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Die Sturheit des Zwerges Thorin Eichenschild

Der nächste Morgen beginnt ebenso spät wie der gestrige. Der erholsame und lange Schlaf bekommt von der bisherigen Reise erschöpften Körper und Geist und frische Kräfte sammle ich, die dringend gebraucht werden. Für die Weiterreise, die Wildnis, die Gefahren, die vor uns liegen und vermutlich geradezu darauf lauern uns zu schaden.

Demnach leicht fällt es mir trotz des zurückliegenden langen abends die Augen zu öffnen, obwohl die Gespinste des Traums schön und bunt waren, in denen ich mich vordem verwob. Kleine Teilchen von Staub und Pollenflug schweben durch das Zimmer und glimmen im Licht der ihn erfüllenden Sonne wie feingeriebenes Diamantpulver. Die rote Seide des Kleides, das ordentlich über der Lehne eines Stuhles hängt, schimmert kostbar. Lächeln muss ich bei diesem Anblick, erinnert mich die leuchtende Farbe doch an die von Lippen ... an ein ganz besonderes Lippenpaar sogar. Eines, das in der vergangenen Nacht verzaubernde Wörter sprach, so beglückte und so bittersüß schmeckte wie heiße Schokolade, genossen während eines kalten Wintertages vor dem Kaminfeuer es nur kann. Oh wie intensiv inzentiv fühle ich ihrer Wärme noch immer. Wie erinnere ich mich der klebrigen Honigsüße, die an ihnen haftete. Wie kribbelt die längst vergangene Berührung erneut auf der empfindlich-zarten Haut. Wie schmerzlich werde ich dies alles vermissen. Vielleicht nur auf bestimmbare Zeit, aber dennoch quält es ihm tagtäglich so nahe zu sein und doch so unerreichbar füreinander verweilen zu müssen.

Und erst als sich die leidenschaftlichen Wogen des Andenkens langsam glätten, empfinde ich eine andere Wärme ebenfalls als angenehm-vertraut. Behaglich lastet sie in der Form eines Armes um meine Hüfte geschlungen. Hart presst sie sich als unverhüllte Brust nur durch das dünne Leinen des von mir getragenen Unterkleides geschwächt gegen meinen Rücken. Oh Mahal steh mir bei.

Thorins Atem brandet heiß und feucht an die dünne Haut des Halses und ein Schauer überzieht von dort heraufziehend den ganzen Körper. Nach Bier und herben Pfeifenkraut riecht er. Nicht unangenehm, nicht abstoßend, dennoch unerträglich nah ... oh so nah ... zu nah nach dieser Nacht. Zu vertraut, zu intim die Umarmung, wenn auch nur in Schlaf und Traum eingegangen. Aber trotz alledem, wohl fühle ich mich in ihr. Sicher und behütet. Weit ab von allen Gefahren.

In der dem überschwänglich Feiernden nacheilenden Lethargie befindet er sich noch. Schlummert tief und fest und brummend wie ein Bär im winterlichen Schlaf. Vermutlich nicht so bald wird er erwachen und sein Arm ist schwer und nicht lockerlassend, schlingt sich sogar im besitzergreifenden Reflex bewahrender, als ich mich leicht nur bewegen will. Also gewähre ich in dieser ausweglosen Situation auch wachen Körper und Geist (notgedrungen) einen erholsamen Moment in der Ruhe und Harmonie seiner Umarmung. Lacht ruhig über mich, wenn Ihr mir nicht glaubt.

Schwer werden die Augenlider erneut, obwohl sie weder unausgeschlafen brennen, noch eine erschöpfende Last an ihnen zieht. Aber nur einen Atemzug bevor sie sich abermals schließen, um Träumen das Erwachen zu ermöglichen, beginnt Thorin plötzlich etwas zu murmeln und ich schrecke auf. In Schlaf versunken ist er jedoch noch immer, denn die Worte sind undeutlich, hervorgerufen von anscheinend schwer alpbelasteten Illusionen werden sie lediglich mühevoll herausgepresst. Die sonst so starke Stimme nicht mehr als ein betrübtes Wispern.

Den Namen seines Bruders höre ich heraus. Verbunden mit einem so trauererfüllten Schmerz, der das Herz foltert, sodass ich beginne aufgrund des einsetzenden bitterkalten Schocks zu zittern. „... Frerin ..." Selten und trostlos waren die Momente, in denen er sich seiner mir gegenüber erinnerte, aber eines zeigte er währenddessen unverstellt und ehrlich, ohne jegliche Zurückhaltung: die Liebe, die er für ihn empfand, überdauerte unvermindert die Zeit. „... Frerin ..." Allein der Name die leidende Ausgeburt seiner Tortur. Welch qualvoller Schmerz muss ihn erfüllt haben, als er ihn auf dem Schlachtfeld fand. Leblos, entehrt, geschändet. Wie narbenhinterlassend tief wird sich der Anblick eingebrannt haben in seine Erinnerung. „... Frerin ..."

Langsam, vorsichtig um ihn nicht zu wecken, drehe ich mich in der Umarmung zu ihm um. Wild bewegen sich seine Augen unter den wimperndicht-gesäumten Lidern. Lediglich zu einem schmalen Strich zusammengepresst sind die sonst so vollen Lippen. Das Gesicht wie der gesamte Körper angespannt. Kampfbereit. Abträgliche Unruhe strahlt er aus trotz des Ruhens. Also lege ich eine Hand an seine Wange, um sie zu beschwichtigen, in dem verzweifelten Versuch sie ihm zu nehmen, denn seine Trauer schmerzt mich ebenfalls. Die Gesichtszüge glätten sich, werden sanfter, das Murmeln verstummt, die verkrampfende Spannung in den Muskeln lässt nach. Einen letzten tränenschweren Blick auf die hinter den Lidern langsam verblassende Traumwelt wirft er, denn schließlich öffnen sie sich schwer.

Verwirrt sieht er mich an. Gefangen in den sich nur allmählich auflösenden Gespinsten, klebrig und dicht wie Spinnweben, die sich zwischen dem eben erneut erlebten Grauen des Schlachtfelds und dem hier und jetzt befinden. „Ihr habt geträumt", flüstere ich als Rechtfertigung für die unangemessen dichte Nähe und will meine Hand entfernen. Aber mit einer Schnelligkeit, die wohl nur ein Zwerg so kurz nach dem aus-dem-Schlaf-gerissen-werden vorweisen kann, hält er sie fest. „Schlecht, böse waren sie, allzu real und genauso schrecklich wie die Ereignisse aus denen sie geboren wurden und mich seither verfolgen." Richtig vermutete ich also das Gebilde des Schreckgespenstes.

„Ihr spracht im Traum von Eurem Bruder." Thorin schließt erneut die Augen, verbirgt beschämt die aufschimmernde Feuchtigkeit hinter den Lidern, die ich dennoch sah, wenn auch nur kurz. „Beinahe jede Nacht verliere ich ihn erneut. Sehe, wie er an meiner Seite kämpft. Tapfer und mutig. Unerbittlich gegenüber unseren Feinden. Kann ihm nicht folgen, als er zwischen ihre Linien stürmt. Getrieben von einer verborgenen aber zielbewussten Macht, einem unbändigen, sturen Willen zu siegen, wie mir damals schien. Finde seinen leblosen Körper. Kalt blutend, entstellt, geschändet selbst noch als er bereits tot war. Weine um ihn, obwohl ich doch stark sein muss. Für unseren Vater, unsere Schwester, unser Volk."

Langsam bewege ich die Finger unter der großen Hand. Streiche sanft, tröstend über die weich-pickende Stelle der Wange, wo bartlose in bebartete Haut übergeht. Gedankenlos ist die Handlung, sie wird nicht veranlasst von rationalen oder berechneten Überlegungen, sondern allein von dem Willen den Schmerz in seinem und damit auch meinem Herzen zu lindern. „Nicht alle Tränen sind von übel. Sie helfen ... heilen. Es waren derer viele, die ich weinte. Um meine Mutter, meinen Vater, dessen Liebe mir der Tod verwehrte. Weint auch Ihr sie, niemand wird sie Euch verübeln. Ich am allerwenigsten." Dennoch zeigt er sie nicht. Untersagt sich stur weiterhin diese Entgleisung der majestätischen und kämpferischen Natur, die er als zukünftiger König und starker Krieger besonders gegenüber tief Untergebenen immer und unerbittlich aufrechterhalten muss, egal wie sehr er leidet und das Herz sticht und er eigentlich laut schreien möchte vor unerträglichen Schmerz.

Allerdings als er die Augen wieder öffnet, treibt sicht- und fühlbar weniger davon in ihnen als zuvor. In der Stille der Einsamkeit wird er sie weinen, diese Tränen der Trauer und der Last. Nicht vor mir. Niemals vor mir. „Ich danke dir für deine tröstenden Worte", sagt er jedoch und noch viel mehr als solche, drückt der zärtliche Kuss auf meine Stirn die Erkenntlichkeit aus.

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„Wir reiten den Grünweg südwärts. Zum Schutz errichteten die Bewohner der östlich davon liegenden Lande eine Barriere aus Totholz, Hecken mit spitzen Dornen und hohen Steinwällen um die Hügelgräberhöhen. Um das was dort haust zurückzuhalten, genauso wie neugierige Abenteurer. Allerdings ein schmiedeeisernes Tor durchbricht diese etwas einen Tagesritt von Bree entfernt. Vor diesem werden wir die Nacht verbringen und am nächsten Morgen, sobald die Sonne über das Nebelgebirge kriecht, in die Höhen aufbrechen."

Bruni zeigt auf einen unscheinbaren Fleck inmitten der detaillierten Landkarte, die er auf dem Tisch in einem der Alkoven im Schankraum ausbreitete. Leise und in Khuzdûl spricht er, obwohl kaum ein Gast außer wir trotz der nahenden Mittagszeit anwesend ist. Der Wirt steht hinter seinem Tresen, unterhält sich mit einem von ihnen, während er die letzten in der zurückliegenden Nacht reichlich beschmutzten Gläser gewissenhaft poliert. „Wenn der Abend beginnt zu dämmern, müssen wir wieder am Tor sein, denn bösartige Gestalten lauern in der Dunkelheit. Deshalb dürfen wir uns nie zu tief zwischen die Hügel wagen und uns womöglich noch verlieren. Sollten wir König Thráin dort nicht finden, müssen wir den auf der anderen Seite liegenden Alten Wald, der nur unbedeutend ungefährlicher ist, über Bockland betreten, denn auch hier könnte er sein."

Während unser Führer Thorin den schlau erdachten Plan berichtet, kaue ich nervös auf den Lippen herum. So fest, dass das hineinschießende Blut sie anschwellen lässt und es schließlich beginnt durch einen aufgebissenen Riss metallisch-süß herauszuquellen. Mit dem Vorhalten einer Hand versuche ich es vor der Aufmerksamkeit der anderen zu verbergen, denn an meiner Unruhe teilhaben sollen sie nicht. Aber als ich aufsehe, ihre Gesichter mit der leisen Hoffnung diese auch in ihren zu finden betrachten möchte, bemerke ich, dass Dwalin mich beobachtete und keinesfalls verlegen in seinem Tun innehält, nur weil ich ihn ertappte.

Allerdings nicht mit einem besorgten Blick fixiert er mich. Etwas Sonderbares funkelt in ihm, rein und kristallklar wie kostbarer Diamant. Unbekannt ist mir dieses nicht, sah ich es doch in der uns umgebenden Dunkelheit der vergangenen Nacht noch sehr viel strahlend-heller aufblitzen, nachdem wir den verborgenen Kuss lösten. Mit den Fingerspitzen streiche ich über die blutklebrige Unterlippe, denn erneut beginnt die empfindliche Haut sich dessen kribbelnd zu erinnern. Dwalin lächelt daraufhin, ein wenig nur, kaum zu sehen wie es seine Absicht sein wird für die anderen. Und mein Herz beginnt schneller zu schlagen und es wird ganz flau im Bauch und überhaupt, alles ist auf einmal so flauschig, als würde ich auf einer Wolke hoch oben im Himmel schweben. Ob das späte und reichhaltige Frühstück mir nicht bekam?

„Hoheit, Ihr müsst den Mythen Glauben schenken!" Die plötzlich aufbrausende Stimme Brunis schreckt mich aus der wohligen Empfindung und löst den gebannten Blick auf Dwalin. Voller Mahnung und Sorge ist sie. Thorin hat die Arme vor der Brust verschränkt, nimmt die allseits verhasste bockige Haltung ein, wie immer, wenn es jemand in Todesmut wagt Meinung oder Anweisung Ihrer königlichen, allzu sturen Hoheit nicht Folge zu leisten. Balin neben ihm hält den betrübten Blick gesenkt, die Sinnlosigkeit einer Gegensprache nur zu gut kennend. „Ich verbrachte eine einzige Nacht in Schrecken dort. Nebel kriecht über den kahlen nur mit Gras bedeckten Boden selbst bei klarem, warmem Wetter. Dick ist er, kaum die Hand sieht man vor Augen, sollte man in ihn geraten. Und kalt. Herr eine solche habt Ihr noch nicht gespürt. Sie ist bitterer als Grabeskälte und dringt unerbittlich tief in Knochen, Herz und Verstand. Schatten und grausige Gestalten wandeln in ihm. Greifen nach allem was sich bewegt und Angst verspürt und ziehen es mit sich in das Verderben."

Ein eisiger Schauer kriecht bei seiner Schilderung das Rückgrat entlang. Ich hörte von diesen Schrecken der Hügelgräberhöhen. Aerwyn erzählte sie mir nicht mit der Absicht Furcht zu schüren nachdem sie erfuhr wohin uns unser Weg führen wird. Vielmehr als Warnung sollte ich die Berichte verstehen, als Aufforderung aufzupassen und keinerlei Risiko einzugehen.

„Selbst, wenn wir jeden Tag eine andere Richtung einschlagen, viel zu lange dauert dieses Vorgehen und niemals werden wir jeden Fleck absuchen können. Mein Vater könnte sich überall aufhalten. Unbemerkt den Standort wechseln, während wir sinnlos vor dem Tor kampieren." Und nun begreife ich die Aufregung. Willentlich alle Warnungen ignorieren will er und auch bei Dunkelheit die Höhen nicht verlassen. Schwer, wenn nicht unmöglich, wird es sein ihn von diesem Vorhaben abzubringen und der furchtbarste aller Albträume könnte schreckliche Wirklichkeit werden.

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