehen durchaus die Notwendigkeit. Manch andere aber, darunter auch Brander, der Meister des Feuers, und Rogni, der Meister des Rechts, zwei der Mitglieder, deren Stimmen beachtliches Gewicht trägt, verziehen ihre Mienen zu Abscheu. Gemurmel erhebt sich wie ein stetiges Brausen von Wasser. Für und wieder werden vorgetragen. Die Gefahr des Verfalls der Sonderrechte des Adels diskutiert. Die Unverzichtbarkeit der Gelder zur Finanzierung aller Vorhaben aufgezeigt.

Thorin schweigt derweil. Betrachtet die Streitgespräche mit der sich in den letzten Monaten angeeigneten Gelassenheit. Seine Meinung und die von Balin haben wesentliche Geltung, einige Ratsmitglieder orientieren sich an ihren Entscheidungen. Aber genauso viel Einfluss besitzt Abarron. Drei der elf Angehörigen zieht er beständig auf seine Seite. Bei einem Patt allerdings, hat Thorin das letzte Wort.

Schließlich räuspert sich der Meister des Handels und des Handwerkes vollmundig und zieht so die Aufmerksamkeit aller auf sich. Langsam, die golddurchwirkten Gewänder mit unverblümter Arroganz richtend, erhebt er sich, um zu sprechen. „Hoheit", beginnt er, spricht aber in die Runde und nicht an Thorin gewandt. Der niedere Titel scheint von dem Zischeln einer Schlange begleitet. „Wir alle können Euren Vorschlag nachvollziehen. Die äußerst kostspieligen Vorhaben der letzten Monate und die, die Ihr noch plant, müssen natürlich finanziert werden. Aber sollten nicht diejenigen, denen sie zu Gute kommen, auch dafür aufkommen. Hebt die Steuern für das Volk an und lasst die Privilegien des Adels, für die sich ebenso Euer Großvater und Vater einsetzten, unangetastet. Ansonsten würdet Ihr viel Unmut auf Euch ziehen. Unmut, der mehr bewirken könnte, als nur missliche Gespräche."

Nicht nur Dwalins Blick verfinstert sich ob dieser beschwörenden Drohung zu einem zerstörerischen Gewittersturm. Gefährlich deutlich ist sie. Viel wagt er, um seine Meinung zu etablieren. Angst will er streuen bei den anderen Mitgliedern. Angst, die sie umstimmen kann, denn niemand will eine Erhebung der Adligen gegen den Rat und womöglich das Königshaus riskieren. Bereits wie Eis im Frühling schwinden die Entschlüsse einiger der Anwesenden. Ich sehe sie zerfließen zu stürzenden Bächen. Eine Entscheidung droht, die zu Ungunsten Thorins ausgeht und auch diese wird seine Stellung erheblich schwächen. Niemals wieder könnte er einen solch gewagten Vorschlag einbringen.

Der entstandene Machtkampf bebt in der stickigen, viel zu warmen Luft. Aus höchste Maß unangenehm fühlt es sich an. So, als würde ein Gewitter bevorstehen, das mit Regengüssen und Blitzen und Donner die ganze Welt zum Einsturz bringen könnte. Die Ruhe davor wird jäh durchbrochen, als Thorin seine Stimme erhebt. Allerdings wie eben jenes Getöse erscheint sie mir. Seinem Ehrennamen erweist sie alle Reverenz und lässt mich erschauern.

„Meister Abarron, ich kann Eure und die Bedenken derer, die Ihr vertretet, nachempfinden. Es wird Euch Angst bereiten, Abgaben zu zahlen, die sich an der Höhe des Verdienstes orientieren. Gerade Eurer und der der vielen, vielen Gilden- Zunft- und Innungsmeister ist immens. Aber bedenkt bitte, keinen Pfennig würdet ihr alle verdienen, ohne die Arbeiter, Handwerker, Bauern, Händler und Dienstleister, die für uns schuften und teilweise in solcher Armut leben, dass das Wenige kaum zum Überleben reicht. Warum also, sollten wir ihnen nicht etwas von dem Gewinn zurückgeben, den wir durch sie erziehen? Warum sollten wir, die wir uns bereichern an ihrer Arbeitsleistung, nicht unseren Beitrag leisten, damit die Auswirkungen der Entbehrungen weniger schwer wiegen? Ich rechne sogar damit, dass wir alle und vor allem Ihr langfristig dadurch sogar Gewinn erzielen werdet, denn Krankheit und Hunger zu lindern, die Neugeborenen-, Mütter- und Kindersterblichkeit zu vermindern, Verwundete qualifiziert zu behandeln, bedeutet auch Arbeitskraft zu erhalten."

Oh Mahal ich flehe Euch an, bitte lasst niemanden bemerken, wie sehr ich zittere und die Tränen auf den Wangen verräterisch glitzern. Niemals zuvor drang Respekt vor einem Geschöpf so klaftertief in mich. Jedes seiner Worte so wahr und so voller Achtung. Es sind die Worte eines Königs, der weiß, in was seine eigentliche Macht begründet liegt. Nicht in Gold und Juwelen, Ansehen, militärischer Stärke, Verbündete in den Ministerialen oder Reichsgröße ... sondern in dem Volk. Keine heimtückische Machtübernahme hätte lange Bestand, wenn dieses sich aus fortwährender Treue gegen den neuen Inhaber auflehnen würde. „Lieber nehme ich den Unmut derer die denken, ihr Leben wäre mehr wert als das eines Schusters oder Goldschmieds auf mich, als den meines Volkes. Und jetzt setzt Euch wieder!"

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