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Die Hügelgräberhöhen

Schönstes Frühlings-Sommer Wetter verheißt der nächste Sonnenaufgang, der sich der Welt als ein atemberaubendes gelb-rot-orange-violettes Leuchten über die fernen Gipfelketten des Nebelgebirges präsentiert. Zwar liegt grauer Dunst über den Feldern und kriecht in die sie umgebenden Wäldchen rund um Bree, aber ein lauer Wind kommt auf und vertreibt ihn und die wenigen Wolken am ansonsten blauen Himmel, die den Schein der Sonne schmälern wollen, schnell.

Die Verabschiedung Brunis von seiner Familie noch in der stillen Dämmerung rührte mich tief. Frau und Töchter weinten bitterlich, entgegen der bei uns verlangten Beherrschung ohne jegliche Zurückhaltung oder Scham. Sein Sohn, allenfalls nur vermeintlich stark, vermied es auffällig ihn anzusehen. Wie mich übrigens auch. Angst habe sie um ihn. Unbeschreibliche Angst, die durchaus berechtigt ist, auch ohne die unermessliche Gefahr in die wir uns begeben, sollte Thorin an seinem wahnwitzigen Plan festhalten.

Keine Eile treibt uns, denn weniger als einen Tagesritt entfernt von den Toren Brees liegt der zu erreichende Eingang zu den Hügelgräberhöhen. Die Ponys traben dennoch flink über die gut befestigte Straße. Auch ihnen brachte die Zeit in einem sicheren, trockenen Stall mit gutem Futter Erholung und neue Kräfte. Dringend werden sie diese brauchen, genauso wie wir.

Eine schmale Schneise die sich vom Grünen Weg ab in einen tief-dunklen Wald hineinschlägt und wohl einem Pfad entsprechen soll, betreten wir schließlich. Dicht beieinander stehen die Bäume, lassen ihre dichten Kronen im Wind rascheln, als wollten sie über die sich unter ihnen einen Weg Bahnenden und ihre waghalsige Mission beraten. Wie eine Warnung wirkt mir das Säuseln der Blätter.

»... Kehrt um ...«, wispern sie mit grausigen Stimmen, »... Tod erwartet euch ...«

Kein Tier sehen wir. Kein Vogel zwitschert. Niemand von uns spricht ein Wort, während wir nur hintereinander reiten könnend den sich unendlich erscheinend durch das Unterholz schlängelnden Durchbruch folgen. Die Stämme der Bäume sind knochig und krumm gewachsen. Schemen von Gesichtern mit weitaufgerissenen Mündern zeichnen die stellenweise aufplatzenden mit weichen Flechten überzogenen Rinden. In grauen, zotteligen Bärten hängen die Pilze von den Ästen zum Teil bis auf den Pfad herab, der allzu oft durch moderndes Totholz und dorniges Gestrüpp nur mit Mühe passierbar ist. Sonnenstrahlen finden nur beschwerlich ein Schlupfloch im dichten Blätterdach. Vereinzelt treffen sie dünn auf den Boden, bescheinen vom letzten Herbst übrig gebliebene unlängst faulende rot-braune Blätter, neu sprießende grüne Farne mit riesigen, buschigen Wedeln die Khajmel sogar bis zum Hals reichen oder moosbewachsene Steine, auf denen noch immer der Morgentau glitzert wie Diamant.

Letztendlich endet unser Weg an einem hohen Wall aus dornigen Büschen, deren blattlose, knorrige Äste sich fest ineinander verschlingen und somit keinen Blick gewähren auf das, was sich dahinter befindet. Unendlich und unüberwindlich erscheinend nach links und rechts erstreckt er sich. Zwischen ihnen aber, kaum zu erkennen, da es überwachsen wird von Efeu und hohen Gräsern, ein schwarzes, eisernes Tor. Einfach ist es, lediglich vertikal verlaufende Stäbe, deren obere zugespitzte Kanten einen Bogen bilden. Bei näherer Betrachtung allerdings und nachdem Bruni abstieg und es mit einigen gezielten Schwerthieben von den Überwucherungen befreite, erkenne ich das Abbild eines beeindruckend gehörnten Ziegenbockes gekrönt von einem einzelnen Stern in ihm eingearbeitet. Das Wappen des untergegangenen Reiches Cardolan, auf dessen Gebiet wir uns befinden. Helden, Könige und ihre Königinnen, Feldherren und Heermeister dieses großen und mächtigen Landes wurden einst mit allen Ehren in den Hügelgräbern bestattet, bis es versank in Krankheit, Krieg und Zerstörung und schauerliche Gestalten die Herrschaft übernahmen und sich einnisteten in den Gedenkstätten.

„Wir rasten hier", sagt Balin und blickt einen Einwand erwartend zu Thorin, denn die Sonne steht noch hoch am Himmel und was sollte ihn daran hindern bereits jetzt, ohne weitere Verzögerung, aufzubrechen in das Verderben. Aber er nickt lediglich und bestätigt somit zu unserer aller Erleichterung die Anweisung seines klugen Beraters.

Bitterlich ist die folgende Nacht. Voller Gedanken, kalt, finster und vor allem still. Keines der Geräusche der sonst selbst wenn sie in Dunkelheit versank voller Leben steckenden Natur ist zu hören. Kein Knacken und Rascheln im dichten Unterholz, kein Rufen von Eulen, kein Flattern von vorbeifliegenden Fledermäusen, kein sonst so nerviges Zirpen der Zikaden. Einzig ein dann und wann aufkommender Windstoß rauscht leise durch die Wipfel und lässt die Baumbärte in ihnen wie Geisterfetzen flattern. Erneut scheint das Säuseln wie eine erstickt-geflüsterte, umso eindringlichere Warnung.

»Flieht!«

»Tod erwartet euch!«

»Flieht!«

»Meidet die Todesspitze!«

»Flieht!«

Tief seufze ich, beschließend sie zu ignorieren, und schlinge den Mantel fester um den zitternden Körper. Plötzlich sieht Dwalin, der neben mir auf einem Baumstamm am Feuer sitzt, mit in den Augen aufblitzender Wachsamkeit von der konzentrierten Tätigkeit des Schleifens einer seiner Äxte auf. „Hast du das eben auch gehört?" Die verhasste zweite Wache inmitten der Nacht haben wir zugeteilt bekommen. Antreten muss man sie, kaum, dass man zur Ruhe fand und in der kurzen Zeit zwischen ihrem Ende und dem Sonnenaufgang findet man selten tiefen und erholsamen Schlaf. Ich streife die zusätzlich vor Wispern, Kälte und Wind schützen sollende Kapuze ab, sehe mich suchend um, lausche angestrengt, aber nichts als die undurchdringlich schwarze Stille der Nacht und die Geräusche unserer schlafenden Gefährten kann ich wahrnehmen. Aber dann beginnen die plötzlich erwachten Pferde unruhig zu werden. Scharren mit den Hufen im losen Staub. Heben die Köpfe, blicken mit funkelnden Augen nach Norden und horchen ebenfalls mit spitz-aufgestellten Ohren. Khajmel wiehert. Aber es klinkt nicht so tief und kehlig, als ob er Angst hätte, sondern ähnelt eher dem freudigen Grummeln, das er zur Begrüßung nutzt. „Irgendetwas ist dort!", schließe ich daraus und springe auf.

Langsam und mit gezogenem Schwert trete ich an Khajmels Seite, lege eine beruhigende Hand an seinen Hals und starre angespannt in die Dunkelheit, die einzig durch blau-flackernde Sterne und irrlichternden Mond in ihrer schweren Schwärze abgeschwächt wird. Mehr als ausreichend ist das wenige an Leuchtkraft für unsere Zwergenaugen, um sie dennoch auf mehrere Hundert Fuß zu durchdringen. Und gegen das graue Halbdunkel hoch oben auf einer kleinen Anhöhe, das am Ende der engen Schneise zwischen Wald und Wall hängt, ragt fürwahr eine unförmige Spukgestalt auf. Sie steht still. Beobachtet. Plant einen Angriff. Schätz die Gefahr, die von uns ausgeht, ein und ihre Chancen. Oder fürchtet sie sich genauso wie ich?

Ich hebe mein Schwert und lasse die silberne Klinge bedrohlich im Licht des Mondes aufblitzen. Dwalin neben mir präsentiert seine Äxte ebenso angriffslustig. Schützend schiebt er sich vor mich, den vermeintlichen Feind fixierend, jederzeit bereit gnadenlos anzugreifen. Khajmel wiehert erneut. Die Gestalt bewegt sich daraufhin und ich erkenne nach einigen Augenaufschlägen, mit denen ich die Sicht noch ein wenig mehr schärfte, endlich einen Reiter. Sein Pferd ist klein, einem Pony gleich, wenn auch so plump und dick, dass ich argwöhne, kein normaler Mensch, Zwerg oder was auch immer könne darauf vernünftig und bequem sitzen. Einen langen Mantel mit hochgezogener Kapuze trägt die Gestalt, die dennoch entspannt wirkend auf ihm sitzt.

Von Neuem weht ein schwacher Wind von Norden her. Rauscht durch die Wipfel der Bäume und wirbelt den Staub zu unseren Füßen auf. Abermals beginnt er spukhaft zu flüstern. Schreckliche Worte die Tot und Verderben prophezeien, sollten wir den sie einleitenden Warnungen zu verschwinden nicht folgen. Aber er trägt noch etwas anderes an uns heran. Leise nur, aber dennoch erfüllt es das Herz mit plötzlicher, unverhoffter Wärme in dieser kalten Nacht. Lindert Frucht, Anspannung und Angriffslust. Gesang ... nur unverständlich dringen die Worte durch die Dunkelheit bis zu uns, aber deutlich ein heiteres Lied zu einer vergnügten Melodie ist es.

Dwalin senkt seine Äxte. Auch er hört es. Ist verwundert. Irritiert. Besänftigt. Genauso wie ich. Wir sehen uns still an. Einem Moment nur wenden wir den Blick von der seltsamen Gestalt ab, aber er reicht aus, damit sie unbemerkt verschwinden kann.

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Kein Wort über die nächtliche Erscheinung verloren wir gegenüber unseren Gefährten. Denn sicher sind wir uns nicht ob sie überhaupt Wirklichkeit und keine reine Einbildung war und wenn doch, ob uns Freund oder Feind gegenüberstand. Eine Abkehr von Thorins Plan in zweifellos letzter Minute würde es sowieso nicht bewirken.

Kaum begann es in der Ferne zwielichtig zu dämmern, betreten wir die Hügelgräberhöhen durch das laut in den verrosteten Angeln quietschende eiserne Tor. Endgültig und bedrohlich klingt das Zuschnappen des Riegels hinter uns. Karg und verlassen ist die sich vor uns eröffnende Landschaft, auf die die langen Schatten fallen. Kein Baum, kein Strauch, kein Wasser ... soweit das Auge in die lediglich durch steile Hügel und niedrige Berge mit flachen Plateaus gestörte Sicht in die Ferne reicht ... nur Gras und spitz aufragende Felszinnen. Farblos und öde erscheinen sie im Morgengrauen. Grauenvoll gar, wie die lückenhaften Zähne eines riesigen Raubtieres das damit droht uns zu verschlingen.

Unser Weg führt uns durch Ebenen und Täler mit grasgrünen Flüssen, die still zwischen zerklüfteten Berghängen liegen, über die flachen Ausläufer der Grabhügel, die wir an deren westlicher Seite passieren sollten, wie uns Bruni riet, und einige Anhöhen. Nur das Wispern des Windes und vereinzelte Schreie fremdartiger Vögel, die wir allerdings niemals zu sehen bekommen, sind zu hören. In entrückender Trübheit liegt alles, obwohl der Himmel blau ist und die Sonne scheint, aber auch ihre freudebringende Wärme erreicht uns nicht in diesen glanzlosen Landen.

Endlos erscheint die immer gleichförmige Landschaft. Kaum einen Punkt kann ich bestimmen, an den wir uns halten könnten, um nicht in einen verderbenbringenden Irrgang zu geraten. Aber Bruni weiß augenscheinlich, welcher Weg der richtige ist, denn zielgerichtet und ohne Pause leitet er uns am ersten Tag, bis wir kurz nach der Mittagszeit auf einen der Anhöhen stehend in der Ferne den verschwommenen Saum eines Waldes erblicken. „Das ist der Alte Wald", erklärt er und zeigt auf die als eine hohe schwarze Wand in den Himmel ragenden Bäume. „Auch in ihm sollten wir uns nicht bei Nacht aufhalten. Manche Gerüchte sagen, die Bäume darin schlafen unruhig und selbst die kleineste Störung könnte sie aufschrecken und verärgern. Wir sollten also nach kurzer Rast umkehren. Morgen erkunden wir die Höhen in südlicherer Richtung."

Jeder von uns blickt nach diesen Worten angespannt-abwartend zu Thorin. Aber vorerst schweigend widmet er seine ganze Aufmerksamkeit der kargen Landschaft. Wie den ganzen Tag bereits auf der Suche nach einem Hinweis, einer ungewöhnlichen Bewegung im schmutzigen Grün ... irgendetwas. Schließlich senkt er den Blick, hadert nur allzu offensichtlich mit der Verantwortung für uns und dem übermächtigen Willen seinen Vater zu finden. „Wir rasten hier ...", sagt er schließlich, „... und kehren dann zurück."

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