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Das Leben einer Hure


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So leichtfertig ich die Aussage, dass mich als Schankmaid schwere Arbeit erwarten würde, nahm, bereits die ersten Tage als solche muss ich feststellen, dass diese sogar furchtbar untertrieben war. Die enorme Schwere der übervollen Bierkrüge zieht an den Armen, die vielen Schritte bereiten mir müde Beine, die Umstellung spät abends und in der Nacht zu arbeiten fordert tagelangen Tribut in Form von Schlafstörungen und dauerhafter Ermattung. Das Sammelsurium aus wabernden Rauchschwaden und beißendem Alkohol, zusammen mit dem stechenden und steinstaubigen Gestank der gerade von Schicht gekommenen Minenarbeiter und wochenlang in der Wildnis umhergewanderten Reisenden, fernab eines zivilisierten Bades auf dem Rücken eines schwitzenden Ponys, nimmt mir oft den Atem. Aber erstaunlicherweise, irgendwann gewöhnt man sich auch daran. Vor allem, wenn man muss.

Neben Myra und mir arbeitet eine weitere Zwergin als Bedienung um die erstaunlich reichhaltigen und vielschichtigen Massen an Gästen zu versorgen. Sirja, kaum doppelt so alt wie ich und fröhlich wie es eine unbeschwerte Jungzwergin nur sein kann mit ihren langen schwarzen Haaren und den vielen bunt-leuchtenden Blumen darin. Immer und egal wie viele Gäste es zu versorgen gilt, sie hat Lachen und heitere Lieder auf den blutroten Lippen und begegnet jedem mit hüpfender Freundlichkeit.

Auch Brodgars Mädchen, fünf an der Zahl, die sich um die speziellen Bedürfnisse der Gäste kümmern (wie es Myra gerne verbergend ausdrückt) sind ausgesprochen liebenswürdig zu mir und nehmen mich ohne Missgunst auf. Da sie größtenteils selber durch unglückliche Umstände und bei Weitem nicht freiwillig als Dirnen arbeiten, können sie mir meine Situation nachfühlen und behandeln mich dementsprechend freundlich, manche sogar beinahe mütterlich. Da sind Liv und Eija, die von ihren Eltern aus Armut verkauft wurden, kaum, dass sie die Mündigkeit erreicht hatten. Berit, die ihren Gemahl in der Schlacht von Azanulbizar verlor und plötzlich mittellos vor der Entscheidung stand elendig zugrunde zu gehen oder für Brodgar zu arbeiten, schon bevor die Ered Luin besiedelt wurde. Inka, die vor ihrem gewalttätigen Vater floh und als Ausreißerin keine Rechte besitzt und die junge Amia, die mir bereits nach kurzer Zeit besonders ans Herz wuchs. Denn ihr Schicksal gleicht meinem. Elternlos wurde sie ohne Empfehlung von ihrer Großmutter vertrieben, sodass ihr nichts Anderes übrig blieb, um in Lohn und Brot zu kommen, als ihren bildschönen Körper zu verkaufen.

Ihre Kundschaft, die sich aus sowohl Arbeitern, die den ersten Schwung ihres Lohnes am Zahltag durchbringen, als auch wohlhabenden Advokaten, Kaufleuten, Landsknechten oder sogar so manchem Adligen zusammensetzen, umwerben sie recht unauffällig im Schankraum. Viele kommen bereits seit Jahren und haben eine der Zwerginnen als Favoritin und so manch spezielle Vorliebe, so erzählten sie mir ohne Scham. Nicht selten sind es auch Durchreisende oder Händel von weither, die ihre Dienstleistungen als Entspannung nach ungemütlichen Tagen auf der Straße in Anspruch nehmen. Dezent werden die Herren erst mit Gesten und Worten und tiefen Dekolletés bezaubert und dann in eines der Zimmer mitgenommen. Immer unter den wachsamen Augen von Brodgar, der natürlich nach getaner schwerer Arbeit seinen großzügigen Anteil von den Frauen verlangt.

Dennoch bei allem Schein, das Leben einer Hure ist bei Weitem nicht einfach und ungefährlich, wie ich bereits einige Wochen nach meinem Dienstantritt mit Schrecken und wirkungsvoll erfahren muss.

„Vielen Dank der Herr und ich hoffe, Euch bald wieder bei uns begrüßen zu dürfen", verabschiede ich höflich wie es mir aufgetragen wurde den Münzpräger, nachdem er mir die Bezahlung für üppig verzehrten Speis und Trank überreichte. „Ihr dürft hoffen, oh holde Maid, denn mit solch einen silberhellen Anblick klingt der harte Arbeitstag gleich viel melodischer aus", schmeichelt er als Entgegnung und mein Lächeln ist zwar falsch, aber dafür durchaus freundlich. Im Stillen denke ich mir allerdings, dass sein Tag nicht so hart gewesen sein kann, denn er kehrte bereits in den frühen Mittagsstunden in Begleitung einer seiner Geschäftspartner ein und blieb nun bis zum Abend.

„Astâ ich muss dich wirklich loben, seitdem du hier bist, haben wir ein paar neue Stammkunden gewonnen", würdigt Myra, während ich ihr den erhaltenen Silberpfennig aushändige. Beurteilen kann ich diese Aussage nicht und glauben, erst recht. Aber noch bevor ich zu einer verlegenen Erwiderung ansetzen kann, ertönt plötzlich ein Klirren und Poltern und der gellende Schrei einer Frau der das Blut in den Adern stocken lässt aus einem der Gästezimmer. Sofort stürmen Brodgar, der sich gerade unweit von uns lässig an die Theke gestützt mit einigen Gästen unterhielt und trank, und weitere Männer los. Ihre vorbeihuschenden Gesichter sind ernst und voller Panik und bereiten uns diese ebenfalls.

Lauter werden die Schreie, vermischen sich mit Rufen um Hilfe und harschen Worten und als ich endlich die Verursacherin ausmachen kann, treibt mich die hell und heiß auflodernde Sorge wie Fieberglut ebenfalls zur Eile. Myra versucht mich aufzuhalten, aber mahnende Worte und in Aufregung zurückhaltende Hände berühren mich nicht.

Kaum habe ich den Gang betreten in dem die Gäste- und Stundenzimmer liegen, sehe ich bereits den Auflauf vor einer der vordersten Türen. Unruhige Kommandos der Helfenden und gemurmelte Mutmaßungen von nichts-tuenden Schaulustigen vermischen sich mit den schmerzschwangeren Schreien, können sie aber nicht übertönen. Schrill klingen sie in den Ohren und dringen so tief in das angsterfüllt schlagende Herz, dass es zu zerspringen droht.

Brodgar schmeißt sich mit all seiner beachtlichen Körpermaße gegen das bereits nachgebend knackende und splitternde Holz und dass die Tür, hinter der Liv vor wenigen Minuten erst mit einem Freier verschwand, anscheinend abgeschlossen ist, lässt mich zusätzlich erschaudern. Denn wenn auch theoretisch möglich, da mit Schloss und Schlüssel ausgestattet, es ist uns aus Sicherheitsgründen strengstens verboten diese zu nutzen. Mit Bedacht, wie nun klar wird.

Endlich nach unendlich erscheinenden Minuten, in denen die Schreie zwar leiser aber dadurch nur noch besorgniserregender wurden, gibt das Holz krachend nach und neben Brodgar stürmen drei der umstehenden Männer, die anhand ihrer dunkelgrünen Uniformen als Büttel zu identifizieren sind, das Zimmer. Ich traue mich nicht ihnen zu folgen und drücke mich stattdessen abwartend in eines der nahen Türlöcher. Nur Augenblicke später bereits, kehren die Wächter zurück und zerren und ziehen einen bulligen und trotz des festen Griffes um sich schlagenden Zwerg hinter sich her. Rot ist sein Gesicht vor Zorn. Ein schmaler Streifen Blut fließt über Stirn und die buschigen Augenbrauen, verliert sich kurz in den dunklen Bart und tropft dann auf die nackte Brust. Glasig die Augen von zu viel genossenem Alkohol und nur notdürftig-halb heraufgezogen die offene Hose. Mehr schleifen anstatt geleiten sie den Störenfried durch den Gang in Richtung Ausgang. Brodgar, soweit es seine Leibesfülle zulässt, folgt ihnen schnellen Schrittes und beharrlich mit entehrenden Aufdrücken um sich werfend, die ich Euren empfindlichen Ohren bei allem Detailreichtum nicht antuen möchte. Und dann ist plötzlich die Aufregung vorbei.

Dennoch nur vorsichtig wage ich mich aus der Deckung und betrete das stille Zimmer, denn niemand fand es angebracht der Hure nach dem Aufruhr zur Seite zu stehen. Holzsplitter, Glasscherben, verschütteter Wein und zerfetztes Tuch übersäen den Fußboden. Bilder hängen schief, der kleine Tisch wurde umgestoßen und einer der Stühle schlitterte anscheinend quer durch den gesamten Raum. Die Luft stinkt nach Alkohol, Rauch, verloschenen Kerzen, Schweiß und darin etwas bislang gänzlich Unbekanntem ... Todesangst. Undefinierbar riecht sie, aber allein ihr Vorhandensein versetzt mich in Panik, obwohl die Gefahr gebannt wurde.

Und inmitten des Drunter und Drüber kauert Liv auf dem zerwühlten Bett. Den Kopf schützend zwischen den angezogenen und umschlungenen Beinen verborgen und mit Schrecken erkenne ich nach einem ersten sich vorsichtig nähernden Schritt das viele rote Blut, das das Weiß des Surcots* durchdringt. Splitter und Glas knirschen leise unter meinen Stiefeln und dennoch sieht Liv alarmiert davon auf. Einen schrecklichen und herzzerreißenden Anblick bietet sie. Die schwarzen Haare zerzaust, der nur spärlich mit Stofffetzen verborgene Körper übersäht mit blutenden Wunden, eine deutliche, da feuerrote Quetschung am Hals und das schmutzige Gesicht verklebt von noch immer fließenden Tränen.

„Astâ", wispert sie. Verwundert klingend, denn mit jedem rechnete sie anscheinend, nur nicht mit mir und flüsternd, da sie sich verständlicherweise schämt überhaupt jemanden von uns ein so jämmerliches Bild zu bieten. Ihre heisere Stimme einreißt mich schließlich dem Entsetzen, dem ich ob ihres qualvollen Anblicks verfiel. Langsam nähere ich mich. Behutsam, um ihr nicht noch mehr Ängste zu bereiten. Unsicher, da ich nicht weiß, wie ich mich verhalten soll. Aber als sie erneut beginnt zu schluchzen, hält weder Verstand noch Zweifel das von Mitgefühl durchströmte Herz und ich schließe sie in meine Arme, halte ihren geschundenen und ob der erneuten Tränen erschaudernden Körper fest umschlungen.

„Es wird alles wieder gut werden ... er ist weg", versuche ich leise zu trösten, aber sie schüttelt den Kopf, so heftig, dass mit Blut verklebte Locken mein Gesicht streifen und ich den anhaftenden, Unwohlsein heraufbeschwörenden metallischen Geruch wahrnehme. „Nein ... nichts wird so sein wie vorher", klagt sie und erneut spüre ich heiße Tränen meine Wange hinabfließen. „Wieso ... was hat dieser Widerling denn getan?", frage ich verzweifelnd und plötzlich wallt heiße Wut unter der Sorge auf. Sie entfernt sich von mir, wischt hastig und erfolglos die klebrigen Spuren von der Haut und lässt die kaum umgeben von Tränenrot zu erkennenden blauen Augen, die sonst so freudig funkeln, ausweichend durch den Raum schweifen. „Etwas, dass nicht für junge, sündenunbelastete Ohren wie deine geeignet ist. Aber es ist nicht das was er getan hat, dass mir zum Verhängnis werden wird, sondern das, was ich herbeigeführte, als ich mich unbedacht und in Panik dagegen wehrte."

Verwundert und ratlos was sie mit dieser Befürchtung andeuten will, sehe ich Liv an, aber noch bevor ich um Erhellung bitten kann, stampft Brodgar durch die zerstörte Tür. Sein Gesicht ist zornesrot und schweißglänzend und hat einen Ausdruck der Raserei angenommen, denn ich noch nie an jemanden sah. „Was fällt dir überhaupt ein, solch einen Aufstand zu veranstalten!", knurrt er bedrohlich und Liv zuckt angsterfüllt zusammen. „Die Hälfte der Gäste im Schankraum ist gegangen und den Zimmerer Theron hast du als Stammkunden verloren, das ist gewiss und viele andere werden seinem Beispiel folgen, denn wer will schon so ein zänkisches Weibsbild im Bett, wenn er darin Vergnügen sucht."

Liv löst sich von mir und stellt sich ihm mit Mut entgegen, denn ich ihr nach dem eben Erlebten niemals zugetraut hätte. „Er wollte ...", beginnt sie den Versuch sich zu erklären, aber Brodgar unterbricht ihn harsch, umfasst äußerst grob ihren nackten Arm um sie zu sich heranzuziehen. Ein schallender Laut erklingt, als seine Hand ihre sowieso schon malträtierte Wange mit voller Wut und Wucht trifft. „Es ist mir gleichgültig was er von dir verlangte, denn nichts rechtfertig einen solchen Ausbruch! Er bezahlte gut für dich und du musst ihm zu Willen sein ... ohne Widerworte!" Die beißende Aussage des Frauenwirts sendet einen Schauer so kalt und erstarrend wie Winterwind durch den Körper.

Liv hält sich die schmerzende Wange, senkt reumütig den Blick und nun wird mir klar, welche Anlässe der Verzweiflung sie mir zu eröffnen versuchte. Bestürzt darüber krabble ich ebenfalls von dem Bett und ziehe somit die Aufmerksamkeit von Brodgar auf mich. „Verschwinde!", zischt er, aber ich balle die Hände zu Fäusten, wütend und ungehalten über so viel herzlose Niedertracht. Sollte nicht gerade er dafür verantwortlich und es auch in seinem Sinne sein, dass seinen Mädchen nichts angetan wird. „Du sollst verschwinden!", knurrt Brodgar erneut, nachdem ich keine Anstalten machte den Raum zu verlassen. Und obwohl ich nur allzu gut weiß, dass ich ihm körperlich noch nicht einmal die Ahnung von etwas Gleichwertigem entgegenzusetzen habe, verweile ich weiterhin aufmüpfig und riskiere harte Bestrafung. Solange ich hier bin, wird er Liv hoffentlich nicht noch schmerzvoller zu Leibe rücken.

Das Gesicht des Frauenwirts erhärtet sich daraufhin zu Granitgestein. Aber noch bevor er ansetzt um einen verärgerten Schritt auf mich zuzukommen, tritt Myra in den Raum. Innerhalb von Sekundenbruchteilen erfasst sie Situation und in der Luft schwebendes Verderben wie eiskalter Winternebel und stürmt an meine Seite. „Astâ, du kommst mit ... sofort", befiehlt sie mit unberührter Stimme, unterdessen sie bereits meine Hand umschließt.

Ich sehe sie erschrocken und fassungslos an. Dass sie weiß, warum Brodgar hier ist, was er Liv vorwirft und ihr womöglich droht, ist unzweifelhaft, warum also will sie ihr nicht helfen. Dennoch eindringlich und beinahe flehend ist ihr Blick und so wehre ich mich nicht weiter, als sie mich mit sich in Richtung des vermeintlich sicheren Gangs zieht. Nur aus den Augenwinkeln erhasche ich noch einen bekümmerten Blick auf Liv und ihr angsterfülltes Gesicht, während ihr Brodgar auch noch die letzten Reste des zerfetzten Unterkleides vom Leib reißt und sie grob auf das zerwühlte und blutverschmierte Bett schubst. Metallisch klimpern die Ringe seines Gürtels, während er schwer auf dem Boden aufkommt.

„Was hat er mit ihr vor?", frage ich Myra und meine Stimme wackelt bedrückt ob der Last aus Verzweiflung und Sorge ihr nun nicht mehr helfen zu können. „Sie bestrafen", gibt mir meine Vorgesetzte knapp als Antwort und zerrt mich die Treppe hinauf in Richtung der Gemächer. „Und wie?" Das einzig auf meine Erkundigung folgende Schweigen und die kurz mit schattigem Trübsinn überfluteten Augenlichter sind grauenvoller als jedwede abscheuliche Erläuterung.

Schließlich gelangt Myra mit mir zu ihrem Zimmer und setzt mich dort in einen der gemütlichen Sessel vor den flammenden Kamin. Und obwohl die trockene Hitze angenehm ist und den ausgekühlten Körper erwärmt, die klirrende Sorge um Liv kann sie nicht zum Verstummen bringen. „Warum tut er so etwas? Sie trifft doch keinerlei Schuld, sie wollte sich doch nur verteidigen", frage ich aufgebracht und die alte Zwergin, die vermutlich schon zu viel Leid und Schmerz in ihren Leben sehen musste, lässt sich mit einem schwermütigen Seufzer mir gegenüber in die Polster sinken.

„Fürwahr deine Gedanken sind richtig, aber dennoch: Liv verweigerte sich einen zahlenden Kunden, verletzte ihn sogar und zumindest Ersteres kam nun schon zum wiederholten Male vor. Brodgar muss ...", sie stoppt in ihrer Erläuterung, ringt scheinbar damit mir die Welt und ihre Schrecken zu erklären. „Er muss ihr verdeutlichen, welche Konsequenzen dieses Verhalten hat, auch wenn es für dich genauso wie für mich und womöglich auch für ihn nachvollziehbar ist, warum sie es tat."

Ich versuche den Klumpen der sich auf mein Herz legt zu ignorieren, schaffe es aber nicht. Klebrig und schwer und schwarz wie Pecherz erscheint er jedwedes Gefühl zu ersticken, dass nicht Wut heißt. „Aber warum? Nur weil man für jemanden bezahlt, erwirbt man doch nicht das Recht alles mit ihm anzustellen, was einem beliebt was einem beliebt!" Zorn flutet die sonst so ruhige Stimme und bringt sie und den Körper zum Erzittern.

Myra verzieht die geschminkten Lippen zu einem wehleidigen Lächeln. „Ach Kindchen, du bist noch so jung und unbedarft, so voller Ideale und ehrenhafter Vorstellungen. In dieser Welt aber; die, die Abseits deiner bisherigen wenn auch arm aber dennoch behüteten Umgebung wahrhaftig ist; bist du als Frau nur so viel Wert, wie jemand bereit ist für dich zu bezahlen und du diese Abgeltung mit Pflichterfüllung und Fügsamkeit auch begründest. Brautgeld, Vergütung, Schandlohn ... im Grunde, ist es alles das Gleiche." Müde und plötzlich um Jahre gealtert zu sein, fährt sich Myra mit den Händen über das Gesicht, während ich versuche ihre inhaltsschweren Worte auf mich wirken zu lassen. „Liv ist Brodgars Eigentum, er erwarb ihren Körper und ihre Verpflichtung mit diesem Geld zu verdienen. Ihr aufmüpfiges und verweigerndes Verhalten, das nun auch noch Jeder mitbekam, schmälert seinen Gewinn erheblich. Er kann sie nicht hinauswerfen, denn dann würde er schmerzende Verluste erleiden, also muss er sie ... anderweitig ... bestrafen."

Welch Grausamkeit. Welch Unterjochung. Welch kalte und gefühllose Berechnung Männer und sogar einige Frauen nur vollziehen um sich auf Kosten des Leids anderer zu bereichern. Arbeitskraft, Nachkommen, Luststillung, Vergnügen und das alles ohne Widerworte oder Ungehorsam, ansonsten droht Strafe und Schmerz. Unbedeutend und erbärmlich ist das Leben einer Frau unter der Fuchtel eines Mannes und ganz besonders das einer Hure.

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* Ein Surcot war eine mittelalterliche Tunika mit oderohne Ärmeln (dann allerdings Suckenie genannt), die durch Mitglieder allerStände, sowohl durch Männer als auch und Frauen, getragen wurde. Sie bestandmeist aus mitunter farbenprächtigen Leinen, bei den Höhergestellten auch ausSeide oder man glaubt es kaum, Baumwollmischgewebe, und wurde als Untergewand getragen,um die Kleider vor Schweiß zu schützen und dienten zudem und der Einfachheithalber oft auch als Nachtgewand. Die der Männer reichten bis zu den Knien, dieder Frauen waren knöchel- oder bodenlang. Manchmal wurden sie mit Gürteln (ausSeil oder Leder) zusammengehalten.

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